Nachzutragen von letzter Woche sind noch die offiziellen PC-Systemanforderungen zum am 25. September in den Handel gegangenen "Mafia: Definitive Edition", welche auf Steam zu finden sind. Die Neuauflage des 2002er Action-Hits wurde auf Basis der Engine von "Mafia III" von Spieleentwickler "Hangar 13" unter der Aufsicht von Publisher "2K Games" erstellt, letztere zeichnen auch für die gesamte Spieleserie verantwortlich. Die offiziellen Systemanforderungen des 2002er Originals sind immer noch online gelistet und klingen aus heutiger Sicht mit SingleCore-Prozessor der Pentium-III-Ära, 128 MB Hauptspeicher samt unbestimmter Grafikkarte mit 16-32 MB Grafikkartenspeicher reichlich prä-historisch. Demzufolge ist es durchaus beachtbar, wie hoch die Anforderungen der Neuauflage ausfallen: Im Prozessoren-Bereich hält man sich zwar etwas zurück, die Hauptspeicher-Anforderungen sind jedoch auf 6 GB im Minimum sowie immerhin 16 GB mit der Empfehlung gewachsen. Zudem verlangt das Spiel nunmehr 50 GB an freiem Festplatten-Speicherplatz, das Original war seinerzeit noch mit 1,8 GB zufrieden.

Bei den Grafikkarten gibt es naturgemäß den größten Sprung: Die Minum-Anforderungen sind mit GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7870 noch ziemlich üblich, die Grafikkarten-Empfehlung mit GeForce GTX 1080 oder Radeon RX 5700 jedoch sowohl ziemlich hoch als auch in der Differenz zwischen Minimum und Empfehlung ziemlich groß. Bisher gab es nur sehr selten Spiele, welche eine GeForce GTX 1080 an dieser Stelle notierten (was ja üblicherweise nur für die FullHD-Auflösung gilt) und eine Radeon RX 5700 ist bislang eigentlich noch nie genannt worden. Dies führt dann dazu, dass die interpolierten Grafikkarten-Empfehlungen zu "Mafia: Definitive Edition" nur Modelle aus fünf Grafikkarten-Generationen teilnehmen lassen – alles unterhalb AMDs Vega- und Navi-Generationen sowie nVidias Pascal-, Turing- und Ampere-Generationen wird von der offiziellen Empfehlung indirekt ausgeschlossen.

Zur abgeforderten Minimum-Hardware können hingegen alle Grafikkarten-Generationen der DirectX-12-Klasse noch (mit den passenden Modellen) mitspielen. In der Summe ergibt sich eine nominelle Performance-Differenz zwischen Minimum und Empfehlung von immerhin dem 3,8fachen – einer der höchsten jemals gesehenen Werte. Dies deutet auf eine enorm wandelbare und damit der vorliegenden Grafikkraft anpassbare Spiele-Engine hin. Unter modernen Spielen ist eine solche hohe Anpassbarkeit eher selten anzutreffen, sicherlich bedingt auch durch den insgesamt moderneren Ansatz und dem Fehlen der Notwendigkeit, mit neueren Spielen wirklich Hardware von anno dazumal noch mit zu unterstützen. Andererseits fällt "Mafia: Definitive Edition" damit auch in die Kategorie, eventuell gut mit aktuellen integrierten Grafiklösungen zusammenarbeiten zu können – etwas, was Hardware-Tester eventuell eher einmal austesten werden als denn wirklich die Performance einer GeForce GTX 660 oder Radeon HD 7870 nachzuprüfen.

Nachtrag vom 5. Oktober 2020

Von GameGPU und PC Games Hardware kommen erste Benchmarks zur "Mafia: Definitive Edition", mittels welcher nach den offiziellen Systemanforderungen somit die reale Performance des neu aufgelegten Klassikers von anno 2002 betrachtet werden kann. Das Spiel läuft trotz OpenWorld-Charakter und einem ziemlichen Aufwand zur optischen Aufpolierung auf gutklassigen Frameraten bzw. läßt unter FullHD und WQHD auf höchster Bildqualität noch jede Menge Hardware über die 50-fps-Marke (im Durchschnitt von fordernden Szenen) kommen. Davon abweichend setzt unter der UltraHD-Auflösung dann ein überdeutlicher Performanceverlust ein, womit nur noch die Spitzen-Modelle von nVidia die genannte Ziel-Framerate erreichen. Zwischen AMD- und nVidia-Hardware ergeben sich eigentlich keine beachtbaren Abweichungen gegenüber dem allgemeinen Performance-Bild, die (praktischen) Grafikkartenspeicher-Anforderungen fallen zudem vergleichsweise niedrig aus.