Nach längerer Zeit wagen wir uns mal wieder einen an einem Überblick der aktuellen Mobile-Grafiklösungen von AMD und nVidia. Die jeweils aktuellen Mobile-Serien beider Grafikchip-Entwickler dürften inzwischen komplett und problemlos für die Gerätehersteller verfügbar sein, zudem werden die Notebook-Hersteller mit dem Launch von Windows 8 auch viele neue Geräte mit eben diesen Grafikchips auflegen bzw. sind schon kräftig dabei. Der nachfolgende Überblick soll dabei die vorhandenen Mobile-Grafiklösungen der aktuellen Generation skizzieren und liefert erstmals auch genauere Performance-Aussagen (im Vergleich zu Desktop-Beschleunigern) zu jenen ...
Gemäß HT4U plant AMD nun doch noch eine kleinere R1000/Tahiti-Ausführung, welche als "Tahiti LE" früher schon spekulativ genannt wurde, bislang aber nie bestätigt werden konnte. Die genauen Hardware-Daten von "Tahiti LE" sind zwar noch unbekannt, aber AMD wird sich schon das richtige einfallen lassen, um die angestrebte Performance etwas schneller als eine ab Werk übertaktete Radeon HD 7870 erreichen zu können.
Bezüglich der beiden neuen Beta-Treiber von AMD (12.11) und nVidia (310.33) gab es die letzte Woche ein ziemliches Hü-und-Hott, was die Frage angeht, ob diese beiden neuen Beta-Treiber etwas bei der generellen Performance der AMD- und nVidia-Grafikkarten gegeneinander ändern.
Der TechSpot hat sich ausführlich damit auseinandergesetzt, was für eine Grafikkarten-Performance unter Medal of Honor: Warfighter notwendig ist. Das Shooterspiel setzt auf die von Battlefield 3 bekannte FrostBite-Engine 2.0 (was keinerlei Unterstützung für DirectX9-Hardware sowie Windows XP bedeutet) und ist damit ähnlich zu Battlefield 3 durchaus Hardware-fordernd, wenngleich für heutige Performance- und HighEnd-Grafikkarten dann doch zu bewältigen.
Tom's Hardware sind recht begeistert von dem Tweaktool "Radeon Pro" in Bezug auf dessen Fähigkeit, mittels spielbezogener Frameraten-Limitierung gegen die Mikroruckler-Problematik bei AMD wirken zu können. Die hierfür vorgebrachten Diagramme sind durchaus eindrucksvoll, werden die springenden Frameraten unter CrossFire mittels "Radeon Pro" in der Tat wirksam unterbunden. Subjektiv schätzen Tom's Hardware diese AMD-Lösung sogar mindestens auf Augenhöhe wie nVidias Hardware-gebundene Mikroruckler-Abwehr zuzüglich dem Treiber-Feature "Adaptive VSync" ein.
Die Grafikchip-Sparte von AMD scheint aktuell auf klarem Angriffskurs zu sein: Neben dem Performance-Zuwachs des Catalyst 12.11 Beta-Treibers (samt der erweiterten Funktionalität in Form von Supersampling Anti-Aliasing nun auch unter OpenGL) bringt man diverse Game-Bundles für Käufer von Radeon HD 7000 Grafikkarten an den Start. Game-Bundles gibt es zwar auch schon von einigen Grafikkarten-Herstellern, leider sind diese Bundles jedoch meistens nicht besonders erwähnenswert, weil auf einen oder zwei Titel beschränkt und daher dem Glück ausgeliefert, daß der Grafikkarten-Käufer per Zufall etwas mit den beigelegten Spielen anfangen kann.
AMD wird heute Abend noch einen neuen Beta-Treiber (Catalyst 12.11 Beta) an den Start bringen, welcher interessante Performance-Zuwächse für alle Grafikkarten mit GCN-Unterbau (Radeon HD 7700, 7800 & 7900 Serien) mitbringen soll. Erster Aufhänger des neuen Treibers ist natürlich der Performance-Zuwachs unter Battlefield 3, AMD verspricht hierbei zwischen 13 und 19 Prozent gegenüber dem Catalyst 12.8 je nach verbauter Grafikkarte – was aufgrund der bisher knappen Performance-Verhältnisse unter Battlefield 3 diesen Titel urplötzlich zum "AMD-Spiel" machen würde.
Nach dem Launch einiger neuer 28nm-Grafikkarten in letzter Zeit sowie dem Auslaufen der meisten 40nm-Beschleuniger ist es an der Zeit für einen neuen Grafikkarten-Marktüberblick mit Stand Oktober 2012, welcher den bisherigen Grafikkarten-Marktüberblick vom August 2012 ersetzt.
In einem Nebensatz geben SemiAccurate eine Performance-Prognose zu AMDs "Sea Islands" wieder, welche AMD den Grafikkarten-Herstellern vor einiger Zeit genannt haben soll: Grob 30 Prozent Mehrperformance sollen es werden – wenn da ohne weitere Angaben gemacht, in aller Regel allein auf den Topchip dieser Generation "Venus" (Radeon HD 8900 Serie) bezogen. Allerdings gehen neuere Schätzungen dann eher in Richtung von nur 15 Prozent realem Performance-Zuwachs beim Sea-Islands-Topchip – worin hier das Problem liegt, ist allerdings nicht bekannt.
Der Launch der GeForce GTX 650 Ti hat nVidias 28nm-Portfolio zwar augenscheinlich komplettiert (bei AMD trifft dieser Umstand sogar schon seit dem Frühjahr zu), allerdings ist damit die erste 28nm-Generation noch nicht gänzlich komplett: So wird nVidia noch zumindest eine weitere GK106-basierte Grafikkarte auflegen – welche gemäß der bekannter Spezifikationen, die ein 192 Bit DDR Speicherinterface vorsehen, wohl zwischen GeForce GTX 650 Ti und GeForce GTX 660 herauskommen und damit in einen Preisbereich von ca. 160 bis 170 Euro gehen dürfte.