In einem Nebensatz geben SemiAccurate eine Performance-Prognose zu AMDs "Sea Islands" wieder, welche AMD den Grafikkarten-Herstellern vor einiger Zeit genannt haben soll: Grob 30 Prozent Mehrperformance sollen es werden – wenn da ohne weitere Angaben gemacht, in aller Regel allein auf den Topchip dieser Generation "Venus" (Radeon HD 8900 Serie) bezogen. Allerdings gehen neuere Schätzungen dann eher in Richtung von nur 15 Prozent realem Performance-Zuwachs beim Sea-Islands-Topchip – worin hier das Problem liegt, ist allerdings nicht bekannt.
Der Launch der GeForce GTX 650 Ti hat nVidias 28nm-Portfolio zwar augenscheinlich komplettiert (bei AMD trifft dieser Umstand sogar schon seit dem Frühjahr zu), allerdings ist damit die erste 28nm-Generation noch nicht gänzlich komplett: So wird nVidia noch zumindest eine weitere GK106-basierte Grafikkarte auflegen – welche gemäß der bekannter Spezifikationen, die ein 192 Bit DDR Speicherinterface vorsehen, wohl zwischen GeForce GTX 650 Ti und GeForce GTX 660 herauskommen und damit in einen Preisbereich von ca. 160 bis 170 Euro gehen dürfte.
Nachfolgender Überblick zeigt die aktuellen Einordnung aller 28nm-Grafikkarten sowie der letzten Generation an 40nm-Grafikkarten in unserem "3DCenter Performance-Index" an. Jener Performance-Index basiert auf den Testergebnissen vieler Hardware-Webseiten und stellt somit so etwas wie ein Mittel dessen dar, was im Web zu den verschiedenen Grafikkarten gemessen wurde. Als Maßstab dient primär 1920x1080 unter 4x Multisampling Anti-Aliasing, bei der Rundung wurden dann aber durchaus auch die Performance unter höheren Settings (bei den HighEnd-Modellen) bzw. niedrigeren Settings (bei den Mainstream-Modellen) mit berücksichtigt.
Insbesondere im Mainstream-Bereich gab es in den letzten beiden Grafikkarten-Generationen öfters Angebote von Grafikkarten mit nur DDR3-Speicher, welche teilweise gar nicht einmal schlecht waren. Frühere Messungen ergaben hier zwar einen gewissen Performance-Unterschied zu GDDR5-Ausführungen, dieser war mit 15 bis 20 Prozent jedoch beherrschbar und wurde oftmals auch durch die niedrigeren Preise der DDR3-Ausführungen kompensiert. Nun aber liegen seitens HT4U neue Meßwerte zur gleich vier verschiedenen DDR3-vs-GDDR5-Konstellationen vor, welche das bisher zu diesem Thema vorhandene Bild deutlich verschieben.
Wir hatten kürzlich über die Verfügbarkeit der Radeon HD 7750 mit nur DDR3-Speicher berichtet – in den Kommentaren zu dieser Meldung kam die Karte dabei nicht gut weg, sondern wurde nahezu durchgehend (und aus Erfahrung) ein Nepp-Angebot mit heftigem Performanceabschlag zu nur geringem Minderpreis vermutet.
Der TechSpot hat sich ausführlich mit der Prozessoren- und Grafikkarten-Performance unter Borderlands 2 beschäftigt. Der Shooter im Comiclook setzt auf die Unreal Engine 3 und bietet daher nur ein DirectX9-Level ohne Multisampling Anti-Aliasing, als Ersatz kommt der Weichzeichner FXAA zum Einsatz. Die Performance-Anforderungen des Spiels sind auf Grafikkarten-Seite nicht wirklich hoch, unter 1920x1200 kommt alles ab oberem Mainstream-Niveau gut mit, echte Performance- und HighEnd-Grafikkarten erreichen dabei schnell das Territorium einer sorgenfreien Performance.
Seitens einiger Grafikkarten-Hersteller werden derzeit schon erste Modelle der Radeon HD 7750 mit langsameren DDR3-Speicher angeboten, weitere Modelle sind von anderen Grafikkarten-Herstellern angekündigt. Dies könnte möglicherweise AMDs Reaktion auf die GeForce GT 640 sein, welche durchgehend nur mit DDR3-Speicher ausgerüstet wird und damit natürlich einen gewissen Preisvorteil gegenüber der (allerdings klar schnelleren) Radeon HD 7750 innehat. Allerdings dürfte die Radeon HD 7750 DDR3 durch die Verwendung von nur auf 800 MHz taktendem DDR3-Speicher (fast alle der derzeit verfügbaren bzw. angekündigten Karten benutzen diesen Speichertakt) erheblich langsamer laufen als die übliche GDDR5-Version der Radeon HD 7750.
Während bei nVidia schon des längerem der Codename der ersten 20nm Chip-Generation bekannt ist ("Maxwell" für das Jahr 2014), fehlte bei AMD bisher jede Information über die 20nm Chip-Generation, welche für das Jahr 2014 zu erwarten ist (Optimisten gehen vom vierten Quartal 2013 aus, aber dies ist angesichts der zunehmenden technischen Schwierigkeiten bei jedem neuen Fertigungsschritt eher unwahrscheinlich).
Seitens der Analysten von Jon Peddie Research liegen nun endlich vollständige Zahlen zu den Grafikchip- und Grafikkarten-Marktanteile im zweiten Quartal 2012 vor. Die Zahlen zum gesamten Grafikchip-Markt wurden an dieser Stelle schon einmal kurz erwähnt, am grundsätzlich geringen Aussagegehalt dieser Zahlen hat sich nichts geändert: Mittlerweile sind die in dieser Statistik mitgezählten in aktuellen Prozessoren integrierten Grafiklösungen derart dominierend, daß Anbieter ohne eigene Prozessoren automatisch zurückfallen (nVidia) bzw.
Bei Toms' Hardware hat man sich mit dem neuen MMORPG "Guild Wars 2" und der Frage, welche Grafikkarte und welcher Prozessor für dieses benötigt werden, beschäftigt. Die bunte Optik der Welt von Tyria kommt erst einmal mit DirectX9 aus und fordert in der höchsten Voreinstellungs-Bildqualität "Best Appearance" die Grafik-Hardware nicht wirklich stark, so daß teilweise auch gute Mainstream-Modelle noch vernünftig mitkommen. Tom's Hardware haben sich zwar um eine eher fordernde Szene zum Benchmarken bemüht, trotzdem sollte man für ein derart umfangreiches Spiel eine gewisse Performance-Reserve für die gewiß kommenden nochmals langsameren Spielszenen einplanen.