Die Umfrage der zu Ende gehenden Woche bezog sich natürlich auch den Ersteindruck zur Radeon R9 Fury X, AMDs neuem Top-Modell mit Fiji-Unterbau. Jener Ersteindruck fiel angesichts der teilweise enttäuschten Erwartungshaltung und diverser Probleme der Karte zum Launch erstaunlich gut aus: 40,6% positiver Ersteindruck sind überhaupt nicht überragend, aber für eine teure Grafikkarte gar nicht einmal schlecht (die GeForce GTX 980 Ti kam auf 52,2%) – und aber vor allem deutlich vor den Rebrandings der Radeon R300 Serie: Radeon R9 390 & 390X liegen diesbezüglich um die 30%-Marke herum, trotz faktisch keinerlei Problemen und sogar Performance-Gewinnen gegenüber der Vorgänger-Generation. Die Hersteller können hieran gut sehen, wie extrem der Unterschied in der Bewertung zwischen Rebrandings und wirklichen Neuheiten ausfällt, wenn wie in diesem Beispiel ein guter Rebrand immer noch deutlich weniger Zuspruch erfährt als eine mittelprächtig gestartete Neuheit (in einem sogar klar höherem Preissegment).
Der relativ starke durchschnittliche Ersteindruck (37,0%) sowie der relativ niedrige negative Ersteindruck (22,4%) deuten zudem einen hohen grundsätzlichen Zuspruch zur Karte an, welcher aber durch diverse Probleme zu häufig nur in einer durchschnittlichen anstatt einer positiven Wertung endete. Je nachdem, welcher Art diese Probleme sind, kann sich hieran über die Zeit aber durchaus noch etwas ändern. Die Radeon R9 Fury X hat also sogar das Potential zu klar höheren Wertungen – mal schauen, wie sich das ganze entwickelt.
Die von den Umfrage-Teilnehmern ausgemachten Probleme der Karte verteilen sich derzeit deutlich über alle Antwort-Optionen: Klar vorn liegen zwar die nicht erreichten Performance-Ziele mit 38,7%, die anderen Antwort-Optionen sind aber ebenfalls gut dabei: 14,9% für das Pumpenfiepen-Problem, 20,7% für die nur 4 GB Speicher, 17,1% für den noch nicht ganz passenden Preispunkt. An zwei dieser vier Problemfelder kann AMD noch gut arbeiten – und damit indirekt auch das erstgenannte Problemfeld der nicht erreichten Performance-Ziele beeinflußen, denn wenn der Kartenpreis sinkt, dann ist natürlich auch die nicht in allen Feldern zur GeForce GTX 980 Ti gleichwertige Performance besser zu rechtfertigen.
Angesichts des hohen Preispunkt und der Anfangsprobleme ist das potentielle Kaufinteresse zur Radeon R9 Fury X mit 11,6% der Umfrage-Teilnehmer regelrecht gut und weist erneut auf ein grundsätzlich hohes Interesse an der Karte hin: Die allgemein exzellent bewertete GeForce GTX 980 Ti erreichte – im gleichen Preisfeld liegend – kürzlich auch nur 12,7%, Karten oberhalb von 600 Euro erreichen allgemein kaum mehr als 10% in dieser Wertung. Ohne all die kleinen Anfangsprobleme kann man gut und gerne vermuten, daß die Radeon R9 Fury X hier einen noch viel höheren Wert hätte liefern können. Andererseits hat es AMD teilweise selber in der Hand, sind einige der Probleme der Karte durchaus lösbar (Pumpenfiepen & Preis) – was mit einigem Abstand dann letztlich doch gute Geschäfte mit der Radeon R9 Fury X verheißt.
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