An das Thema der RayTracing-Performance wurde sich lange Zeit eher vorsichtig herangetastet. Zu Zeiten der Turing-Generation gab es generell nur vereinzelne entsprechende Benchmarks, auch derzeit bei den aktuellen Ampere- und RDNA2-Generationen sind die RayTracing-Benchmarks in vielen Hardwaretests immer noch eine Neben-Disziplin. Selbige wird zudem abgetrennt von der hauptsächlichen Performance-Ermittlung unter gewöhnlichen Rasterizer-Benchmarks durchgeführt – wobei sich an dieser Aufteilung in Rasterizer- und RayTracing-Benchmarks prinzipbedingt wohl auch nichts so schnell ändern wird. Allerdings ergeben sich inzwischen ausreichend tiefe Benchmark-Felder unter RayTracing, um den Versuch eines ersten (fehlbaren) Überblicks zur RayTracing-Performance von Turing, Ampere & RDNA2 aufstellen zu können ... zum Artikel.
Mit der Radeon RX 6600 (non-XT) tritt die bislang kleinste RDNA2-Grafikkarte an, welche wie die vorhergehende Radeon RX 6600 XT auf dem Navi-23-Chip basiert. Jener wurde für die non-XT-Variante um ein paar Shader-Cluster, etwas Taktrate und etwas TDP erleichert, was letztlich zu einer maßvoll niedrigeren Performance führen sollte. Damit dürfte die Radeon RX 6600 ziemlich exakt auf dem Performance-Punkt der GeForce RTX 3060 herauskommen – ein seltener Fall im Rahmen der aktuellen RDNA2- und Ampere-Generationen, wo sich die meisten AMD- und nVidia-Grafikkarten eher aus dem Weg gehen. Die genaue Performance-Bestimmung zwischen Radeon RX 6600 und GeForce RTX 3060 obliegt nunmehr den in zahlreicher Form erschienenen Launchreviews – wobei der Effekt werksübertakteter Modelle zu beachten wäre, welche zumindest bei der GeForce RTX 3060 die Mehrheit der Testobjekte darstellen. Daneben startet die Diskussion zur neuen AMD-Grafikkarte in unserem Forum und ist zu späterem Termin die übliche Launch-Analyse zu erwarten, welche einen Überblick zu den aufgestellten Performance-Werte bieten wird.
Technik | Listenpreis | Release | |
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Radeon RX 6900 XT | Navi 21 XTX, 80 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | $999 / 999€ | 8. Dezember 2020 |
Radeon RX 6800 XT | Navi 21 XT, 72 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | $649 / 649€ | 18. November 2020 |
Radeon RX 6800 | Navi 21 XL, 60 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 | $579 / 579€ | 18. November 2020 |
Radeon RX 6700 XT | Navi 22 XT, 40 CU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 | $479 / 479€ | 18. März 2021 |
Radeon RX 6600 XT | Navi 23 XT, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 | $379 / 380€ | 11. August 2021 |
Radeon RX 6600 | Navi 23 XL, 28 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 | $329 / 339€ | 13. Oktober 2021 |
Mit einer Umfrage von Anfang September wurde nach der Nutzung von VSR, DSR und Spiel-eigenem Downsampling Anti-Aliasing gefragt, in Wiederholung einer 2016er Umfrage. Spiel-eigenes Downsampling wurde seinerzeit noch nicht mit abgefragt, aber da es sich sinngemäß um dasselbe wie die beiden Hersteller-eigenen Features VSR & DSR handelt, kann man die Umfrageergebnisse durchaus miteinander vergleichen. Dabei ergibt sich, dass VSR/DSR/Downsampling derzeit an Verbreitung und Beachtung durchaus eingebüßt hat – wenn derzeit nur 30,1% der Umfrageteilnehmer für dessen Nutzung stimmten, anno 2016 hingegen wenigstens 37,3%. Angesichts der immerhin fünf Jahre Zeitspanne zwischen den beiden Umfragen ist dies für VSR/DSR/Downsampling ein schwaches Ergebnis, neue Grafik-Features (mit dieser guten Ausgangslage) können über diesen Zeitraum durchaus eine echte Marktdurchdringung erreichen.
Laut Igor's Lab bringt PCI Express 5.0 auch einen neuen Grafikkarten-Stromstecker mit sich, welcher für 600 Watt maximalen Stromverbrauch spezifiziert ist. Jener wird offiziell unter "High Power Connector" laufen, gekennzeichnet durch den Schriftzug "H+" auf dem Adapter selber. Die technische Bezeichnung lautet dagegen "PCI Express 12VHPWR". Geboten werden hierbei bis zu 55 Ampere unter Dauerlast auf 12 Volt – was sogar etwas mehr als 600 Watt ergibt, aber die PCI-Express-Spezifikation macht dann offiziell bei 600 Watt Schluß. Der reine Adapter dürfte wie üblich deutlich mehr aushalten – aber dies ist natürlich keine Frage, sondern gilt auch für die aktuellen PCI-Express-Stromstecker (spezifiziert bis 75W bei 6-poligem bzw. bis 150W bei 8-poligem Adapter).
In den letzten Tagen sind einige Artikel zur Grafikkarten-Performance unter "Far Cry 6" erscheinen, der am 7. Oktober veröffentlichten Fortsetzung der bekannten Shooter-Reihe von Ubisoft. Für die nachfolgende Performance-Auswertung wurde auf die Ausarbeitungen von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware sowie TechPowerUp zurückgegriffen. Die hierbei aufgelaufenen Benchmark-Werte wurde gemittelt sowie leicht zugunsten des niedrigsten sowie ebenso leicht gegen den höchsten Einzelwert gewichtet, fehlende Einzelwerte sowie fehlende Grafikkarten aus dem vorhandenen Zahlenmaterial interpoliert – womit eine Performance-Aussage auch zu überhaupt nicht mitgetesteten Modellen ab der Grafikkarten-Generationen Pascal & Polaris möglich wird. Im generellen Maßstab verlangt Far Cry 6 unter dem durchgehend getesteten "Ultra" Bildqualitäts-Preset (welches die maximale Bildqualität ohne RayTracing ergibt) allerdings nicht unbedingt nach Spitzen-Hardware, unter FullHD kommen auch frühere Midrange-Modelle noch auf passable Frameraten.
Far Cry 6 — FullHD/1080p @ "Ultra" Preset (no RT, no DLSS, no FSR) | ||||||
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1080p | Pascal | Polaris+Vega | Turing | RDNA1 | Ampere | RDNA2 |
≥80 fps | 2080Ti → 103 2080S → 95 2080 → 91 2070S → 87 |
5700XT → 90 5700 → 82 |
3090 → 118 3080Ti → 118 3080 → 117 3070Ti → 115 3070 → 115 3060Ti → 105 3060 → 83 |
6900XT → 123 6800XT → 123 6800 → 117 6700XT → 103 6600XT → 89 |
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70-79 fps | 1080Ti → 70 | R7 → 79 Vega64 → 70 |
2070 → 78 2060S → 75 |
5600XT-14 → 72 | ||
60-69 fps | Vega56 → 63 | 2060 → 68 | 5600XT-12 → 69 | |||
50-59 fps | 1080 → 59 1070Ti → 56 1070 → 51 |
1660Ti → 59 1660S → 57 1660 → 51 |
5500XT-8G → 53 | |||
40-49 fps | 590 → 49 580-8G → 44 480-8G → 42 |
1650S → 41 | 5500XT-4G → 41 | |||
30-39 fps | 1060-6G → 38 | 1650-D6 → 32 1650-D5 → 30 |
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≦29 fps | 1060-3G → 28 | 570 → 29 | ||||
Durchschnitt der Benchmarks von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware & TechPowerUp, fehlende Werte interpoliert (±1-2 fps) |
VideoCardz notieren die finalen Spezifikationen zur am 13. Oktober zu erwartenden Radeon RX 6600 (non-XT) und bieten zugleich AMDs offizielle Performance-Angaben aus dem "Reviewer's Guide" zur Karte auf. Primär werden damit die Taktraten der kleineren Navi-23-Karte offengelegt, nachdem deren Hardware-Daten im wesentlich bereits bekannt waren. Dabei setzt AMD durchaus klar niedrigere Taktraten an, womit die Radeon RX 6600 non-XT gegenüber der XT-Ausführung letztlich um –24% bei der Rechenleistungs sowie um –13% bei der Speicherbandbreite einbüßt. Die von AMD aufgestellten Performance-Werte basieren dann auf vergleichsweise umfangreichen Messungen und sollten durchaus passabel die Performance der Karte beschreiben – nachdem sich AMDs Performance-Angaben zur vorherigen Radeon RX 6600 XT als vergleichsweise zielgenau herausgestellt haben. Für die Radeon RX 6600 non-XT sieht AMD unter der FullHD-Auflösung mit Rasterizer-Spielen einen faktischen Gleichstand zur GeForce RTX 3060 – unter RayTracing dann jedoch letztere um +16% vorn.
FullHD/1080p | Gaming | eSports | RayTracing | 3DC FHD-Index |
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(16 Spiele) | (7 Spiele) | (6 Spiele) | ||
Radeon RX 6600 XT | 115,5% | 113,3% | - | 1260% |
GeForce RTX 3060 | 100,5% | 105,8% | 116,4% | 1130% |
Radeon RX 6600 | 100% | 100% | 100% | geschätzt ~1100-1130% |
GeForce RTX 2060 | 84,3% | 93,9% | - | 910% |
Benchmarks aus AMDs Reviewers Guide zur Radeon RX 6600, wiedergeben von VideoCardz |
Seitens Twitterer Greymon55 kommt die Meldung über den anstehenden Tape-Out von Navi 31 für den Oktober 2021. Die Meldung erschließt sich nur in Zusammenhang mit einem früheren Tweet, zudem ist auch nicht ganz sicher, ob hiermit tatsächlich der Tape-Out gemeint ist – es könnte auch nur der Status "design complete" gemeint sein. Da die Anbindung des Twitterers jedoch anzunehmenderweise in Fernost bei den Chipfertigern und Komponenten-Herstellern liegt und die schon kürzlich genannte Zen-4-bezogene Meldung sich augenscheinlich um einen Tape-Out dreht, ist auch im Fall von Navi 31 dessen Tape-Out die wahrscheinlichste Auflösung. Auf jenes Tape-Out-Datum kommen üblicherweise noch einmal 2-4 Quartale oben drauf, bis man Validierung, Produkt-Erstellung und Start der Massenfertigung abgeschlossen hat und zu einem tatsächlichen Marktstart in der Lage wäre.
A huge star will set in two months.
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 17. August 2021
31
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 27. September 2021
Mit einer Umfrage vom August-Anfang wurde der Frage nachgegangen, was der primäre Maßstab beim Grafikkarten-Kauf ist: Mehrperformance in einer bestimmten Watt-Klasse, in einer bestimmten Preisklasse, eventuell sogar beides zusammen – oder eine Mehrperformance ganz unter dem Blickwinkel der Performance, ohne größere Bedenken bezüglich Stromverbrauch und Preislage. Es sollte also herausgefunden werden, ob man an den Grafikkarten-Kauf mit einem gewissen Eigen-Limitierung herangeht, die erreichte Mehrperformance nicht absolut sieht, sondern unter dem Blickwinkel von (subjektiv) festgesetzten Watt- und/oder Preislimits betrachtet. Die gegenteilige Position eines Grafikkarten-Kaufs ganz ohne Watt- und Preislimit ist dagegen mit 14,0% Stimmenanteil eine klare Minderheitenposition – wenngleich jene Umfrageteilnehmer dennoch keine unbedeutende Größe darstellt, denn das Enthusiasten-Segment des Grafikkarten-Markt speist sich primär aus diesen Käufern.
Twitterer Greymon55 prognostiziert für das vierte Quartal 2022 eine deutliche Release-Ballung an hochinteressanter Hardware: Danach sollen im Jahresschlußquartal des nächsten Jahres immerhin AMDs "Raphael" (Desktop-Version von Zen 4), AMDs RDNA3, nVidias "Lovelace" und Intels "Raptor Lake" antreten. Dies erinnert sicherlich an den Release-"Wahnsinn" zum Spätherbst/Winter 2020, als innerhalb weniger Wochen nVidias Ampere, AMDs Zen 3 und AMDs RDNA2 (zuzüglich der neuen Konsolen-Generation) herauskamen. Das vierte Quartal 2022 scheint ähnlich vollgepackt zu werden – folgt damit aber natürlich auch nur dem Erscheinen neuer Fullnodes bei der Chipfertigung, welche neue Chipprojekte speziell seitens AMD & nVidia geradezu herausfordern. Dass dann auch noch Intel zur selben Terminlage hinzukommt, könnte man unter "unglücklicher Zufall" einordnen, resultiert jedoch wohl eher aus dem Bestreben Intels, jeder neuen AMD-Generation umgehend etwas eigenes Neues entgegenzusetzen.
Q4 2022
Raphael
RDNA3
Ada lovelace
Raptor lake
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 11. September 2021
Derzeit weit verbreitet wird eine Aussage seitens Twitterer Greymon55, welcher die nächste Grafikchip-Generation im Oktober 2022 erwartet. Mit der ursprünglichen Form jener Aussage war allerdings nicht vollkommen klar, ob hiermit AMD, nVidia oder beide Grafikchip-Entwickler gemeint sind – und weil die vorhergehenden Tweets sich um eine GeForce-Grafikkarte drehten, ging man allgemein von einem nVidia-Bezug aus. Wie der Twitterer nunmehr in einem zweiten Tweet klargestellt hat, bezieht sich diese Termin-Angaben jedoch auf beide NextGen-Chipprojekte – AMDs RDNA3 wie auch nVidias Lovelace. Das ist für nVidia natürlich erfreulich zeitig, denn bislang waren für "Lovelace" Terminlagen eher erst vom Jahresende 2022 bis sogar in den Frühling 2023 hinein im Gespräch.
Next-gen gpu will be in October next year, about a year from now.
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 7. September 2021
I'm not talking specifically about Nvidia, I'm just talking about the next-gen.
Quelle: Greymon55 @ Twitter am 9. September 2021