Definitiv untergegangen im Release-Feuerwerk des letzten Herbst/Winters ist die Auswertung zu einer Umfrage vom August 2022, welche zur Häufigkeit eines Grafikkarten-Defekts durch (eigene) Übertaktung fragte. Eine ähnliche Umfrage erschien seinerzeit auch für Prozessoren sowie eine deckungsgleiche Umfrage genauso auf Twitter, was logischerweise zu Vergleichen einlädt. Die Relationen sind allerdings erneut ähnlich wie bei der Prozessoren-Umfrage: Der Anteil der generellen Nichtübertakter ist auf Twitter beachtbar höher (22,9% zu 32,9%), die Chance auf einen übertaktungsbedingten Karten-Verlust ist genauso auf Twitter (etwas) höher – wie schon bei der Prozessoren-Umfrage, wenngleich dort viel deutlicher ausgeprägt.
Von RedGamingTech @ YouTube kommen wohl erste halbwegs vollständige Spezifikationen zu den AMD-Grafikkarten basierend auf den Grafikchips Navi 32 und Navi 33. AMD wird jene derzeit in Vorbereitung haben, Navi 33 augenscheinlich früher als Navi 32 – da Navi 33 schon in Fertigung ist, weil für Mobile-Bedürfnisse bereits auf der CES 2023 vorgestellt. Entsprechende Desktop-Lösungen darf man ab dem Frühling erwarten, während es hingegen bei Navi 32 wohl noch um einiges länger dauert. Vor dem Sommer bzw. dem dritten Quartal dürfte da wahrscheinlich nichts passieren, Navi 32 ist deutlich später zum Tape-Out gegangen als Navi 31/33. Dies bedeutet bezüglich dieser Karten-Spezifikationen auch: Die Navi-33-Lösungen dürften kurz vor dem finalen Stand sein, während die Navi-32-Lösungen durchaus noch änderbar sind.
Chip | Hardware | Speicher | TDP | Perf-Level | |
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Radeon RX 7800 XT | Navi 32 | 60 CU @ 256 Bit, 2.6/2.8 GHz, 64 MB IF$ | 16 GB GDDR6 @ 20 Gbps | 280W | =6950XT, <4070Ti |
Radeon RX 7700 XT | Navi 32 | 48 CU @ 192 Bit, 2.4/2.6 GHz, 48 MB IF$ | 12 GB GDDR6 @ 20 Gbps | 225W | =6800, =4070 |
Radeon RX 7600 XT | Navi 33 | 32 CU @ 128 Bit, 2.5/2.8 GHz, 32 MB IF$ | 8 GB GDDR6 @ 18 Gbps | 180W | "=6650XT/6700XT" (?) |
Radeon RX 7600 | Navi 33 | 28 CU @ 128 Bit, 2.3/2.6 GHz, 32 MB IF$ | 8 GB GDDR6 @ 16 Gbps | 140W | =6600XT/6650XT |
reine Wiedergabe der von RedGamingTech @ YouTube ausgebreiteten (angeblichen) Daten |
Während der letzte Grafikkarten-Marktüberblick vom September 2022 noch die Situation knapp nach den Preisübertreibungen und noch vor der neuen Ada/RDNA3-Generation darstellte, zeigt der neue Grafikkarten-Marktüberblick nunmehr die erste Marktsituation unter Einschluß der ersten Modelle der neuen Grafikkarten-Generation von AMD & nVidia an. Selbige bewegen sich derzeit allerdings noch in preislich absolut oberen Sphären und berühren daher das noch vorhandene Ampere/RDNA2-Angebot kaum. In allen anderen Preisregionen ist hingegen kaum etwas aus dem Markt gegangen, was (auch wegen der hiermit erstmals gelisteten Intel-Beschleuniger) das Marktangebot ziemlich ausgeweitet hat: 19x nVidia, 13x AMD und 4x Intel wurden gezählt. Um einen aktualisierten Überblick über das komplette Marktgeschehen zu erhalten, sollen nachfolgend wieder alle Daten zu Spezifikationen, Performance-Punkten, Stromverbrauch und letztlich aktuellen Händler-Preisen an dieser einem Stelle zusammengefasst werden ... zum Artikel.
Mit seiner CES-Keynote (als Video bei YouTube oder als bebilderter Live-Blog bei TechPowerUp) hat AMD ein umfangreiches, aktualisiertes Produkt-Portfolio für den Jahresbeginn 2023 vorgestellt. Enthalten war dabei alles, was man sich erwarten konnte, sogar inklusive der offiziellen Vorstellung dreier Modelle von Ryzen 7000 X3D. Mit konkreten Daten war AMD hingegen sparsam, jene gab es zumeist erst nachfolgend mittels Pressemitteilungen sowie den entsprechenden Produkt-Webseiten. Trotzdem blieben einige Wissenslücken gerade zu Ryzen 7000 X3D zurück: So nannte AMD keine Listenpreise, PPT-Werte und konkreten Release-Termine. Offiziell sind jene bei AMD im übrigen als "veröffentlicht am 4. Januar 2023" eingebucht, real werden jene Prozessoren aber erst in diesem Februar erscheinen. Dann wird man sehen müssen, wie die etwas niedrigeren Taktraten und TDPs (nur 120W, gegenüber ansonsten 170W) im Spiele-Feld zu verkraften sind – für etwas anderes sind jene Prozessoren augenscheinlich überhaupt nicht gedacht.
Nach dem zwar (vor allem zum Ende hin) ereignisreichen, aber in vielen Facetten eher unbefriedigendem Hardware-Jahr 2022 steht nunmehr das Hardware-Jahr 2023 an. Hierbei handelt es sich um ein klares Übergangs-Jahr, welches die gegen Ende 2022 neu vorgestellten CPU- und GPU-Generationen voll entfalten, allerdings kaum schon eigene neue Generations-Vorstellungen sehen wird. Da gerade im Grafikkarten-Segment die neuen Generationen bislang nur im höchsten Preisbereich angekommen sind, kommt mit dem Jahr 2023 nunmehr der sicherlich viel interessantere Ausbau in mittlere und niedrigere Preisregionen. Welche neue Hardware zu welchem (vermutlichen) Zeitpunkten im Jahr 2023 zu erwarten ist, soll dieser Artikel vorausschauend skizzieren ... zum Artikel.
(Marktstart-Termine) | AMD | nVidia | Intel |
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5. Januar 2023 | GeForce RTX 4070 Ti (Vorst. 3. Jan., Reviews 4. Jan) |
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10. Januar 2023 | Ryzen 7000 non-X (Vorstellung auf der CES) |
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Januar 2023 | 13. Core-Gen. non-K (Vorstellung auf der CES) |
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Februar 2023 | Ryzen 7000 X3D | GeForce RTX 40 Mobile (Vorstellung auf der CES) |
13. Core-Gen. Mobile (Vorstellung auf der CES) |
Q1/2023 | Ryzen 7000 Mobile (Vorstellung auf der CES) Navi 33 Mobile |
GeForce RTX 4070 | Core i9-13900KS |
Mit dem Navi-31-Chip und den darauf basierenden Radeon RX 7900 XT & XTX Grafikkarten startet nun auch AMD seine neue Grafikkarten-Generation, im Wettstreit mit nVidias GeForce RTX 40 Serie auf Basis der Ada-Lovelace-Chips. Die von AMD hierfür angesetzte Preislage von 899 bzw. 999 Dollar deutet dabei schon an, dass man sich mitnichten mit nVidias größten RTX40-Beschleunigern messen kann, sondern etwas kleinere Brötchen backt. Trotzdem ist natürlich zu ermitteln, wie die beiden neuen AMD-Grafikkarten sowohl gegenüber GeForce RTX 4080 & 4090 als auch der vorherigen Grafikkarten-Generation von AMD & nVidia bestehen können. Die nachfolgende Launch-Analyse wird somit auf Basis der von den Launch-Reviews aufgestellten Benchmarks und Meßwerte eine Einschätzung zur gemittelten Performance, Stromverbrauch, Energieeffizienz, Generations-Gewinn und Preis/Leistungs-Verhältnis abgeben ... zum Artikel.
Mit dem heutigen Tag bekommen die ersten RTX40-Beschleuniger endlich Konkurrenz, es treten AMDs Radeon RX 7900 XT & XTX auf den Plan. Beide basieren auf dem Navi-31-Chip, welcher jedoch augenscheinlich etwas niedriger angesetzt wurde als nVidias AD102-Chip der GeForce RTX 4090, vielmehr auch preislich eher in Richtung von nVidias AD103-Chip der GeForce RTX 4080 geht. An jener nVidia-Karte kann sich AMD derzeit sicherlich genüßlich abarbeiten, allerdings wird dies in Teilbereichen auch kein Selbstläufer, zu denken nur an die (bei nVidia traditionell überlegene) RayTracing-Performance. Wo die genauen Differenzen bei Preis, Performance, Features und anderen Daten liegen, versuchen derzeit die dutzenden Launchreviews zu Radeon RX 7900 XT & XTX herauszuarbeiten, die Diskussion zum Launch in unserem Forum startet derweil und natürlich wird noch eine Launch-Analyse zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle erscheinen.
Chip | Hardware | Listenpreis | Release | |
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GeForce RTX 4090 | AD102 | 128 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X | $1599 / 1949€ | 12. Oktober 2022 |
GeForce RTX 4080 | AD103 | 76 SM @ 256 Bit, 16 GB GDDR6X | $1199 / 1469€ | 16. November 2022 |
Radeon RX 7900 XTX | Navi 31 | 96 CU @ 384 Bit, 24 GB GDDR6 | $999 / 1149€ | 13. Dezember 2022 |
Radeon RX 7900 XT | Navi 31 | 84 CU @ 320 Bit, 20 GB GDDR6 | $899 / 1049€ | 13. Dezember 2022 |
WCCF Tech haben umfangreiche Teile des Grafikchip-Marktreports von Jon Peddie Research für das abgelaufene dritte Quartal vorliegen, womit nicht auf die extra Meldung seitens JPR gewartet werden muß (welche sowieso in aller Regel deutlich weniger Daten bietet). Fehlend ist derzeit allein die Umsatz-Größe für das dritte Quartal 2022, dies wird dann nachgereicht werden. Im Markt der Grafikchips für Desktop-Grafikkarten ergab sich wie zuletzt schon angedeutet eine größere Bewegung: Das Marktvolumen an ausgelieferten Grafikchips fiel deutlich auf nur noch 6,9 Mio. Stück im dritten Quartal ab, grob nur noch die Hälfte des Marktvolumens vom Jahresanfang 2022. Hierzu ergibt sich nunmehr auch die Marktverteilung zwischen den Chip-Entwicklern, welche nVidia auf 86,2% hochschiessend und AMD krass auf 10,0% herunterfallend sieht.
AiB-Grafikchips | Q3/2021 | Q4/2021 | Q1/2022 | Q2/2022 | Q3/2022 |
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AMD | 21% | 22,8% | 24% | 20% | 10,0% |
nVidia | 79% | 77,2% | 75% | 79,6% | 86,2% |
Intel | - | - | ~1% | ~1% | 3,8% |
Auslieferungsmenge | 12,72 Mio. Stück | 13,19 Mio. Stück | 13,38 Mio. Stück | 10,4 Mio. Stück | 6,89 Mio. Stück |
Stückzahlen-Vergleich | ~2,7 vs ~10,0 Mio. | ~3,0 vs ~10,2 Mio. | ~3,2 vs ~10,1 Mio. | ~2,1 vs ~8,2 Mio. | 0,69 vs 5,94 Mio. |
Endverbraucher-Umsatz | 13,7 Mrd. $ | 12,4 Mrd. $ | 8,6 Mrd. $ | 5,5 Mrd. $ | ? |
Karten-Durchschnittspreis | ca. $1077 | ca. $940 | ca. $642 | ca. $529 | ? |
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research |
AMD hat mit einem Livestream seine ersten Grafikkarten aus der neuen RDNA3-Architektur vorgestellt, "Radeon RX 7900 XT" und "Radeon RX 7900 XTX". Beide basieren auf dem Top-Chip der RDNA3-Generation, "Navi 31". Mittels jenem bringt AMD das Chiplet-Verfahren zu Grafikchips, wenngleich in einem (vorerst) kleineren Ansatz als bei den Ryzen-Prozessoren. Denn der eigentliche Grafikchip (GCD) bleibt derzeit monolithisch, herausgetrennt werden mittels der MCDs nur das Speicherinterface sowie der Infinity Cache. Der komplete Navi-31-Chip trägt somit ein GCD á 300mm² sowie bis zu 6 MCDs á 37mm², mit letzterer Anzahl kann AMD die Größe des Speicheinterfaces (samt VRAM-Menge) sowie des Infinity Caches bei einzelnen Grafikkarten steuern. So bekommt nur das Top-Modell "Radeon RX 7900 XTX" die vollen 6 MCDs und damit ein 384-Bit-Interface samt 24 GB GDDR6, die darunter angesiedelte "Radeon RX 7900 XT" dann 5 MCDs mit einem 320-Bit-Interface samt 20 GB GDDR6.
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Mittels einer Umfrage von Anfang September wurde nach dem jeweils persönlichen Bedarf an neuen Prozessoren & Grafikkarten gefragt, passend angesichts der Vielzahl diesen Herbst in den Markt kommenden neuen Hardware von AMD, Intel & nVidia. Die Umfrage erfolgte natürlich auch aus dem Grund, um zu ermessen, wieviele Anwender auf der konkreten Suche nach neuer Hardware sind – und wieviele sich die Testberichte "nur" aus reinem Interesse durchlesen. Diesbezüglich sind mit 34,6% nur gut ein Drittel aller Umfrageteilnehmer derzeit nicht mit grundsätzlichem Bedarf unterwegs, die restlichen grob zwei Drittel sehen also entweder auf Prozessoren- oder Grafikkarten-Seite einen Bedarf (oder sogar an beidem).