Seitens der ägyptischen Webseite Arab Hardware kommt der Hinweis, wonach AMD die Presse am 1. Juni 2016 zu seiner Computex-Pressekonferenz einbestellt, bei jener Veranstaltung soll unter anderem auch der offizielle Launch von AMDs 2016er APU-Generation "Bristol Ridge" auf Carrizo-Basis über die Bühne gehen. Dies läßt zwar Raum für mehr, ist aber bei weitem noch nicht eindeutig – ganz im Gegensatz zur Betreffzeile der AMD-Nachricht, welche sehr deutlich auf den Polaris-10-Launch zu diesem Termin hindeutet. Ein regelrechter Launch dürfte dies jedoch kaum werden, dafür ist innerhalb einer Computex-Pressekonferenz zu wenig Platz, zudem müsste man dann die Hardwaretester bereits vorher entsprechend beliefern. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es sich "nur" um eine offizielle Vorstellung von Polaris 10 handeln, ähnlich der kürzlichen Vorstellung der GeForce GTX 1080 auf der Dreamhack. Der eigentliche Launch dürfte dann ein paar Tage nach der Computex erfolgen, wenn die Hardwaretester von Taiwan aus wieder nach Hause gefunden haben und zudem die Testsamples seitens AMD bei jenen vorliegen.
TechPowerUp wollen aus "Industrie-Quellen" genauere Spezifikationen und sogar Rohleistungs-Werte zu den kommenden AMD-Chips Polaris 11 und Polaris 10 erfahren haben. Jene neue Angaben weichen allerdings teilweise deutlich von den bisherigen Spezifikations-Angaben zu Polaris 11 und Polaris 10 ab: Hierbei soll der kleinere Polaris-11-Chip nicht mit 1024-1280 Shader-Einheiten antreten, sondern vielmehr nur mit 896 Shader-Einheiten – beim größeren Polaris-10-Chip sollen es hingegen nur 2048 anstatt der vorher so genannten 2304-2560 Shader-Einheiten sein. Dafür berichtet man allerdings auch (indirekt über die Rechenleistungs-Angaben) von für AMD ungewöhnlich hohen Chiptaktungen von 1350 bis 1400 MHz, was die niedrigere Anzahl an Shader-Einheiten weitgehend wieder ausgleicht.
Aus unserem Forum kommt das Gerücht (Foren-Postings No.1 & No.2), AMD hätte den Vega-Launch auf Oktober 2016 vorverlegt. Genaueres hierzu gibt es nicht und liegt damit im Feld der Spekulationen – inbesondere den Grund für diesen zeitigeren Termin betreffend. Denn üblicherweise launcht man neue Hardware ziemlich umgehend, wenn jene spruchreif ist, echten Platz für regelrechte Termin-Vorverlegungen gibt es da gewöhnlich nicht. Dies wäre nur machbar, wenn AMD vorher bewußt tiefgestapelt hat, um mit seiner offiziellen Roadmap (welche Vega im Jahr 2017 zeigt) nVidia in Sicherheit zu wiegen. Was genau AMD im Oktober 2016 zeigen will, ist nominell genauso spekulativ – aber natürlich darf man annehmen, das es sich hierbei erst einmal um den kleineren der beiden Vega-Chips handelt, sprich Vega 10. Bei diesem handelt es sich um den eigentlichen GP104-Kontrahenten (mit durchaus Potential zu einer leicht höheren Performance), welcher derzeit auf 4096 Shader-Einheiten an einem 2048 Bit HBM2-Interface geschätzt wird.
Mittels entsprechender Testberichte seitens TechSpot, WCCF Tech, TweakTown & GameGPU stehen inzwischen ausreichend Zahlen für eine zusammenfassende Einschätzung der Grafikkarten-Performance zu Dark Souls III zur Verfügung. Der RPG-Titel verlangt (nominell) keinen übermäßigen Hardware-Einsatz, was auch der etwas zurückhängenden Optik geschuldet ist – welche aber dennoch die passende Stimmung zum bekannt erstklassigen Gameplay bieten kann. Auch auf dem PC hantiert Dark Souls III leider mit einem fps-Lock von 60 fps, in welchen unter reinem FullHD trotz bestmöglicher Bildqualität jede Menge Grafikkarten hineinlaufen:
Zum Autorennspiel Need for Speed (2016) liegen seitens PC Games Hardware, Tom's Hardware und PurePC eine ausreichende Anzahl an Testberichten zur Grafikkarten-Performance vor, um jene zum Zwecke einer Gesamtbetrachtung miteinander zu verrechnen und nachfolgend die Lücken (sinnvoll) auffüllen zu können. Das Spiel auf Basis der Frostbite-Engine kommt mit einer sehr skalierbaren Engine daher, so daß man den Titel auf niedrigsten Grafikoptionen und einer HalbHD-Auflösung von 1280x720 auch noch mit früheren Einsteigerlösungen oder gar (leistungsfähigen) integrierten Beschleunigern flüssig betreiben kann – gleiches gilt dann auch für Mobile-Beschleuniger, welchen man sich im Test von Notebookcheck explizit widmete. Auf die maximale Bildqualität hochgedreht, kommen diese Einsteigerlösungen natürlich lange nicht mehr mit, auch wenn die Performance-Anforderungen zumindest unter FullHD noch ganz human ausschauen und alle Spitzenbeschleuniger problemlos über 60 fps bieten:
Während bei nVidias Pascal-Generation schon gewisse Grafikkarten-Namen festzustehen scheinen, wird bei AMDs Polaris-Generation derzeit meistens behelfsmäßig mit den Chipnamen selber operiert, da noch keinerlei Grafikkarten-Namen bekannt sind bzw. alles diesbezügliche im Feld der Spekulationen angesiedelt ist. Bislang bekannt sind nur einige Namen zu Radeon M400 Mobile-Lösungen, welche jedoch allesamt auf Rebrandings aufbauen – und zudem bei der Radeon R9 M470X aufhören. Mit einer weiteren Meldung bringen Videocardz nun jedoch Daten zu einer Polaris-11-basierten Radeon R9 M480, welche mit Taktraten von ≤1000/2500 MHz unter wahrscheinlich einer gewissen Abspeckung des Polaris-11-Chips antreten soll. Außer das AMD augenscheinlich sehr früh dran ist mit entsprechenden Mobile-Varianten der Polaris-Generation (natürlich gut zum Erlangen vieler OEM-Aufträge), läßt sich hieran dann endlich etwas halbwegs sicheres zum Namensschema der Radeon R400 & M400 Serien ablesen: Wenn Polaris 11 im Mobile-Segment für Radeon R9 M480 & 480X steht, dann dürfte Polaris 10 demzufolge für Radeon R9 490 & 490X stehen. AMD hat schließlich kürzlich ausgesagt, das auch Polaris 10 ins Mobile-Segment kommt – und auch früher hat AMD schon derart große Chips für das Mobile-Segment adaptiert (Pitcairn bei 212mm², Tonga bei 352mm²).
Mit dem heutigen Tag bringt AMD noch einen letzten Nachzügler der 28nm-Generation an den Start – die Radeon Pro Duo auf Basis zweier Fiji-Chips in dessen Vollausbau. Diese Karte hätte eigentlich schon letztes Jahr herauskommen sollen, wurde dann immer wieder verschoben und zuletzt von AMD auch noch dem semi-professionellen Segment zugerechnet – trotzdem handelt es sich natürlich um eine auch für das Gaming verwendbare Grafikkarte. Problematisch ist allenfalls die übliche Nutzung als Gaming-Beschleuniger, da SLI & CrossFire inzwischen bei einigen neuen Spieletiteln grundsätzlich nicht mehr unterstützt werden – der Nutzen einer jeden MultiChip-Lösung sinkt damit natürlich erheblich ab. Dafür kann sich die Radeon Pro Duo eventuell als VR-Beschleuniger positionieren – in diesem Feld machen SLI & CrossFire keine Probleme und stören aufgrund der üblicherweise festen Auflösungen (unterhalb von 4K) auch die nur 4 GB Speicher pro Grafikchip nicht mehr.
Ziemlich gut unter viel Text und Bildern versteckt berichten WCCF Tech über einen ersten Performance-Wert zu AMDs Polaris 10: Mit einer solchen Grafikkarte sollen auf einem kürzlichen AMD-Presseevent in Taiwan nahezu 4000 Punkte unter dem 3DMark13 FireStrike Ultra erzielt worden sein. Dies hört sich dann schon einmal sehr gut an, denn dies ist glatt auf dem Level von Radeon R9 Fury X bzw. GeForce GTX 980 Ti – zumindest unter dem 3DMark13 FireStrike in der Ultra-Disziplin (= 4K-Auflösung). Für andere Benchmarks muß dies natürlich nichts sagen – aber gravierend abweichend sollten diese dann auch wieder nicht ausfallen, eine gewisse Performancerichtung wird damit für Polaris 10 durchaus schon vorgegeben.
Für den am dienstäglichen 26. April 2016 zu erwartenden Launch der Radeon Pro Duo bieten Videocardz bereits jetzt die offizielle Presse-Präsentation an, welche u.a. die finalen Kartenspezifikationen sowie AMD-eigene Benchmarks beinhaltet. Echte Überraschungen ergeben sich mittels dieser Kartenspezifikationen nicht mehr – die offiziellen Taktraten von ≤1000/500 MHz sowie die TDP von nur 350 Watt waren vorab bereits bekannt. Zudem dürften in dieser Frage eher die Praxiswerte von Belang sein – sprich, wie hoch die Karte im Spiele-Alltag taktet und wie das im Karten-BIOS festgesetzte PowerTarget aussieht. Angenommen, jenes PowerTarget liegt wirklich nur bei 350 Watt, sind letztlich Taktraten wie von der Radeon R9 Nano her bekannt (durchschnittlicher Chiptakt 876 MHz) zu erwarten, mit demzufolge niedrigerer Performance.
Im Investoren-Bereich von AMDs Webseiten ist eine aktualisierte "Product and Tech Roadmap" (PDF) aufgetaucht – welche zum einen die seit Jahresanfang bekannten AMD-Roadmaps enthält, daneben aber auch eine bisher noch nicht gesehene "AMD Graphics Roadmap" für die Jahre 2015 bis 2018 aufbietet. Jene auf März 2016 datierte Präsentationsfolie weicht dabei nicht wirklich von der ebenfalls im März offiziell gezeigten Grafikchip-Roadmap ab, sondern bringt primär nur eine andere Darstellungsform dieser daher. Dabei werden den Polaris-Lösungen des Jahres 2016 dann die Features der 14nm-Fertigung, der vierten GCN-Generation sowie des Supports von HDMI 2.0 und DisplayPort 1.3 zugesichert – dies war allerdings über andere Informationen schon bekannt gewesen: