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Umfrage-Auswertung: Wie wird Intels kommender Eintritt in den Grafikkarten-Markt gesehen?

Eine Umfrage von Mitte September widmete sich der Frage, wie Intels kommender Wieder-Einstieg in den Grafikkarten-Markt gesehen wird bzw. aus welchen Gründen man welche Erwartungshaltung damit verbindet. Dabei war zum Zeitpunkt der Umfrage schon bekannt, dass Intel mit seiner ersten neuen Grafikkarten-Generation nur in Mainstream- und Midrange-Segmenten aktiv sein wird, genauso wie jene auch erst Anfang 2022 erhältlich sein wird (inzwischen wird es wohl mehr das zweite Quartal 2022). Exakte Daten zu den kommenden Intel-Grafikkarten sind dato zwar immer noch Mangelware, werden für die Zielsetzung der Umfrage jedoch sowieso nicht benötigt. Jene sieht in der primären Frage eine positive Bewertung von Intels Grafikkarten-Markteintritt bei immerhin 65,0% der Umfrageteilnehmer – während 23,6% abwartend sind und nur 11,4% diese Entwicklung weitgehend uninteressiert betrachten.

Bei der Verteilung der (primären) Gründe für eine abwartende Haltung liegen Bedenken ob der Durchschlagskraft von Intels Erstlingswerk mit Abstand in Front, die beiden anderen zur Auswahl gestellten Gründe rangieren auf gleicher Höhe deutlich dahinter. Die Verteilung der (primären) Gründe für eine positive Haltung gab hingegen zur Auswahl sowohl den dritten Wettbewerber als auch den anzunehmenden Effekt auf die Grafikkarten-Preise, jeweils als Einzeloption und hinzu als zusammengefasste Antwortoption. Beide Grund-Aussagen fanden eine mehrheitliche Zustimmung unter den positiv gestimmten Umfrageteilnehmern, allerdings war die Zustimmungsrate für den dritten Wettbewerber mit 93% doch klar höher als für den anzunehmenden Effekt auf die Grafikkarten-Preise mit 61%. Diesbezüglich hat man wohl gewisse Bedenken, ob Intels Grafikkarten-Angebot so schnell diesen Effekt herstellen kann.

Denn kurzfristig, sprich zum Launch der ersten Intel "Alchemist" Desktop-Grafikkarten ist hierzu inzwischen kaum noch etwas bedeutsames zu erwarten. Sofern Intel nicht gerade unrealistisch hohe Liefermengen in den Markt schickt, werden sich die erste Intel-Angebote den allgemeinen Marktbedingungen beugen – nach welchen alle Grafikkarten mit Preisen von durchschnittlich dem Doppelten des Listenpreises verkauft werden, egal ob überhaupt fähig für das Ethereum-Mining oder nicht. Aber das Cryptomining hat das insgesamte Preisniveau auf diese (verdoppelte) Höhe hochgezogen und da kommt dann selbst eine GeForce GTX 1650 nicht daran vorbei, obwohl wegen nur 4 GB Grafikkartenspeicher gar nicht für das Ethereum-Mining geeignet (allerdings für andere Mining-Algorithmen). Hierzu kann sich wie bekannt nur mittel- und langfristig eine Lösung ergeben – an welcher Intel mit seinem Markteintritt wohl allerhöchstens einen gewissen Anteil haben könnte.

Intels Effekt auf die Grafikkarten-Preise dürfte aber vermutlich eher langfristiger Natur sein – nämlich dann, wenn sich AMD und nVidia wegen der Existenz des Intel-Angebots nicht mehr (wie die letzten Jahre) preislich eher aufschaukeln können, anstatt gegeneinander zu konkurrieren. Dies geht bei zwei Marktteilnehmern, wird aber bei zunehmender Anzahl an Marktteilnehmern immer schwieriger umzusetzen. Zudem könnte Intel ab einem gewissen Maßstab daran interessiert sein, die Anfangserfolge zu verlassen und ernsthaft an Marktanteilen hinzuzugewinnen. Bessere Preis/Leistungs-Verhältnisse sind hierzu der Weg, welcher am wenigsten von der vorhandenen Technik bzw. der damit erzielten Performance abhängig ist. Aber natürlich spielt diese Variante dann auch schon wieder in den Effekt des dritten Marktteilnehmers hinein – welcher einfach dafür sorgt, dass es die bisherigen Platzhirsche nicht übertreiben. Es bleibt zu hoffen, dass Intel diesen Vorschuß-Lorbeeren halbwegs gerecht werden kann und nicht durch Probleme auf technischer Seite oder auch wieder von der Lieferbarkeit her ausgebremst wird.

Chip vermutliche Hardware TDP grobe Performance-Richtung
DG2-512 SOC1 32 Xe-Cores (4096 FP32) @ 256 Bit Interface, 16 GB GDDR6 225W Radeon RX 6700 XT & GeForce RTX 3070
DG2-448 SOC1 28 Xe-Cores (3584 FP32) @ 192/256 Bit Interface, 12/16 GB GDDR6 175W GeForce RTX 2080 bis 2080 Super
DG2-128 SOC2 8 Xe-Cores (1024 FP32) @ 96 Bit Interface, 6 GB GDDR6 75W GeForce GTX 1650 bis (bestenfalls) 1650 Super
Angaben zu noch nicht veröffentlicher Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen