Die "PCI Special Interest Group" (PCI-SIG) vermeldet die Finalisierung der Spezifikation 1.0 für PCI Express 6.0. Mittels PAM4-Signalisierung (4 anstatt 2 Zustände pro Datenübertragung, wie bei GDDR6X-Speicher) verdoppelt sich die Bandbreite gegenüber PCI Express 5.0 erneut. Somit erreicht PCI Express 6.0 mit 16 Lanes eine offizielle Bandbreite von 128 GB/sec pro Richtung – real sind es 120,5 Milliarden Bytes/sec, sprich eigentlich "nur" 112 GB/sec. Wie üblich bei PCI Express bedeutet "Spezifizierung" nicht gleich Markteinsatz: Die finale Spezifikation zu PCI Express 4.0 wurde im Juni 2017 erstellt, die erste breite Anwendung im Consumer-Segment erfolgte allerdings erst im Juli 2019 mittels Zen 2 und RDNA1 (der Vega-20-Chip der Radeon VII konnte schon vorher PCI Express 4.0, dies blieb jedoch professionellen Lösungen vorbehalten).
x1 | x4 | x8 | x16 | Spezifizierung | Consumer-Produkte | |
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PCI Express 1.x | ¼ GB/sec | 1 GB/sec | 2 GB/sec | 4 GB/sec | 2003 | ? |
PCI Express 2.x | ½ GB/sec | 2 GB/sec | 4 GB/sec | 8 GB/sec | Januar 2007 | Oktober 2007 (X38) |
PCI Express 3.x | 1 GB/sec | 4 GB/sec | 8 GB/sec | 16 GB/sec | November 2010 | April 2012 (Ivy Bridge) |
PCI Express 4.0 | 2 GB/sec | 8 GB/sec | 16 GB/sec | 32 GB/sec | Juni 2017 | Juli 2019 (Zen 2 & RDNA1) |
PCI Express 5.0 | 4 GB/sec | 16 GB/sec | 32 GB/sec | 64 GB/sec | Mai 2019 | November 2021 (Alder Lake) |
PCI Express 6.0 | 8 GB/sec | 32 GB/sec | 64 GB/sec | 128 GB/sec | Januar 2022 | kaum vor 2024 |
Bandbreiten angegeben als offizielle, nominelle Bandbreite (pro Richtung) |
Obwohl auf der CES letzte Woche mit keinem Wort erwähnt, schickt nVidia heute mit der "GeForce RTX 3080 12GB" eine weitere Programmergänzung des GeForce RTX 30 Desktop-Portfolios mitsamt gleich umgehenden Marktstart ins Rennen. Die neue 12-GB-Ausführung der GeForce RTX 3080 ist an allen Ecken und Enden etwas besser als deren originale 10-GB-Ausführung: Zwei mehr Shader-Cluster, ein etwas breiteres Speicherinterface, etwas mehr TDP – und vor allem 2 GB mehr Grafikkartenspeicher, womit die neue GeForce RTX 3080 12GB endlich einmal auf eine (für ihre Performance-Klasse) standesgemäße Speicherbestückung kommt. Maßvoll mehr Performance dürfte es auch geben – irgendetwas zwischen originaler GeForce RTX 3080 und der GeForce RTX 3080 Ti ist zu erwarten, auch wenn da eigentlich (mit +11% Differenz zwischen beiden genannten Karten) kaum noch eine weitere Karte hineinpasst.
GeForce RTX 3080 12GB | bester Preis | Preisspanne | Lieferbarkeit |
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Verkaufsstart (15:00) | 1699€ | 1699€ (1 Angebot) | ★☆☆☆☆ |
Verkaufsstart +1h (16:00) | 1699€ | 1699€ (1 Angebot) | ★☆☆☆☆ |
gemäß der (lieferbaren) Listungen bei Geizhals, Alternate, Caseking, Mindfactory, Notebooksbilliger & Proshop |
Das vergangene Hardware-Jahr 2021 war sicherlich wenig erbaulich: Abgesehen von anfangs hochziehenden und nachfolgend dauerhaft übertriebenen Grafikkarten-Preisen gab es bis auf Intels Alder-Lake-Generation keine wirklich herausragende Technologie-Neuvorstellung. Zudem ließ die allgemeine Chip-Krise die Liefer- und Launch-Pläne der großen drei Chip-Entwickler für das PC-Segment erkalten, womit immerhin 5 der 17 für letztes Jahr angedachten Hardware-Launches nicht realisiert wurden und damit dieses Jahr nachgeholt werden müssen. Nach der kürzlichen CES, welche noch die eine oder andere Termin-Klarstellung für die kurzfristigen Projekte gebracht hat, ist es damit Zeit für einen kurzen Überblick über die Neuvorstellungs-Pläne von AMD, Intel & nVidia für das neue Jahr 2022 ... zum Artikel.
AMD | Intel | nVidia | |
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Q3/2022 | Ryzen 6000G Desktop-Prozessoren bis 8C (6nm) |
Sapphire Rapids-X HEDT-Prozessoren bis 56-64C (7nm) Raptor Lake Desktop/Mobile-Prozessoren bis 24C (7nm) |
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Q4/2022 | RDNA3 NextGen Desktop-Grafikkarten (5/6nm) Zen 4 "Raphael" NextGen Desktop-Prozessoren bis 16-24C (5nm) |
Lovelace NextGen Desktop-Grafikkarten (5nm) |
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Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
nVidia hat es gegenüber AMD deutlich ruhiger angehen lassen mit seinem CES-Event und dabei viel in Richtung professionelle Nutzer gesagt bzw. rund ums Gaming als Plattform geredet. Ein paar Neuvorstellungen gab es dann aber doch: So wurde die Mainstream-Grafikkarte "GeForce RTX 3050" für den 27. Januar zu einem Listenpreis von 249 Dollar angekündigt. Vollständige technische Daten zu dieser sind noch Mangelware, aber augenscheinlich tritt jene Mainstream-Lösung (wie zuletzt in der Gerüchteküche genannt) mit 20 Shader-Clustern an einem 128-Bit-Speicherinterface an. nVidia-bestätigt sind hingegen die 8 GB GDDR6-Speicher, womit die Karte ein ganz anderes Standing als die Radeon RX 6500 XT (nur 4 GB) erreicht. Laut nVidia soll die GeForce RTX 3050 einen großen Performance-Sprung in der 50er Klasse hinlegen, nahezu die doppelte Performance gegenüber der GeForce GTX 1650 erreichen:
Überzogene Straßenpreise für Desktop-Grafikkarten begleiten uns seit über einem Jahr – und sind nunmehr womöglich sogar dabei, den Gaming-Markt nachhaltig zu stören. Eine schnelle Auflösung der Situation erscheint unwahrscheinlich, und selbst das Risiko einer Fortsetzung dieser Situation mit den kommenden 5nm-Grafikkarten über das Jahr 2022 hinweg muß inzwischen ins Auge gefasst werden. Mittels dieses Artikels sollen zwei Maßnahmen zugunsten auf ein Normalmaß zurückgehender Grafikkarten-Preise skizziert werden, welche (anzunehmenderweise) eine größere Chance auf die tatsächliche Auflösung dieser verfahrenen Situation haben.
Dabei geht es nicht nur um das Wohl der Gamer, zu vernünftigen Preisen Gaming-Grafikkarten kaufen zu können. Die Implikation der dauerhaften Preisübertreibungen betrifft letztlich die ganze Industrie rund um das PC-Gaming: Denn zu den derzeit aufgerufenen Grafikkarten-Preisen reduziert sich schlicht das Interesse an diesem Hobby oder sucht sich andere Wege. Ob dies im Rückzug aus dem PC-Gaming oder dem Wechsel auf Spielekonsolen besteht, spielt keine Rolle. Letztlich wird hiermit das PC-Gaming als ganzes unterminiert – und damit auch die Spiele-Entwicklung sowie -Weiterentwicklung hierfür. Für diese wesentlich größere Industrie ist der PC derzeit immer noch eine führende Plattform – was sich jedoch ändern könnte, wenn sich die hohen Grafikkarten-Preise etablieren und nachfolgend immer mehr Nutzer von dieser Plattform abwenden. Auch andere Hardware-Hersteller dürften zudem den Effekt spüren, wenn die PC-Gamer als üblicher Vorantreiber ausfallen ... zum Artikel.
Ein umfangreicher Benchmark-Artikel seitens der PC Games Hardware hilft die Performance der GeForce RTX 2060 12GB besser einzuschätzen, da mit immerhin 20 Spiele-Titeln unter 4 Auflösungen samt ausreichend Vergleichs-Hardware durchgeführt. Zusammen mit dem bisher schon bekannten Testbericht seitens PCMarket läßt sich somit wenigstens eine gewisse Performance-Einordnung jener neuen Turing-Grafikkarte vornehmen – welche sich inzwischen sogar lieferbar im deutschen Einzelhandel zeigt. Gänzlich perfekt ist das vorliegende Zahlenwerk allerdings auch nicht, da speziell bei der PCGH die originale GeForce RTX 2060 6GB außerhalb der 4K-Auflösung (dort eine Punktlandung gemäß des 3DC 4K Perf.Index) doch erstaunlich stark wegkommt.
FullHD/1080p | WQHD/1440p | UWQHD | 4K/2160p | |
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Radeon RX 6600 XT | 123,8% | 119,0% | 115,7% | 111,9% |
GeForce RTX 3060 | 112,1% | 113,5% | 113,8% | 115,8% |
Radeon RX 6600 | 107,0% | 102,5% | 99,7% | 96,1% |
GeForce RTX 2060 12GB | 100% | 100% | 100% | 100% |
GeForce RTX 2060 6GB | 94,7% | 93,9% | 93,2% | 87,0% |
gemäß den Benchmarks der PC Games Hardware unter 20 Spielen |
Mittels einer Umfrage von Mitte Oktober wurde abgefragt, ob angesichts der anhaltend hohen Grafikkarten-Preise derzeit eine Grafikkarten-Anschaffung im Rahmen der aktuellen Ampere/RDNA2-Architekturen zurückgehalten wird. Immerhin 21,0% der Umfrage-Teilnehmer konnten dieser Fragestellung durch den Umstand entgehen, dass jene doch schon eine Ampere/RDNA2-Karte erstanden haben. Weitere 16,8% wollen hingegen weiterhin mit ihrer früheren Grafikkarte durchhalten, sprich da gibt es noch keinen konkreten Bedarf. Mit immerhin 41,2% der Stimmen die einfache Mehrheit wartet allerdings tatsächlich auf bessere Preise innerhalb der aktuellen Grafikkarten-Generation.
Seitens der Marktforscher von Jon Peddie Research kommen mal wieder zwei Meldungen, welche Informationen zum Stand der Marktanteile im Grafikchip-Business bieten, einmal für Grafikchips für Desktop-Grafikkarten (AiB) und einmal für alle Grafikchips inkl. iGPUs. Aufgrund der teilweise preisgegebenen Mengenangaben lassen sich hieraus sogar Stückzahlen-Informationen ziehen, was in heutiger Zeit die vielleicht sogar relevante Größe darstellt. Denn bei den Grafikchips für Desktop-Grafikkarten bewegte sich von den Prozentanteilen her eigentlich nichts, AMD gewann einen Prozentpunkt und nVidia verlor einen – bei weiterhin klarstmöglicher Marktführerschaft von nVidia. Interessanter ist, dass mit 12,7 Mio. Desktop-Grafikchips im dritten Quartal 2021 so viele Chips wie lange nicht ausgeliefert wurden – dies sind immerhin gut 1,2 Mio. Stück mehr als im Vorquartal.
AiB-Grafikchips | Q3/2020 | Q4/2020 | Q1/2021 | Q2/2021 | Q3/2021 |
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AMD | 23% | 17% | 20% | 20% | 21% |
nVidia | 77% | 83% | 80% | 80% | 79% |
Auslieferungsmenge | 11,5 Mio. Stück | 11,0 Mio. Stück | 11,8 Mio. Stück | 11,47 Mio. Stück | 12,72 Mio. Stück |
Stückzahlen-Vergleich | ~2,6 vs ~8,9 Mio. | ~1,9 vs ~9,1 Mio. | ~2,4 vs ~9,4 Mio. | ~2,3 vs ~9,2 Mio. | ~2,7 vs ~10,0 Mio. |
Endverbraucher-Umsatz | ~5,6 Mrd. $ | ~10,6 Mrd. $ | ~12,4 Mrd. $ | 11,8 Mrd. $ | 13,7 Mrd. $ |
Grafikkarten-Durchschnittspreis | ca. $487 | ca. $964 | ca. $1051 | ca. $1029 | ca. $1077 |
Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research |
Von ComputerBase, GameGPU, Hardware Unboxed @ YouTube und der PC Games Hardware kommen Betrachtungen zur Grafikkarten-Performance unter "Halo Infinite". Der sechste Hauptteil der Halo-Spieleserie trat am 8. Dezember 2021 an und basiert auf der nur für jenes Spiel entwickelten "Slipspace"-Engine, welche auf dem PC allein DirectX 12 als Grafik-API bietet. RayTracing, DLSS und FSR werden derzeit vom Spiel nicht unterstützt, wobei RayTracing (in unbekanntem Umfang) nachgereicht werden soll. Die nachfolgende Benchmark-Auswertung konzentriert sich auf das "Ultra" Bildqualitäts-Preset, welches die maximale Bildqualität liefert. Die hiervon abweichenden Benchmarks seitens GameGPU unter dem "VeryHigh"-Preset flossen daher nur (nach Werte-Offset wegen der höheren Bildqualität) untergewichtet in die Frameraten-Auswertung hinein.
Halo Infinite — FullHD/1080p @ "Ultra" Preset (no RT, no DLSS, no FSR) | ||||||
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1080p | Pascal | Polaris+Vega | Turing | RDNA1 | Ampere | RDNA2 |
≥80 fps | 2080Ti → 80 | 3090 → 104 3080Ti → 102 3080 → 97 3070Ti → 83 |
6900XT → 110 6800XT → 104 6800 → 91 |
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70-79 fps | 2080S → 71 | 3070 → 79 3060Ti → 72 |
6700XT → 79 | |||
60-69 fps | 2080 → 67 2070S → 64 |
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50-59 fps | 1080Ti → 51 | R7 → 53 | 2070 → 56 2060S → 55 |
5700XT → 56 5700 → 50 |
3060 → 57 | 6600XT → 57 6600 → 54 |
40-49 fps | 1080 → 40 | Vega64 → 45 Vega56 → 41 |
2060 → 42 | |||
30-39 fps | 1070Ti → 38 1070 → 35 |
1660Ti → 38 1660S → 37 1660 → 33 |
5600XT-14 → 36 5600XT-12 → 34 5500XT-8G → 32 |
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≦29 fps | 1060-6G → 21 | 590 → 23 | 1650S → 23 | 5500XT-4G → 21 | ||
Durchschnitt der Benchmarks von ComputerBase, GameGPU (Offset & untergewichtet), Hardware Unboxed @ YouTube und PC Games Hardware, fehlende Werte interpoliert (±1-2 fps) |
Einen überaus komischen Launch hat nVidia mit der GeForce RTX 2060 12GB am Dienstag-Nachmittag hingelegt – oder auch nicht hingelegt, denn passiert ist ja eigentlich gar nichts. Weder gab es eine offizielle nVidia-Ankündigung samt offiziellem Listenpreis (weiterhin fehlend), noch haben sich die Grafikkarten-Hersteller mit der üblichen Vielzahl an eigenen Modell-Ankündigungen hervorgetan (gab es nur vereinzelt), hätte es irgendwelche Testberichte gegeben (augenscheinlich keinerlei Testsamples für die Fachpresse, ein einzelnes Review beim chinesischsprachigen PCMarket mit allerdings etwas unsolider Performance-Aussage) oder gab es am Ende irgendwelche Warenlieferungen an die Einzelhändler. Einzig allein bei Proshop gibt es die lieferbare Listung einer 12-GB-Karte seitens MSI, wobei die Ware hierfür beim Händler selbst jedoch erst nächste Woche eintreffen wird.
Boost-Takt & TDP (nVidia-default) | FullHD/1080p | WQHD/1440p | 4K/2160p | |
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Galax GeForce RTX 2070 Super WTF | 1815 MHz & ?W (default: 1770 MHz & 215W) | 120,4% | 122,3% | 130,5% |
Colorful GeForce RTX 3060 Ultra W | 1777 MHz & 170W (= nVidia-default) | 114,4% | 118,9% | 117,7% |
Zotac GeForce RTX 2060 12GB TwinFan | 1650 MHz & 185W (= nVidia-default) | 100% | 100% | 100% |
gemäß den Benchmarks von PCMarket unter 8 Spielen (ohne Watch Dogs: Legion RT) |