3DCenter.org | Hintergründe, Fakten, Analysen zu Gamer-Hardware & IT

29

News des 29. August 2025

WCCF Tech weisen auf markante (und derzeit viel zitierte) Intel-Aussagen zum Stand der Intel-eigenen Desktop-Prozessoren hin, welche im Rahmen einer Analysten-Konferenz getroffen wurden. Hierbei gab Intel zu, speziell bei den HighEnd-Modellen "den Ball verloren" zu haben, gemünzt natürlich auf die aktuelle Arrow-Lake-Generation mit deren Core Ultra 200 Prozessoren. Zugleich will Intel diese Scharte mit der kommenden Nova-Lake-Generation dann ausmerzen – welcher für "nächstes Jahr" versprochen wird, ohne den Analysten allerdings kundzutun, dass damit erst das Jahresende 2026 gemeint ist und Nova Lake erst ab Anfang 2027 voll geschäftswirksam werden dürfte. Für den Augenblick und damit die nächsten fünf Quartale (inkl. des laufenden) muß Intel vorerst mit diesem Produkt arbeiten, was man hat – und auch der zum Jahreswechsel antretende Refresh von Arrow Lake dürfte hieran voraussichtlich kaum etwas ändern.

As you know, we kind of fumbled the football on the desktop side, particularly the high-performance desktop side. So we're -- as you kind of look at share on a dollar basis versus a unit basis, we don't perform as well, and it's mostly because of this high-end desktop business that we didn't have a good offering this year.
Quelle:  Intels CFO David Zinsner bei der "Deutsche Bank's 2025 Technology Conference" am 28. August 2025, niedergeschrieben von Seeking Alpha

28

News des 28. August 2025

ComputerBase, Heise und Serve the Home berichten ausführlich zu den Innereinen von nVidias Kombi-Chip "GB10", womit nVidia vieles von dem bestätigt, was sich die Gerüchteküche bisher schon zusammengereimt hatte. Eigentlich gibt es gegenüber dem letzten Stand keine Änderungen, allenfalls gewisse Nachträge an interessanten Details. So bezifferte nVidia die erreichbaren Rechenleistungen mit 31 TFlops FP32 und 1000 TOPs NVFP4, was auf einen Chiptakt von ca. 2520 MHz bei der Blackwell-basierten GPU mit 48 Shader-Clustern hinauslaufen würde. Dies ist etwas konservativer als bei regulären Desktop-Grafikkarten und dürfte bei der Mobile-Variante N1X dann auch noch etwas niedriger liegen. Denn nVidia gab für GB10 eine TDP von 140 Watt an, während N1X bei nur 80 Watt liegen soll – ein typischer Unterschied beim Wechsel der Marktsegmente von Desktop zu Mobile. Schon allein an dieser Stelle wird klar, das technisch N1X nichts anderes als GB10 sein kann, inzwischen läßt sich dies aber auch für die Innereien von GB10 und N1X direkt bestätigen.

    MediakTek/nVidia N1X bzw. nVidia GB10

  • TSMC 3nm
  • Dual-Die-Konstruct aus CPU- und GPU-Part ("S-Dielet" & "G-Dielet"), verbunden mittels NVLink-C2C
  • ARM 9.2 basierte CPU-Lösung
  • 10x Cortex X925 + 10x Cortex A725
  • Blackwell-basierte Grafiklösung
  • 48 Shader-Cluster mit 6144 FP32-Einheiten
  • damit im GB10 erreichbar: 31 TFlops FP32 und 1000 TOPs NVFP4
  • 256-bit-Speicherinterface für LPDDR5X (im S-Dielet)
  • GB10: eingesetzt für professionelle Mini-PCs mit Linux-basiertem "nVidia DGX OS" Betriebssystem, 140W TDP
  • N1X: geplant für Consumer-Notebooks mit Windows on ARM, vermarktet durch MediaTek, 80W TDP
28

Die nVidia-Geschäftsergebnisse im zweiten Quartal 2025

nVidia hat seine Geschäftszahlen für das zweite Finanzquartal des Finanzjahres 2026 vorgelegt, welches bei nVidia von Juni bis August 2025 lief. In diesem Zeitraum musste man erstmals einen kleinen Dämpfer beim (reinen) Wachstum des HPC/AI-Geschäfts verkraften: Ging es die sieben Quartale vorher noch auffällig um jeweils 4-5 Mrd. Dollar beim Quartalsumsatz nach oben, reduzierte sich nVidias Wachstum nunmehr auf +2,7 Mrd. Dollar für das Gesamtunternehmen. Dies ist natürlich immer noch stattlich (natürlich ein erneuter Quartalsrekord) und wohl auch eher nur durch die Delle des China-Geschäfts entstanden, noch nicht wirklich hinzeigend auf ein generell schwächeres Wachstum im HPC/AI-Feld. Rein nominell lesen sich die Zahlen zudem dennoch gut, weil gern mit dem Vorjahreszeitraum verglichen wird und dort über viermal (kräftiges) Plus hintereinander natürlich tolle Prozentzuwächse herauskommen: So verbuchte nVidia für dieses Quartal zum Vorjahreszeitraum +56% beim Umsatz, +59% beim nominellen Gewinn sowie +51% beim operativen non-GAAP-Gewinn.

Q2/2024 Q3/2024 Q4/2024 Q1/2025 Q2/2025
Umsatz 30'040 Mio. $ 35'082 Mio. $ 39'331 Mio. $ 44'062 Mio. $ 46'743 Mio. $
(nomineller) Gewinn 16'599 Mio. $ 19'309 Mio. $ 22'091 Mio. $ 18'775 Mio. $ 26'422 Mio. $
Bruttomarge 75,1% 74,6% 73,0% 60,5% 72,4%
operativer non-GAAP-Gewinn 19'937 Mio. $ 23'276 Mio. $ 25'516 Mio. $ 23'275 Mio. $ 30'165 Mio. $
27

News des 27. August 2025

Laut VideoCardz kommt aus dem eigentlich zuverlässigem "BoardChannels"-Forum die Kunde einer Radeon RX 9070 GRE mit 16 GB VRAM, somit einer zweiten Version dieser Karte, welche schon im September/Oktober antreten soll. Andere Daten zu dieser weiteren RDNA4-Lösung sind nicht bekannt, aber natürlich kann jene nur Navi-48-basiert sein und dürfte eigentlich in den anderen Punkten kaum mehr Hardware als die originale Radeon RX 9070 GRE aufbieten können. Schließlich teilen Radeon RX 9070 GRE und 9070 non-XT bereits dieselbe TDP von 220 Watt – und wenn die Radeon RX 9070 GRE 16GB ebenfalls mit 220W TDP antritt, dann lohnt eine noch stärkere Hardware (aka mehr freigeschaltete Recheneinheiten) überhaupt nicht. Inwiefern beide Varianten der Radeon RX 9070 GRE dann nebeneinander existieren sollen und wie dies preislich passen soll (die Radeon RX 9070 GRE 12GB steht preislich doch recht nahe zur Radeon RX 9070 non-XT), bleibt abzuwarten.

Radeon RX 9060 XT 16GB Radeon RX 9070 GRE Radeon RX 9070 GRE "v2" Radeon RX 9070
Chipbasis AMD Navi 44 AMD Navi 48 AMD Navi 48 AMD Navi 48
Hardware 2 RE, 32 CU, 32 MB IF$, 128-bit 3 RE, 48 CU, 48 MB IF$, 192-bit 3 RE (?), 48 CU (?), 48 MB IF$ (?), 256-bit 4 RE, 56 CU, 64 MB IF$, 256-bit
Chiptakt 1700/2530/3130 MHz (real ~3.13 GHz) 1420/2220/2790 MHz (real ~2.94 GHz) ? 1330/2070/2520 MHz (real ~2.65 GHz)
Speicher 16 GB GDDR6 @ 20,1 Gbps 12 GB GDDR6 @ 18 Gbps 16 GB GDDR6 16 GB GDDR6 @ 20,1 Gbps
Rohleistungen 26,5 TFlops & 322 GB/sec 34,3 TFlops & 432 GB/sec ? 36,1 TFlops & 643 GB/sec
TDP 160W 220W ? 220W
Listenpreis $349 / 369€ 4199 RMB (derzeit China-only) ? $549 / 629€
Release 5. Juni 2025 China: 8. Mai 2025 angbl. Sept./Okt. 2025 6. März 2025
26

News des 26. August 2025

Viele Berichte widmen sich "Blackwell Ultra", der neuen HPC/AI-Lösung von nVidia, welche im Rahmen der "Hot Chips 2025" Konferenz genauer betrachtet wurde bzw. zu welcher nVidia in einem eigenen Blog-Eintrag einiges zu sagen hatte. Beim Thema selber gibt es allerdings kaum größere Veränderungen: Blackwell Ultra basiert auch weiterhin auf dem bekannten GB100-Chip, welcher nun einfach mehr Speicher mitbekommt und bei welchem PCI Express 6.0 sowie ein paar weitere Shader-Cluster freigeschaltet wurden. Einen wirklich neuen Chip hat nVidia hingegen nicht aufgelegt, Blackwell Ultra ist in dieser Frage ein klassischer Refresh bestehend auf vorhandener Chipbasis. Mit dabei waren bei nVidias Ausführungen aber auch erstmals genauere Angaben zur Leistungsfähigkeit und zu den Hardware-Innereien – etwas, was zur Vorstellung des originalen "Blackwell" AI-Chips im letzten März noch absolute Mangelware war. So bestätigen sich die seinerzeit schon in der Gerüchteküche genannten 160 Shader-Cluster (SM) für den Doppelchip (ergibt im übrigen 20'480 FP32-Einheiten). Ob dies der absolute Vollausbau ist, bleibt vorerst offen, wäre aber zumindest nicht undenkbar.

25

News des 25. August 2025

Von Hardware Unboxed @ YouTube kommt ein nochmals aktualisierter CPU/GPU-Skalierungstest, welcher nun auch Ryzen 7 9700X und Core Ultra 7 265K als CPU-Alternativen umfasst. Beim Original vom Monatsanfang ging es eher darum, wieviel man auf bestimmten Grafikkarten beim Wechsel von Ryzen 5 7600X auf Ryzen 7 9800X3D gewinnt bzw. welche Grafikkarte somit zu welcher CPU passt. Der neuere Vergleich bringt wie gesagt zwei weitere Prozessoren ins Spiel, somit sind feinere Abstufungen der Grundaussage zu sehen. Glasklar ist zumindest, dass im Enthusiasten-Segment kaum etwas daran vorbei führt, eine GeForce RTX 5090 mit einem X3D-Modell zu paaren. Schon eine Grafikkarten-Stufe darunter bei der GeForce RTX 5080 ist dies nicht mehr ganz so eindeutig, eigentlich kann sich da der Ryzen 7 9800X3D nur marginal vom Ryzen 7 9700X absetzen (+4% bei der Minimum-Framerate unter 1080p "Ultra"). Nur zum Ryzen 5 7600X ist es ein beachtbarer Sprung, hier kann der Ryzen 7 9800X3D wenigstens noch +11% oben drauf legen.

24

News des 23./24. August 2025

Twitterer Momomo zeigt Mobile-Prozessoren Roadmaps für die Jahre bis 2026/27 zu den Mobile-Modellen von AMD & Intel. Diese Roadmaps entstammen anzunehmenderweise OEM-Kreisen, kommen somit nicht direkt von AMD und Intel selber, dürften aber dennoch auf den Informationen der CPU-Hersteller selber aufbauen. Für die Herkunft aus OEM-Kreisen spricht auch der Punkt, dass die Startzeitpunkte der meisten CPU-Projekte eher spät angesetzt sind – Rechnung tragend dem Punkt, dass eine Produktvorstellung seitens AMD & Intel im Mobile-Segment keinen sofortigen Marktstart bedeutet, sondern dass die Notebook-Hersteller hierfür dann ebenfalls noch einmal ein paar Monate (zusätzlicher) Zeit benötigen. Inhaltlich wird sowieso nichts ungewöhnliches versprochen, alle für die Zukunft eingezeichneten Chip-Projekte sind bereits per Gerüchteküche bekannt. Bei AMD sind dies für das Jahr 2026 dann primär nur Refreshes, auch "Gorgon Point" zählt hier hinzu (Refresh von "Strix Point").

22

News des 22. August 2025

YouTuber Moore's Law Is Dead ergänzt seinen kürzlichen Leak zu möglichen RDNA5/UDNA-Chips & -Karten nunmehr noch um Angaben zu zwei kleineren Grafikchips namens "AT3" und "AT4". Gegenüber den bisher bekannten größeren RDNA5-Chips sehen selbige mit 48 bzw. 24 Shader-Cluster wieder vergleichsweise "normal" aus – mit der Ausnahme des Speicherinterfaces von AT3, welches mit 256-bit LPDDR5X oder 384-bit LPDDR6 eigentlich viel zu groß aussieht. Schließlich soll der größere AT2-Chip selber nur ein 192-Bit-Speicherinterface tragen, wenngleich für GDDR7-Speicher. Für die Verwendung als Teil einer Mobile-APU macht dieses Interface allerdings Sinn, insofern kann man dies nicht gänzlich von der Hand weisen. Irritierend ist desweiteren, dass AT3 und AT4 nur für diesen Notebook-Speicher ausgelegt sein sollen – dies mag schön billig sein, jedoch kann man damit keine (performanten) Desktop-Grafikkarten erstellen. Wenigstens AT3 dürfte aber im Desktop-Segment auftauchen und benötigt dort sicherlich Zugriff auf ordentlichen Speicher, ergo zumindest GDDR6.

Hardware TDP Hinweise
AT0 190-200 CU @ 512-bit GDDR7 ≤600W im Consumer-Segment bis max. 154 CU @ 384-bit, 380W
AT2 70 CU @ 192-bit GDDR7 ≤300W
AT3 48 CU @ 256/384-bit (?) LPDDR5X/LPDDR6 Interface heftig breit, ungewöhnlicher Mobile-Speicher
AT4 24 CU @ 128-bit LPDDR5X
Chip-Spezifikationen (nicht Karten-Spezifikationen) gemäß MLID: Video #1 + Video #2
21

News des 21. August 2025

Von der ComputerBase kommt ein Generationsvergleich zu nVidia-Grafikkarten, basierend auf nVidias 70er Modellen und zurückreichend bis zur GeForce RTX 2070 der Turing-Generation (selbige getestet im übrigen in der Referenz- und nicht der FE-Ausführung). Hiermit setzt die ComputerBase dem AMD-Generationsvergleich von letztem Monat nunmehr ein nVidia-Gegenstück daneben, ähnliche Artikel zu 60er Grafikkarten kamen hingegen jüngst von Hardware Unboxed bzw. dem TechSpot (AMD-Vergleich bzw. nVidia-Vergleich). Die Voraussetzungen beim nVidia-Generationsvergleich der ComputerBase waren allerdings etwas anders: Während AMD die Portfolio-Position seiner 70er Modelle im Laufe dieser vier letzten Generationen eher erhöht hat, ist die Portfolio-Position der gewöhnlichen 70er Lösung bei nVidia eher gesunken: Im initialen Turing-Portfolio war es noch die drittbeste Grafikkarte, seit "Ada Lovelace" ist es hingegen nur noch die viertbeste Grafikkarte. Denkbarerweise auch daran liegt es, dass die von nVidia über diese vier Generationen gezeigten Performancegewinne letztlich etwas schwächer ausfallen als bei AMD:

RTX2070 (Ref.) RTX3070 RTX4070 RTX5070
Technik Turing, 36 SM @ 256-bit, 4 MB L2, 175W Ampere, 46 SM @ 256-bit, 4 MB L2, 220W Lovelace, 46 SM @ 192-bit, 36 MB L2, 200W Blackwell, 48 SM @ 192-bit, 48 MB L2, 250W
FHD @ Raster 100% 153%  (+53%) 207%  (+35%) 250%  (+21%)
4K @ Raster 100% 169%  (+69%) 236%  (+39%) 296%  (+26%)
FHD @ RayTracing 100% 154%  (+54%) 267%  (+73%) 310%  (+16%)
4K @ RayTracing 100% 176%  (+76%) 335%  (+90%) 388%  (+16%)
übliche Preislage 480-520€  (April 2019) 570-630€  (Sept. 2022) 580-620€  (Nov. 2023) 530-590€  (aktuell)
gemäß der Benchmarks der ComputerBase unter 10 Raster- und 4 RayTracing-Titeln
20

News des 20. August 2025

Es seit hiermit noch einmal explizit auf die dritte Tabelle der kürzlichen Meldung zu den aktuellen Marktanteile für x86-Prozessoren hingewiesen – welche Informationen zu den Absatz- und Umsatz-Verhältnissen verschiedene Teilsegmente des Prozessoren-Markts enthält, vor allem aber eigenerstellt und damit nicht Teil anderer Berichterstattung zu diesem Thema ist. Jene Verhältnisse ergeben sich (mathematisch) zwingend aus den vorhandenen Marktanteilszahlen, selbst wenn die absoluten Werte nicht bekannt sind. So läßt sich erfahren, dass auf einen verkauften Desktop-Prozessor derzeit immerhin 2,5 Mobile-Prozessoren kommen (bei AMD weniger, bei Intel mehr) oder auch dass das Verkaufsverhältnis von Client- zu Server-Prozessoren derzeit 10,3:1 beträgt, das Umsatzverhältnis sich allerdings (wegen deutlich höherer Verkaufspreise bei den Server-Modellen) nur auf 1,5:1 beläuft. Zudem kommt AMD nunmehr in allen drei Teilsegmenten auf den höheren durchschnittlichen Verkaufspreis (ASP), bei Desktop- wie Server-Modellen liegt AMD in dieser Frage sogar deutlich vor Intel.

Q2/2025 AMD Intel gesamt
Absatz-Verhältnis Desktop/Mobile 1:1,6 1:2,9 1:2,5
Umsatz-Verhältnis Desktop/Mobile 1:1,0 1:2,4 1:1,8
Absatz-Verhältnis Client/Server 9,0:1 10,8:1 10,3:1
Umsatz-Verhältnis Client/Server 1,0:1 1,9:1 1,5:1
ASP Desktop: AMD vs Intel +36% pro AMD
ASP Mobile: AMD vs Intel +6% pro AMD
ASP Server: AMD vs Intel +85% pro AMD
ASP-Verhältnis Desktop/Mobile (pro Desktop) +61% +25% +38%
Hinweis: eigene Interpolationen auf Basis vorstehend genannter Zahlen von Mercury Research
Inhalt abgleichen