Grafikchip-Entwickler nVidia hat mittels eines Blog-Eintrag die Einstellung des "GeForce Partner Programs" (GPP) verkündet. Als Grund hierfür gibt man an, besser nicht gegen (Zitat) "Gerüchte, Mutmaßungen und Unwahrheiten" ankämpfen zu wollen – welche GPP seit seinem Bekanntwerden sicherlich begleitet haben. Leider vergißt man an dieser Stelle zu erwähnen, das man all diese "Gerüchte, Mutmaßungen und Unwahrheiten" umgehend selber mit der Veröffentlichung der GPP-Vertragsbedingungen (notfalls an sensiblen Stellen geschwärzt) hätte wiederlegen können – sofern es denn etwas zu wiederlegen gab. Derjenige, der (als einziger) auf den Fakten-Informationen sitzt und jene partout nicht herausgeben will, muß sich über das Aufkommen von Gerüchten sicherlich nicht wundern. Und wer zudem den Schwanz einzieht, anstatt eine Sache geradezurücken, gibt indirekt zu verstehen, das die "Gerüchte, Mutmaßungen und Unwahrheiten" letztlich doch im Kern wahr gewesen waren.
Laut der (gewöhnlich in diesen Fragen erstklassig informierten) DigiTimes sind die Grafikkarten-Bestellungen bei den taiwanesischen Grafikkarten-Herstellern (beispielsweise Asus, ASRock, Gainward, Gigabyte, MSI und TUL/PowerColor haben ihren Sitz in Taiwan) im April um satte 40% eingebrochen, beginnend schlagartig mit dem Monatsstart. Der klare Hauptgrund ist die Zurückhaltung aus dem Mining-Business, von welchem augenscheinlich kaum noch Bestellungen eingehen. Demzufolge dürften die Distributoren und Einzelhändler über den Monat April zum ersten Mal seit einigen Monaten wieder klar mehr Ware zur Verfügung gehabt haben, als es überhaupt Nachfrage gab – was bedeutet, das normalerweise schon über den Lauf des Monats April der Preiskampf im Einzelhandel die Grafikkarten-Straßenpreise zum positiven hin beeinflußt haben sollte.
| Anf. Dez. | Anf. März | Anf. April | Ende April | Diff. im April | |
|---|---|---|---|---|---|
| Radeon RX 560 | 111 Euro | 170 Euro | 159 Euro | ab 130 Euro | -18,2% |
| Radeon RX 570 4GB | 206 Euro | 330 Euro | 289 Euro | ab 260 Euro | -10,0% |
| Radeon RX 580 8GB | 249 Euro | 419 Euro | 389 Euro | ab 299 Euro | -23,1% |
| Radeon RX Vega 56 | 549 Euro | 779 Euro | 659 Euro | ab 620 Euro | -5,9% |
| Radeon RX Vega 64 | 602 Euro | 899 Euro | 749 Euro | ab 700 Euro | -6,5% |
| GeForce GTX 1050 Ti | 149 Euro | 175 Euro | 189 Euro | ab 169 Euro | -10,6% |
| GeForce GTX 1060 6GB | 256 Euro | 339 Euro | 324 Euro | ab 288 Euro | -11,1% |
| GeForce GTX 1070 | 420 Euro | 549 Euro | 520 Euro | ab 445 Euro | -14,4% |
| GeForce GTX 1070 Ti | 440 Euro | 599 Euro | 550 Euro | ab 499 Euro | -9,3% |
| GeForce GTX 1080 | 503 Euro | 690 Euro | 639 Euro | ab 550 Euro | -13,9% |
| GeForce GTX 1080 Ti | 705 Euro | 869 Euro | 889 Euro | ab 750 Euro | -15,6% |
| Ältere Preisnotierungen kommend von der ComputerBase, alle Preisnotierungen bezogen allein auf lieferbare Angebote. | |||||
Grafikkarten-Hersteller Asus hat nunmehr mittels offizieller Pressemitteilung die vorher schon gerüchteweise bekannte Vorstellung seines neuen Markenamens "AREZ" bestätigt, unter welchem man zukünftig alle AMD-basierten Grafikkarten verkaufen wird. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Namen, welcher nur einzelnen Produkten zugeordnet wird, sondern einen vollständig neuen Markennamen – bei welchem dann also auch der Herstellername "Asus" in den Hintergrund tritt. Entsprechende Grafikkarten werden dann sich dann also offiziell "AREZ Dual Radeon RX 580 OC" und nicht mehr "ASUS Dual Radeon RX 580 OC" nennen – der Name "Asus" verschwindet bei Arez-Grafikkarten weitgehend von Produktseiten, dem Karton und dem Produkt selber. Als eigentlicher Hersteller wird aber natürlich weiterhin Asus genannt werden, "AREZ" ist somit nur eine (weitere) Verkaufsmarke von Asus.
Laut neuen Gerüchten seitens Fudzilla sollte man sich von AMDs Navi-Serie nicht all zu viel versprechen: Trotz der 7nm-Fertigung soll hierbei nur ein ideeler Nachfolger der Radeon RX 580 auf der (groben) Performance-Höhe einer GeForce GTX 1080 herauskommen. Zudem soll die Navi-Linie inzwischen auf nur noch einen Grafikchip zusammengekürzt wurden sein – ursprünglich standen in AMDs Plänen allerdings mal zwei Navi-GPUs in Form von "Navi 10" und "Navi 11", zuzüglich einer Dual-GPU-Variante von Navi 10 (letztere dürfte natürlich nicht mehr erscheinen). Das ganze ist ein ziemlicher Schocker, denn damit würde AMD nicht nur das Enthusiasten-, sondern auch das HighEnd-Segment (formal) unbesetzt lassen – im Jahr 2019 sollte schließlich das Performance-Niveau einer GeForce GTX 1080 nur noch für eine Midrange-Einordnung langen. Auf den ersten Blick macht dieses Gerücht daher wenig Sinn – denn gerade wenn AMD einen Navi-Chip für den Midrange-Bereich hinbekommt, sollte es doch ein leichtes sein, auch wenigstens einen zweiten Chip für den HighEnd-Bereich aufzulegen.
| 2017 | 2018 | 2019 (alt) | 2019 (neu) | |
|---|---|---|---|---|
| HPC | - | Vega 20 | Vega 20 | Vega 20 |
| HighEnd | Vega 10 | Vega 10 | Navi 10 | - |
| Midrange | Polaris 10 | Polaris 10 | Navi 11 | Navi |
| Mainstream | Polaris 11 | Polaris 11 | ? | ? |
| LowCost | Polaris 12 | Polaris 12 | ? | ? |
| Die Angaben dieser Tabelle zu kommenden Grafikchips sind logischerweise rein spekulativ. | ||||
Bei AMD lassen sich inwischen auch einzelne Produktseiten zur Radeon RX 500X Grafikkarten-Serie finden, welche nochmals deutlich dafür sprechen, das es sich hierbei um einen reinen OEM-Refresh handelt – schließlich sind die Hardware-Daten nahezu identisch, es gibt nur kleinere Abweichungen bei Polaris-12-basierten Produkten. Gesetzt den Fall, das alle diese Hardware-Daten stimmen (Copy&Paste-Fehler sind nie auszuschließen), stellt die Radeon RX 500X Serie somit einen nahezu glatten Wiedergänger der Radeon RX 500 Serie dar – und wäre damit ziemlich ungeeignet für eine Retail-Veröffentlichung, da würden die Hardware-Tester und Kommentatoren AMD (sehr deutlich) das Fell über die Ohren ziehen. Ob AMD die Radeon RX 500X Serie wirklich nur zu den OEMs schickt, ist allerdings noch nicht 100%ig bestätigt, denn AMD hat sich bislang hierzu noch nicht offiziell geäußert – es gibt zwar selbige Produkt-Webseiten, aber eben noch keine entsprechende AMD-Pressemitteilung.
| Chip | SE | TMU | ROP | SI | Taktraten | Speicher | RX500-Vorgänger | Änderungen | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Radeon RX 580X | Polaris 10 | 2304 | 144 | 32 | 256 Bit | 1257/1340/4000 MHz | 8 GB GDDR5 | Radeon RX 580 | keine |
| Radeon RX 570X | Polaris 10 | 2048 | 128 | 32 | 256 Bit | 1168/1244/3500 MHz | 4/8 GB GDDR5 | Radeon RX 570 | keine |
| Radeon RX 560X | Polaris 11 | 896/1024 | 56/64 | 16 | 128 Bit | 1175/1275/3500 MHz | 2/4 GB GDDR5 | Radeon RX 560 | keine |
| Radeon RX 550X | Polaris 12 | 512/640 | 32/40 | 16 | 128 Bit | ?/1287/3500 MHz | 2/4 GB GDDR5 | Radeon RX 550 | +104 MHz Boosttakt |
| Radeon RX 540X | Polaris 12 | 512 | 32 | 16 | 128 Bit | ?/1219/3000 MHz | 2/4 GB GDDR5 | Radeon RX 540 | keine |
| Radeon 550X | Polaris 12 | 512/640 | 32/40 | 16 | 64 Bit | ?/1287/3500 MHz | 2/4 GB GDDR5 | kein Vorgänger | - |
| Radeon 540X | Polaris 12 | 512 | 32 | 8 | 64 Bit | ?/1219/3000 MHz | 2/4 GB GDDR5 | Radeon 540 | +95 MHz Boosttakt |
Seitens TweakTown gab es kürzlich das Gerücht über eine "Radeon RX 500X" Grafikkarten-Serie als weiterer Refresh der Polaris-Reihe mit einem Performance-Plus von angeblich 5-6% zur existierenden Radeon RX 500 Serie. Jene Information konnte erst einmal weder belegt noch widerlegt werden – aus unserem Forum kommt nun jedoch jedoch eine Bestätigung dessen samt neuer Informationen zu den einzelnen Grafikkarten dieser Serie hinzu: Danach hat Foren-Mitglied 'BoMbY' die wohl vollständige SKU-Liste ("Stock Keeping Unit" = verwendet im Wortsinn von "einzelnes Produkt") jener neuen Radeon RX 500X Grafikkarten-Serie sehen können, wenngleich ohne (eigene) Quellenangabe offeriert:
Ich habe gerade folgende SKUs gesehen:
540X
550X
RX 540X
RX 550X
RX 560X
RX 570X
RX 580X
Quelle: 'BoMbY' @ 3DCenter-Forum
An dieser Stelle leider bislang noch nicht thematisiert wurden die Benchmarks von Intels Kaby-Lake-G mit AMD-Vega-Grafik seitens der koreanischen Webseite Playwares.com von Anfang des Monats (dort leider sehr schnell wieder entschwunden, eine Kopie des ganzen ist noch bei WCCF Tech zu finden). Dabei hatte man einen Intel "Hades Canyon" NUC mit Core i7-8809G und demzufolge einer Radeon RX Vega M GH im Test, sprich der schnellsten angebotenen CPU/GPU-Kombination. Der Test lief leider ohne jede vergleichende Benchmarks ab, so das die meisten der aufgestellten Resultate nicht zu einer exakten Performance-Einordnung taugen – allenfalls kann man sagen, daß das System normalerweise flüssige fps-Werte bei aktuellen Spieletiteln unter der FullHD-Auflösung mit (meistens) bestmöglicher Grafikqualität ausgeworfen hat. Dafür lassen sich allerdings (unter Zuhilfenahme von Vergleichswerten aus dem Web) die Benchmark-Resultate der theoretischen Testprogramme ganz gut für eine Performance-Einordnung benutzen – was erstaunlicherweise bis jetzt kaum jemand getan hat (Bildchen posten hat halt Vorrang vor echter Einordnung der vorliegenden Informationen).
| GTX 1050 Ti Mobile | GTX 1060 Mobile | Radeon RX Vega M GH | GTX 1050 Ti | GTX 1060 6GB | |
|---|---|---|---|---|---|
| Technik | nVidia GP107, 768 SE, 128 Bit GDDR5 SI, 1493/1620/3500 MHz, 64W TGP | nVidia GP106, 1280 SE, 192 Bit GDDR5 SI, 1404/1670/4000 MHz, 80W TGP | Vega, 1536 SE, 1024 Bit HBM2 SI, 100W TDP (CPU+GPU) | nVidia GP107, 768 SE, 128 Bit GDDR5 SI, 1290/1392/3500 MHz, 75W GCP | nVidia GP106, 1280 SE, 192 Bit GDDR5 SI, 1506/1708/4000 MHz, 120W GCP |
| 3DMark13 FireStrike (GPU) | 7791 | 11447 | 10147 | 7894 | 12647 |
| 3DMark13 FireStrike Extreme (GPU) | 4433 | 3683 | 6160 | ||
| 3DMark13 FireStrike Ultra (GPU) | 2265 | 1773 | 3009 | ||
| 3DMark13 TimeSpy (GPU) | 2326 | 3576 | 2902 | 2213 | 4128 |
| Superposition 1080p Medium | ~7950 | 5969 | ~5300 | ~9000 | |
| Superposition 1080p High | 4055 | ~3750 | ~6600 | ||
| Superposition 4K Optimized | 2412 | ~2200 | ~4100 | ||
| 3DC Perf.Index | ~360% | ~480-500% | ~420-460% | 360% | 590% |
| basierend auf den Benchmarks von Playwares.com; Vergleichswerte aus dem Internet zusammengesucht | |||||
In unserem Forum hat man sich in zwei (schon etwas zurückliegenden) Postings (No.1 & No.2) mit den Performance-Auswirkungen von AMDs HBCC-Feature der Vega-Grafikkarten in Extremfällen beschäftigt. Das Feature wurde von AMD vor und während des Vega-Launches einigermaßen in den Vordergrund gestellt, hat sich allerdings bislang als bei weitem nicht so praxiswirksam erwiesen, wie gedacht – teilweise aber auch nur, weil die passenden Testszenen fehlten bzw. nicht offensichtlich vor der Nase lagen. Selbige wurden nun aber unter Wolfenstein II: The New Colossus gefunden: In zwei Szenen kann das HBCC-Feature seine erhebliche Schlagkraft mit Performancezugewinnen von 68-70% sehr eindrucksvoll unter Beweis stellen. In beiden Fällen halfen allerdings auch extreme Auflösungen samt extremer Settings der ganzen Sache auf der Sprünge – sprich, die Vega-Grafikkarte musste vorsätzlich in eine Situation gebracht werden, wo deren 8 GB Grafikkartenspeicher wirklich nicht mehr ausreicht.
| HBCC=off | HBCC=on (12 GB) | Differenz | |
|---|---|---|---|
| Wolfenstein II @ 4K (Streaming=Extreme), Szene 1 | 41 fps | 69 fps | +68% |
| Wolfenstein II @ 5K (Streaming=Extreme), Szene 2 | 30 fps | 51 fps | +70% |
| basierend auf Benchmarks aus dem 3DCenter-Forum: No.1 & No.2; mit Dank an Foren-User 'dargo' | |||
nVidias umstrittenes "GeForce Partner Program" beinhaltet als eine der Hauptforderungen an die Grafikkarten-Hersteller den Verzicht auf AMD-Grafikkarten unter demselben für Gaming-Produkte benutzten Brandnamen, wie jenen nVidia-Grafikkarten nutzen. Da die Grafikkarten-Hersteller üblicherweise nur einen dieser Gaming-Brandnamen pflegen, bedeutet dies faktisch den Ausschluß von AMD-Grafikkarten aus der jeweils besten Vermarktungsschiene der einzelnen Grafikkarten-Hersteller. Die Auswirkungen sind sicherlich bei weitem nicht so drastisch wie ein totales Verkaufsverbot von AMD-Grafikkarten, aber dennoch eine gewisse (und vor allem klar ersichtliche) Wettbewerbsverzerrung. Bislang war dies natürlich erst einmal nur eine Behauptung seitens HardOCP (wobei nVidia diese Behauptung spielend einfach hätte wiederlegen können, was jedoch nicht passiert ist) – doch nun gibt es augenscheinlich ein erstes klares Resultat: Bei Grafikkarten-Hersteller MSI wurden alle AMD-Grafikkarten, die bisher MSIs Gaming-Brandnamen "GAMING" trugen, aus eben diesem Programm entfernt. Auf der englischsprachigen MSI-Webseite wurde dies bereits umgesetzt, die deutschsprachigen MSI-Webseite zeigt hingegen noch den alten Stand an:
![]() MSI Produkt-Portfolio an Radeon RX 580 Grafikkarten (US-Webseite) |
![]() MSI Produkt-Portfolio an Radeon RX 580 Grafikkarten (DE-Webseite) |
Golem, Heise und PC Games Hardware berichten über die neuen Microsoft-Schnittstelle "DirectX Raytracing" (DXR), welche Microsoft auf der GDC 2018 in San Francisco angekündigt hat und demnächst in DirectX 12 integrieren will. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, einzelne Grafikelemente wie Beleuchtung, Schatten und Umgebungsverdeckung mittels RayTracing zu lösen, am allgemeinen Rasterizer-Ansatz heutiger 3D-Grafik wird also (vorerst) noch nicht gerüttelt. Allerdings erfordern wohl auch nur einzelne RayTracing-Elemente schon eine diesbezügliche Beachtung bzw. Vorsichtnahme bei der zugrundeliegenden Rasterizer-Grafik, kann selbiges also nicht einfach so bei bestehenden Spieletitel übergestülpt werden. Erreicht werden soll letztendlich eine realistischer Beleuchtung, welche dann eben nicht mehr auf einzelnen Lichtquellen, sondern "echten" Lichtstrahlen basiert – mit allerdings dementsprechendem Rechenaufwand.
RayTracing-Demo mittels der Northlight-Engine von Remedy |
RayTracing-Demo "Pica Pica" mittels der Halcyon-Engine von EA |