Mittels einer Umfrage von Mitte November wurde der Ersteindruck zur GeForce GTX 1070 Ti abgefragt. nVidias dritte GP104-basierte Lösung hat diesbezüglich natürlich den Nachteil zu verkraften, keine echten neue Akzente setzen zu können, da die Karte primär nur als direkter Konter zur Radeon RX Vega 56 aufgelegt wurde, welche in der Performance etwas besser als die reguläre GeForce GTX 1070 herauskam. Die seitens nVidia gestellte Aufgabe erfüllt die GeForce GTX 1070 Ti nun sicherlich, aber es fehlt damit auch irgendein spannendes Element bei dieser Karte, was sich dann auch klar an den Umfrage-Ergebnissen ablesen läßt: Nur 20,5% positiver Ersteindruck sind sehr deutlich weniger als bei den beiden anderen GP104-basierten Karten GeForce GTX 1070 (44,0%) und GeForce GTX 1080 (45,9%) – und dies obwohl alle drei GP104-basierten Karten inzwischen ungefähr dieselben Preis/Leistungs-Verhältnisse aufweisen.
Aber bekanntlich werden spätere Programmauffrischungen üblicherweise nie so gut gesehen und bewertet wie eben wirklich neue Grafikkarten basierend auf frischen Grafikchips. Dies läßt sich auch anhand der Detailantworten der Umfrage-Teilnehmer mit durchschnittlichem sowie negativem Ersteindruck zur GeForce GTX 1070 Ti sehen: Satte 56,2% hätten sich einen niedrigeren Preispunkt für diese nachgeschobene GP104-Lösung gewünscht, immerhin noch 31,9% fehlt der Karte irgendein besonderer Effekt – faktisch zwei Seiten derselben Medaille, das die GeForce GTX 1070 Ti trotz nomineller Zielerreichung einfach wenig inspirierend daherkommt. Dazu trägt sicherlich auch das Fehlen von regulären Werksübertaktungen bei, allerdings wurde dieser Punkt mit 5,6% Stimmenanteil weit weniger als primärer Störstein genannt. Hieran kann man durchaus ablesen, daß die Existenz von Werksübertaktungen im eigentlichen nicht einen derart besonderen Punkt darstellt – so lange einfach nur die manuellen Übertaktungsmöglichkeiten (wie auch bei der GeForce GTX 1070 Ti) vorhanden sind.
Insofern ist es letztlich auch kein Wunder, wenn die GeForce GTX 1070 Ti beim potentiellen Kaufinteresse mit nur 4,5% auf einer für nVidia-Karten (außerhalb des 1000-Euro-Preisfelds) ungewöhnlich niedrigen Wertung herauskommt. Zuletzt gab es für die GeForce GTX 960 eine derartig schlechte Wertung, was sicherlich dem seinerzeit schon zu sehenden Problem des mit 2 GB zu gering angesetzten defaultmäßigen Grafikkartenspeichers geschuldet war. Andererseits ist gerade die GeForce GTX 960 ein guter Vergleichspunkt, verkaufte sich diese Karte in der Praxis dann doch ziemlich gut. Genauso könnte es letztlich auch der GeForce GTX 1070 Ti ergehen, gerade da die Einwände gegen die Karte primär psychologischer Natur sind und die reinen Kartendaten nicht zu beanstanden sind. Solch große Verkaufszahlen wie mit GeForce GTX 1070 & 1080 schon erreicht wird die GeForce GTX 1070 Ti natürlich niemals erzielen können, dagegen spricht einfach die längere Verweildauer der beiden älteren GP104-basierten Karten im Markt. Aber es würde nicht verwundern, wenn die GeForce GTX 1070 Ti zum Zeitpunkt ihres Auslaufens dann ebenfalls ganz vernünftige Verkaufszahlen erreicht hat.
|
|