Seitens des in letzter Zeit recht aktiven Leakers 'Tum Apisak' wurde ein 3DMark-TimeSpy-Wert samt Benchmarkdatenbank-Eintrag zum Ryzen 7 2700X Prozessors aus AMDs kommender Pinnacle-Ridge-Generation auf "Zen+" Basis in der 12nm-Fertigung von GlobalFoundries entdeckt (Original-Eintrag bei Futuremark). Der Benchmark-Wert selber ist natürlich nicht großartig von Relevanz, interessant sind die zu diesem Ryzen 7 2700X notierten technischen Daten – welcher augenscheinlich mit Taktraten von 3.7/4.1 GHz antritt. Der Wert zum maximalen Turbo-Takt ist noch nicht gänzlich sicher, da hierbei exakt 4124 MHz ausgelesen wurden – dies deutet auf das Wirken von XFR hin, welches diese kleinteiligen Takraten-Steigerungen anbietet. Der reguläre Turbo des Ryzen 7 2700X dürfte dann aber tatsächlich bei 4.1 GHz landen, denn dies ergibt letztlich einen Taktraten-Boost von 300 MHz gegenüber dem Ryzen 7 1700X – genauso viel wie beim Basetakt. Denkbar wäre allerhöchstens sogar noch ein etwas geringer maximaler Turbo-Takt ohne XFR, je nachdem wie stark die XFR-Funktionalität die Taktraten-Auslesung verfälscht.
Basis | Kerne | Takt | XFR | unl. | L2+L3 | TDP | Kühler | Liste | Release | |
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Ryzen 7 1800X | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.6/4.0 GHz | 4.1 GHz | ✓ | 4+16 MB | 95W | ohne | 349$ | 2. März 2017 |
Ryzen 7 2700X | Zen+, 12nm | 8C +SMT | 3.7/4.1 GHz | ✓ | ✓ | 4+16 MB | ? | ? | ? | April 2018 |
Ryzen 7 1700X | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.4/3.8 GHz | 3.9 GHz | ✓ | 4+16 MB | 95W | ohne | 309$ | 2. März 2017 |
Ryzen 7 1700 | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.0/3.7 GHz | 3.75 GHz | ✓ | 4+16 MB | 65W | Wraith Spire LED | 299$ | 2. März 2017 |
Ryzen 5 1600X | Zen, 14nm | 6C +SMT | 3.6/4.0 GHz | 4.1 GHz | ✓ | 3+16 MB | 95W | ohne | 219$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 2600 | Zen+, 12nm | 6C +SMT | 3.4/3.8 GHz | ✓ | ✓ | 3+16 MB | ? | ? | ? | April 2018 |
Ryzen 5 1600 | Zen, 14nm | 6C +SMT | 3.2/3.6 GHz | 3.7 GHz | ✓ | 3+16 MB | 65W | Wraith Spire | 189$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 1500X | Zen, 14nm | 4C +SMT | 3.5/3.7 GHz | 3.9 GHz | ✓ | 2+16 MB | 65W | Wraith Spire | 174$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 2400G | Zen, 14nm+ | 4C +SMT | 3.6/3.9 GHz | ✗ | ✓ | 2+4 MB | 65W | Wraith Stealth | 169$ | 12. Febr. 2018 |
Ryzen 5 1400 | Zen, 14nm | 4C +SMT | 3.2/3.4 GHz | 3.45 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 169$ | 11. April 2017 |
Ryzen 3 1300X | Zen, 14nm | 4C | 3.5/3.7 GHz | 3.9 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 129$ | 27. Juli 2017 |
Ryzen 3 1200 | Zen, 14nm | 4C | 3.1/3.4 GHz | 3.45 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 109$ | 27. Juli 2017 |
Ryzen 3 2200G | Zen, 14nm+ | 4C | 3.5/3.7 GHz | ✗ | ✓ | 2+4 MB | 65W | Wraith Stealth | 99$ | 12. Febr. 2018 |
Alle Ryzen- und Raven-Ridge-Prozessoren (außer Threadripper) kommen im Sockel AM4 daher und sind damit auf allen Mainboards aus AMDs 300/400er Chipsatz-Serien einsetzbar. |
Da zumindest der Base-Takt des Ryzen 7 2700X (ziemlich) sicher um +300 MHz zulegen wird, ist dies in jedem Fall schon einmal etwas besser als beim Ryzen 5 2600: Jener wurde vor einiger Zeit mit Taktraten-Steigerungen von nur +200 MHz bei Base- und Turbo-Takt vermeldet. Viel mehr als jene 200-300 MHz Mehrtakt sind aus der 12nm-Fertigung bei GlobalFoundries wohl auch nicht herauszuholen – wobei dies angesichts der bekannten Taktraten-Mauer des originalen Ryzen-Designs bei ca. 4.1 GHz sogar schon regelrecht erfreulich klingt, offenbar scheint sich jene Taktraten-Mauer mit der 12nm-Fertigung etwas zu verschieben. Denn ein (derzeit natürlich rein spekulativer) Ryzen 7 2800X dürfte gemäß vorstehender Daten dann mit einem maximalen Turbo-Takt von 4.2 oder 4.3 GHz antreten – klar oberhalb dessen, was man bislang mit Ryzen-Prozessoren unter normalüblichen Kühlungsmaßnahmen erreichen kann. Der Base-Takt des Ryzen 7 2800X sollte zudem bei 4.0 GHz liegen – und damit auf einem psychologisch wichtigen Meilenstein, was für den Pinnacle-Ridge-Absatz sicherlich hilfreich sein wird.
Denn abgesehen von dem höheren Takt durch den Wechsel von der 14nm- auf die 12nm-Fertigung sowie diversen Verbesserungen am Boost-Verhalten (sowohl des normalen Turbos als auch von XFR) ist weiterhin nichts zu Architektur-Verbesserungen an Zen+ bekannt, worauf Pinnacle Ridge basieren wird. Gut möglich, das es da auch nichts erwähnenswertes gibt, AMD vielleicht nur den einen oder anderen Fehler im Design ausgebügelt hat, was aber nicht Performance-wirksam wird. Jegliche Mehrperformance von Pinnacle Ridge muß dann allein über die höheren Taktraten bzw. das bessere Wirken der verschiedenen Turbo-Modi erzielt werden. Damit ist dann nominell nicht all zu viel Staat zu machen – wenngleich ein kürzlicher Benchmark zum Ryzen 5 2600 etwas höhere Performance-Zugewinne verspricht als gemäß des Mehrtakts zu erwarten wären. AMD hat hier wenigstens den Vorteil, das seitens Intels vor dem Jahresende 2018 nichts im normalen Consumer-Bereich zu erwarten ist, Ryzen 2 nunmehr Coffee Lake so unter Druck setzen darf, wie dies letzten Herbst Coffee Lake mit Ryzen 1 getan hat.