Grafikkarten-Marktüberblick Februar 2016

Montag, 1. Februar 2016
 / von Leonidas
 

Der letzte Grafikkarten-Marktüberblick stammt noch vom September 2015 – höchste Zeit also für einen Blick auf das Geschehen im Grafikkarten-Markt Anfang des Jahr 2016. Zwar ist mit der Radeon R9 380X nur eine einzelne neue Grafikkarte hinzugekommen, dafür ist das komplette Radeon R200 Portfolio von AMD inzwischen in den Ruhestand gegangen, womit die Angebots-Portfolios beider Grafikchip-Entwickler nunmehr deutlich aufgeräumter ausschauen. Mit dem neuen Grafikkarten-Marktüberblick werden wir wie üblich versuchen, Ordnung in die bestehenden Angebote hineinzubringen: Spezifikationen, Stromverbrauch, Performance-Bewertung sowie aktueller Preispunkt sollen notiert, ausgewertet und bewertet werden. Hierbei wird auch eine Neufassung des "3DCenter 4K Performance-Index" helfen, welcher nun mit genaueren Zahlen arbeitet und auf einem neuen Basiswert (GeForce GTX 980 Ti = 100%) operiert.

Die markanteste Entwicklung der letzten Wochen ist sicherlich das vollständige Auslaufen der Radeon R200 Serie: Radeon R7 250X, 260X & 265 sowie Radeon R9 270, 270X, 280, 285, 280X & 290 sind nur noch in Form von einzelnen Restposten erhältlich und wurden deswegen nicht mehr mit notiert. Gleiches trifft auch auf die GeForce GTX 760 von nVidia zu – der letzten bislang noch gelisteten Karte mit Kepler-Unterbau, womit auch diese Grafikchip-Architektur vom Markt verschwunden ist (die GeForce GTX 750 & 750 Ti sind wie bekannt Maxwell-basiert). Die Radeon R9 290X als letzte Karte der Volcanic-Islands-Generation ist zwar noch passabel verfügbar, die Preise für diese Karte haben jedoch maßgeblich angezogen, womit sich keine Listung mehr lohnt – hier werden augenscheinlich ebenfalls nur noch Restposten ohne jede Nachlieferungen verkauft.

Desweiteren wurde wie gesagt die Radeon R9 380X neu aufgenommen, welche das 250-Euro-Segment für AMD besetzt. Gleichfalls gab es zur Radeon R9 Nano den bekannten großen Preisrutsch, welcher jene Karte nun plötzlich sehr viel attraktiver macht. Weitere mittlere Preisreduzierungen gab es zur Radeon R9 390X, Fury & Fury X – hierbei handelt es sich allerdings um inoffizielle Preissenkungen, welche sich nur in niedrigeren Straßenpreisen zeigen. Ansonsten hat sich preislich im Rahmen von plus/minus 10 Euro fast nirgendwo etwas bewegt – sicherlich auch zusammenhängend mit dem momentan wieder recht stabilen Dollar/Euro-Kurs. Jener ging kurz vor Jahresende 2015 zwar mal kurzzeitig deutlich in den Keller, ist nun aber wieder ziemlich bei 1,08 Dollar/Euro – der letzte Grafikkarten-Marktüberblick wurde seinerzeit zu 1,13 Dollar/Euro aufgenommen, die sich daraus ergebende Differenz von +5% ist den aktuellen Straßenpreisen jedoch kaum anzusehen.

Die nachfolgenden Tabellen sind wie üblich auf Vollständigkeit bedachte Auflistungen des kompletten derzeit verfügbaren Angebots von AMD und nVidia an Gamer-Grafikkarten mit 2 GB Speicher – abzüglich nur der auslaufenden Karten, welche als Restposten zumeist nur noch zu Mondpreisen angeboten werden. Diese Listen sollen einen Überblick über das aktuelle Marktangebot geben, was bedeutet, daß hier auch die eher ungünstigen Angebote erfasst sind – es geht um Vollständigkeit, nicht primär um die besten Angebote, diese ergeben sich schließlich erst aus dem Studium der vollständigen Listen. Zudem sollen die überall notierten Karten-Spezifikationen davor schützen, auf Angebote mit abgesenkten Spezifikationen hereinzufallen bzw. die Erkennung von ab Werk übertakteten Modellen ermöglichen. Unsere jeweiligen Empfehlungen aus Preis/Leistungs-Sicht sind dagegen separat den vollständigen Auflistungen nachfolgend sowie zusammengefasst noch einmal auf der zweiten Artikelseite notiert.

Die zu jeder Grafikkarte angegebene Performance basiert auf dem 3DCenter FullHD Performance-Index auf Basis verschiedener aktueller Hardware-Tests, in welchem die Radeon HD 5750/6750 GDDR5 mit 100 Prozent definiert ist. Dieser Performance-Index orientiert sich generell an dem Setting 1920x1080 mit 4x Multisampling Anti-Aliasing, bei schwächeren Grafikkarten auch ohne Multisampling Anti-Aliasing. Jener Performance-Index kann dabei natürlich nie gänzlich exakt sein, um plus/minus 5 Prozent können die Ergebnisse einzelner Hardware-Tests immer von diesem abweichen. Es geht hierbei jedoch nicht um höchstmögliche Exaktheit, sondern allein um eine ungefähre Performance-Orientierung. Welche Karte in einem Duell gleichwertiger Lösungen vorn liegt oder was die Karten des HighEnd-Segments bei höheren Settings noch leisten können, wird immer die Aufgabe spezieller Hardware-Tests sein und kann natürlich nicht in dieser einzelnen Zahl abgebildet werden. Für die HighEnd-Karten wird zusätzlich der "3DCenter 4K Performance-Index" angegeben, welcher die gleiche Bewertung nur für die UltraHD-Auflösung von 3840x2160 abliefert und in welchem die GeForce GTX 980 Ti mit 100 Prozent definiert ist.

Alle in diesem Artikel angegebenen Preise stellen eine Preis-Spanne der besten lieferbaren Angebote dar. Es geht bei den Preisangaben dieses Artikels weder um die allerbesten gefundenen Preise noch um einen platten Durchschnitt, sondern um jene Spanne, in welcher man die notierten Grafikkarten (auf ihren Referenz-Taktungen) üblicherweise kaufen kann. Dazu wird (bei gut lieferbaren Angeboten) schlicht geschaut, wie die Preise mehrerer lieferbarer Händler zu mehreren verschiedenen Herstellerangeboten desselben Grafikkarten-Modells liegen. Grundsätzlich gilt dabei: Eine breitere angegebene Preisspanne zeugt von eher weniger Angeboten im Markt, eine schmalere angegebene Preisspanne dagegen von vielen Angeboten und damit größerer Wahlmöglichkeit selbst zu (relativ auf diese Grafikkarte betrachtet) niedrigen Preisen. Genauer wurde unsere Preisermittlung zudem in einem Blogeintrag erörtert.

Basierend auf dem 3DCenter FullHD Performance-Index wurden zudem noch die Indizies "Performance/Preis" und "Performance/Spieleverbrauch" gebildet. In beiden Fällen sind höhere Werte besser als niedrigere und gleichfalls gilt in beiden Fällen, daß die Werte für sich allein keine Aussagekraft haben, sondern erst im Vergleich zu den Werten anderer Grafikkarte eine Bedeutung erlangen. Bei "Performance/Preis" kann man dabei auf einen Blick erkennen, wo Grafikkarten mit einer besonders guten Performance gemessen am Preispunkt liegen, während "Performance/Spieleverbrauch" eine Aussage darüber gibt, welche Grafikkarten ihre Performance besonders energieeffizient erbringen. Beide Index-Werte werden auf der zweiten Artikelseite noch einmal in Diagrammen jeweils extra beleuchtet – in diesem Fall dann sowohl für FullHD als auch extra für die UltraHD-Auflösung.

Letztlich wäre noch anzumerken, daß die angegebenen Stromverbrauchswerte auf entsprechende Messungen der reinen Grafikkarte setzen, unterteilt in einen Stromverbrauch unter Idle (erste Zahl) und unter Spielen (zweite Zahl). Diese Werte stammen aus unser aktualisierten Ausarbeitung zum Grafikkarten-Stromverbrauch auf Basis der gemittelten Stromverbrauchs-Messungen aus gleich sieben verschiedenen Quellen und sind damit nur eingeschränkt mit den Werten aus früheren Marktüberblicks-Artikeln vergleichbar.

AMD Preislage nVidia
  1050-1100
Euro
GeForce GTX Titan X 12GB
nVidia GM200, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 3072 Shader-Einheiten, 192 TMUs, 96 ROPs, 384 Bit DDR Interface, 1000/1075/3500 MHz, 12 GB GDDR5, Verbrauch: 13W/240W, Performance: 760% (4K: 104%), Perf./Preis: 0,71, Perf./Verbr.: 3,17
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Radeon R9 Fury X 4GB
AMD Fiji, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 4096 Shader-Einheiten, 256 TMUs, 64 ROPs, 4096 Bit DDR HBM-Interface, ≤1050/500 MHz, 4 GB HBM1, Verbrauch: 21W/289W, Performance: 670% (4K: 100%), Perf./Preis: 1,03, Perf./Verbr.: 2,32
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640-680
Euro
GeForce GTX 980 Ti 6GB
nVidia GM200, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 2816 Shader-Einheiten, 176 TMUs, 96 ROPs, 384 Bit DDR Interface, 1000/1075/3500 MHz, 6 GB GDDR5, Verbrauch: 13W/236W, Performance: 730% (4K: 100%), Perf./Preis: 1,12, Perf./Verbr.: 3,09
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Radeon R9 Fury 4GB
AMD Fiji, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 3584 Shader-Einheiten, 224 TMUs, 64 ROPs, 4096 Bit DDR HBM-Interface, ≤1000/500 MHz, 4 GB HBM1, Verbrauch: 15W/256W, Performance: 620% (4K: 91%), Perf./Preis: 1,11, Perf./Verbr.: 2,42
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540-600
Euro
 
Radeon R9 Nano 4GB
AMD Fiji, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 4096 Shader-Einheiten, 256 TMUs, 64 ROPs, 4096 Bit DDR HBM-Interface, ≤1000/500 MHz, 4 GB HBM1, Verbrauch: 13W/183W, Performance: 600% (4K: 86%), Perf./Preis: 1,17, Perf./Verbr.: 3,28
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500-540
Euro
 
  480-520
Euro
GeForce GTX 980 4GB
nVidia GM204, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 64 ROPs, 256 Bit DDR Interface, 1126/1216/3500 MHz, 4 GB GDDR5, Verbrauch: 12W/174W, Performance: 600% (4K: 77%), Perf./Preis: 1,22, Perf./Verbr.: 3,45
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Radeon R9 390X 8GB
AMD Hawaii, 28nm GCN 1.1, DirectX 12 (FL 12_0), 2816 Shader-Einheiten, 176 TMUs, 64 ROPs, 512 Bit DDR Interface, ≤1050/3000 MHz, 8 GB GDDR5, Verbrauch: 15W/303W, Performance: 570% (4K: 80%), Perf./Preis: 1,43, Perf./Verbr.: 1,88
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390-420
Euro
 
Radeon R9 390 8GB
AMD Hawaii, 28nm GCN 1.1, DirectX 12 (FL 12_0), 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 64 ROPs, 512 Bit DDR Interface, ≤1000/3000 MHz, 8 GB GDDR5, Verbrauch: ~15W/~250W, Performance: 530% (4K: 74%), Perf./Preis: 1,62, Perf./Verbr.: 2,12
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320-340
Euro
GeForce GTX 970 3,5GB
nVidia GM204, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 1664 Shader-Einheiten, 104 TMUs, 56 ROPs, 224 Bit DDR Interface, 1050/1178/3500 MHz, 3,5+0,5 GB GDDR5, Verbrauch: 12W/161W, Performance: 520% (4K: 64%), Perf./Preis: 1,59, Perf./Verbr.: 3,23
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Radeon R9 380X 4GB
AMD Tonga, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 2048 Shader-Einheiten, 128 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, ≤970/2850 MHz, 4 GB GDDR5, Verbrauch: 14W/188W, Performance: 390%, Perf./Preis: 1,65, Perf./Verbr.: 2,07
Produkt- & Preissuche: HWL, PreisR., Geizhals, Amazon
230-250
Euro
 
Radeon R9 380 4GB
AMD Tonga, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, ≤970/2850 MHz, 4 GB GDDR5, Verbrauch: 14W/179W, Performance: 360%, Perf./Preis: 1,69, Perf./Verbr.: 2,01, 2GB-Version -15€
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205-230
Euro
GeForce GTX 960 4GB
nVidia GM206, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR Interface, 1127/1178/3500 MHz, 4 GB GDDR5, Verbrauch: 10W/109W, Performance: 340%, Perf./Preis: 1,59, Perf./Verbr.: 3,12, 2GB-Version -15€
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Radeon R9 380 2GB
AMD Tonga, 28nm GCN 1.2, DirectX 12 (FL 12_0), 1792 Shader-Einheiten, 112 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, ≤970/2850 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 14W/179W, Performance: 360%, Perf./Preis: 1,83, Perf./Verbr.: 2,01, 4GB-Version +15€
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190-210
Euro
GeForce GTX 960 2GB
nVidia GM206, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR Interface, 1127/1178/3500 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 10W/109W, Performance: 340%, Perf./Preis: 1,73, Perf./Verbr.: 3,12, 4GB-Version +15€
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  155-170
Euro
GeForce GTX 950 2GB
nVidia GM206, 28nm Maxwell 2, DirectX 12 (FL 12_1), 768 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 32 ROPs, 128 Bit DDR Interface, 1024/1188/3300 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 9W/92W, Performance: 290%, Perf./Preis: 1,81, Perf./Verbr.: 3,15
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Radeon R7 370 2GB
AMD Pitcairn, 28nm GCN 1.0, DirectX 12 (FL 11_2), 1024 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface, ≤975/2800 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 11W/108W, Performance: 260%, Perf./Preis: 1,93, Perf./Verbr.: 2,41, 4GB-Version +30€
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130-145
Euro
 
  120-135
Euro
GeForce GTX 750 Ti 2GB
nVidia GM107, 28nm Maxwell 1, DirectX 12 (FL 11_0), 640 Shader-Einheiten, 40 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface, 1020/1085/2500 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 7W/61W, Performance: 210%, Perf./Preis: 1,68, Perf./Verbr.: 3,44, 4GB-Version +20€
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Radeon R7 360 2GB
AMD Bonaire, 28nm GCN 1.1, DirectX 12 (FL 12_0), 768 Shader-Einheiten, 48 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface, ≤1050/3250 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: ~7W/~85W, Performance: 185%, Perf./Preis: 1,68, Perf./Verbr.: 2,18
Produkt- & Preissuche: HWL, PreisR., Geizhals, Amazon
105-120
Euro
GeForce GTX 750 2GB
nVidia GM107, 28nm Maxwell 1, DirectX 12 (FL 11_0), 512 Shader-Einheiten, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface, 1020/1085/2500 MHz, 2 GB GDDR5, Verbrauch: 7W/55W, Performance: 185%, Perf./Preis: 1,68, Perf./Verbr.: 3,36
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Noch schwächere Grafikkarten mit 2 GB Speicher wurden nicht mit gelistet, da solch leistungsschwache Modelle (Performance-Index bei 100% oder weniger) heutzutage nicht mehr als "Gamer-Grafikkarten" zu betrachten sind. Hierzu zählen Radeon R7 240, 250E und 250X sowie GeForce GT 640, 730 und 740 und alle kleineren Modelle. Als Gamer sollte man aktuell selbst bei einem preissensitiven Kauf besser nichts unterhalb von Radeon R7 360 (Perf.Index 185%) bzw. GeForce GTX 750 (Perf.Index 185%) erwerben – und selbst jene sind eigentlich etwas zu schwachbrüstig für die Systemanforderungen der PC-Spiele 2015/16. Grafikkarten mit weniger als 2 GB Speicher wurden selbstverständlich gleich gar nicht erst betrachtet, da heutzutage einfach nicht mehr einsatzfähig im Gamer-Sinne.

Das aktuelle Angebotsportfolio beider Grafikchip-Entwickler hat nunmehr alle älteren Grafikchip-Generationen komplett hinter sich gelassen und besteht nur noch aus Modellen der Generationen "Pirate Islands" und "Maxwell". Damit hat sich die Angebotsbreite numerisch von 30 Modellen im September 2015 auf nunmehr nur noch 19 Modelle im Februar 2016 reduziert – was aber rein optisch ein wesentlich klarer erscheinendes Angebot übrig läßt, ohne zu viel Auswahl auf zu engem Raum. Einzig allein den nach wie vor großen Sprung von der GeForce GTX 960 zur 970 kann man auf nVidia-Seite bemängeln – aber da AMD diese offenstehende Flanke mit der Radeon R9 380X auch nicht gerade überzeugend angegriffen hat, ist dies derzeit kein entscheidender Nachteil für nVidia. Unsere Preis/Leistungs-Empfehlungen für alle Preisbereiche lauten dann wie folgt:

    Preis/Leistungs-Empfehlungen zum vorstehend notierten Preisstand:

  • Die Frage nach der besten DualChip-Lösung erübrigt sich für den Augenblick, da es hier momentan keinerlei Marktangebote mehr gibt. Von AMD ist eine DualChip-Ausführung auf Basis des Fiji-Chips angekündigt, bei nVidia ist es dagegen derzeit komplett im Dunklen, ob man der GeForce-900-Generation noch eine solche spendieren will.
  • Bei der Frage nach der schnellsten SingleChip-Lösung gibt es dasselbe hartes Ringen zwischen GeForce GTX 980 Ti und GeForce GTX Titan X mit derselben Auflösung wie schon zuletzt: Geht man nur nach dem Siegel "schnellste Lösung", darf es eigentlich nur die GeForce GTX Titan X sein – doch die GeForce GTX 980 Ti liegt nur 3-4% dahinter zurück und kostet dafür inzwischen gleich 400 Euro (mehr als ein Drittel) weniger. Da die kleinere Karte auch noch mit ausreichend Speicher ausgestattet ist und diesbezüglich keinen echten Nachteil gegenüber der größeren Karte trägt, geht die Hauptempfehlung dann doch zur GeForce GTX 980 Ti – trotz daß jene rein technisch nicht die schnellere der beiden ist. Die GeForce GTX Titan X kann nur eine Nebenempfehlung erhalten, weil sie natürlich trotzdem die wirklich schnellste verfügbare SingleChip-Grafikkarte bleibt, aber einfach zu teuer für die gebotene minimale Mehrperformance daherkommt. Die Radeon R9 Fury X als AMD-Kontrahent zur GeForce GTX 980 Ti kann deren Performance nicht gänzlich halten und muß nach wie vor auf einen etwas niedrigeren Preispunkt herunter, um wirkliche Empfehlungen bei diesem Ringen um die Performancekrone zu bekommen.
  • Im oberen HighEnd-Segment zu Preislagen ab 420 Euro geht die klare Empfehlung an die Radeon R9 Nano, welche nunmehr einen marktgerechten Preis trägt und damit endlich ihre ganzen weiteren Vorteile ausspielen kann: Genauso effizient wie nVidias Maxwell-Beschleuniger, mit der gleichen Speichermenge wie die GeForce GTX 980 und unter steigenden Auflösungen bemerkbar schneller als jene. Nur der minimale Performancevorteil unter FullHD spricht in diesem Vergleich für die GeForce GTX 980 – jener kann jedoch unter zukünftigen Spiele auch mit der Zeit entschwinden, denn die langfristige Performance einer Grafikkarte läßt sich in aller Regel an deren Performance unter höheren Auflösungen ablesen (was in diesem Fall zugunsten der Radeon R9 Nano geht). Die GeForce GTX 980 bleibt deswegen trotzdem eine gute Karte und bekommt wegen der nur geringen Unterschiede bei gleichzeitig minimal besserem Preis eine Nebenempfehlung. Die im gleichen Preissegment agierende Radeon R9 Fury ist dagegen zum jetzigen Preispunkt eher unattraktiv – auch wenn sich ies mit nur einer eher mittleren Preissenkung sofort wieder beheben lassen würde.
  • Im unteren HighEnd-Segment zu Preislagen zwischen 300 und 420 Euro liegt derzeit die Radeon R9 390 vorn – wobei sich nVidia hier bei der GeForce GTX 970 selbst schlägt, die Karte dürfte mit zunehmender Laufzeit immer mehr Probleme mit ihren nur 3,5 GB real nutzbaren Speicher haben. Die Radeon R9 390 mit einer gleichen Performance unter FullHD, dann aber deutlich zulegender Performance unter höheren Auflösungen bietet hier die bessere Performance und die mit 8 GB deutlich überzeugendere Speicherbestückung zum gleichen Preis an. Die ebenfalls in diesem Preissegment agierende Radeon R9 390X läuft gut mit, ist aber noch etwas zu teuer für ihre gerade einmal um 7-8% bessere Performance bei einem um 23% höheren Preispunkt.
  • Im Performance-Segment zu Preislagen zwischen 180 und 300 Euro ist die frühere Angebotsvielfalt absolut klaren Verhältnissen gewichen: Am unteren Ende dieses Preisbereichs duellieren sich Radeon R9 380 und GeForce GTX 960, in der Mitte steht die Radeon R9 380X etwas alleine da. Als beste Lösung kristallisiert sich hier die Radeon R9 380 4GB heraus, mit einer minimal besseren Performance gegenüber der GeForce GTX 960 zum gleichen Preispunkt. Die GeForce GTX 960 4GB hat wegen ihrer Energieffiezienz und den vielen gut ab Werk übertakteten Grafikkarten aber auch etwas für sich und verdient sich daher eine Nebenempfehlung als nur minimal zurückhängende Lösung. Ebenfalls eine Nebenempfehlung erhält die Radeon R9 380X, welche sich zwar bei der Performance kaum von der Radeon R9 380 absetzen kann, inzwischen aber auch nicht mehr wesentlich mehr kostet – und damit nahezu dasselbe Performance/Preis-Verhältnis innehat. Eher die Finger lassen sollte man dagegen von den 2-GB-Modellen der Radeon R9 380 und GeForce GTX 960. Diese Grafikkarten sind grundsätzlich (aka vom Grafikchip her) schnell genug für höchste Bildqualitätsoptionen (unter FullHD), werden dort aber schon heute von nur 2 GB Speicher ausgebremst. Da dieser Effekt in Zukunft zunehmen wird, kann in dieser Performanceklasse nur noch der Griff zu Grafikkarten mit mindestens 3 GB Speicher empfohlen werden.
  • Im Mainstream-Segment zu Preislagen zwischen 130 und 180 Euro erhält die Radeon R7 370 unsere Empfehlung als jene Karte mit dem besten Performance/Preis-Verhältnis (des gesamten Marktüberblicks) zu ansonsten vergleichbaren Daten bei Speichermenge und Stromverbrauch. Denn erstaunlicherweise verbraucht der in der Radeon R7 370 heruntergedrehte Pitcairn-Chip nicht wesentlich mehr als der eigentlich sehr energieeffiziente GM206-Chip der GeForce GTX 950. Letztgenannte Karte hat zwar auch etwas für sich (etwas schneller als die Radeon R7 370 beispielsweise), aber der Preispunkt des nVidia-Modells ist letztlich noch etwas zu hoch für echtes Mainstream – bei der GeForce GTX 950 da lohnt es daher eher, gleich den Blick zu einem Preissegment weiter oben (hin zu Radeon R9 380 und GeForce GTX 960) zu richten.
  • Im LowCost-Segment zu Preislagen bis 130 Euro gibt es derzeit drei Angebote mit dem absolut identischen Performance/Preis-Verhältnis – eine seltene Situation der Chancengleichheit. Eine echte Empfehlung verdient sich allerdings keine Karte, weil es für einen geringfügig höheren monetären Einsatz im Mainstream-Segmen bereits die Radeon R7 370 gibt, welche deutlich mehr Performance samt einem klar besseren Performance/Preis-Verhältnis liefert. Sofern jene 10 bis 25 Euro Preisaufschlag den Braten auch nicht mehr fett machen, sollte man hier unbedingt ein Preissegment weiter höher einkaufen. Eine Nebenempfehlung verdient sich allein die GeForce GTX 750 Ti für ihre herausragende Energieeffizienz bei einem Verbrauch unterhalb von 75 Watt (und damit notfalls ohne extra Stromstecker zu betreiben).