Mittels einer Umfrage von Mitte Dezember wurde nach dem Ersteindruck zur GeForce RTX 3060 Ti gefragt, der zum Monatsanfang erschienenen zweiten GA104-basierten Grafikkarten und der vierten Ampere-Grafikkarte insgesamt. Die Umfrageteilnehmer geben jener 400-Dollar/Euro-Karte mit immerhin 40,8% positivem Ersteindruck zu 35,1% durchschnittlichem Ersteindruck und 24,1% negativem Ersteindruck ein vergleichsweise freundliches Zeugnis – gerade wenn man einrechnet, das Midrange-Lösungen bei dieserart Umfragen nie besonders gut abschneiden, sich die Aufmerksamkeit gewöhnlich auf die Spitzenmodelle konzentriert. Verglichen mit früheren nVidia-Karten desselben Preisbereichs kommt die GeForce RTX 3060 Ti jedenfalls glänzend weg: Letzteres Jahr gab es die GeForce RTX 2060 Super mit 23,9% positivem Ersteindruck, 2018 die originale GeForce RTX 2060 mit nur 14,3% positivem Ersteindruck – und erst die 2016er GeForce GTX 1070 erzielte mit 44,0% positivem Ersteindruck ein leicht besseres Ergebnis.
Von Twitterer Kopite7kimi kommt ein erstes Hardware-Gerücht zur Hopper/Lovelace-Generation, welche der aktuell noch im Aufbau befindlichen Ampere-Generation eines Tages nachfolgen soll. Eine erste Hardware-Information zur nächsten Chip-Generation von nVidia mag zum jetzigen Zeitpunkt reichlich früh klingen, allerdings lagen (seitens desselben Twitterers) bereits im Mai 2019 die (korrekten) Hardware-Daten der kompletten Ampere-Generation vor, die Vorlaufzeiten bei solcherart Chipprojekten sind einfach beträchtlich. Wenn nVidia den AD102-Chip der "Lovelace"-Generation angenommenerweise irgendwann zwischen Jahresanfang bis Herbst 2022 herausbringen wollte, dann muß dessen Tape-Out (je nach Releasetermin) irgendwann zwischen Frühling und Jahresende 2021 passieren und ist die Festlegung der finalen Hardware-Konfiguration ein ganzes Stück früher fällig – möglicherweise genau jetzt zum Jahresende 2020. In jedem Fall hat sich der Twitterer als sehr zuverlässige Quelle erwiesen, beispielsweise wurde auch die nachträglich als Programm-Ergänzung ersonnene Ampere-Lösungen "GeForce RTX 3080 Ti" augenscheinlich korrekt vorhergesagt.
GA102 has a "7*6" structure.
Maybe AD102 will get a "12*6" structure.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 28. Dezember 2020
Bereits am 6. November ging das Autorenn-Spiel "DiRT 5" von Entwickler & Publisher "Codemasters" in den Handel, welches den immerhin schon 14. Titel der Colin-McRae-Spielserie sowie den 8. Titel mit "Dirt" im Namen darstellt. Die auf Steam notierten offiziellen PC-Systemanforderungen sind auf CPU-Seite schon fast handzahm, auf Grafikkarten-Seite hingegen durchaus gehaltvoll, gerade beim Minimum. Dort werden GeForce GTX 970 oder Radeon RX 480 abgefragt – womit DiRT 5 wiederum ein Spiel ist, welche eine vergleichsweise hohe Minium-Anforderung trägt. Die Grafikkarten-Empfehlung ist mit GeForce GTX 1070 Ti oder Radeon RX 5700 XT für ein Autorenn-Spiel jedoch genauso nicht schlecht. Allerdings passen beide Grafikkarten vom Performance-Profil her eigentlich nicht zusammen, die Radeon RX 5700 XT (FullHD Perf.Index 1160%) ist deutlich schneller als die GeForce GTX 1070 Ti (FullHD Perf.Index 900%). Die noch vor dem Spiel-Release als Hardware-Empfehlung genannte Radeon RX Vega 64 (FullHD Perf.Index 930%) wäre sicherlich viel eher passend – unklar, wieso der Spieleentwickler dies dann noch geändert bzw. hochgesetzt hat.
offizielle PC-Systemanforderungen zu "DiRT 5" | ||
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Minimum | Empfohlen | |
allgemein | Windows 10 64-Bit (Build 18362), DirectX 12, 60 GB Festplatten-Platzbedarf | |
Prozessor | Core i3-2130 oder FX-4300 | Core i5-9600K oder Ryzen 5 3600 |
Speicher | 8 GB RAM | 16 GB RAM |
Grafikkarte | GeForce GTX 970 oder Radeon RX 480 | GeForce GTX 1070 Ti oder Radeon RX 5700 XT |
Leicht überrollt vom Lauf der Dinge wurde eine Umfrage von Mitte August, bei welcher nach dem Interesse an einer GeForce RTX 3080 mit auf 20 GB verdoppelter Speichermenge gefragt wurde. Eine solche GeForce RTX 3080 mit 20 GB Grafikkartenspeicher war seinerzeit im Gespräch, wurde jedoch inzwischen von nVidia abgesägt, einen gewisser Ersatz hierzu wird die vermutlich im Februar 2021 anstehende GeForce RTX 3080 Ti (mit derselben Speichermenge) bieten. Die seinerzeit geplante rein speicherverdoppelte Grafikkarte wird ergo nicht erscheinen – und dennoch hat die Umfrage ihren Wert, weil man hiermit sehen kann, in welche Richtung das Interesse der Grafikkarten-Käufer geht bzw. wie stark demzufolge die gebotene Speichermenge beim Grafikkarten-Kauf gewichtet wird. Denn gemäß dem Umfrage-Ergebnis ist genau dies der Fall, wenn gleich 77,2% der Umfrageteilnehmer pro der größere Speichermenge votieren, nur 7,1% unentschieden sind und weitere 15,7% die kleinere Speichermenge bei entsprechendem Preisvorteil vorziehen würden.
Untergegangen im Launch-Feuerwerk der letzten Monate ist (leider) die Performance-Analyse zum schon am 29. Oktober veröffentlichten "Watch Dogs: Legion", was hiermit nachgeholt werden soll. Dessen offizielle Systemanforderungen deuten bereits auf einen sehr guten Hardware-Hunger hin, beachtenswert sind hierbei zwei Punkte: Zum einen die vergleichsweise hohen Minimum-Anforderungen von GeForce GTX 970, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 290X – was eine Leistungsklasse ergibt, welche bei vielen anderen Spielen eher der Hardware-Empfehlung (für FullHD) entspricht. Und zum anderen die hohen Grafikkartenspeicher-Anforderungen, welche sogar Auswirkungen auf die offiziellen Grafikkarten-Empfehlungen haben: So wird unter 4K die GeForce RTX 3080 empfohlen, obwohl zur ebenfalls empfohlenen GeForce RTX 2080 Ti eher eine GeForce RTX 3070 passen würde – jene hat jedoch (wie abgefordert) keine 10 GB Grafikkartenspeicher. Zu erwähnen wäre noch, dass die für FullHD empfohlene GeForce GTX 1660 Super wohl ein Mißverständnis darstellt und an deren Stelle die reguläre GeForce GTX 1660 gehört – welche ebenfalls bereits das Performance-Niveau der genauso empfohlenen GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 480 bietet.
offizielle PC-Systemanforderungen zu "Watch Dogs: Legion" | ||||
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Minimum | Empfohlen 1080p | Empfohlen 1440p | Empfohlen 4K | |
gedacht für | FullHD @ "Low" | FullHD @ "High" | WQHD @ "High" | 4K @ "Ultra" |
allgemein | Windows 10 64-Bit, DirectX 11, 45 GB Festplatten-Platzbedarf (+20 GB für das "HD-Texturen-Pack") | |||
Prozessor | Core i5-4460 oder Ryzen 5 1400 | Core i7-4790 oder Ryzen 5 1600 | Core i7-9700 oder Ryzen 5 3600 | Core i7-9700K oder Ryzen 7 3700X |
Speicher | 8 GB RAM & 4 GB VRAM | 8 GB RAM & 6 GB VRAM | 16 GB RAM & 8 GB VRAM | 16 GB RAM & 10 GB VRAM |
Grafikkarte | GeForce GTX 970, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 290X | GeForce GTX 1060, GeForce GTX 1660 Super oder Radeon RX 480 | GeForce RTX 2060 Super oder Radeon RX 5700 | GeForce RTX 2080 Ti, GeForce RTX 3080 |
Gfx RayTracing | - | GeForce RTX 2060 | GeForce RTX 3070 | GeForce RTX 3080 |
Nachzureichen ist noch die Auswertung der Ersteindrucks-Umfrage zur GeForce RTX 3090, welche Ende September bis Anfang Oktober lief und im nachfolgenden Launch-Gewitter dann etwas untergegangen ist. Seinerzeit war logischerweise der Stand der Radeon RX 6000 Serie noch nicht bekannt, genauso wenig wie allerdings auch eine nachfolgende GeForce RTX 3080 Ti noch nicht auf dem Radar war. Somit konnte die GeForce RTX 3090 mehr oder weniger nur gegenüber der vorhergehenden GeForce RTX 3080 verglichen werden, was aufgrund der enormen Preis/Leistungs-Differenz nicht gut für die größere nVidia-Karte ausging: Kam die GeForce RTX 3080 noch auf 46,9% positiven Ersteindruck, fiel diese Wertung bei der GeForce RTX 3090 mit 14,2% (sehr viel) deutlich schlechter aus. Selbst wenn man einrechnet, dass 1000-Dollar-Karten diesbezüglich nie wirklich gut abschneiden, ist dieses Ergebnis doch historisch schlecht: Die GeForce RTX 2080 Ti kam noch auf 17,5% positiven Ersteindruck, die (Pascal-basierte) Titan X auf 19,6%, die (Maxwell-basierte) GeForce GTX Titan X auf 23,5% und die originale GeForce GTX Titan sogar auf 43,0%.
Die (Ende November nochmals revidierten) offiziellen Systemanforderungen zu Cyberpunk 2077 von Spieleentwickler "CD Project RED" auf Basis der Haus-eigenen REDengine 4 sehen nahezu human aus, denn auf der CPU-Seite wird eigentlich nur Standardkost abgefragt und die Grafikkarten-Empfehlungen entsprechen heutzutage üblichen (hohen) Anforderungen. Besonders sind somit fast nur die vergleichsweise starken Minimum-Anforderungen auf Grafikkarten-Seite, denn GeForce GTX 780 und Radeon RX 470 sind eine ganze Leistungsklasse höher, als was bezüglich des Grafikkarten-Minimums bisher so genannt wurde. Die hierfür zudem notwendigen 3 GB Grafikkartenspeicher (selbst beim "Low" Bildqualitäts-Preset) sind hingegen nicht außergewöhnlich, jene finden sich auch schon in den allgemeinen Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2019/20 derart notiert. Bei den Empfehlungen will man dann je nach Auflösung mit 6-8 GB Grafikkartenspeicher auskommen – was als eines der wenigen heutigen Spiele 4-GB-Grafikkarten selbst von der FullHD-Auflösung (nominell) ausschließen würde.
offizielle PC-Systemanforderungen zu "Cyberpunk 2077" | ||||
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Minimum | FullHD-Empfehlung | WQHD-Empfehlung | 4K-Empfehlung | |
gedacht für | FullHD @ "Low" | FullHD @ "High" | WQHD @ "Ultra" | 4K @ "Ultra" |
allgemein | Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 70 GB Festplatten-Platzbedarf (Windows 10, DirectX 12, SSD empfohlen) | |||
Prozessor | Core i5-3570K oder FX-8310 | Core i7-4790 oder Ryzen 3 3200G | Core i7-4790 oder Ryzen 3 3200G | Core i7-4790 oder Ryzen 5 3600 |
Speicher | 8 GB RAM & 3 GB VRAM | 12 GB RAM & 6 GB VRAM | 12 GB RAM & 6 GB VRAM | 16 GB RAM & 8 GB VRAM |
Grafikkarte | GeForce GTX 780 oder Radeon RX 470 | GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 Super oder Radeon RX 590 | GeForce RTX 2060 oder Radeon RX 5700 XT | GeForce RTX 2080 Super, GeForce RTX 3070 oder Radeon RX 6800 XT |
Gfx RayTracing | - | GeForce RTX 2060 (für RT "Medium") |
GeForce RTX 3070 (für RT "Ultra") |
GeForce RTX 3080 (für RT "Ultra") |
Hardware Unboxed haben auf Twitter ein Statement herausgegeben, wonach der bekannte YouTube-Channel (dessen Tests oftmals auch in Schriftform beim TechSpot erscheinen) von nVidia mit der weiteren Belieferung von Testsamples an "Founders Edition" Grafikkarten ausgeschlossen wurde. Zukünftig müsste man sich damit rein bei den Grafikkarten-Herstellern umsehen, womit man aber in den meisten Fällen nicht zum weltweiten Launchtermin mit einem Review spruchreif wäre, weil am jeweiligen Launchtag bei nVidia üblicherweise nur Tests der jeweiligen Founders Edition veröffentlich werden dürfen. Hintergrund des ganzen ist, dass nVidia nicht zufrieden ist mit der Test-Zielrichtung von Hardware Unboxed primär zugunsten von Rasterizer-Performance – anstatt der RayTracing-Performance. Sehr harsch ist insbesondere die letzte Aussage, wonach nVidia bei Änderung dieser Test-Zielrichtung über eine Wiederaufnahme der Sample-Lieferungen nachdenken könnte.
Nvidia have officially decided to ban us from receiving GeForce Founders Edition GPU review samples.
Their reasoning is that we are focusing on rasterization instead of ray tracing.
They have said they will revisit this "should your editorial direction change".
Quelle: Hardware Unboxed @ Twitter am 10. Dezember 2020
Mit der GeForce RTX 3060 Ti bringt nVidia inzwischen schon die vierte Ampere-basierte Gamer-Grafikkarte daher, die zweite mit GA104-Unterbau. Vor allem aber geht die Ampere-Generation damit in einen Preisbereich, welcher bislang von den neuen Grafikkarten noch weitgehend unberührt war: Auf 399 Dollar Listenpreis (UVP: 399 Euro) werden nunmehr die stärksten Midrange-Modelle der 2019er Grafikkarten-Generation direkt attackiert – Radeon RX 5700 XT und GeForce RTX 2060 Super. Auf einer Performance leicht oberhalb der GeForce RTX 2080 Super gemäß nVidias eigener Vorhersage sollte es kein Problem für die GeForce RTX 3060 Ti darstellen, das frühere Midrange-Portfolio genauso obsolet zu machen, wie es die neuen HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten bereits in deren Preisfeld getan haben. Wo genau sich die GeForce RTX 3060 Ti gegenüber dem bisherigen Turing-Angebot sowie den neuen Grafikkarten von AMD & nVidia einordnet, soll die nachfolgende Launch-Analyse unter Auswertung der mittels der Launchreviews erzeugten Performance- und Stromverbrauchs-Daten aufzeigen ... zum Artikel.
Performance-Überblick | 2060S | 2080S | 2080Ti | 3060Ti | 3070 | 3080 |
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gemittelte FullHD-Performance | 74,1% | 97,7% | 111,3% | 100% | 111,6% | 132,6% |
gemittelte WQHD-Performance | 71,8% | 97,3% | 113,8% | 100% | 113,8% | 142,7% |
gemittelte UltraHD/4K-Performance | 70,2% | 97,0% | 117,3% | 100% | 115,4% | 155,1% |
gemittelte RayTracing/WQHD-Perf. | - | ~92% | 111,7% | 100% | 114,6% | 151,6% |
Von Jon Peddie Research kommen die Marktanteile im Markt von Grafikchips für Desktop-Grafikkarten (Add-in Board = AIB) des abgelaufenen dritten Quartals 2020. Selbiges sah die Markteinführung von nVidias Ampere-Generation sowie gleichzeitig das Auslaufen erster Teile des bisherigen Turing-Portfolios. Dies führte teilweise zur Situation, dass es im Einzelhandel gar kein nVidia-Angebot in gewissen Preisbereichen mehr gab, weil die Turing-Beschleuniger schon nicht mehr verfügbar waren und die Nachlieferungen der Ampere-Beschleuniger wie bekannt zu gering ausfielen, um dem (hohen) Bedarf gerecht zu werden. Wohl aus diesem Grund heraus gewinnt AMD in der Quartalsabrechnung sogar einen Prozentpunkt Marktanteil hinzu – obwohl AMD hierfür (im dritten Quartal) wirklich nichts berichtenswertes getan hat.
AiB-Grafikchips | Q3/2019 | Q4/2019 | Q1/2020 | Q2/2020 | Q3/2020 |
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AMD | 27,1% | 31,1% | 30,8% | 22% | 23% |
nVidia | 72,9% | 68,9% | 69,2% | 78% | 77% |
Quelle: Jon Peddie Research |