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Erste Tests zu "Resizable BAR" auf der GeForce RTX 3060 zeigen schwachen Performance-Effekt

Von ComputerBase und PC Games Hardware kommen erste Betrachtungen zum Performance-Effekt von "Resizable BAR" (rBAR) auf der GeForce RTX 3060 – welche die erste nVidia-Grafikkarte ist, die jenes Feature von Haus aus unterstützt. Zu beachten ist, dass es sich hierbei nicht um Beispiel-Messungen unter ausgesuchten Spielen handelt (selbige werden bei der PCGH extra geboten), sondern beiderseits um die Einarbeitung von SAM/rBAR in die jeweils regulären Benchmarkfelder aus 17 bzw. 20 Spieletiteln. Damit ist SAM/rBAR gefordert, in der Masse der Spieltitel etwas zu bewegen, nicht nur bei einzelnen Vorzeige-Benchmarks. Auch schleifen sich durch die Breite der Testfelder singulär aufgestellte besonders hohe Performance-Effekte zuverlässig ab – es wird somit eher das ausgemessen, was tatsächlich durchschnittlich beim Spieler ankommt.

SAM/rBAR-Mehrperformance FullHD/1080p WQHD/1440p 4K/2160p
GeForce RTX 3060 @ ComputerBase  (17 Spiele) +0,8% ? ?
Radeon RX 6800 XT @ ComputerBase  (17 Spiele) +5,6% +3,0% +1,4%
GeForce RTX 3060 @ PCGH  (20 Spiele) Durchschnitt von 4 Auflösungen: +0,4%
Radeon RX 6900 XT @ PCGH  (20 Spiele) Durchschnitt von 4 Auflösungen: +2,9%
rBAR/SAM-Mehrperformance unter jeweils kompletten Testfeldern mit 20 bzw. 17 Spielen, nicht nur einzelnen Beispielen

Und dabei ergibt sich eine beachtbare Differenz zum SAM-Performanceergebnis auf AMD-Hardware, welches die ComputerBase erst kürzlich anhand einer Radeon RX 6800 XT ausgemessen hatte: Während jene je nach Auflösung zwischen +5,6% bis +1,4% durch SAM zulegt, kamen für die GeForce RTX 3060 nur Performance-Aufschläge unterhalb eines Prozentpunkts durch rBAR heraus. Einzelne Spieletitel können immer stärker bzw. anders reagieren, aber wenn man sich den Performanceeffekt speziell über größere Benchmark-Felder ansieht, dann gewinnt AMD derzeit deutlich besser durch SAM als nVidia durch rBAR. Mit WQHD und 4K geht diese Differenz wegen der allgemein geringen Höhe des Effekts eventuell noch unter, doch bei der FullHD-Auflösung sieht es gemäß der ComputerBase-Benchmarks so aus, als würde AMD derzeit allein durch SAM/rBAR einen Performancegewinn von ca. +5% gegenüber nVidia herausholen.

Dies mag dadurch begünstigt sein, dass AMD SAM schon unter sehr viel mehr Spielen unterstützt und die nVidia-Unterstützung sich vorerst auf ein paar abgezählte DirectX-12-Titel beschränkt. Aber natürlich wird ab diesem Zeitpunkt, wo rBAR auf nVidia-Grafikkarten verfügbar ist, entsprechend gemessen und gewertet – wer da mit seinem Support irgendwie zu spät dran ist, bekommt entsprechend schlechtere Wertungen. In diesem knappen Feld, wo derzeit der Performance-Wettstreit zwischen AMD und nVidia stattfindet, sind 5% Vorteil zudem regelrecht viel – damit kann eine eigentlich zurückhängende Lösung halbwegs aufschließen oder eine eigentlich nur gleichschnelle Lösung sich doch noch bemerkbar absetzen. nVidia muß somit zusehen, dass man den eigenen rBAR-Support schnellstmöglich auf Trab bringt (genügend Zeit war seit der SAM-Ankündigung eigentlich vorhanden) und zudem darauf hoffen, dass der rBAR-Effekt auf größeren nVidia-Modellen möglicherweise prinzipbedingt etwas stärker ausfällt als bei der GeForce RTX 3060.

Derzeit ist der Support von rBAR bei nVidia allerdings noch am Starten, will man erst im Laufe des März die benötigten BIOS-Updates für die bisherigen Ampere-Grafikkarten herausgeben (Treiber-seitig geht es ab der aktuellen Treiber-Version 461.72 los). rBAR-Support für ältere Grafikkarten ist dabei wie bei AMD nicht geplant, bei der (offiziellen) Prozessoren-Unterstützung geht man hingegen weiter als AMD und kündigt rBAR auf der GeForce RTX 30 Serie für Zen 3 sowie Comet Lake und Rocket Lake an. Sobald die grundsätzliche Unterstützung für rBAR bei nVidia steht, muß nVidia sich allerdings umgehend der Problematik der mageren Performance-Gewinne durch jenes Feature zuwenden. Denn im knappen Rennen zwischen GeForce RTX 30 und Radeon RX 6000 sollte man es sich eigentlich nicht leisten können, bis zu 5% Vorteil einfach mal so an AMD abzuschenken.

SAM/rBAR-Support Radeon RX 6000 GeForce RTX 30
AMD Zen 2 (und älter) teilweise durch die Mainboard-Hersteller teilweise durch die Mainboard-Hersteller
AMD Zen 3 erledigt durch AMD in Vorbereitung durch nVidia
Intel Coffee Lake (und älter) teilweise durch die Mainboard-Hersteller teilweise durch die Mainboard-Hersteller
Intel Comet Lake teilweise durch die Mainboard-Hersteller in Vorbereitung durch nVidia
Intel Rocket Lake kommt sicherlich in Vorbereitung durch nVidia
rBAR/SAM-Support für ältere Grafikkarten wird augenscheinlich nicht (offiziell) nachgereicht