Mit einer Umfrage von Anfang Juli wurde der Usermeinung zur Radeon RX 480 abgefragt. AMDs neues Midrange-Angebot hatte zwar seine gewissen Probleme, hinterließ aber dennoch ein insgesamt recht freundliches Bild bei den Umfrage-Teilnehmern: 45,5% positiver Ersteindruck bei nur 24,5% negativer Ersteindruck sind ziemlich exakt so, wie die GeForce GTX 1080 abgeschnitten hatte (45,9% positiv & 25,5% negativ). Im Vergleich zu den Launchs früherer AMD-Hardware ist dies ebenfalls ordentlich, kommt allerdings nicht an die Spitzenwerte der allerersten 28nm-Beschleuniger heran – wobei dies auch nVidia aktuell nicht mehr gelingt. Entweder sind die User allgemein kritischer geworden – oder aber wird der mit der 14/16nm-Generation hingelegte Performancesprung als niedriger wahrgenommen als seinerzeit beim Aufkommen den allerersten 28nm-Beschleuniger.
Dabei verschenkt die Radeon RX 480 noch massig an Potential für eine klar bessere Wertung – denn von den Umfrage-Teilnehmern mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck stimmten gleich 40,8% für den Bruch der PCI-Express-Spezifikation als primäres Problem der Karte, dies sind immerhin 22,2% aller Umfrage-Teilnehmer. Ausgerüstet mit zwei 6poligen oder einem 8poligem Stromstecker hätte die Radeon RX 480 diese Problematik komplett umschiffen und potentiell gesehen jene 22,2% der Umfrage-Teilnehmer eventuell sogar noch auf ihre Seite ziehen können. An dieser Stelle angelangt, sollten sich die Verantwortlichen bei AMD wirklich überlegen, ob jene Entscheidung gegen mehr Stromstecker wirklich die richtige war. Sicherlich wollte man damit vermeiden, das die Radeon RX 480 bezüglich deren Performance mit schnelleren Grafikkarten verglichen wird und sich somit eine unerfüllbare Erwartungshaltung aufbaut. Andererseits ist es genau Aufgabe des Marketings, um solche Klippen herumzuschiffen – nicht aber, das Produkt dafür auf eine andere Klippe zuzusteuern.
Die restlichen Stimmen der Umfrage-Teilnehmern mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck gehen mit 24,8% auf eine nicht ganz überzeugende Performance und mit 29,9% auf einen (vergleichsweise) hohen Stromverbrauch. Die schwache Overclocking-Eignung der Radeon RX 480 wurde hingegen von nur 1,8% als primäres Proble angesehen, dieser Punkt geht wohl unter den anderen unter, ist aber auch in diesem Preissegment generell wohl nicht so wichtig. Sehr bemerkenswert ist letztendlich angesichts der reichlichen Kritikpunkte an der Radeon RX 480, das gleich satte 30,2% aller Umfrage-Teilnehmer die Karte als interessant für eine Neuanschaffung betrachten. Dies ist abgesehen vom einsamen Spitzenwert der GeForce GTX 970 (52,4%) das bislang höchste potentielle Kaufinteresse seit dem Anbeginn dieser Umfragen mit der ersten 28nm-Grafikkarte in Form der Radeon HD 7970 zum Jahresanfang 2012. Unabhängig davon, das auch nVidias Gegenangebot in Form der GeForce GTX 1060 wohl ziemlich gut werden wird, dürfte AMD mit der Radeon RX 480 somit einen wirklichen Umsatzbringer an der Hand haben.
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