Für einige Aufmerksamkeit hat YouTuber Moore's Law Is Dead mit neuerlichen Spezifikationen zu AMDs Navi-31-Chip gesorgt: Die technischen Daten zu AMDs kommenden RDNA3-Chip für das Midrange-Segment, welcher im Gegensatz zu Navi 31 & 32 weiterhin in monolithischer Bauform daherkommt, waren zwar schon bekannt. Neu und beachtenswert ist dagegen die Aussage zum Stromverbrauch, welcher bei 180-230 Watt liegen soll – und damit weit unterhalb von dem, was zu den Spitzenlösungen von nVidias konkurierender "Ada"-Generation kolportiert wird. Zwar lassen sich AD102 und Navi 33 nicht direkt miteinander vergleichen (da klar unterschiedliche Performance-Segmente), doch die zu AD102 genannten 450-600 Watt sollten sicherlich in der einen oder anderen Form auch auf den AD104-Chip abfärben – welcher höchstwahrscheinlich den Navi-33-Kontrahenten geben wird.
Navi 33 Specifications:
1 x 6nm Monolithic Die within 360-460mm²
128MB of Infinity Cache
8GB of GDDR6 over a 128-bit bus
RX 6900 XT Rasterization Performance – Better in 1080p, similar in 1440p, weaker in 4K
Ray Tracing is expected to be a much larger increase than the Rasterization increase
180-230w Power Consumption (Original Target was 200w)
PCIE 5.0 x8
Quelle: Moore's Law Is Dead @ YouTube am 9. April 2022
Die letzte noch auszuwertende Umfrage aus dem alten Jahr schlug den großen Bogen zurück bis zu den Anfängen der 3D-Beschleuniger auf dem PC – und fragte Ende November 2021 nach jener Grafikkarten-Generation, welche im Laufe der Jahre den größten Eindruck beim Umfrageteilnehmer hinterlassen hat. Üblicherweise sollten hierbei jene Grafikkarten-Generationen vorn liegen, welche den größten Sprung bei Performance und/oder Technik erbrachten. Allerdings sind in dieser Frage natürlich die allerersten 3D-Beschleuniger maßlos im Vorteil, denn deren Sprung an Performance & Technik gegenüber den vorherigen 2D-Grafikkarten war üblicherweise kinnladenherunterklappend. Allerdings ist dies auch schon wieder über 25 Jahre her – und nicht jeder muß zu diesen Zeiten schon dem PC-Gaming gefrönt haben.
Die (relative) Nähe der Grafikkarten-Preisübertreibung zum Listenpreis, welche derzeit im Schnitt bei +25% auf den Listenpreis liegt, bringt wiederum das Problem von bei einigen Grafikkarten grundsätzlich überzogenen Listenpreisen ins Licht. Denn schließlich haben AMD & nVidia bereits mit den Frühlings-Releases 2021 (GeForce RTX 3060 & Radeon RX 6700 XT) angefangen, Listenpreise für neu in den Markt kommende Karten hochzuschrauben – mit den Sommer- und Herbst-Releases 2021 wurde dies dann noch deutlicher. Deswegen wurde anfänglich auch die periodisch erstellte Straßenpreis-Preisentwicklung ohne GeForce RTX 3070 Ti & 3080 Ti gezeichnet. Doch langfristig war dies nicht zu halten und daher sind dort inzwischen wieder alle Ampere/RDNA2-Karten erfasst (kleine Ausnahme: GeForce RTX 3080 12GB mangels Listenpreis).
AMD | 6500XT | 6600 | 6600XT | 6700XT | 6800 | 6800XT | 6900XT |
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US-Listenpreis | $199 | $329 | $379 | $479 | $579 | $649 | $999 |
aktueller Straßenpreis | ab 218€ | ab 395€ | ab 475€ | ab 689€ | ab 965€ | ab 1039€ | ab 1242€ |
Preis-Übertreibung vs US-Listenpreis | +1% | +11% | +15% | +32% | +53% | +47% | +14% |
3DCenter 4K Performance-Index | - | ~134% | 159% | 221% | 278% | 322% | 348% |
"realistischer" Listenpreis | $129 | $239 | $299 | $419 | $579 | $649 | $999 |
Preis-Übertr. vs realistischer Listenpreis | +56% | +52% | +46% | +51% | +53% | +47% | +14% |
durchschnittliche AMD-Preisübertreibung gegenüber dem (angenommenen) "realistischen" Listenpreis: +46% | |||||||
gemäß der Straßenpreis-Aufstellung vom 27. März 2022 sowie des seinerzeitigen Dollar/Euro-Wechselkurses |
Eine noch auszuwertende Umfrage von Ende Dezember 2021 fragte nach einem eventuellen persönlichen Interesse-Rückgang am PC-Gaming in Folge der hohen Grafikkarten-Preise des Jahres 2021. Selbige Umfrage wurde nahezu gleichlautend bereits im Februar 2021 abgehalten – mit teilweise abweichenden und teilweise nahezu identischen Ergebnissen. So ist die Gruppe derjenigen, welche die Fragestellung der Umfrage bejahen (und damit sehr wohl von einer Veränderung der Interessenlage ausgehen), im Dezember 2021 nahezu gleich groß gegenüber dem Februar 2021, selbst die Aufteilung auf die beiden Antwortoptionen dieser Gruppe ist fast gleich. Einschränkenderweise könnte man natürlich annehmen, dass einige, welche sich inzwischen ganz aus dem PC-Gaming zurückgezogen haben, unter Umständen gar nicht mehr bei der neueren Umfrage teilgenommen haben. In dieser Frage muß man durchaus mit einer gewissen Dunkelziffer rechnen.
Von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware und TechPowerUp kommen ausführliche Benchmark-Artikel zu "Elden Ring", dem hoch bewerteten und sich derzeit enorm gut verkaufenden OpenWorld-Action-RPG von Entwickler "From Software" und Publisher "Bandai Namco". Das Spiel setzt technisch auf einer Haus-eigenen Engine auf, welche auch schon bei "Dark Souls 3" und "Sekiro: Shadows Die Twice" Verwendung fand, nunmehr allerdings DirectX 12 nebst anderer optischer Verbesserungen bietet – RayTracing soll allerdings erst nachgereicht werden. Das Spiel ist jedoch nicht wirklich als Grafik-Feuerwerk gedacht, womit die Hardware-Anforderungen mittelprächtig sind und beispielsweise die als Minimal-Anforderung genannten GeForce GTX 1060 3GB und Radeon RX 580 4GB selbst auf höchstmöglicher Bildqualität die FullHD-Auflösung noch mit knapp unter 40 fps absolvieren können. Demzufolge kommt unter jener FullHD-Auflösung auch noch jede Menge anderer älterer Hardware ganz anständig mit:
Elden Ring — FullHD/1080p @ "Maximum" Preset (no RT, no DLSS, no FSR) | ||||||
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1080p | Pascal | Polaris+Vega | Turing | RDNA1 | Ampere | RDNA2 |
60 fps | 1080Ti → 60 | 2080Ti → 60 2080S → 60 2080 → 60 2070S → 60 2070 → 60 2060S → 60 |
3090 → 60 3080Ti → 60 3080-12G → 60 3080-10G → 60 3070Ti → 60 3070 → 60 3060Ti → 60 3060 → 60 |
6900XT → 60 6800XT → 60 6800 → 60 6700XT → 60 |
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50-59 fps | 1080 → 59 1070Ti → 58 1070 → 54 |
R7 → 57 Vega64 → 56 Vega56 → 51 |
2060-12G → 59 2060-6G → 58 1660Ti → 57 1660S → 56 1660 → 50 |
5700XT → 59 5700 → 57 5600XT-14 → 54 5600XT-12 → 53 |
3050 → 56 | 6600XT → 59 6600 → 59 6500XT → 51 |
40-49 fps | 1060-6G → 41 | 590 → 44 580-8G → 40 |
1650S → 44 | 5500XT-8G → 46 5500XT-4G → 44 |
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30-39 fps | 1060-3G → 36 | 480-8G → 38 570 → 35 470 → 33 |
1650-D6 → 35 1650-D5 → 33 |
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≦29 fps | 1050Ti → 25 | 560 → 20 | ||||
Durchschnitt der Benchmarks von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware & TechPowerUp, fehlende Werte interpoliert (±1-2 fps) — "60 fps" = fps-Lock |
Bedauerlicherweise liegengeblieben ist letztes Jahr noch eine Umfrage-Auswertung zur Frage der aktuellen Monitorauflösung für den Spielerechner – was hiermit nachträglich erledigt werden soll. Die Umfrage von November 2021 kann dabei auf eine Reihe an gleichlautenden Umfragen von 2008 bis 2019 zurückblicken, aus deren Werten sich somit auch eine gewisse "historische" Entwicklung ableiten läßt. Die Umfrage von letztem Winter sah dabei erstmals die WQHD-Auflösung kurz vor der absoluten Mehrheit über alle Umfrage-Teilnehmer hinweg stehen, während FullHD und UltraHD/4K sich fast paritätisch den Rest teilen und kleinere Auflösungen inzwischen weitgehend verschwunden sind. Logischerweise zeigt sich hier der langjährige Trend zu immer höheren Auflösungen – gleichzeitig aber auch, dass im Rahmen des 3DCenters die Monitor-Auflösungen jederzeit weit über dem allgemeinen Standard liegen, denn in Steam sind nach wie vor über 80% auf FullHD oder kleiner unterwegs.
Die Diskussion über die kommenden 5nm-Grafikchips läuft schon seit letztem Sommer, seinerzeit waren immerhin schon die Spezifikationen der jeweiligen Top-Chips von AMDs RDNA3-Generation und nVidias Ada-Generation (vormals "Lovelace"-Generation) bekannt. In der Zwischenzeit hat sich das Bild hierzu weiter verdichtet und ist nun erstmals mit dem Vorliegen der Chip-Spezifikationen der weiteren Ada-Grafikchips ein vollständiger Vergleich zwischen diesen beiden 5nm-Generationen möglich. Zwar liegt es derzeit noch im Feld der Spekulationen, welche konkreten Grafikkarten AMD & nVidia aus der vorhandenen Hardware ableiten, doch die grundsätzliche Hardware auf Chip-Ebene dürfte feststehen bzw. über das Design-Ende hinaus sein. Damit ist eine grobe Beurteilung dessen, was zu erwarten ist, durchaus schon möglich und soll nachfolgend auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen angetreten werden ... zum Artikel.
Mittels einer Umfrage von Ende Januar wurde nach dem Ersteindruck zu AMDs Radeon RX 6500 XT gefragt, welche zum seinerzeitigen Einzelhandels-Preis von 280-330 Euro bewertet wurde. Trotz der schon damals zu sehenden Tendenz in Richtung des Listenpreises (209 Euro) erhielt die Karte eine überaus klare Abfuhr seitens der Umfrageteilnehmer: 4,6% positiver Ersteindruck sowie nur 16,0% durchschnittlicher Ersteindruck zu allerdings gleich 79,4% negativer Ersteindruck ergeben ein sensationell schlechtes Ergebnis, nur die GeForce RTX 3070 Ti kam letztes Jahr um Nuancen schlechter heraus. Das potentielle Kaufinteresse markiert mit 0,8% sogar einen absoluten Tiefstand, selbst preislich hochfliegende Enthusiasten-Modelle erzielen in dieser Disziplin üblicherweise ein paar Prozentpunkte. Dass AMD-Karten bei 3DCenter (angeblich) nur positiv bewertet werden, darf damit im übrigen als "Mär" zurückgewiesen werden.
Von den Marktforschern von Jon Peddie Research kommen in zwei Reports die neuesten Zahlen zum Geschehen auf dem Grafikkarten-Markt, betreffend diesesmal das abgelaufene vierte Quartal 2021. Der zuletzt erschienene Report widmet sich dabei den Grafikchips für Desktop-Grafikkarten, sprich dem eigentlichen Grafikkarten-Markt. Hierbei konnte für das vierte Quartal 2021 eine leichte Steigerung der Absatzmenge auf 13,1 Mio. Stück (+3,0% gegenüber dem Vorquartal) vermeldet werden. Der damit erzielte Umsatz fiel allerdings leicht auf 13,5 Mrd. Dollar (-1,5% gegenüber dem Vorquartal), was auf einem gewissen Rückgang der (überzogenen) Durchschnittspreise basiert. AMD konnte mit 22,8% Marktanteil wieder etwas besser abschneiden, allerdings bleibt nVidia natürlich der Marktdominator mit 77,2% Marktanteil bei Desktop-Grafikkarten (bzw. den Grafikchips dafür).
AiB-Grafikchips | Q4/2020 | Q1/2021 | Q2/2021 | Q3/2021 | Q4/2021 |
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AMD | 17% | 20% | 20% | 21% | 22,8% |
nVidia | 83% | 80% | 80% | 79% | 77,2% |
Auslieferungsmenge | 11,0 Mio. Stück | 11,8 Mio. Stück | 11,47 Mio. Stück | 12,72 Mio. Stück | 13,1 Mio. Stück |
Stückzahlen-Vergleich | ~1,9 vs ~9,1 Mio. | ~2,4 vs ~9,4 Mio. | ~2,3 vs ~9,2 Mio. | ~2,7 vs ~10,0 Mio. | ~3,0 vs ~10,1 Mio. |
Endverbraucher-Umsatz | ~10,6 Mrd. $ | ~12,4 Mrd. $ | 11,8 Mrd. $ | 13,7 Mrd. $ | 13,5 Mrd. $ |
Karten-Durchschnittspreis | ca. $964 | ca. $1051 | ca. $1029 | ca. $1077 | ca. $1031 |
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research |
Von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware und TechPowerUp kommen umfangreiche Benchmark-Artikel, welche die Grafikkarten-Performance unter "Dying Light 2" betrachten. Das Survial-Spiel von Entwickler & Developer "Techland" basiert auf der Haus-eigenen "C-Engine", welche DirectX 11/12/12U, RayTracing, DLSS und FSR unterstützt. Oftmals als Hardware-Fresser benannt, ist die Performance ohne RayTracing zumindest unter der FullHD-Auflösung jedoch sehr anständig bzw. bei neueren Grafikkarten sogar herausragend. Auffallend ist dabei der extrem ansteigende VRAM-Verbrauch beim Wechsel von DirectX 11 auf 12: Unter der älteren Grafik-API belegt das Spiel 3-6 GB (je nach Auflösung), unter der neueren hingegen schon 7-8 GB (ohne Optik-Differenz). Beim Wechsel auf "DirectX 12 Ultimate" (Voraussetzung für RayTracing) steigt die VRAM-Befüllung sogar nochmals, mit aktivem RayTracing sind dann 8-13 GB belegt.
Dying Light 2 — FullHD/1080p @ "High" Preset (no RT, no DLSS, no FSR) | ||||||
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1080p | Pascal | Polaris+Vega | Turing | RDNA1 | Ampere | RDNA2 |
≥80 fps | 2080Ti → 97 | 3090 → 149 3080Ti → 146 3080-12G → 139 3080-10G → 132 3070Ti → 106 3070 → 101 3060Ti → 90 |
6900XT → 142 6800XT → 134 6800 → 115 6700XT → 92 |
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70-79 fps | R7 → 71 | 2080S → 78 2080 → 74 2070S → 70 |
5700XT → 70 | 6600XT → 72 | ||
60-69 fps | 1080Ti → 67 | Vega64 → 60 | 2070 → 62 | 5700 → 63 | 3060 → 68 | 6600 → 63 |
50-59 fps | 1080 → 51 | Vega56 → 53 | 2060S → 59 2060-12G → 56 2060-6G → 52 |
5600XT-14 → 56 5600XT-12 → 54 |
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40-49 fps | 1070Ti → 48 1070 → 43 |
1660Ti → 44 1660S → 43 |
5500XT-8G → 40 | 3050 → 49 | ||
30-39 fps | 1060-6G → 30 | 590 → 39 580-8G → 35 480-8G → 34 |
1660 → 39 1650S → 31 |
5500XT-4G → 33 | 6500XT → 31 | |
≦29 fps | 1060-3G → 20 | 570 → 28 | 1650-D6 → 24 | |||
Durchschnitt der Benchmarks von ComputerBase, GameGPU, PC Games Hardware & TechPowerUp, fehlende Werte interpoliert (±1-2 fps) |