Mit einer Umfrage von Ende Mai wurde nach der subjektiven Erwartungshaltung gefragt, wann wieder "normale" Grafikkarten-Preise zu erwarten sind – "normal" dabei definiert als ein Preisniveau der besten lieferbaren Straßenpreise von durchgehend nicht höher als +10% auf den Listenpreis. Jene Umfrage entstand sicherlich auch unter dem Eindruck der seinerzeitig deutlich schlimmer übertriebenen Grafikkarten-Preise, wenige Tage vor der Umfrage wurde mit dem zweifachen Listenpreis bei RDNA2-Karten sowie dem dreifachen Listenpreis bei Ampere-Karten der absolute Gipfel der Grafikkarten-Preisübertreibung ermittelt. Ausgehend davon konnte man sich "seinerzeit" kaum eine schnelle Verbesserung des Straßenpreis-Niveaus vorstellen – womit sich eventuell auch die vergleichsweise pessimistischen Umfrageergebnisse erklären lassen.
Seit dem Jahr 2012 werden auf 3DCenter systematisch Spiele-Stromverbrauchswerte von Grafikkarten aus diversen Hardwaretests erfasst, immer mit dem Augenmerk auf Meßwerte der reinen Grafikkarte natürlich. Seinerzeit war dies ein gewichtiges Thema, da mit den ersten DirectX-11-Grafikkarten deren Spiele-Stromverbrauch über die 200-Watt-Marke getrieben wurde, sich oftmals allerdings erhebliche Abweichungen zwischen offizieller TDP und realem Grafikkarten-Stromverbrauch ergaben. Das ganze wurde im Jahr 2014 mittels eines fortlaufend aktualisierten Artikels professionalisiert, welcher allerdings für die heutige Zeit nicht mehr ganz passend ist und daher mit diesem neuen (wiederum fortlaufend aktualisierten) Artikel zum Grafikkarten-Stromverbrauch abgelöst wird ... zum Artikel.
Die beiden Grafikkarten-Launches des Juni-Anfangs in Form von GeForce RTX 3080 Ti und GeForce RTX 3070 Ti zogen natürlich entsprechende Ersteindrucks-Umfragen nach sich, welche hiermit zusammengefasst ausgewertet werden sollen. Die Ersteindrucks-Umfrage zur GeForce RTX 3080 Ti ging dabei vergleichsweise glimpflich für diese Grafikkarten aus: Auch wenn das Umfrage-Ergebnis mit nur 14,5% positiver Ersteindruck sowie 24,1% durchschnittlicher Ersteindruck nicht wirklich gut ist, werden damit doch wenigstens nicht die entsprechenden Umfrage-Werten der GeForce RTX 3090 (14,2% positiv & 23,3% durchschnittlich) unterboten. Dies passiert nur beim potentiellen Kaufinteresse, welche mit nur 1,9% bei der GeForce RTX 3080 Ti doch (nochmals) bemerkbar niedriger liegt als bei der GeForce RTX 3090 (5,3%).
Mit einer Umfrage von Mitte Mai wurde die Frage aufgestellt, inwiefern es beim Grafikkarten-Kauf eine Rolle spielt, ob man dabei den Vollausbau des jeweiligen Grafikchips ersteht. Hierbei geht es natürlich weniger um Performance-Gründe, als denn eher um Käufer-Psychologie – abgespeckte Chips (sogenannte "Salvage"-Varianten) hing früher teilweise ein etwas zweifelhafter Ruf an, gerade weil jene in der Anfangszeit der 3D-Grafikkarten eher unüblich waren. Heuer nun ist dies nur noch für eine Minderheit ein gewichtiges Merkmal: Gerade 8,0% der Umfrageteilnehmer bestehen mehr oder weniger auf den Vollausbau – würden somit nur zu einer Salvage-Variante greifen, wenn es gar nicht mehr anders geht.
Mit dem Launch der Radeon RX 6700 XT in diesem März deutete sich bereits ein neues Performance-Bild an, da sich seinerzeit die größeren RDNA2-Beschleuniger schon leicht besser gegenüber den jeweiligen nVidia-Grafikkarten positionieren konnten als noch im Dezember 2020 zum Launch der Radeon RX 6900 XT. Die neuerlichen Launches zu GeForce RTX 3080 Ti & 3070 Ti haben diesen Ansatz dann bestätigt und sogar vertieft, das alte Performance-Bild vom Jahresende 2020 ist somit bereits wieder überholt. Auch wenn mittels der Launch-Analyse zur GeForce RTX 3070 Ti die neuen Performance-Zahlen bereits offeriert wurden, soll mittels dieser extra Betrachtung gezielt auf die seit dem Herbst 2020 herausgearbeiteten Performance-Fortschritte bei AMD & nVidia sowie die neuen Differenz-Werte zwischen RDNA2- & Ampere-Beschleunigern eingegangen werden ... zum Artikel.
Mit dem Radeon-Treiber 21.6.1 hat AMD am 22. Juni seinen DLSS-Kontrahenten "FidelityFX Super Resolution" (FSR) der Allgemeinheit zugänglich gemacht, gleichfalls erschienen eine Reihe von Testberichten hierzu. Dabei sind FSR und DLSS derzeit nur indirekt vergleichbar, da kein Spiel mit gleichzeitiger Unterstützung beider Grafik-Features existiert. Dennoch ist natürlich die mit FSR erzielbare Grafikqualität das große Thema der entsprechenden Testberichte. Jene wird zumeist gelobt und kommt (in den höheren Qualitätsstufen) auch deutlich besser heraus, als die zur FSR-Ankündigung vorliegenden Vergleichsbilder es vermuten lassen haben.
AMD FSR | nVidia DLSS | |
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offiziell unterstützte Grafikkarten | AMD Radeon RX 400, 500, Vega, 5000 & 6000 Serien + alle AMD Ryzen APUs + nVidia GeForce 10, 16, 20 & 30 Serien | nVidia GeForce 20 & 30 Serien (nicht GeForce 16) |
inoffiziell unterstützte Grafikkarten | jede DirectX-11-Hardware | keine |
Aktivierungs-Form | Spielentwickler muß es ins Spiel einbauen und dort eine entsprechende Option anbieten | |
technische Ausgestaltung | Upscaler mit Nachschärfung | Upscaler auf Basis von Deeplearning-Informationen und zusätzlich temporaler Komponente (ab v1.9) |
rechtlicher Status | OpenSource | proprietäres Feature |
Release | 22. Juni 2021 | 19. September 2018 (Turing-Launch) |
Mittels der GeForce RTX 3070 Ti schickt nVidia die Ampere-Karte #7 in den Markt (oder wenigstens zu den Hardwaretestern), welche zwischen GeForce RTX 3070 und 3080 liegend primär die dort bisher einsam operierende Radeon RX 6800 angreifen soll. Hierzu setzt nVidia auf den GA104-Chip im Vollausbau, erstmals auch mit GDDR6X-Speicher arbeitend sowie mit kräftig hochgezogenem Power-Limit. Diese Launch-Analyse wird herausarbeiten, ob die GeForce RTX 3070 Ti ihre Performance-Zielsetzung im Querschnitt der vorliegenden Launch-Reviews erfüllen konnte. Gleichzeitig soll das mit dem vorhergehenden Launch der GeForce RTX 3080 Ti angefangene neue Performance-Bild aller RDNA2- und Ampere-Karten hiermit vervollständigt werden, worauf für alle diese Grafikkarten neue Index-Werte im 3DCenter Performance-Index aufzustellen sind ... zum Artikel.
AMD RDNA2 | FHD-Index | nVidia Ampere |
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Radeon RX 6900 XT | 2140% | |
2100% | GeForce RTX 3090 | |
2060% | GeForce RTX 3080 Ti | |
Radeon RX 6800 XT | 2030% | |
1940% | GeForce RTX 3080 | |
Radeon RX 6800 | 1780% | |
1720% | GeForce RTX 3070 Ti | |
gemäß des (aktualisierten) 3DCenter FullHD Performance-Index |
Nachdem bereits im Mai über eine sich anbahnende Einstellung des Treiber-Supports seitens nVidia für Kepler-basierte Garfikkarten (GeForce 600/700 Serien) berichtet wurde, hat nVidia selbiges nun offiziell erklärt – und gleichzeitig auch auf die Betriebssysteme Windows 7, 8 und 8.1 ausgeweitet, unabhängig der benutzten Grafikkarte. Beide Support-Zweige werden zum 31. August letztmalig mit einem neuen Treiber bedient, alle nachfolgende nVidia-Treiber unterstützen dann weder Kepler-Grafikkarten noch Windows 7/8/8.1. Eine Ausnahme hiervon würde nVidia nur bei kritischen Fehler im Treiber selber oder aber gewichtigen Sicherheits-Lücken machen – aber der reguläre Nachschub mit den sogenannten Game-Ready-Treibern wird ab diesem Zeitpunkt für Kepler sowie für Windows 7/8/8.1 seitens nVidia eingestellt.
Windows 7/8/8.1 | Windows 10 | |
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Kepler-Grafikkarten (GeForce 600/700 Serien) | Supportende 31. August 2021 | Supportende 31. August 2021 |
GeForce GTX 750 & 750 Ti | Supportende 31. August 2021 | wird weiterhin unterstützt (da Maxwell-basiert) |
alle neueren nVidia-Karten (GeForce 900-30 Serien) | Supportende 31. August 2021 | wird weiterhin unterstützt |
Die Marktforscher von Jon Peddie Research berichten über die Marktanteile im Markt der Desktop-Grafikkarten für das erste Quartal 2021. Hierbei hat sich zwischen AMD und nVidia nicht all zu viel getan: AMD konnte sich mit nunmehr 20% Marktanteil ein wenig gegenüber dem schwachen Vorquartal (nur 17%) berappeln, ist aber immer noch weit entfernt von den im Jahr 2019 bis Anfang 2020 erreichten Marktanteilen um die 30-Prozent-Marke herum. Natürlich ist alles spätestens ab dem zweiten Quartal 2020 stark beeinflußt durch sowohl die Pandemie-Auswirkungen sowie nachfolgend durch den neuen Cryptomining-Hype wie auch die resultierende Grafikkarten-Knappheit ab dem Jahresende 2020. Seitdem pendelt die Marktanteile zwischen AMD und nVidia nicht mehr grob um 30:70% herum, sondern vielmehr konstant um 20:80%.
AiB-Grafikchips | Q1/2020 | Q2/2020 | Q3/2020 | Q4/2020 | Q1/2021 |
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AMD | 30,8% | 22% | 23% | 17% | 20% |
nVidia | 69,2% | 78% | 77% | 83% | 80% |
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research |
Nach der GeForce RTX 3080 Ti von letzter Woche bringt nVidia mit der GeForce RTX 3070 Ti eine weitere Programmergänzung daher, welche sich wiederum zwischen zwei schon existierende Ampere-Grafikkarten schieben soll – in diesem Fall GeForce RTX 3070 & 3080. Dafür wird der seltene Fall des Vollausbaus eines nVidia-Grafikchips geboten, zusammen mit erstmals GDDR6X-Speicher beim GA104-Chip sowie einer deutlich höheren TDP soll wohl sollte vermeintlich genügend Mehrperformance herauskommen, um vor allem die bislang seitens nVidia unbeantwortete Radeon RX 6800 (non-XT) zu kontern. Ob nVidia dies mit der GeForce RTX 3070 Ti gelingt, ist der in reichlicher Anzahl erschienen Launchreviews zu entnehmen, kann in unserem Forum diskutiert werden und wird später Gegenstand einer entsprechenden Launch-Analyse sein. Jene wird den mit der Launch-Analyse zur GeForce RTX 3080 Ti eingeschlagenen Weg fortsetzen und dann ein vollständig aktualisiertes Performance-Bild zu allen RDNA2- und Ampere-Grafikkarten bieten – dann auch unter den FullHD- und WQHD-Auflösungen.
Technik | 4K Perf.Index | Listenpreis | Release | |
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GeForce RTX 3090 | Ampere GA102, 82 SM @ 384 Bit, 24 GB GDDR6X | 374% | $1499 (UVP: 1549€) | 24. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3080 Ti | Ampere GA102, 80 SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X | 364% | $1199 (UVP: 1199€) | 3. Juni 2021 |
GeForce RTX 3080 | Ampere GA102, 68 SM @ 320 Bit, 10 GB GDDR6X | 328% | $699 (UVP: 719€) | 17. Sept. 2020 |
GeForce RTX 3070 Ti | Ampere GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6X | geschätzt ~271-277% | $599 (UVP: 619€) | 10. Juni 2021 |
GeForce RTX 3070 | Ampere GA104, 46 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 247% | $499 (UVP: 519€) | 29. Okt. 2020 |
GeForce RTX 3060 Ti | Ampere GA104, 38 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6 | 215% | $399 (UVP: 419€) | 2. Dez. 2020 |
GeForce RTX 3060 | Ampere GA106, 28 SM @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 | 164% | $329 (UVP: 329€) | 25. Febr. 2021 |