AMD-Prozessoren

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Zen 3 als "komplett neue Architektur" & AMD zukünftig mit Tick-Tock-Schema

Die Börsennachrichten-Webseite The Street (via Planet 3DNow!) hat sich mit Forrest Norrod von AMD über deren Server-Projekte unterhalten, wobei auch die Sprache auf "Zen 3" und weiterführende AMD-Planungen gekommen ist. Zum Verhältnis von Zen 2 zu Zen 3 fiel dabei die interessante Aussage, das Zen 2 eigentlich nur als Evolution von Zen 1 zu verstehen sein sollte, während Zen 3 als "komplett neue Architektur" angesetzt ist. Den für einen rein evolutionären Schritt ungewöhnlich hohen IPC-Gewinn von Zen 2 (laut AMD +15% gegenüber Zen+, bestätigt mittels unabhängiger Messungen) begründet AMD mit der Realisierung von früheren Design-Ideen für Zen 1 erst in Zen 2, welche es rein zeitlich nicht mehr ins Zen-1-Design geschafft hatten. Zen 3 soll dann aber in der Tat eine Mehrperformance (keine direkte Aussage zu IPC) liefern, welche man sich von einer wirklich neuen Architektur erwarten kann.

When asked about what kind of performance gain Milan's CPU core microarchitecture, which is known as Zen 3, will deliver relative to the Zen 2 microarchitecture that Rome relies on in terms of instructions processed per CPU clock cycle (IPC), Norrod observed that -- unlike Zen 2, which was more of an evolution of the Zen microarchitecture that powers first-gen Epyc CPUs -- Zen 3 will be based on a completely new architecture.

Norrod did qualify his remarks by pointing out that Zen 2 delivered a bigger IPC gain than what's normal for an evolutionary upgrade -- AMD has said it's about 15% on average -- since it implemented some ideas that AMD originally had for Zen but had to leave on the cutting board. However, he also asserted that Zen 3 will deliver performance gains "right in line with what you would expect from an entirely new architecture."

Milan's performance should also benefit some from moderately higher CPU clock speeds, thanks to its expected use of a more advanced, 7-nanometer (7nm), Taiwan Semiconductor (TSM) manufacturing process than the 7nm TSMC process used by Rome.
Quelle:  AMDs Forrest Norrod gegenüber The Street vom 18. November 2019

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Launch des Ryzen 9 3950X: Erste Testberichte gehen online

Mit dem Ryzen 9 3950X bringt AMD nach mehrmonatiger Wartephase nunmehr das Spitzen-Modell der Ryzen-3000-Serie auf Zen-2-Basis an den Start. Jener Prozessor wurde gemäß einer kürzlichen offiziellen Ankündigung eigentlich erst am 25. November erwartet – was weiterhin den Auslieferungstermin des Ryzen 9 3950X darstellt, heute gibt es erst einmal "nur" die Launchreviews zu diesem. In selbigen darf sich der 16-Kerner von AMD mit Intels verschiedenartigen Angeboten messen – dem kürzlich erst vorgestellten neuen Consumer-Spitzenmodell Core i9-9900KS sowie den preislich inzwischen eher passenden HEDT-Modellen vom Skylake-X-Refresh. Gemäß seiner Hardware-Daten dürfte der Ryzen 9 3950X dabei in den allermeisten Anwendungs-Benchmarks glänzen können – bei Spielen wird dies anders aussehen, aber dies ist natürlich auch Prinzip-bedingt. Wieviel Sinn in einem 16-Kerner für das Consumer-Segment liegt, arbeiten derzeit die zahlreichen Launchreviews heraus, während der "Zen 2/Ryzen 3000 Review-Thread" im 3Center-Forum neue Seiten bekommt und das ganze sicherlich noch eine (spätere) Würdigung in einem extra Artikel oder News-Meldung erhalten wird.

AMD Straßenpreis Intel
ab 929 Euro Core i9-9960X Skylake X Refresh, 16C/32T, 3.1/4.0/4.5 GHz
Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz Ryzen 9 3950X ab 819 Euro Core i9-9940X Skylake X Refresh, 14C/28T, 3.3/4.1/4.5 GHz
ab 589 Euro Core i9-9900KS Coffee Lake Refresh, 8C/16T, 4.0/5.0/5.0 GHz
Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz Ryzen 9 3900X ab 549 Euro
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AMD stellt Threadripper 3000 mit den Modellen 3960X & 3970X für einen Marktstart am 25. November vor

Mit etwas Verzögerung hat AMD nun doch noch seine ersten CPU-Modelle der neuen Threadripper-Riege auf Zen-2-Basis vorgestellt – den 24-Kerner Ryzen Threadripper 3960X sowie den 32-Kerner Ryzen Threadripper 3970X. Zu beiden CPU-Modellen liegen nunmehr die wichtigsten Spezifikationen samt dem Listenpreis vor, der eigentliche Launch wird dann am 25. November stattfinden, was sowohl Launchreviews als auch den realen Marktstart umfaßt. Termingleich kommt dann auch der TRX40-Chipsatz in den Markt, welcher für Threadripper 3000 im neuen Sockel sTRX40 gedacht ist. Funktionell entspricht der neue Chipsatz den bisherigen Erwartungen bzw. dem bekannten X570-Chipsatz, aufgrund der Sockel-Inkompatibität mit früheren Threadripper-Generationen erübrigt sich die Fragestellung, ob ältere Threadripper-Chipsätze bzw. -Mainboards hierfür nutzbar gemacht werden können. Die für die beiden jetzt vorgestellten Threadripper-Modelle genannten Taktraten sind dabei ziemlich weit oben angesetzt, andererseits dürfen sich jene Prozessoren dann auch bei einer TDP von immerhin 280 Watt austoben.

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Die Prozessoren-Marktanteile im dritten Quartal 2019

Tom's Hardware berichten wieder einmal über die aktuellen Prozessoren-Marktanteile (bezogen auf verkaufte Stückzahlen), wobei es diesesmal die Werte zum abgelaufenen dritten Quartal sowie einen kleinen Nachtrag für das zweite Quartal gab (x86 insgesamt-Werte ergänzt). Die Werte selber stammen wiederum von den Marktbeobachtern von Mercury Research, deren bisherige Verlautbarungen zum Thema in nachfolgender Tabelle dokumentiert sind – welche nunmehr die jüngere Entwicklung im Prozessoren-Markt schon ganz gut nachvollziehbar macht. Offiziell genannt wurden dabei natürlich immer nur Marktanteile für AMD, allerdings ergibt sich der Marktanteil von Intel angesichts fehlender anderer Wettbewerber bei x86-Prozessoren ganz automatisch – VIA macht schließlich in dieser Frage nichts mehr bedeutsames, die chinesischen Zen-Abwandlungen von Thatic & Zhaoxin dürften hingegen Stückzahlen-technisch noch lange nicht an der Marke von 0,1% kratzen. Wie üblich gilt bei dieser Statistik, das IoT-, Embedded- & SemiCustom-Prozessoren hierbei nicht gezählt wurden – womit primär Kleinst-"Prozessoren" sowie Spielekonsolen-SoCs ausgeschlossen werden.

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Umfrage-Auswertung: Welches Interesse besteht an PCI Express 4.0?

Mit einer Umfrage von Mitte August wurde – im Zuge des Launches von Zen 2 sowie Navi – nach dem Nutzerinteresse an PCI Express 4.0 gefragt. Jenes verteilt sich halbwegs breit, hat aber dennoch eine klare Neinung dazu, PCI Express 4.0 zum derzeitigen Stand noch keine große Bedeutung beizumessen – kumuliert immerhin 58,0% der Umfrageteilnehmer stimmten für eine mehr oder minder große Zurückhaltung gegenüber dem neuen Standard. Die restlichen 42,0% verteilen sich dann in grob zwei Hälften, welche zum einen PCI Express 4.0 jetzt schon als Pflichtfeature sieht – und zum anderen hierin zwar einen starken Pluspunkt, aber noch kein Pflichtfeature erkennt. Genau gerechnet nimmt die Gruppe der Umfrageteilnehmer, welche PCI Express 4.0 schon jetzt als Pflichtfeature (für ein neu gekauftes System) sieht, mit kumuliert 18,3% sogar die kleinste Stimmenanzahl aller Antwortoptionen ein.

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AMDs Ryzen Threadripper 3000 kommt wohl mit bis zu 64 CPU-Kernen ins HEDT-Segment

Die vorgestrige Meldung zu Threadripper 3000 deutete es schon an: AMD könnte bei der kommenden HEDT-Generation die Anzahl der gebotenen CPU-Kerne nochmals erhöhen. Der anscheinend neue Sockel TR4+ zeigt darauf zwar weniger hin – dafür vielmehr die auf (bis zu) 280 Watt steigende TDP. Dies wäre bei (angenommen) gleichbleibender Kern-Anzahl angesichts der 7nm-Fertigung ziemlich unnötig und stellt im übrigen exakt dieselbe TDP dar, wie sie ein einzelnes Epyc-Spitzenmodell bereits trägt – der Epyc 7H12 mit 64 CPU-Kernen. Hinzu kommt die Sichtung des 24-Kerners "Ryzen Threadripper 3960X" in der AoTS-Benchmark-Datenbank, was Nummern-technisch definitiv den Weg zu einem 64-Kerner innerhalb der Threadripper-3000-Generation aufmacht. Zwei neue Meldungen hierzu verdichten nun diesen Eindruck zusätzlich: Zum einen nennen Videocardz auf Basis (angeblicher) AMD-Unterlagen nunmehr sogar drei neue HEDT-Modelle in Form von Ryzen Threadripper 3960X, 3970X & 3990X – was nahezu perfekt zur zuletzt geäußerten Modellnummern-These passt. Und zum anderen hat die ComputerBase an der Verpackung des neuen "Arctic Freezer 50 TR" CPU-Kühlers einen ziemlich verräterischen Schriftzug entdeckt:

... cooling solution for AMD sTR4 Threadripper CPU, capable of efficiently and quietly cooling even 32- and 64-core CPUs with a TDP up to 250 W.
Quelle:  offizielle Verpackung des "Arctic Freezer 50 TR" CPU-Kühlers, notiert von der ComputerBase am 17. Oktober 2019

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Gerüchteküche: AMDs Zen 3 kommt angeblich mit mehr als 8% IPC-Gewinn sowie gewissem Taktraten-Plus

Red Gaming Tech werfen Gerüchte zu den Performance-Verbesserungen bei "Zen 3" in die Runde: Danach hat man eine Quelle, welche früher zu Zen 2 zutreffende Informationen liefern konnte – und nun zu Zen 3 aussagt, das der IPC-Gewinn gegenüber Zen 2 größer als nur +5-8% ausfällt sowie das frühe Zen-3-Samples um 100-200 MHz höher takten konnten – leider ohne exakten Vergleich, zu welchem Stand von Zen 2 dies gemeint ist. Diese letzte Aussage bestätigt zudem direkt eine Meldung im Chiphell-Forum, wo selbiger Taktratengewinn sowie eine IPC-Steigerung von sogar "+1x%" angegeben wurde. Dabei geht man dann allgemein davon aus, das der Taktraten-Gewinn der Serien-Varianten (leicht) höher ausfallen sollte. Nichtsdestotrotz sind dies natürlich beiderseits unbelegbare Gerüchte, welche mit der entsprechenden Vorsicht zu betrachten sind. Sicherlich kann man annehmen, das AMD nicht noch einmal ein "Zen+" vorlegen will, sprich nur eine minimale Verbesserung – welche primär nur deswegen möglich waren, weil man beim originalen Zen 1 nicht alles termingerecht fertigbekommen hatte.

    AMD "Zen 3" Performance-Gerüchte

  • der IPC-Gewinn gegenüber Zen 2 fällt größer als +5-8% aus
  • frühe Samples von Zen 3 sollen um 100-200 MHz höher takten
  • Quelle: angeblicher Insider gegenüber Red Gaming Tech
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AMDs neue Mobile-Strategie soll ab 2020 deutlich günstigere Notebooks ermöglichen

Igor's Lab geben in Berufung auf Branchen-Inside einige Details zu AMDs kommenden Renoir-APUs sowie AMDs neuer Mobile-Strategie zum besten – zu welcher dann neben diesen APUs auch neue Mobile-Grafiklösungen aus dem Navi-Portfolio gehören. Die Renoir-APU basiert laut bekanntem Wissen auf Zen 2 und einer Vega-iGPU in der 7nm-Fertigung und sollte gegen Anfang 2020 als "Ryzen 4000 U/H/G" Serien erscheinen. Neu ist dann die Information, das AMD hier nun tatsächlich auf sechs CPU-Kerne setzt – in Aufbrechung des bisherigen Design-Ansatzes bei Zen 2, wo immer vier CPU-Kerne einen Core Complex (CCX) bilden. Aber offenbar ist dieser Design-Ansatz doch nicht ganz so streng zu betrachten, wenn es darum geht, die richtige Kern-Anzahl für einen gewissen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen – und dies ist angesichts von Intels Sechs- und Achtkernern im Mobile-Segment für das Jahr 2020 sicherlich ein Sechskerner. Jenen kann man über Salvage-Versionen schließlich genauso zum Vierkerner für den Massenmarkt herunterbrechen bzw. für Einsteiger-Bedürfnisse die bisherigen APUs auf Basis von Zen+ (Ryzen 3000 U/H/G Serien) preisgesenkt weiter mitlaufen lassen.

Raven Ridge Picasso Renoir ???
Verkaufsnamen Ryzen 2000 U/H/G Serien Ryzen 3000 U/H/G Serien Ryzen 4000 U/H/G Serien Ryzen 5000 U/H/G Serien
Fertigung 14nm 12nm 7nm 7nm+
CPU Zen 1, max. 4C/8T Zen+, max. 4C/8T Zen 2, angebl. max. 6C/12T Zen 3, vermutl. max. 8C/16T
iGPU Vega, max. 11 CU Vega, max. 11 CU Vega vermutl. Navi
Release 26. Oktober 2017 6. Januar 2019 erwartet Anfang 2020 unklar
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Erste Cinebench-Ergebnisse zum 16-Kerner Ryzen 9 3950X aufgetaucht

Aus einem Overclocking-Guide zum X570-Chipsatz (PDF) seitens Mainboard-Hersteller Gigabyte stammen die ersten (vernünftig wertbaren) Benchmarks zum noch ausstehenden 16-Kerner Ryzen 9 3950X (nach den kaum solide vergleichbaren Geekbench-Werten aus dem Juni). Gigabyte hatte hierbei zur Demonstration des eigenen Übertaktungserfolgs einen Ryzen 9 3950X auf den Taktraten von 4.3 GHz sowie 4.4 GHz durch den Cinebench R15 geschickt – wobei es nur eines der Testmuster auf den höchsten Takt schaffte, hier also trotz angesetzter Wasserkühlung eine gewisse Takt-Grenze erreicht scheint. Neben den Ergebnissen unter Übertaktung wurde allerdings auch ein default-Wert genannt – welcher mit 3932 Punkten um +25% besser als ein Ryzen 9 3900X herauskommt, was angesichts von +33% CPU-Kernen eine passable Kern-Skalierung ergibt. Mit jenen 3932 Punkte würde der Ryzen 9 3950X dann auch Core i9-9980XE und Threadripper 2950X klar überrunden, der kommende Core i9-10980XE (mit zwei CPU-Kernen mehr) könnte im Idealfall einen ähnlichen Wert erzielen.

Technik Cinebench R15 Quelle(n)
Ryzen 9 3950X @ 4.4 GHz Zen 2, 16C/32T, OC @ 4.4 GHz (Wakü) 4475 Gigabyte X570 Overclocking-Guide (PDF)
Ryzen 9 3950X @ 4.3 GHz Zen 2, 16C/32T, OC @ 4.3 GHz (Wakü) 4384 Gigabyte X570 Overclocking-Guide (PDF)
Ryzen 9 3950X Zen 2, 16C/32T, 3.5/4.7 GHz, 749$ 3932 Gigabyte X570 Overclocking-Guide (PDF)
Core i9-9980XE Skylake-X Refresh, 18C/36T, 3.0/4.4 GHz, 1979$ 3670 The Tech Report
Threadripper 2950X Zen+, 16C/32T, 3.5/4.4 GHz, 899$ 3236 ComputerBase
Ryzen 9 3900X Zen 2, 12C/24T, 3.8/4.6 GHz, 499$ 3147 Ø AnandTech, ComputerBase & Golem
Ryzen 7 3700X Zen 2, 8C/16T, 3.6/4.4 GHz, 329$ 2107 Ø AnandTech, ComputerBase & Golem
Core i9-9900K Coffee Lake Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 499$ 2064 Ø AnandTech, ComputerBase & Golem
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Umfrage-Auswertung: Wie viele CPU-Kerne sollen es sein beim nächsten Desktop-System?

Eine Umfrage von Mitte Juni fragte nach der Anzahl an (physikalischen) CPU-Kernen, mit welchen das nächste Desktop-System ausgerüstet werden soll. Bei dieser Fragestellung treffen natürlich Anwender aus unterschiedlichsten PC-Situationen zusammen: Solche, die gerade erst neu gekauft haben und deren nächstes PC-System damit dann noch einige Jahre entfernt ist – und andere, welche auf die seinerzeit kurz vor der Tür stehenden Ryzen-3000-Prozessoren gewartet haben, um dann bei diesen umgehend zuzuschlagen. Insofern kann man kaum mehr als die grobe Tendenz werten, welche sich aus dieser Umfrage ergibt – die dann allerdings mehrheitlich zugunsten von Systemen mit vielen CPU-Kernen spricht. Denn nicht nur liegt die Antwortoption eines Achtkerner mit 46,6% der Umfrageteilnehmer klar in Front, auch stehen unterhalb dieser Antwortoption nur noch ganze 10,8% der Umfrageteilnehmer.

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