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Umfrage-Auswertung: Eigene Hardware-Käufe von der aktuellen Lieferschwäche betroffen?

Die Umfrage der letzten Woche drehte sich um ein aktuelles Thema – der verbreiteten Lieferschwäche an IT-Gerätschaften. Die Umfrage stellte dabei die Frage auf, inwiefern die eigenen Hardware-Käufe hiervon betroffen waren oder noch sind. Hierbei ging es nicht nur um Grafikkarten und Prozessoren, sondern natürlich auch um anderen IT-Gerätschaften, welche man mehr und mal weniger stark von Nachlieferproblemen betroffen waren – darunter Notebooks, Drucker & Webcams. Trotz dieser Schwierigkeiten blieb der IT-Markt natürlich in seiner Breite lieferbar, die Probleme betrafen einzelne Produktgruppen und bis auf einzelne Grafikkarten-Modelle war auch nie irgendetwas dauerhaft ausverkauft bzw. ohne Alternative. Insofern ist das Umfrageergebnis dennoch sehr deutlich, wenn kumuliert gleich 83,6% der Umfrageteilnehmer ihre Hardware-Käufe nicht in der geplanten Form oder zu den üblichen Preisen haben durchziehen können.

Natürlich umfasst die Zeit der Hardware-Dürre nunmehr bereits einige Monate, die Probleme fingen spätestens im letzten Herbst an. Trotzdem ist mit 16,4% der Umfrageteilnehmer letztlich nur eine kleine Minderheit um alle Probleme herumgekommen. Davon haben mit 7,7% grob die Hälfte einfach nur Glück gehabt und ihre Hardware-Anschaffung per Zufall kurz vor Beginn der Lieferschwierigkeiten bzw. dem Anziehen der Preise getätigt. Unter den 83,6% Betroffenen sind natürlich mit 14,8% auch viele, welche ihre geplante Hardware-Anschaffung verschieben können, bis sich die Lieferstituation geklärt hat bzw. Preislagen auf ein vernünftigeres Niveau heruntergekommen sind. Auch stecken unter jenen 52,8% der Umfrageteilnehmer, welche von der Lieferschwäche wegen zu hohen Preislagen betroffen sind, garantiert welche, die trotz der hohen Preislagen gekauft haben – die Umfrage war in diesem Punkt leider zu ungenau bzw. ist diese Antwortoption schlicht neutral formuliert, ob man trotz der hohen Preise gekauft hat oder nicht.

Man kann somit nicht prozentgenau bestimmen, wieviele Umfrageteilnehmer nunmehr abwarten müssen – was jedoch angesichts der Deutlichkeit des Umfrageergebnisses auch nicht notwendig ist. Grob die Hälfte konnte wegen zu hoher Preise nichts kaufen, ein Sechstel wegen Nichtverfügbarkeit, ein Siebtel kann die anstehende Anschaffung verschieben – dies ist ausreichend eindeutig, auch wenn einzelne trotz der hohen Preise zugegriffen haben werden. Die aktuelle Lieferschwäche ist somit zu einer Problematik ausgewachsen, die zumindest im Enthusiasten-Umfeld sehr breitflächig die PC-Aufrüstung behindert. Und je länger dieser Zustand anhält, um so kleiner wird die Anzahl der unbetroffenen Anwender und um so weniger werden sich die anstehenden Hardware-Anschaffungen irgendwie verschieben lassen. Gleichzeitig zeigt dieses Umfrageergebnis damit aber auch auf das Potential für einen erheblichen Nachfrage-Rückstau hin, welcher sich bei Wiederreichen der Lieferbarkeit samt vernünftiger Preislagen über die Hersteller & Händler ergießen dürfte.

Jene haben sicherlich bessere, allgemeingültigere Marktanalysen vorliegen – die zwar in der Höhe anders ausfallen können, aber im Grundsatz eigentlich nichts anderes zeigen dürften. Und danach besteht auch für die Hersteller die Aufgabe, die aktuelle Hardware-Dürre nicht als Ausrutscher zu verstehen, sondern gerade auch bei den außerhalb von Grafikkarten stehenden Gütern als wenigstens mittelfristig anhaltende Bedarfsausweitung. Denn ein Teil der aktuellen Lieferschwäche begründet sich schließlich darin, dass im Sommer 2020 kaum jemand die Dauerhaftigkeit der Corona-Krise gesehen hat – womit dann auch nicht für den nur wenig später aufkommenden Bedarf für HomeOffice und HomeSchooling vorgeplant wurde. Entsprechende Bedenken und bewußt vorsichtiges Herangehen sollte die Hersteller-Industrie besser kippen und sich einer ernsthaften Produktionsmengen-Ausweitung (bei den betroffenen Gütern) widmen, denn jene Produktionsmengen werden spätestens über den noch nachkommenden Nachfrage-Rückstau sowieso abgesetzt werden.