Aus den eher nicht vorhandenen Zugewinnen an Gaming-Performance durch Windows 10 bleibt die Frage übrig, ob dies eventuell unter DirectX 12 anders aussieht – bzw. eher, um wieviel DirectX-12-Spiele in dieser Frage zulegen können, denn DirectX 12 wurde nun schon definitiv zugunsten eines klaren Performancegewinns angekündigt. Hierzu gab es Mitte August erste Benchmarks unter einer Vorab-Version des Strategietitels "Ashes of the Singularity", welches Messungen unter DirectX 11 & 12 – und somit einen direkten Vergleich – bietet.
Mit der GeForce GTX 950 tritt nunmehr eine erste Abrundung des GeForce-900-Portfolios nach unten hin an. Bislang hatte sich nVidia in der GeForce-900-Serie eher nur auf HighEnd-Lösungen konzentriert und mit der GeForce GTX 960 eine einzelne Mainstream-Lösung für den Preisbereich um die 200 Euro gebracht, nun folgt mit der GeForce GTX 950 die zweite Mainstream-Lösung für den Preisbereich um die 170 Euro. Wo sich die neue Karte im teilweise dicht gedrängten Teilnehmerfeld des Mainstream-Segments einordnen muß, wollen wir nachfolgend anhand der Auswertung der Launch-Reviews zur GeForce GTX 950 herausarbeiten.
Mit dem 10. Juli stellt AMD die Radeon R9 Fury vor – die zweite Grafikkarte basierend auf dem Fiji-Chip und die erste luftgekühlte dazu. Nachdem der Launch der größeren Radeon R9 Fury X nicht gänzlich überzeugend verlief, kommt man nun mit neuen Argumenten bei der Radeon R9 Fury daher, welche auch zu den bisherigen Problemfällen passen: Die Luftkühlung erübrigt eine erneute Diskussion ums Pumpenfiepen, der niedrigere Preispunkt eröffnet neue Möglichkeiten für AMD – die Radeon R9 Fury muß sich nun nicht mehr direkt an der GeForce GTX 980 Ti reiben wie noch die Radeon R9 Fury X.
Seit unserem letzten Grafikkarten-Marktüberblick vom Februar 2015 ist einiges passiert – wobei sich das Gros der Neuvorstellungen in den letzten Wochen mit AMDs neuer Radeon R300 Serie ergab. Hinzu kamen die Neuvorstellungen von GeForce GTX 980 Ti und Titan X sowie der Radeon R9 Fury X für das Enthusiasten-Segment, welche zuzüglich der weitgehenden Verabschiedung aller früheren GeForce-700-Lösungen ein nunmehr vollkommen verändertes Bild im Grafikkarten-Markt für Gamer-Grafikkarten ergeben. Wir wollen nachfolgend wie gewohnt versuchen, da ein wenig Ordnung hereinzubringen: Spezifikationen, Performance-Index, Stromverbrauch und aktueller Preispunkt sollen notiert, ausgewertet und bewertet werden.
Mit der Radeon R9 Fury X auf Basis des Fiji-Chips wagt AMD seit langem mal wieder einen echten Angriff auf die absolute Leistungsspitze im SingleChip-Bereich. Zuletzt versuchte man dies (allerdings mit großartigem Fehlschlag) mit der Radeon HD 2900 XT auf Basis des R600-Chips – einer der allerersten DirectX-10-Lösungen im Jahre 2007. In der Zwischenzeit hatte AMD immer nur eher kurzfristig die Leistungsspitze inne, wenn man mal innerhalb einer Technologie-Generation zeitlich früher als nVidia dran war (Radeon HD 5870 & Radeon HD 7970). Ansonsten beschränkte sich AMD bekannterweise eher darauf, Grafikkarten bis zu einer noch bezahlbare Preisgrenze anzubieten, nicht aber mit aller Macht die Performancekrone anzustreben.
Mit der Radeon R300 Serie stellt AMD zwar eine "neue" Grafikkarten-Serie vor, diese basiert jedoch auf altbekannter Technik nur mit einigen Änderungen an den Taktraten – ein klares Rebranding also, bedingt aus dem Punkt, (angeblich) einmal im Jahr dem Markt etwas neues liefern zu müssen. Da Teile der vorherigen Radeon R200 Serie ebenfalls bereits einen Rebranding-Status hatten, gibt es mit der Radeon R300 Serie nunmehr den (teilweise) doppelten Rebranding-Status – nicht unbedingt etwas, was von Gamer und Marktbeobachtern goutiert wird.
Nach dem Launch der GeForce GTX Titan X im März schickt nVidia mit der GeForce GTX 980 Ti nunmehr die zweite Grafikkarte auf Basis des GM200-Chips in den Handel. Wie schon eine Generation früher zwischen GeForce GTX 780 Ti und GeForce GTX Titan Black ist die neue nVidia-Grafikkarte ebenfalls angetreten, um faktisch attraktiver als die Titan-Lösung herauszukommen – ähnliche Performance zum niedrigeren Preis, es fehlt halt nur der Titan-Name und der verdoppelte Speicher.
Nach dem Mainstream/Performance-Chip GM206 sowie dem HighEnd-Chip GM204 bringt nVidia mit dem GM200-Chip nun auch noch seinen Enthusiasten-Chip der Maxwell-Generation in Form der GeForce GTX Titan X Grafikkarte in den Markt. Dabei soll wieder kompromißlose Leistung am oberen Ende der Leistungsskala und natürlich auch die schnellste derzeitige SingleChip-Lösung geboten werden – was angesichts der fehlenden Konkurrenz natürlich gelingt, dies ist auch nicht die Frage.
Nach dem letzten Grafikkarten-Marktüberblick vom November 2014 wird es nun langsam mal wieder Zeit für einen neuen Marktüberblick über das akuell geltende Angebot an Gamer-Grafikkarten. Zu diesem vorherigen Marktüberblick haben sich bis dato nur zwei markante Änderungen ergeben: Zum einen ist die GeForce GTX 960 im Januar in den Markt gekommen – und ersetzt dort eine Reihe an älteren nVidia-Angeboten, welche dann in absehbarer Zeit auslaufen werden.
Wie an dieser Stelle schon zweimal vermeldet – No.1 & No.2 – wird seit Anfang des Jahres sowohl im Guru3D-Forum als auch im 3DCenter-Forum eine Performance-Schwäche der GeForce GTX 970 bei der Überschreitung einer Speicherbelegung von 3,5 GB diskutiert, welche sich in heftigen Rucklern bis hin zu kompletten Spiel-Aussetzern bemerkbar machen kann.