Der Stromverbrauch von Grafikkarten ist nach wie vor ein wichtiges Thema für Grafikkarten-Käufer. Und dies weniger, weil die Stromkosten verschiedener Grafikkarten einen wirklich bedeutsamen Unterschied ergeben würden, sondern oftmals aus der Problematik, daß für viele Computersysteme nur gewisse Netzteil-Reserven für die Grafikkarte zur Verfügung stehen – sei es bei der Aufrüstung eines bestehenden Systems oder aber bei bauartbedingt limitierten Systemen wie im MiniITX-Bereich üblich. Dann wird schnell wichtig, wieviel Strom eine Grafikkarten für sich alleine zieht – doch die von den Herstellern hierzu ausgegebenen TDP- und TBP-Werte sind oftmals zu ungenau, da bei diesen Angaben Spielräume für Übertaktung sowie marktpolitische Erwägungen mit hineinspielen.
Mit den GeForce GTX 750 und GeForce GTX 750 Ti Grafikkarten stellt nVidia seine ersten Grafikkarten auf Basis der neuen, veränderten Maxwell-Architektur vor – auch wenn selbige immer noch in der 28nm-Fertigung hergestellt werden, da die 20nm-Fertigung für Grafikchips augenscheinlich noch nicht zur Verfügung steht. Aus diesem Grund startet nVidia die Maxwell-Architektur auch nicht mit einem Performance- oder HighEnd-Chip, sondern mit dem GeForce GTX 750 & 750 Ti zugrundeliegenden GM107-Chip. Somit sind von diesem Launch auch nicht die sonst üblichen Performance-Sprünge beim Start neuer Architekturen zu erwarten – vielmehr ordnen sich GeForce GTX 750 & 750 Ti glatt im Mainstream-Segment ein und ersetzen dort "nur" nVidias bisherige Kepler-basierte Lösungen ...
Zeitgleich mit den Maxwell-basierten GeForce GTX 750 & 750 Ti Grafikkarten stellt nVidia die GeForce GTX Titan Black als schnellste Grafikkarte der Kepler-Architektur und derzeit schnellste SingleChip-Grafikkarte vor. Bei der neuen Titan-Grafikkarte handelt es sich schlicht um eine GeForce GTX 780 Ti mit von 3 auf 6 GB verdoppeltem Speicher, von 875/928/3500 MHz auf 889/980/3500 MHz leicht angehobenen Chiptaktraten sowie freigeschalteten DoublePrecision-Einheiten (FP64) dar. Aus letzterem Grund vermarktet nVidia die Karte auch als zwischen Consumer- und Profi-Segment stehend.
Videocardz bringen die (angeblich) finalen Spezifikationen zur GeForce GTX Titan Black, welche eine positive Überraschung offenbaren: nVidia spendiert dieser neuen Titan-Grafikkarte nun doch etwas mehr Chiptakt gegenüber der GeForce GTX 780 Ti: Letztere tritt mit 875/928/3500 MHz an, die GeForce GTX Titan Black hingegen gleich mit 890/980/3500 MHz. Dies sind 1,7% mehr nomineller Takt sowie 5,6% mehr Boost-Takt – nicht viel, aber wenigstens etwas, um den vermutlichen Preispunkt bei 999 Dollar rechtfertigen zu können. Die GeForce GTX Titan Black soll angeblich schon am 18.
In den nächsten Tagen und Wochen werden uns AMD und nVidia mit einigen Programmergänzungen der aktuellen Grafikkarten-Generationen sowie zudem auch den ersten Grafikkarten der neuen Maxwell-Architektur – allerdings noch in 28nm gefertigt – beglücken. Mit diesen Grafikkarten werden bestehende Angebotslücken im jeweils aktuellen Portfolio von AMD und nVidia geschlossen, womit dann nachfolgend die noch im Handel befindlichen Exemplare der jeweils vorhergehenden Generationen von AMDs Radeon HD 7000 Serie sowie nVidias GeForce 600 Serie aus dem Markt genommen werden können.
Aus unserem Forum dringt die Kunde über jene Maxwell-Grafikchips, an welchen nVidia derzeit arbeiten soll: GM108, GM107, GM206, GM204 und GM200. Aufgrund der Namenswahl sowie der bekannten Daten zum GM107-Chip von GeForce GTX 750 & 750 Ti ist zu anzunehmen, daß der GM108 wie der GM107 noch in der 28m-Fertigung daherkommen wird, während die Chips GM206, GM204 und GM200 später in der 20nm-Fertigung folgen werden.
Eine bedeutsame Erkenntnis der Meldung seitens Videocardz zu den Hardware-Spezifikationen des nVidia GM107-Chips ist jene ob der deutlichen Änderungen der Shader-Cluster bei nVidias Maxwell-Architektur. Dabei gehen wir davon aus, daß das mit dem GM107-Chip vorgestellte Shader-Cluster-Modell von nVidia für die weiteren Grafikchips der Maxwell-Architektur (und eventuell auch darüber hinaus) weiterverwendet werden wird, da solcherart Shader-Cluster faktische "Grundeinheiten" einer Grafikchip-Architektur sind und im gewöhnlichen nicht zwischen Grafikchips derselben Architektur verändert werden.
Wie Videocardz ausführen, tritt der GM107-Chip von nVidia nicht mit 960 Shader-Einheiten, wie bisher berichtet, sondern nur mit 640 Shader-Einheiten an. Hintergrund hierfür ist eine fehlerhafte Auslesung seitens GPU-Z, welches auf neue Grafikchips wie eben den GM107 bekannterweise "seltsam" reagieren kann (was die Fachmagazine allerdings eigentlich wissen und entsprechend beachten sollten). Die GM107-basierte GeForce GTX 750 Ti kommt somit mit nur 640 Shader-Einheiten, die ebenfalls GM107-basierte GeForce GTX 750 dann sogar mit nur 512 Shader-Einheiten daher.
Videocardz zeigen die interessanten Punkte und Benchmark-Ergebnisse eines Artikels zu GeForce GTX 750 & 750 Ti seitens "UK Gaming Computer", wobei jener Artikel im Original schon wieder entschwunden ist. Ganz besonders spannend scheint der Artikel zwar nicht zu sein, denn die Benchmarks erschöpfen sich in einzelnen 3DMark11-Zahlen – aber diese bestätigen wenigstens die bisherige Performance-Einschätzung zu beiden Karten bzw. liefern insbesondere zur bisher selten getesteten GeForce GTX 750 weitere Werte:
Von der sich mit Linux-Hardware und Linux-Gaming intensiv beschäftigenden Seite Phoronix kommt ein Grafikkarten-Vergleich von 24 AMD- und nVidia-basierten Grafikkarten unter Linux samt den jeweils offiziellen Linux-Treibern der Grafikchip-Entwickler. Dabei zeigt sich, daß nVidia nach wie vor einen gewissen Vorteil bei der Linux-Performance hat, man allerdings weit entfernt von den großen Unterschieden von vor ein paar Jahren ist.