Mit einer Umfrage von Mitte Mai wurde die Frage aufgestellt, inwiefern es beim Grafikkarten-Kauf eine Rolle spielt, ob man dabei den Vollausbau des jeweiligen Grafikchips ersteht. Hierbei geht es natürlich weniger um Performance-Gründe, als denn eher um Käufer-Psychologie – abgespeckte Chips (sogenannte "Salvage"-Varianten) hing früher teilweise ein etwas zweifelhafter Ruf an, gerade weil jene in der Anfangszeit der 3D-Grafikkarten eher unüblich waren. Heuer nun ist dies nur noch für eine Minderheit ein gewichtiges Merkmal: Gerade 8,0% der Umfrageteilnehmer bestehen mehr oder weniger auf den Vollausbau – würden somit nur zu einer Salvage-Variante greifen, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Umfrage-Auswertung: Werden bevorzugt Grafikkarten im Vollausbau des jeweiligen Grafikchips gekauft?

Für weitere 27,9% der Umfrageteilnehmer greift man vorzugsweise zum Vollausbau – dies muß sich allerdings im sinnvollen Rahmen bewegen, was u.a. zu den anderen technischen Eigenschaften unpassende Mehrpreise ausschließen dürfte. Für nochmals 22,8% ist hingegen die Differenz zwischen Vollausbau oder Salvage ein klar untergeordnetes Unterscheidungsmerkmal, dürfte somit nur bei knappen Entscheidungen zwischen zwei ansonsten gleichwertigen Angeboten (möglicherweise) relevant werden. Und immerhin 41,3% der Umfrageteilnehmer sehen diesen Punkt als bedeutungslos beim Grafikkarten-Kauf an. Damit kommen jene Umfrageteilnehmer, welche für gar keine oder keine große Bedeutsamkeit gestimmt haben, mit 64,1% der Stimmen fast auf eine Zweidrittel-Mehrheit.

Gänzlich bedeutungslos ist jener Punkt damit allerdings trotzdem nicht, insbesondere im Feld der absoluten Enthusiasten sollte die Zustimmungsquote zu einem Vollausbau durchaus noch etwas höher liegen. Dass es Grafikkarten-Portfolios fast ohne jede Vollausbau-Lösungen gibt, ist zudem eine eher neuere Entwicklung und findet zudem primär auf nVidia-Seite statt – bei AMD gibt es traditionell und bis dato noch fast immer eine Vollausbau-Variante zum jeweiligen Grafikchip zu kaufen. Die Entwicklung bei nVidia zeigt hingegen in die Richtung, dass man dort selbst bei den Spitzenmodellen zum jeweiligen Grafikchip – wohl aus Ausbeute-Gründen – die letzten zwei Shader-Cluster nicht aktiviert, somit generell kaum noch Vollausbau-Lösungen anbietet. Allenfalls bei Refresh-Generationen oder Portfolio-Auffüllungen (wie zuletzt mit der GeForce RTX 3070 Ti passiert) setzt nVidia noch (einzelne) Vollausbau-Lösungen im Desktop-Segment an.