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AMD Geschäftsergebnisse Q1/2018: Überzeugender Jahresstart bei AMD

Chipentwickler AMD hat seine Geschäftsergebnisse für das erste Jahresquartal 2018 verkündet. Mit 1647 Mio. Dollar Quartalsumsatz legt man dabei einen exzellenten Wert für ein erstes Jahresquartal hin, zuletzt war man im Jahr 2011 auf einem derart hohen Umsatz unterwegs. Vor allem aber hat man nunmehr drei starke Quartale in Folge hingelegt – was darauf hinzeigt, das AMD endlich wegkommt von früheren Umsatzgrößen in Höhe von 1,0 bis 1,2 Mrd. Dollar pro Quartal, hin in Richtung von konstant um die 1,5 Mrd. Dollar Quartalsumsatz (und mehr). Dies sieht man generell als gute Größe für AMD an – während dauerhaft niedrigere Quartalsumsätze eigentlich nicht zur Unternehmensgröße passen und daher immer das Risiko nach sich ziehen, AMDs Potentiale dauerhaft zu beschädigen. Auch die Gewinnzahlen zeigen darauf hin, das AMD derzeit endlich wieder konstant (etwas) Geld verdient – was vorher bekannterweise zumeist nicht der Fall war. Der springende Punkt dieser Quartalszahlen liegt also darin, das man die vergangenen (schlechten) Zeiten nunmehr anscheinend klar hinter sich lassen kann.

Q1/2017 Q2/2017 Q3/2017 Q4/2017 Q1/2018
Umsatz 984 Mio. $
(neu: 1178M)
1222 Mio. $
(neu: 1151M)
1643 Mio. $
(neu: 1584M)
1480 Mio. $
(neu: 1340M)
1647 Mio. $
Gewinn -73 Mio. $
(neu: -33M)
-16 Mio. $
(neu: -42M)
71 Mio. $
(neu: 61M)
61 Mio. $
(neu: -19M)
81 Mio. $
operativer Gewinn -29 Mio. $
(neu: 11M)
25 Mio. $
(neu: -1M)
126 Mio. $
(neu: 119M)
82 Mio. $
(neu: -2M)
120 Mio. $
Für exakte Vergleichswerte zu AMD, Intel & nVidia zurück bis ins Jahr 2006 bitte klicken.

Mit den neuen Quartalszahlen wechselt AMD auf einen neuen Rechnungslegungsstandard, so das die neuen Zahlen nicht mehr 100%ig mit früheren Quartalsergebnissen vergleichbar sind. AMD stellt zwar Vergleichswerte nach neuem Rechnungslegungsstandard für die Jahre 2016 und 2017 zur Verfügung (PDF), jene gehen aber nicht auf frühere Jahre ein. Für unsere Ausführungen haben wir daher die an dieser Stelle veröffentlichen früheren Zahlen nicht umgeändert, da jene wie gesagt sowie nicht ausreichend vollständig zur Verfügung stehen. Über ein gesamtes Jahr betrachtet sind die Differenzen zwar eher geringfügig, aber einzelne Quartalsergebnisse können je nach angesetztem Rechenlegungstandard teilweise erheblich voneinander abweichen. Für die (auch rückblickende) Betrachtung zählt jedoch u.M.n. sowieso nur das, was zum jeweiligen Zeitpunkt Standard war und demzufolge bei Presse und Börsianern zur jeweiligen Zeit verarbeitet wurde.

Demzufolge lohnt kein genauer Vergleich zum Vorquartal bzw. zum Vorjahresquartal – allerdings kann man schon am groben Bild sehen, das sich hierbei einiges gerade im Vergleich zum Vorjahresquartal getan hat (wo die ersten Ryzen-Prozessoren herauskamen, aber nur schwach geschäftswirksam waren). So legte man beim Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um grob die Hälfte zu, rein in der CPU/GPU-Sparte erreichte man sogar grob eine Umsatzverdopplung. AMD teilt in jener CPU/GPU-Sparte die Einzelbereiche leider nicht auf, so das nicht direkt mit Zahlen untermauerbar ist, wie hoch der Anteil der CPU-Geschäfte daran ist – laut AMD soll aber letztlich primär Ryzen für diese erstklassige Entwicklung verantwortlich sein. Dennoch dürften AMD gerade im ersten Quartal auch noch so gut wie jede Lieferung an Radeon-Grafikchips aus den Händen gerissen worden sein – eine Entwicklung, die wie bekannt derzeit endet.

Demzufolge geht man mit guten und schlechten Nachrichten ins laufende zweite Quartal: Das Grafikchip-Geschäft dürfte wohl klar rückläufig sein – dafür aber hat man mit Ryzen 2000 neues im CPU-Geschäft zu bieten, auch Raven Ridge sollte nunmehr besser umsatzwirksam werden. Da Ryzen bei AMD derzeit als umsatzbestimmend gilt, könnte es also trotz der Delle im Grafikchip-Geschäft noch weiter nach vorn gehen. AMD rechnet mit einem im zweiten Jahresquartal nochmals leicht höherem Quartalsumsatz von 1,725 Mrd. Dollar – und liegt damit schon jetzt auf dem Kurs, das Gesamtjahr 2018 mit einem neuen Umsatzrekord von über 6,565 Mrd. Dollar (Gesamtjahr 2017: 5,329 Mrd. Dollar) abschließen zu können. Sofern AMD es eines Tages auch noch schaffen könnte, sein GPU-Geschäft mal wieder richtig anzukurbeln, wären perspektivisch auch noch deutlich höhere Umsatz- und damit auch Gewinnzahlen erreichbar.