Eine Umfrage von Anfang Juni fragte nach dem Ersteindruck zur GeForce GTX 1070, der zweiten Grafikkarte der derzeit anlaufenden 14/16nm-Generation. Die Stimmungslage zu dieser Karte ist fast deckungsgleich wie bei der vorhergehenden GeForce GTX 1080: 45,9% positiver Ersteindruck sind zudem ein vernünftiges Ergebnis – aber auch nichts, was in irgendeiner Form bedeutsam wäre, gerade wenn es sich um die kleinere Lösung auf Basis des nur zweitbesten Chips des kompletten Grafikchip-Portfolios von nVidia handelt, welche schon halb im Bereich von Massenware stehen sollte. Die an dieser Stelle vorhergehende GeForce GTX 970 hatte jedenfalls seinerzeit mit 88,0% positivem Ersteindruck gänzlich andere Werte vorzuweisen (wenngleich dies vor der GTX970-Affäre war):
Die Grundlage für diese hohe Differenz bildet der faktisch einzige große Fehler der GeForce GTX 1070: Die Karte wurde preislich einfach zu hoch angesetzt, dafür stimmten auch satte 90,2% der Umfrage-Teilnehmer mit durchschnittlichem bzw. negativem Ersteindruck. Die GeForce GTX 970 kam seinerzeit für einen Listenpreis von 329 Dollar und Straßenpreisen von recht konstant um die 320-330 Euro in den Markt, für die GeForce GTX 1070 hat nVidia nun allerdings Listenpreise von 379 Dollar (Herstellerdesigns) bzw. 449 Dollar (Founders Edition) angesetzt, die ersten Straßenpreise sehen die Karte jedoch nur etwas unterhalb der 500-Euro-Grenze. Ein fast 50%iger Preisaufschlag ist in diesem Marktsegment nicht so einfach wegzudiskutieren trotz der gebotenen höheren Leistung – welche aufgrund des neuen Grafikchips in einer kleineren Fertigungsgröße sowieso obligatorisch sein sollte.
Und somit reicht es für die GeForce GTX 1070 auch nur zu einem potentiellen Kaufinteresse von 17,5% – kein ganz schlechter Wert, aber eher durchschnittlich und von vielen früheren Grafikkarten dieses Preisbereichs ebenfalls erreicht bzw. überboten. Vom Spitzenwert der GeForce GTX 970 von satten 52,4% potentiellem Kaufinteresse ist man meilenwert entfernt – und es stellt sich erneut die Frage, ob die höheren Preislagen, welche nVidia in dieser Grafikkarten-Generation aufruft, wirklich so sinnvoll sind, nehmen sie den (technisch sehr guten) Pascal-Karten doch einiges an Marktpotential. Auf diesen Preislagen ist es vor allem schwer, einen überspringenden Funken sprich eine echte Kundenbegeisterung zu entfachen – wie es AMD derzeit geschafft hat mit den wesentlich langsameren, aber preislich sehr gut einen Sweetspot ansprechenden Radeon RX400 Karten.
|
|