Von Tom's Hardware kommen mit Berufung auf die Marktforscher von Mercury Research neue Zahlen zum Stückzahlen-Marktanteil im x86-Prozessorenmarkt für das abgelaufene zweite Quartal 2019. Jenes ist das letzte vor dem Ansturm von AMDs Zen-2-Generation, womit mit diesen Marktanteils-Zahlen ein exemplarisches Beispiel für den Fall geschaffen wird, das Rückbetrachtungen (wie es alle Statistiken und Quartalsberichte prinzipbedingt sind) durchaus auch schon einmal von den nachfolgenden Ereignissen glatt überrollt sein können. Aber auch ohne den sicherlich positiven Einfluß der Zen-2-basierten Prozessoren machte sich AMD in diesem zweiten Quartal 2019 schon ganz vernünftig: Im Desktop-Segment gab es mit 17,1% Marktanteil zwar nur dasselbe Ergebnis wie im Vorquartal, aber das Mobile-Segment legt einen Prozentpunkt auf 13,1% sowie das Server-Segment einen halben Prozentpunkt auf 3,4% (jeweils zum direkten Vorquartal) zu.
Chipentwickler AMD hat seine Geschäftsergebnisse für das abgelaufene zweite Jahresquartal 2019 vorgelegt, welche zwar passabel aussehen, allerdings zum zweiten Mal hintereinander wiederum schwächer als im Vorjahreszeitraum ausfallen. Wenigstens ist man dieses Quartal wieder knapp über die Umsatzmarke von 1,5 Mrd. Dollar Quartalsumsatz geklettert, respektive weist erneut kleinere Plus-Zahlen beim Gewinn aus. Positiv formuliert schreibt AMD nunmehr selbst in Zeiten geschäftlicher Durchhänger wenigstens schwarze Zahlen, was einen deutlicher Unterschied zu früher darstellt. Zudem läßt sich die Differenz zum Vorjahresquartal auch ganz gut dadurch erklären, das im April 2018 die Ryzen-2000-Generation auf den Markt kam, während es in zweiten Quartal 2019 gleich gar keine Produktlaunches seitens AMD gegeben hatte (und auch das Vorquartal in dieser Frage nur wenig zu bieten hatte).
Prozessorenentwickler Intel hat seine Geschäftsergebnisse für das abgelaufene zweite Jahresquartal 2019 vorgelegt, welche angesichts der bekannten Schwierigkeiten Intels mit neueren Fertigungsverfahren vergleichsweise gut ausgefallen sind. Rein technisch gesehen bedeuten die vorgelegten Zahlen zwar einen beachtbaren Rückschritt gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber es wird immer klarer, das der Zeitraum vom zweiten bis vierten Quartal 2018 sehr deutlich unter dem Einfluß der seinerzeitigen 14nm-Lieferschwäche bei Intel stand, die dort erzielten Geschäftsergebnisse also Hamsterkäufe der Distributoren und großen PC-Hersteller umfasste, um ihrerseits lieferbar zu bleiben. Die seinerzeit erzielten Quartalsumsätze von 17-19 Mrd. Dollar stellen also die unnatürliche Ausnahme dar, während der jetzt vorgelegte Quartalsumsatz von 16,5 Mrd. Dollar in Beachtung dieses Punkts durchaus gutklassig ist, schließlich auch wieder eine kleine Steigerung gegenüber dem ersten Jahresquartal darstellt.
Die Marktforscher von Jon Peddie Research haben in zwei Meldungen – No. 1 & No. 2 – neue Zahlen zum Geschehen auf dem Grafikkarten-Markt veröffentlicht, beiderseits bezogen auf die Stückzahlen-Absätze im ersten Quartal 2019. Im Markt der Grafikchips für Desktop-Grafikkarten (Add-in-Boards = AIBs) ergab sich hierbei auf gegenüber dem Vorquartal leicht verbesserter Auslieferungsmenge (+0,3%) ein durchaus positiver Verlauf zugunsten von AMD, welche somit auch den Negativ-Trend der letzten zwei Quartale stoppen konnten. Derzeit liegt das AMD:nVidia-Verhältnis im AIB-Segment somit wieder bei grob 23:77% – sicherlich noch weit weg von den zum Ende des letzten Cryptomining-Booms erzielten 36:64%, aber wenigstens nicht mehr unterhalb der 20-Prozent-Marke bei AMD.
AiB-Grafikchips | Q1/2018 | Q2/2018 | Q3/2018 | Q4/2018 | Q1/2019 | |
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AMD | 34,9% | 36,1% | 25,7% | 18,8% | 22,7% | |
nVidia | 65,1% | 63,9% | 74,3% | 81,2% | 77,3% | |
Quelle: Jon Peddie Research |
Nach AMD und Intel hat nun auch nVidia seine Geschäftsergebnisse für das (grobe) erste Kalenderquartal vorgelegt, welches wie bekannt bei nVidia von Februar bis April geht und fiskalisch als erstes Finanzquartal des nVidia-Finanzjahres 2020 läuft. Im genannten Zeitraum hat nVidia ein vergleichsweise ruhiges Geschäft verlebt: Es wurde fast exakt der Umsatz des Vorquartals getroffen, die Gewinnzahlen liegen zudem in ähnlicher Größenordnung. Nur der Vergleich zum Vorjahresquartal will überhaupt nicht gefallen, demgegenüber hat nVidia satte -31% an Umsatz verloren, was schlicht eine ganze Milliarde Dollar darstellt. Allerdings wird nunmehr immer klarer, was hier wirklich abgelaufen ist: Der Sprung von Quartalsumsätzen unterhalb von 1,5 Mrd. Dollar auf Quartalsumsätze zwischen 2,0 und 2,5 Mrd. Dollar im dritten Quartal 2016 war in der Tat Produkt-getrieben – nämlich durch die immens erfolgreiche Pascal-Generation.
AMD hat die neuesten Prozessoren-Marktanteile für x86-Prozessoren (ohne IoT/Embedded/SemiCustom-Prozessoren) für das erste Quartal 2019 bekanntgegeben, erhoben wiederum seitens der Marktforscher von Mercury Research. Die hierzu genannten Zahlen füllen auch ein paar Wissenslücken zum Q1/2018 sowie zum Q4/2018, womit die nachfolgende Auflistungen mehr Vergleichsmöglichkeiten zu früheren Quartale aufbietet. Dabei wurde offiziell jeweils nur ein AMD-Marktanteil bekanntgegeben, da aber VIA in diesem Markt kaum noch aktiv ist und es keine anderen x86-Anbieter mehr gibt, dürfte die Differenzsumme zu 100% jeweils dem Intel-Marktanteil entsprechen. Im ersten Quartal 2019 konnte AMD dabei fast durch die Bank weg zulegen: Der Desktop-Marktanteil ging um +1,3 Prozentpunkte nach oben, der Mobile-Marktanteil um +1,0 Prozentpunkte – nur das Server-Geschäft verlor leicht um -0,3 Prozentpunkte. In der Summe reichte es somit über alle x86-Prozessoren hinweg zu einem Marktanteilsgewinn von +1,0 Prozentpunkten zugunsten von AMD.
x86 Desktop | x86 Mobile | x86 Server | x86 insgesamt | |
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Q1/2019 | 17,1% vs. 82,9% | 13,1% vs. 86,9% | 2,9% vs. 97,1% | 13,3% vs. 86,7% |
Q4/2018 | 15,8% vs. 84,2% | 12,1% vs. 87,9% | 3,2% vs. 96,8% | 12,3% vs. 87,7% |
Q3/2018 | 13,0% vs. 87,0% | 10,9% vs. 89,1% | 1,6% vs. 98,4% | 10,6% vs. 89,4% |
Q2/2018 | 12,3% vs. 87,7% | 8,8% vs. 91,2% | - | 9,1% vs. 90,9% |
Q1/2018 | 12,2% vs. 87,8% | 8,0% vs. 92,0% | 1,0% vs. 99,0% | 8,6% vs. 91,4% |
Q4/2017 | 12,0% vs. 88,0% | 6,9% vs. 93,1% | 0,8% vs. 99,2% | - |
Q3/2017 | 10,9% vs. 89,1% | 6,8% vs. 93,2% | - | 7,5% vs. 92,5% |
Q2/2017 | 11,1% vs. 88,9% | - | - | - |
Q1/2017 | 11,4% vs. 88,6% | - | - | - |
Q4/2016 | 9,9% vs. 90,1% | - | - | - |
Q3/2016 | 9,1% vs. 90,9% | - | - | - |
AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau – Quelle aller Zahlen: Mercury Research (jeweils ohne IoT/Embedded/SemiCustom-Prozessoren) |
Nach Intel hat auch AMD seine Geschäftszahlen für das abgelaufene erste Jahresquartal 2019 vorlegt. Jene fallen allerdings deutlich bescheidener aus, AMD liegt mit den derzeit erzielten 1,272 Mrd. Dollar Quartalsumsatz deutlich unterhalb der vernünftigen bis guten Ergebnisse vom Q3/2017 bis zum Q4/2018, wo man durchgehend auf 1,4 bis 1,8 Mrd. Dollar Quartalsumsatz kam. Demzufolge hat AMD auch bei den Gewinnzahlen deutlich Federn lassen müssen und liegt nunmehr nur noch um geringe Beträge oberhalb der schwarzen Null. Das letzte halbe Jahr kann man somit geschäftlich durchaus als "gebraucht" betrachten, AMD hat in diesem Zeitraum nicht an die guten Geschäftszahlen nach den Launches der Summit Ridge (Zen) sowie Pinnacle Ridge (Zen+) Prozessoren anschließen können.
Q1/2018 | Q2/2018 | Q3/2018 | Q4/2018 | Q1/2019 | |
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Umsatz | 1647 Mio. $ | 1756 Mio. $ | 1653 Mio. $ | 1419 Mio. $ | 1272 Mio. $ |
Gewinn | 81 Mio. $ | 116 Mio. $ | 102 Mio. $ | 38 Mio. $ | 16 Mio. $ |
operativer Gewinn | 120 Mio. $ | 153 Mio. $ | 150 Mio. $ | 28 Mio. $ | 38 Mio. $ |
Intel hat seine Geschäftsergebnisse für das erste Jahresquartal 2019 vorgelegt, welches den erwarteten Umsatzrückgang gegenüber den vorangegangenen Quartalen gebracht hat. Dies war von Intel wegen der anhaltenden 14nm-Lieferschwäche erwartet worden, fiel aber in der Praxis nicht überdramatisch schlimm aus, denn immerhin konnte das Umsatzergebnis des Vorjahresquartal knapp (mittels Rundung) gehalten werden. Eher schmerzen dürfte Intel der deutliche Abfall der Gewinnsummen, wo man im Gegensatz zum Umsatz den Stand des Vorjahresquartals nicht hat erreichen können. Nichtsdestotrotz sind 4 Mrd. Dollar Quartalsgewinn immer noch aller Ehren wert, die meisten Industrieunternehmen dieser Größe sind weit entfernt vom diesem gutklassigen Gewinn/Umsatz-Verhältnis, welches Intel hiermit abliefert.
Q1/2018 | Q2/2018 | Q3/2018 | Q4/2018 | Q1/2019 | |
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Umsatz | 16066 Mio. $ | 16962 Mio. $ | 19163 Mio. $ | 18657 Mio. $ | 16061 Mio. $ |
Gewinn | 4454 Mio. $ | 5006 Mio. $ | 6398 Mio. $ | 5195 Mio. $ | 3974 Mio. $ |
operativer Gewinn | 4470 Mio. $ | 5273 Mio. $ | 7349 Mio. $ | 6224 Mio. $ | 4174 Mio. $ |
Die Marktforscher von Jon Peddie Research haben in zwei Meldungen (No.1 & No.2) die Marktverhältnisse im Grafikchip-Markt für das abgelaufene vierte Jahresquartal 2018 beschrieben. Die Statistik über verkaufte Grafikchips für Desktop-Grafikkarten ("Add-in Boards") bildet dabei den interessanteren Teil, wirkte sich das Ende des Cryptomining-Booms doch ziemlich heftig auf die Absätze und dann auch die Marktanteile aus. So sank der gesamte Stückzahlen-Absatz gegenüber dem Vorjahresquartal (dem mitten im Mining-Boom stehenden vierten Jahresquartal 2017) um satte -40,2%, selbst gegenüber dem direkten Vorquartal ging es noch um -10,7% zurück – nVidias Turing-Generation hat also dem Grafikkarten-Markt (noch) keinen beachtbaren Schwung geben können. Trotzdem konnte nVidia klar an Marktanteilen hinzugewinnen, steht nunmehr mit gleich 81,2% Marktanteil sogar besser da als jemals zuvor.
AiB-Grafikchips | Q4/2017 | Q1/2018 | Q2/2018 | Q3/2018 | Q4/2018 | |
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AMD | 33,7% | 34,9% | 36,1% | 25,7% | 18,8% | |
nVidia | 66,3% | 65,1% | 63,9% | 74,3% | 81,2% | |
Quelle: Jon Peddie Research |
Grafikchip-Entwickler nVidia hat seine Geschäftszahlen für das vierte Kalenderquartal 2018 bekanntgegeben, welches bei nVidia abweichend vom Kalenderjahr das vierte Finanzquartal des Finanzjahres 2019 (nicht 2018) darstellt und über die Monate November 2018, Dezember 2018 und Januar 2019 reicht. Wegen der kalendarischen Abweichung bekommt nVidia üblicherweise das wenigste vom Weihnachtsgeschäft in dieses Geschäftsquartal, hat gleichzeitig immer aber auch den langsamen Jahresanfang dabei – ergo ist jenes vierte Geschäftsquartal bei nVidia auch oftmals das schlechteste des Gesamtjahres. Der Einbruch des aktuell abgelaufenen Geschäftsquartals hat damit allerdings wenig zu tun, denn dieser fällt ziemlich extrem aus: Gegenüber dem Vorquartal rutscht nVidia von 3181 Mio Dollar Umsatz auf nur noch 2205 Mio Dollar ab, dies ist ein Rückgang um satte -30,7%. Gegenüber dem Vorjahresquartal sieht es nicht viel besser aus, jenes stand bei 2911 Mio. Dollar Quartalsumsatz, womit im Jahresvergleich ein Rückgang von -24,3% zu verzeichnen war. Bei den Gewinnzahlen sieht es meist noch dramatischer aus, dort hat nVidia üblicherweise die Hälfte (oder noch mehr verloren).
Q4/2017 | Q1/2018 | Q2/2018 | Q3/2018 | Q4/2018 | |||
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Umsatz | 2911 Mio. $ | 3207 Mio. $ | 3123 Mio. $ | 3181 Mio. $ | 2205 Mio. $ | ||
Gewinn | 1118 Mio. $ | 1244 Mio. $ | 1101 Mio. $ | 1230 Mio. $ | 567 Mio. $ | ||
operativer Gewinn | 1073 Mio. $ | 1295 Mio. $ | 1157 Mio. $ | 1058 Mio. $ | 294 Mio. $ | ||
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