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Umfrage-Auswertung: Gleiche Karte, gleicher Preis: Ampere oder RDNA2?

Eine Umfrage vom Ende des Juli (und damit noch vor allem jetzt bekannten Wissen) ging der hypothetische Frage nach, für was man sich bei nominell gleichen Grafikkarten entscheiden würde – nVidias Ampere oder AMDs RDNA2? Dabei kann es durchaus noch zu dieser Situation kommen: AMDs Radeon RX 6000 Karten scheinen den Kampf aufgenommen zu haben und haben das Potential, an die GeForce RTX 3080 heranzukommen – zumindest eine AMD-Konkurrenz bis hin zur GeForce RTX 3070 ist damit in jedem Fall gesichert. Gleichzeitig wird nVidia den erwarteten AMD-Vorsprung bei den Speichermengen nachträglich noch kontern, so dass auch auf diesem Feld ein Gleichstand erreicht werden kann. Inwiefern die Performance der einzelnen Karten sowie deren Preispunkt wirklich vergleichbar ausfallen, bleibt dann die konkrete Produktgestaltung des Radeon RX 6000 Portfolios abzuwarten – aber die theoretische Chance, dass hier und da Paarungen von bei den technischen Daten wie auch dem Preispunkt vergleichbaren Karten herauskommen, bleibt tatsächlich weiterhin bestehen.

In dieser Situation würden sich laut dieser Umfrage immerhin 60% für AMDs RDNA2-Karten entscheiden, nur 40% für nVidias Ampere-Karten. Diese Verteilung kann natürlich heuer schon wieder leicht anders ausfallen – Fakten & Daten verändern solcherart Stimmungslagen zweifellos. Mit dieser Umfrage wurde vor allem die Grundstimmung vor der Vorlage belastbarer Fakten herausgefunden – und die Grundstimmung ist nun eben AMD-geneigt. Woher dies primär herrührt, ergibt es sich auch umgehend anhand der Detailantworten: Immerhin 52% aller AMD-Abstimmenden würde die RDNA2-Lösung wegen des "Underdog"-Bonus von AMD vorziehen. Darauf kann AMD sich durchaus etwas einbilden, aber natürlich ist dies auch einer der Punkte, welcher in der Praxis am ehesten kippen kann: Zum einen kann bei so einem Punkt die größte Differenz zwischen Abstimmungs- und realem Kauf-Verhalten herauskommen, zum anderen kann sich ein Underdog-Bonus bei Problemen mit dem Produkt oder fehlender Vergleichbarkeit auch am ehesten verflüchtigen.

nVidia hat hingegen eher handfeste Gründe sowie in der einzigen direkt vergleichbaren Kategorie einen sehr deutlichen Vorteil auf seiner Seite: Denn während nur 9% der Umfrageteilnehmer wegen der zusätzlichen AMD-Features eine RDNA2-Karte vorziehen würden (primär ist dies FreeSync), sind dies bei den zusätzlichen nVidia-Features der Ampere-Karten immerhin 21% der Umfrageteilnehmer. Die nVidia-exklusiven Features – wie DLSS, CUDA & G-Sync – ziehen also weiteraus stärker als auf der Gegenseite. Beachtbar daneben auch diese 13% Umfrageteilnehmer, welche sich nicht auf etwaige Treiberprobleme bei AMD-Grafikkarten einlassen wollen und daher zugunsten einer Ampere-Grafikkarte votieren. Man kann erwarten, dass diese beiden Gruppen mit hoher Chance auch wirklich nVidia-Karten erwerben werden – während die anderen genannten Gründe eben durchaus auch die Möglichkeit zum Wechsel der eigenen Entscheidung offenlassen und damit das reale Kaufverhältnis am Ende durchaus weitaus paritätischer ausfallen könnte, als es dieses Umfrageergebnis auf den ersten Blick anzeigt.

Aber natürlich war das Ziel dieser Umfrage nicht, auf die wirkliche Kaufentscheidung und die sich daraus resultierende Marktverteilung zu schließen. Jene ergibt sich sicherlich zu 80-90% anhand der realen Performance-Werte samt dem sich daraus ergebenden Preis/Leistungs-Verhältnis sowie gewichtiger Nebenpunkte wie der konkreten Speichermenge. Nur in 10-20% der Kaufentscheidungen sowie in Fällen von wirklich identischen Angeboten seitens AMD & nVidia spielt die mit dieser Umfrage aufgezeigte grundsätzliche Hersteller-Präferenz eine Rolle. Bei nicht vergleichbaren Marktangeboten erreicht jene jedoch kaum einen Einfluß auf die insgesamte Marktverteilung. Erst wenn es viele gut vergleichbare Angebote zwischen nVidias Ampere und AMDs RDNA2 gibt, wird es somit eine Rolle spielen, dass die Hersteller-Präferenz unter den Umfrageteilnehmern mit 60:40 beachtbar zugunsten von AMD ausgeht.