Die Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2018/19

Sonntag, 10. März 2019
 / von Leonidas
 

Noch zu erledigen war eine Aktualisierung der generellen Spiele-Systemanforderungen, nunmehr für die aktuelle Spiele-Generation 2018/19. Jene lief letzten Herbst sehr langsam an, zuerst waren da überhaupt keine höheren Systemanforderungen gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Mit dem Jahresende 2018 sowie dem Jahresstart 2019 fanden sich dann aber doch noch einige Spieletitel, welche mit beachtbar höheren Hardware-Anforderungen als vorher üblich an den Start gingen – was mittels der entsprechenden Benchmarks auch noch als "real" bestätigt werden konnte. Die nachfolgende Aufstellung gibt dann das wieder, was derzeit als jeweils höchste Anforderungen unter den PC-Anforderungen der aktuellen Spieletitel notiert wird. Damit soll also garantiert werden, das wenn diese generellen Spiele-Systemanforderungen von einem konkreten PC-System erfüllt werden, der Spieleinstieg immer gelingt (Mindestanforderungen) oder aber man immer flüssige Frameraten auf bestmöglicher Bildqualität (Hardware-Empfehlungen) vorgesetzt bekommt. Viele Spieletitel kommen natürlich mit weniger oder auch viel weniger Hardware aus – diese generellen Spiele-Systemanforderungen richten sich hingegen durchgehend an den Spitzen-Anforderungen der aktuellen Spiele-Saison aus. RayTracing als zu neues und zudem exklusives Features wird dabei allerdings noch nicht mit betrachtet, dafür gibt es auch noch zu wenige reale Anwendungsfälle.

Mindestanforderungen Empfehlungen für flüssige fps auf bester Bildqualität
Betriebssystem Windows 10 64-Bit Windows 10 64-Bit
Hauptspeicher 8 GB 16 GB
SSD - unbedingt
Prozessor AMD Ryzen 4C (ohne SMT) auf ~4.0 GHz
Intel Sandy Bridge, Ivy Bridge & Haswell 4C (ohne HT) auf ~4.0 GHz
Intel Broadwell, Skylake, Kaby Lake & Coffee Lake 4C (ohne HT) auf ~3.5 GHz
AMD Ryzen 6C mit SMT auf ~4.0 GHz
Intel Sandy Bridge, Ivy Bridge & Haswell 4C mit HT auf ~4.5 GHz
Intel Broadwell, Skylake & Kaby Lake 4C mit HT auf ~4.0 GHz
Intel Coffee Lake 6C auf ~3.5 GHz
Grafikkarte DirectX-12-Modell mit 2 GB Speicher
Radeon HD 7000 Serie: ab Radeon HD 7970
Radeon R200 Serie: ab Radeon R9 280X
Radeon R300 Serie: ab Radeon R9 380
Radeon RX400 Serie: ab Radeon RX 470
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX 570

GeForce 600 Serie: ab GeForce GTX 680
GeForce 700 Serie: ab GeForce GTX 770
GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 960
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1050 Ti
für FullHD: DirectX-12-Modell mit 6 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX Vega 56
GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 980 Ti
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1070
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce GTX 1660 Ti

für WQHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX Vega 64
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1080
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce RTX 2070

für UltraHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon VII
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1080 Ti
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce RTX 2080

Beim benötigten Hauptspeicher sowie der Betriebssystemanforderung hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts getan – wobei der Druck zu Windows 10 teilweise sogar zugenommen hat, denn inzwischen gibt es sogar Spiele, welche auch außerhalb des Microsoft-Stores und ganz ohne Nutzung der DirectX-12-API dieses Betriebssystem als Mindestanforderung notieren. Dies ist vielleicht auch schon ein Vorgriff auf das Auslaufen des Supports an Sicherheitsupdates für Windows 7 im Januar 2020, in jedem Fall dürfte diese Anforderung über das Jahr 2019 sicherlich öfters mal wieder auftauchen und nächstes Jahr dann obligatorisch werden. Technisch sind viele Spieletitel natürlich problemlos unter Windows 7 zum Laufen zu bringen, aber die Spielepublisher reduzieren über diese Anforderung schlicht und ergreifend ihre Supportkosten – es muß nicht alles zweimal getestet werden bzw. ergibt sich weniger Supportaufkommen bei nur einem unterstützten Betriebsystem. Im Endeffekt markiert das Jahr 2019 sicherlich das letzte Halali für Windows 7 als Spielesystem für Major-Produktionen.

Im CPU-Bereich gibt es dann die ersten bedeutsamen Veränderungen bei den Minimum-Anforderungen: Jene gehen um grob eine fünffache Taktratenstufe (ergibt 500 MHz) nach oben – was für heutige Prozessoren kaum eine Differenz macht, aber einige bislang noch geführte frühere Prozessoren-Generationen ausschließt: So können Bulldozer- und Nehalem-basierte Prozessoren nicht mehr gelistet werden, da für jene zu hohe (unrealistische) Taktraten benötigt würden, um selbst auf der passenden Anzahl an CPU-Kernen noch mitzukommen. Natürlich ergibt sich hier auch noch der meiste Spielraum, denn ob diese Minimalanforderung wirklich passend ist, wird nur höchst selten ausgetestet – insofern kann man sich in dieser Frage kaum auf Benchmarks stützen, sondern muß das glauben, was die Spielepublisher einem als Minimum-Anforderung vorsetzen. Und hierbei hat es zuletzt eben einige Spieletitel gegeben, welche gute Midrange-Prozessoren als Minimum nannten – beispielsweise den Core i5-6600K bei Battlefield V sowie Fallout 76. Im Gegensatz dazu ändert sich an der CPU-Empfehlung für dieses Jahr überhaupt nichts – womit die Differenz zwischen Minimum und Empfehlung im CPU-Bereich durchaus beachtbar zusammenrückt.

Im Grafikkarten-Bereich gibt es wiederum sehr bedeutsame Veränderungen bei den Minimum-Anforderungen zu beobachten: Das bisher bestenfalls dort abgefragte Performance-Niveau lag bei GeForce GTX 660 Ti (Perf.Index 280%) oder Radeon HD 7870 (Perf.Index 270%) – und wird auch von den meisten aktuellen Spieletiteln nicht überboten, teilweise sogar immer noch deutlich unterboten. Doch einige Spitzentitel wollen inzwischen tatsächlich schon mehr als das, zu nennen sind hierbei die GeForce GTX 680 bei Let It Die, die GeForce GTX 780 bei Fallout 76 und X4: Foundations sowie Radeon HD 7970 oder Radeon R9 280X bei Anthem. Das Gesamtbild ist nicht wirklich eindeutig, so das hierbei etwas getrickst und ein gesunder Mittelwert gewählt werden musste, um nicht am Ende mit völlig überzogenen Anforderungen (nur wegen einer einzelnen Fehlangabe eines Spielepublishers) dazustehen. Aber letztlich läßt sich auf Basis dieser Daten sagen, das eine neue Mindestanforderung von GeForce GTX 680 (Perf.Index 360%) oder Radeon HD 7970 (Perf.Index 360%) durchaus tragfähig erscheint. Dies ergibt dann einen klaren Anforderungssprung gegenüber dem letzten Jahr, die Performance-Differenz liegt bei ca. +30% mehr erforderlicher Grafikkarten-Power.

Die Empfehlung im Grafikkarten-Bereich geht allerdings genauso nach einiger Zeit des Stillstandes wiederum nach oben. Dies war in den letzten Wochen schon deutlich absehbar, als einige Spieletitel nicht mehr das übliche Anforderungs-Paar "GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 480" genannt haben – sondern vielmehr gleich "GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56". Neuere Benchmarks stützen diese These dann durchaus – für die allerneuesten Spieletitel können durchaus diese Grafikkarten schon vonnöten sein, wenn man FullHD mit bester Bildqualität auf durchgehend flüssigen Frameraten genießen will. In sicherlich noch 90% der neuen Spieletitel reichen GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 480 weiterhin genauso für diese Aufgabe aus, allerdings geht es bei diesen generellen Spiele-Systemanforderungen vorsätzlich um das Höchstmaß, was die aktuellen Spiele-Generation abfordert (mit der Ausnahme von einzelnen Ausreißern wie der empfohlenen GeForce GTX 1080 bei Let It Die). Für die WQHD-Auflösung steigen demzufolge genauso auch die Anforderungen an – wobei hierbei dann keine Hersteller-Vorgaben mehr als Maßstab benutzt wurden (da in zu geringer Zahl vorliegend), sondern Erfahrungswerte aus den letzten Grafikkarten-Launches und den dort ausgewerteten Benchmarks. Für die UltraHD-Auflösung gibt es derzeit dagegen keine Änderung gegenüber dem letzten Stand, allesfalls wurden die neu erschienenen Turing-Grafikkarten der GeForce 16/20 Serie entsprechend eingearbeitet.

Spiele-Systemanforderungen 2017/18 Spiele-Systemanforderungen 2018/19
Betriebssystem Windows 10 64-Bit Windows 10 64-Bit  (unverändert)
CPU-Minimum AMD Ryzen 4C auf ~3.5 GHz oder Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C auf ~3 GHz AMD Ryzen 4C auf ~4.0 GHz oder Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C auf ~3.5 GHz
CPU-Empfehlung AMD Ryzen 6C+SMT auf ~4 GHz oder Intel Skylake & Kaby Lake 4C+HT auf ~4 GHz AMD Ryzen 6C+SMT auf ~4 GHz oder Intel Skylake & Kaby Lake 4C+HT auf ~4 GHz  (unverändert)
RAM-Minimum 8 GB 8 GB  (unverändert)
RAM-Empfehlung 16 GB + SSD 16 GB + SSD  (unverändert)
GPU-Minimum DirectX-12-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7870 oder GeForce GTX 660 Ti DirectX-12-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7970 oder GeForce GTX 680
GPU-Empfehlung (FullHD) DirectX-12-Modell mit 6 GB á Radeon RX 480 8GB oder GeForce GTX 1060 6GB DirectX-12-Modell mit 6 GB á Radeon RX Vega 56 oder GeForce GTX 1660 Ti
GPU-Empfehlung (WQHD) DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon RX Vega 56 oder GeForce GTX 1070 DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon RX Vega 64 oder GeForce GTX 1080
GPU-Empfehlung (UltraHD) DirectX-12-Modell mit 8 GB á GeForce GTX 1080 Ti DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon VII oder GeForce GTX 1080 Ti  (unverändert)

In der Summe der Dinge gibt es mit der Spiele-Saison 2018/19 dann doch noch einen beachtbaren Anstieg der (maximalen) Hardware-Anforderungen, wobei der größere Sprung sicherlich bei den Minimum-Anforderungen zu sehen ist. Mit diesen derzeit wirkenden Minimum-Anforderungen beginnt sicherlich der Abschied von der aktuellen Spielekonsolen-Generation, für welche das Performance-Niveau von Radeon HD 7970 oder GeForce GTX 680 eigentlich nicht mehr erreichbar ist (welche sich derzeit aber noch durch niedrigere Render-Auflösungen durchretten können). Sobald diese Loslösung von Xbox One und Playstation 4 geglückt ist, wäre dann der Weg offen, auch bei den Hardware-Empfehlungen richtig deutliche Sprünge hinzulegen. Die kommende Konsolen-Generation um Xbox Scarlett und Playstation 5 dürfte diese Entwicklung maßgeblich vorantreiben, möglicherweise sehen wir damit schon im Jahr 2020 eine Generation von NextGen-Spielen, welche mit gänzlich anderen, viel kräftigeren Hardware-Anforderungen anrückt. Zudem gilt es zu beobachten, welchen Weg das RayTracing-Feature (in seiner Verbreitung) einschlägt und ob sich damit zukünftig ein weiterer Sprung in den Hardware-Anforderungen begründen läßt.

Veränderung der Spiele-Systemanforderungen über die letzten Jahre
2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Betriebssystem 64bittiges Windows-Betriebssystem ab Windows Vista Windows 10 64-Bit Windows 10 64-Bit Windows 10 64-Bit
CPU-Minimum AMD-Vierkerner (egal der Baureihe) oder Intel-Vierkerner (egal der Baureihe) AMD-Vierkerner (egal der Baureihe) oder Intel-Vierkerner (egal der Baureihe) AMD-Achtkerner (ab Bulldozer) auf ~4 GHz oder Intel-Vierkerner (ab Sandy Bridge) auf ~3 GHz AMD-Achtkerner (ab Bulldozer) auf ~4.5 GHz oder Intel-Vierkerner (Core i5, ab Sandy Bridge) auf ~3.5 GHz AMD Ryzen 4C auf ~3.5 GHz oder Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C auf ~3 GHz AMD Ryzen 4C auf ~4.0 GHz oder Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C auf ~3.5 GHz
CPU-Empfehlung AMD-Achtkerner ab Bulldozer oder Intel-Vierkerner (ab Sandy Bridge) AMD-Achtkerner ab Bulldozer oder Intel-Vierkerner (ab Sandy Bridge) Intel-Vierkerner (ab Sandy Bridge) auf ~4 GHz Intel-Vierkerner mit HT (Core i7, ab Sandy Bridge) mit ~4 GHz AMD Ryzen 6C+SMT auf ~4 GHz oder Intel bis Kaby Lake 4C+HT auf ~4 GHz AMD Ryzen 6C+SMT auf ~4 GHz oder Intel bis Kaby Lake 4C+HT auf ~4 GHz
RAM-Minimum 4 GB 6 GB 8 GB 8 GB 8 GB 8 GB
RAM-Empfehlung 8 GB 8 GB 16 GB + SSD 16 GB + SSD 16 GB + SSD 16 GB + SSD
GPU-Minimum DirectX-10-Modell mit 1 GB á Radeon HD 4870 (~120%) oder GeForce GTX 260 192SP (~110%) DirectX-11-Modell mit 1 GB á Radeon HD 7770 (145%) oder GeForce GTX 560 SE (150%) DirectX-11-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7870 (270%) oder GeForce GTX 660 Ti (280%) DirectX-12-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7870 (270%) oder GeForce GTX 660 Ti (280%) DirectX-12-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7870 (270%) oder GeForce GTX 660 Ti (280%) DirectX-12-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7970 (360%) oder GeForce GTX 680 (360%)
GPU-Empfehlung (FullHD) DirectX-11-Modell mit 2 GB á Radeon HD 7850 (225%) oder GeForce GTX 650 Ti "Boost" (220%) DirectX-11-Modell mit 2 GB á Radeon R9 280X (390%) oder GeForce GTX 770 (380%) DirectX-11-Modell mit 3 GB á Radeon R9 290 (490%) oder GeForce GTX 780 (440%) DirectX-12-Modell mit 6 GB á Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) DirectX-12-Modell mit 6 GB á Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) DirectX-12-Modell mit 6 GB á Radeon RX Vega 56 (840%) oder GeForce GTX 1660 Ti (780%)
GPU-Empfehlung (WQHD) - DirectX-11-Modell mit 3 GB á Radeon R9 290X (74%) oder GeForce GTX Titan Black (~65%) DirectX-11-Modell mit 4 GB á Radeon R9 390X (82%) oder GeForce GTX 980 (77%) DirectX-12-Modell mit 8 GB á GeForce GTX 1070 (107%) DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon RX Vega 56 (117%) oder GeForce GTX 1070 (107%) DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon RX Vega 64 (132%) oder GeForce GTX 1080 (132%)
GPU-Empfehlung (UltraHD) - - - DirectX-12-Modell mit 8 GB á Titan X (Pascal) (171%) DirectX-12-Modell mit 8 GB á GeForce GTX 1080 Ti (173%) DirectX-12-Modell mit 8 GB á Radeon VII (173%) oder GeForce GTX 1080 Ti (173%)
Prozentwerte in Klammern beziehen sich auf den FullHD Performance-Index (FullHD-Auflösung) bzw. den UltraHD/4K Performance-Index (WQHD- und UltraHD-Auflösungen)

Nachtrag vom 10. März 2019

Als Nachtrag zum aktuellen Artikel zu den (generellen) Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2018/19 soll noch die Entwicklung der Grafikkarten-Spieleanforderungen beleuchtet werden, nachdem hierzu nunmehr entsprechende Werte bis zurück zum Jahr 2013 vorliegen. Innerhalb dieser Zeit hat sich die Performance-Klasse der Minimum-Anforderung auf den Faktor x3,3 gesteigert, die Hardware-Empfehlung hingegen auf den Faktor x3,5 – fast gleichlautend genauso. Demzufolge verwundert es auch nicht, wenn das Delta zwischen Minimum und Empfehlung derzeit mit x2,2 auf fast demselben Wert wie seinerzeit (x2,0) liegt. Das die Hardware-Empfehlung grob auf der doppelten Leistungsklasse herauskommt wie das Minimum, scheint dabei vergleichsweise typisch zu sein, denn ein selbiges Delta wurde bei den sechs vorhandenen Datenpunkten immerhin gleich viermal erreicht. Die jährliche Steigerungsrate liegt gemittelt bei +27% beim Minimum sowie +29% bei den den Empfehlungen – wird aber in kaum einem Jahr genau erreicht, sondern ist in der Realität ständig erheblichen Schwankungen unterworfen.

Einzurechnen ist hierbei auch, das im Jahr 2013 die aktuelle Konsolen-Generation um Xbox One sowie Playstation 4 startete und daher speziell die ersten 2-3 Jahre nach deren Erscheinen die Spieleentwickler deutlich mehr Hardware-Power zur Verfügung hatten. Mit dem Jahr 2015 fing dann allerdings eine gewisse Zeit der Stagnation an, speziell das Grafikkarten-Minimum bewegte sich nachfolgend über immerhin zwei Jahre überhaupt nicht mehr (die Grafikkarten-Empfehlung stagnierte hingegen nur für ein Jahr). Mit der aktuellen Spiele-Generation ist hingegen (teilweise) bereits ein Ausbruch aus diesem zuletzt fast monotonen Hardware-Niveau zu beobachten, was wahrscheinlich schon den Vorgeschmack auf die nächste Spielekonsolen-Generation liefert. Mittels jener sollte es dann wieder für 2-3 Jahre stark anziehende Hardware-Anforderungen geben – ehe dann zum Ende des Konsolen-Zyklus wiederum eine gewisse Abflachung folgen dürfte. Grob gesehen läßt sich somit anhand dieser Daten das Wirken des typischen Konsolen-Zyklus gut in seinen verschiedenen Phasen erkennen.

Nachtrag vom 11. März 2019

Bezüglich der Entwicklung der Grafikkarten-Spieleanforderungen kam die Frage auf, wieviel man für die minimal erforderlichen sowie die empfohlenen Grafikkarten zum jeweiligen Zeitpunkt bezahlen musste, sprich ob sich hierbei auch eine preisliche Entwicklung ergeben hat. Mittels früherer Marktüberblicks-Artikel ist dies nominell einfach nachzuvollziehen – allerdings fiel dabei auch auf, das es stark vom Zeitpunkt des Marktüberblicks-Artikels sowie des seinerzeit verfügbaren Angebots abhängt, ob hierbei hohe oder niedrige Preise notiert werden konnten. Beispielsweise fehlte Mitte 2016 ein vernünftiges Minimum-Angebot seitens nVidia, womit nur eine (für diesen Anwendungszweck zu schnelle) GeForce GTX 960 notiert werden konnte, was sich dann natürlich preislich niederschlägt. Insofern kann man speziell aus den notierten Einzelwerten kaum belastbare Schlußfolgerungen ziehen, allenfalls ergeben sich in der Betrachtung des Gesamtbilds gewisse Diskussionsansätze: So springen die Preismarken vor allem dann deutlich nach oben, wenn auch die Performanceanforderungen deutlich nach oben ziehen. Abseits dessen ist allerdings keine große Tendenz zu im Laufe der Zeit steigenden Preisen zu sehen.

2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18 2018/19
Minimum: Perf.Index 110% 145% 270% 270% 270% 360%
Minimum: Grafikkarten Radeon HD 7750 1GB GDDR5 (110%) oder GeForce GTX 650 1GB (115%) Radeon R7 250X 1GB (145%) oder GeForce GTX 650 Ti 1GB (170%) Radeon R9 270 2GB (270%) oder GeForce GTX 950 2GB (290%) Radeon RX 460 4GB (260%) oder GeForce GTX 960 2GB (340%) Radeon RX 460 2GB (260%) oder GeForce GTX 1050 2GB (310%) Radeon RX 560D 2GB (260%) oder GeForce GTX 1050 2GB (310%)
Minimum: Straßenpreise ab 75€ bzw. ab 85€ ab 80€ bzw. ab 90€ ab 130€ bzw. ab 155€ ab 135€ bzw. ab 200€ ab 95€ bzw. ab 110€ ab 130€ bzw. ab 130€
aktuell: ab 100€ bzw. ab 120€
Empfehlung: Perf.Index 220% 380% 440% 560% 560% 780%
Empfehlung: Grafikkarten Radeon HD 7850 2GB (%) oder GeForce GTX 650 Ti "Boost" 2GB (220%) Radeon R9 280X 3GB (390%) oder GeForce GTX 770 2GB (380%) Radeon R9 290 4GB (490%) oder GeForce GTX 970 4GB (510%) Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) Radeon RX 480 8GB (560%) oder GeForce GTX 1060 6GB (590%) Radeon RX Vega 56 8GB (840%) oder GeForce GTX 1070 8GB (800%)
aktuell: ... oder GeForce GTX 1660 Ti 6GB (780%)
Empfehlung: Straßenpreise ab 150€ bzw. ab 145€ ab 260€ bzw. ab 260€ ab 270€ bzw. ab 310€ ab 270€ bzw. ab 280€ ab 230€ bzw. ab 245€ ab 630€ bzw. ab 430€
aktuell: ab 290€ bzw. ab 260€

Selbst das aktuell für die FullHD-Auflösung bereits GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 aufgerufen werden, hatte nur zum Anfang der Spiele-Saison 2018/19, sprich Mitte letzten Jahres, eine gewisse Bewandtnis: Damals waren die entsprechenden Karten vergleichsweise teuer, bei der Radeon RX Vega 56 sicherlich auch noch indiziert durch eine schwache anfängliche Verfügbarkeit sowie den schon einsetzenden Cryptomining-Boom. Vergleicht man dies allerdings mit heutigen Preisen, dann ist da schon dasselbe Preisniveau für empfohlene FullHD-Beschleuniger zu sehen wie in den Jahren zuvor: Knapp unter 300 Euro. Auch hier gilt wiederum, das nur dann, wenn das Anforderungs-Niveau sprunghaft ansteigt, die Preislagen entsprechend mitziehen – und das sich dies danach allerdings auch wieder normalisiert. Die allgemein bekannt anziehenden Grafikkarten-Preise insbesondere mit der Turing-Generation sind hingegen wohl eher eine Sache der größeren Grafikkarten – sprich solchen, welche für die WQHD- und UltraHD-Auflösungen aufgelegt werden.

Nachtrag vom 12. März 2019

Es ergab sich bei der gestrigen Ermittlung zu den Grafikkarten-Preisen gemäß der für die jeweiligen Jahre geltenden Grafikkarten-Spieleanforderungen bekannterweise noch so keine richtig klare Tendenz hin zu höheren Preisen – was aber im Endeffekt dann doch eine gewisse Aussage enthält: Und zwar jene, das die für die (maximalen) FullHD-Anforderungen benötigten Grafikkarten immer unterhalb von 300 Euro erhältlich sind. Dies trifft mit Augenzudrücken selbst auf die aktuelle Spiele-Generation zu, wo sich das Anforderungspaar von GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 erst ungefähr zum Jahreswechsel ergeben hat, wo sich diese beiden Grafikkarten schon deutlich auf die 350-Euro-Marke zubewegt haben (und nunmehr unterhalb der 300-Euro-Marke liegen, bei nVidia in Form der neueren GeForce GTX 1660 Ti). Wahrscheinlich liegt an dieser Stelle ein Fixpunkt vor, welchen die Spielepublisher von sich aus berücksichtigen – natürlich immer mit Blick auf die erreichbare Kundschaft. Und da darf für FullHD wohl einfach nicht mehr abgefordert werden, als was man für maximal 300 Euro bekommen kann – wer höher in den Anforderungen für sein Spiel geht, der müsste dafür entweder einen absoluten Grafikkracher aufbieten (heutzutage kaum noch möglich), oder verschenkt halt Käuferpotential.

Gut vorstellbar ist, das diese Preismarke auch in den nächsten Jahren bei Spiele-Systemanforderungen immer wieder zu sehen ist – respektive das erst dann die Anforderungen wieder deutlich nach oben gehen, wenn auch Grafikkarten vorliegen, welche dies ermöglichen. nVidias Turing-Generation wird in dieser Frage leider kaum noch etwas reißen können, dafür müssten letztlich große Teile der Grafikkarten-Serie preisgesenkt werden, was nicht dem Stil von nVidia entspricht. Die erste Chance hierauf ergibt sich mittels AMDs Navi-Generation, welche ja teilweise – ähnlich wie seinerzeit Polaris – als preisgünstige Midrange-Beschleuniger erwartet wird. Allerdings ist die Aufgabe nicht gerade klein: AMD müsste bei Navi faktisch das Performance-Level der Radeon RX Vega 64 (besser mehr) erreichen und selbiges auf einen Preispunkt von 250-300 Euro herunterdrücken – erst dann gibt es einen wirklichen Anstieg beim Performance/Preis-Verhältnis und erst dann könnten die Spiele-Systemanforderungen wieder wirklich nach oben gehen. Ob AMD preislich derart aggressiv vorgehen will, bleibt abzuwarten – an die Daten der seinerzeit von AdoredTV verbreiteten Navi-Gerüchte kann man sich jedenfalls nicht halten, denn grob ein Jahr vor Release gibt es selbst AMD-intern noch keine solchen spezifischen Daten (waren diese Daten also von dritter Stelle schlicht ausgedacht).


Noch zu erledigen war eine Aktualisierung der generellen Spiele-Systemanforderungen, nunmehr für die aktuelle Spiele-Generation 2018/19. Jene lief letzten Herbst sehr langsam an, zuerst waren da überhaupt keine höheren Systemanforderungen gegenüber dem Vorjahr zu beobachten. Mit dem Jahresende 2018 sowie dem Jahresstart 2019 fanden sich dann aber doch noch einige Spieletitel, welche mit beachtbar höheren Hardware-Anforderungen als vorher üblich an den Start gingen - was mittels der entsprechenden Benchmarks auch noch als "real" bestätigt werden konnte. Die nachfolgende Aufstellung gibt dann das wieder, was derzeit als jeweils höchste Anforderungen unter den PC-Anforderungen der aktuellen Spieletitel notiert wird. Damit soll also garantiert werden, das wenn diese generellen Spiele-Systemanforderungen von einem konkreten PC-System erfüllt werden, der Spieleinstieg immer gelingt (Mindestanforderungen) oder aber man immer flüssige Frameraten auf bestmöglicher Bildqualität (Hardware-Empfehlungen) vorgesetzt bekommt. Viele Spieletitel kommen natürlich mit weniger oder auch viel weniger Hardware aus - diese generellen Spiele-Systemanforderungen richten sich hingegen durchgehend an den Spitzen-Anforderungen der aktuellen Spiele-Saison aus. RayTracing als zu neues und zudem exklusives Features wird dabei allerdings noch nicht mit betrachtet, dafür gibt es auch noch zu wenige reale Anwendungsfälle.





Mindestanforderungen
Empfehlungen für flüssige fps auf bester Bildqualität




Betriebssystem
Windows 10 64-Bit
Windows 10 64-Bit


Hauptspeicher
8 GB
16 GB


SSD
-
unbedingt


Prozessor
AMD Ryzen 4C (ohne SMT) auf ~4.0 GHz
Intel Sandy Bridge, Ivy Bridge & Haswell 4C (ohne HT) auf ~4.0 GHz
Intel Broadwell, Skylake, Kaby Lake & Coffee Lake 4C (ohne HT) auf ~3.5 GHz
AMD Ryzen 6C mit SMT auf ~4.0 GHz
Intel Sandy Bridge, Ivy Bridge & Haswell 4C mit HT auf ~4.5 GHz
Intel Broadwell, Skylake & Kaby Lake 4C mit HT auf ~4.0 GHz
Intel Coffee Lake 6C auf ~3.5 GHz


Grafikkarte
DirectX-12-Modell mit 2 GB Speicher
Radeon HD 7000 Serie: ab Radeon HD 7970
Radeon R200 Serie: ab Radeon R9 280X
Radeon R300 Serie: ab Radeon R9 380
Radeon RX400 Serie: ab Radeon RX 470
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX 570
GeForce 600 Serie: ab GeForce GTX 680
GeForce 700 Serie: ab GeForce GTX 770
GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 960
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1050 Ti
für FullHD: DirectX-12-Modell mit 6 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX Vega 56
GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 980 Ti
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1070
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce GTX 1660 Ti
für WQHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon RX Vega 64
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1080
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce RTX 2070
für UltraHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher
Radeon RX500/Vega Serie: ab Radeon VII
GeForce 10 Serie: ab GeForce GTX 1080 Ti
GeForce 16/20 Serie: ab GeForce RTX 2080