Mittels einer Umfrage von Anfang August wurde mal wieder der Stand der Verbreitung der verschiedenen Grafikkarten-Generationen abgefragt, so wie dies bereits seit einigen Jahren an dieser Stelle derart geschehen ist (siehe die früheren Umfragen vom September 2016, November 2015, August 2014, Mai 2013, Juni 2012 und April 2011). Das aktuelle Umfrage-Ergebnis sieht gegenüber dem letzten Jahr nur den Markteintritt einer einzelnen Refresh-Generation (die Umfrage wurde bewußt noch vor dem Markteintritt der Vega-Grafikkarten duchgeführt), insofern ist in dem Sinne nichts weltbewegendes passiert. Natürlich gab es den üblichen Trend hin zu den jeweils neuesten Beschleuniger-Generationen zu verzeichnen. Insbesondere nVidias GeForce 1000 Serie konnte hierbei ihren Verbreitungsgrad gegenüber dem letzten Jahr mit von 13,0% auf 28,4% sehr bemerkbar ausbauen und wird damit inzwischen von mehr als einem Viertel der Umfrage-Teilnehmer benutzt. Bei AMD legte gleichzeitig die Radeon RX 400 Serie auf niedrigerem Niveau, aber ebenfalls beachtenswert von 5,6% auf 11,1% zu – hinzu kommen noch die 1,8% der Radeon RX 500 Serie, sofern man nicht nach Grafikkarten-Generationen, sondern nach Grafikchip-Generationen schaut.
Halbleiterfertiger GlobalFoundries hat auf der GTC 2017 seinen neue 12nm-Fertigung offiziell vorgestellt. Hierbei handelt es sich um denselben Zwischenschritt gegenüber der regulären 14nm-Fertigung, wie es jenen auch schon bei TSMC (12nm) und Samsung (11nm) gibt. Sehr ähnlich zu diesen, verspricht GlobalFoundries für die eigene 12nm-Fertigung Verbesserungen von +15% bei der Packdichte sowie +10% bei den Taktraten (was üblicherweise alternativ eine entsprechende Ersparnis beim Stromverbrauch bedeutet). So gesehen handelt es sich hierbei also um eine gut optimierte 14nm-Fertigung mit durchaus eigenem Wert, aber natürlich keineswegs dem, was man unter einem "Vollnode" versteht – welcher im Idealfall eine +100% bessere Packdichte samt um die +35% höheren Taktraten bzw. alternativ -50% geringerem Stromverbrauch mit sich bringt. Dies wäre im Normalfall kein größeres Aufsehen wert – wenn GlobalFoundries zu ihrer Ankündigungsshow nicht Mark Papermaster von AMD eingeladen hätten, welcher laut IT-Analyst Patrick Moorhead den "AMD-Support" der neuen Fertigungstechnologie zugesichert hat.
Von der ComputerBase kommt dankenswerterweise ein Artikel, welcher all die kürzlich schon angegangenen Fragen zur Effektivität der Stromspar-Modi und von Undervolting bei den Radeon RX Vega Grafikkarten erneut (und diesesmal in kompletter Form) angeht. Beachtenswert ist beispielsweise die Erklärung, wieso das Undervolting bei Radeon RX Vega nur zusammen mit einer Erhöhung des Power-Limits Sinn ergibt – hier umgeht man eine Eigenheit speziell des Vega-10-Chips auf den von AMD dargebotenen Taktraten und kann man Ende sogar mehr Performance bei ähnlicher Leistungsaufnahme erreichen. Allerdings erreichte die ComputerBase an dieser Stelle bei weitem nicht die (zugegebermaßen herausragenden) Undervolting-Ergebnisse von Hardwareluxx: Weder kommt man auf den besonders starken Performancesprung der Radeon RX Vega 56 unter Undervolting (sicherlich auch resultierend aus der gleichzeitigen Speicherübertaktung), noch erreicht man die von Hardwareluxx vermessenen besonders niedrigen Stromverbrauchswerte unter Undervolting.
| BIOS #1 @ "Power Save" | BIOS #2 @ "Balanced" | BIOS #2 @ "Power Save" | Undervolting (+OC) | |
|---|---|---|---|---|
| Vega 64 | -4% Performance für -25% Gfx-Verbrauch | -1% Performance für -8% Gfx-Verbrauch | -7% Performance für -30% Gfx-Verbrauch | +11% Performance für +3% Gfx-Verbrauch |
| Effizienz | +29% | +9% | +34% | +7% |
| Vega 56 | -2% Performance für -10% Gfx-Verbrauch | -3% Performance für -9% Gfx-Verbrauch | -5% Performance für -19% Gfx-Verbrauch | +6% Performance für +4% Gfx-Verbrauch |
| Effizienz | +8% | +7% | +16% | +1% |
| Gemäß der Messungen der ComputerBase. Alle Ergebnisse bezogen auf den Vergleich zu einer Radeon RX Vega 56/64 auf jeweils 100%. | ||||
AMD hatte dieses Thema kürzlich höchstselbst angestoßen: Die wenigsten Hardware-Tests hatten sich bisher mit dem Thema der verschiedenen Stromspar-Modi von Radeon RX Vega 56 & 64 beschäftigt – wobei dies sicherlich auch durch die Kürze der Testdauer bedingt war, was wiederum auf die Kappe von AMD selber geht. Wir hatten hierzu seinerzeit schon erste Tests dieser Stromspar-Modi herausgesucht, wollen dieses Thema hiermit jedoch noch einmal vertiefen ... zum Artikel.
![]() AMD Radeon RX Vega 56: Effizienz der Energiespar-Modi & Undervolting (+OC) |
![]() AMD Radeon RX Vega 64: Effizienz der Energiespar-Modi & Undervolting (+OC) |
Seitens Jon Peddie Research wurden die aktuellen Grafikchip-Marktanteile für das abgelaufene zweite Quartal 2017 vermeldet – die entsprechende Gegen-Statistik seitens Mercury Research fehlt leider, so das man sich allein auf diese Zahlen beziehen kann. Im Gesamtmarkt aller Grafikchips (welcher üblicherweise von in CPUs integrierten iGPUs dominiert wird) liegen zudem nur ungefähre Zahlen zu, da die diesbezügliche Statistik-Grafik bei Jon Peddie leider die vom letzten Quartal ist und die neuen Zahlen daher nur (vergleichsweise ungenau) aus einem Verlaufsdiagramm interpoliert werden konnten (Update: wurde mit den korrekten Zahlen aktualisiert). Wirklich verändert hat sich dabei jedoch so gut wie nichts: Intel kommt etwas schwächer heraus, nVidia etwas stärker – und AMD in etwa auf denselben Zahlen wie vorher. Für diese konkrete Entwicklung können allerdings weder iGPUs (hat nVidia nicht) noch Desktop-Grafikkarten (dort gewann AMD hinzu) verantwortlich gemacht werden, ergo muß sich der Zugewinn nVidias aus anderen Feldern ergeben: Mobile Grafiklösungen oder/und Profi-Beschleuniger wären hierzu denkbare Möglichkeiten.
| Q2/2016 | Q3/2016 | Q4/2016 | Q1/2017 | Q2/2017 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| AMD | 13,5% 12,3% |
13,0% 12,6% |
14,4% |
13,1% |
13,2% |
|
| Intel | 72,6% 71,5% |
70,9% 71,2% |
68,1% |
71,1% |
70,6% |
|
| nVidia | 13,9% 16,1% |
16,1% 16,1% |
17,5% |
15,8% |
16,3% |
|
| Quellen: Jon Peddie Research (schwarz) & Mercury Research (blau) | ||||||
Seitens TweakTown kommt ein breit beachteter Artikel mit den ersten 8K-Benchmarks moderner Grafikkarte, welche nicht mittels Downsampling, sondern auf einem echten 8K-Display nativ erzeugt wurden. Im Testfeld standen Titan X, Titan Xp, GeForce GTX 1080 Ti und Radeon RX Vega 64 "LC", wobei sich deren Performance unter der 8K-Auflösung bis auf Benchmark-Anomalien meistens nicht wesentlich unterschied. Dies könnte auf generelle Limitierungen (beispielsweise durch die Speichermenge) hinweisen – aber andererseits liegt die Performance dieser Grafikkarten auch regulär zu nahe beieinander, um auf diesen niedrigen Frameraten besonders sichtbare Differenzen zu erwarten. Denn Spielbarkeit wurde nirgendwo erreicht, das beste Ergebnis waren 26,6 fps für die Titan Xp unter Middle-Earth: Shadow of Mordor – was aber selbst angesichts einer Minimum-Framerate von immerhin 20,4 fps kein echter Genuß sein dürfte. In den anderen drei Benchmarks kommen üblicherweise 10-16 fps im Durchschnitt heraus, was weit entfernt von Spielbarkeit ist und selbst bei einer glatten Hardware-Verdopplung noch sein dürfte.
| GeForce GTX 1080 Ti | FullHD | WQHD | UltraHD | 8K |
|---|---|---|---|---|
| Pixel-Anzahl | 2,07 Mio. | 3,68 Mio. (x1,78) | 8,29 Mio. (x2,25) | 33,18 Mio. (x4) |
| Far Cry Primal (Ultra) | 115 fps | 97 fps | 57 fps | 16 fps |
| Metro: Last Light Redux (Very High) | 172 fps | 124 fps | 60 fps | 12,5 fps |
| Middle-Earth: Shadow of Mordor (Ultra) | 198 fps | 152 fps | 87 fps | 24,7 fps |
| Rise of the Tomb Raider (Very High, DirectX 12) | 156 fps | 119 fps | 65 fps | 14,4 fps |
| Performanceverlust zur nächstkleineren Auflösung | - | -22,9% | -45,4% | -75,6% |
| Benchmarks der GeForce GTX 1080 Ti (FE) seitens TweakTown: FullHD, WQHD & UltraHD sowie explizite Tests unter 8K | ||||
Schon seit dem 22. August hat AMD ein neues "Spielebundle" aufgelegt, welches für eine ziemlich breite Hardware-Auswahl gilt: Ryzen 5 & 7 sowie Radeon RX 560, 570 & 580 sind mit dabei – die Zugabe beschränkt sich allerdings auf das "Champions Pack" für den Multiplayer-Shooter Quake Champions. Jenes regulär 30 Euro kostende Pack bietet ein paar Extras für das eigentlich als "free to play" konzipierte Spiel – mit allerdings dem entscheidenden Vorteil des Zugangs zur Early-Access-Version, welche seit demselben 22. August für die nächste Monate laufen wird. Zu beachten wäre daneben eine kleine Differenz beim Auslaufdatum dieser AMD-Aktion: Für die genannten Grafikkarten läuft jene nur bis spätestens 29. Oktober 2017, für die genannten Prozessoren allerdings bis spätestens 15. Februar 2018 (bzw. so lange der Vorrat an eingekauften Lizenzkeys hält, je nachdem was früher erreicht ist).
Tom's Hardware (via Videocardz) bringen erneut das Thema PCI Express 4.0 & 5.0 und dessen Terminlage auf – und versprechen per Überschrift die Markteinführung von PCI Express 4.0 noch im Jahr 2017. Laut der aktuellen PCI-SIG Roadmap wird dieses Jahr allerdings erst einmal nur die entgültige Finalisierung von PCI Express 4.0 sehen, während PCI Express 5.0 dann sogar schon im Jahr 2019 folgen soll. Vor allem wichtig ist hierbei der Punkt, das jene Zeitangaben keinesfalls auf eine Markteinführung hinzeigen – sondern allein auf die offizielle Verabschiedung der finalen Spezifikation, schließlich ist das PCI-SIG ein Standardisierungs-Gremium und kein Hardware-Hersteller. Natürlich liegen den Mitgliedern dieser Industrievereinigung alle Vorversionen der Spezifikation vor und ein Hardware-Hersteller könnte, sofern gewollt, bereits parallel seine eigene Entwicklung an entsprechenden PCI-Express-Controllern der jeweils neuesten Version vorantreiben und jene im Idealfall bereits mit der Präsentation der finalen Spezifikation spruchreif haben.
![]() PCI-SIG PCI Express Roadmap (August 2017) |
![]() PCI-SIG PCI Express 1.x bis 5.0 Bandbreiten |
Der Launch von AMD Radeon RX Vega Grafikkarten vor zwei Wochen sah nur den zeitgleichen Marktstart der 64er Ausführungen, die kleinere 56er Ausführung kommt wie angekündigt erst heute in den Einzelhandel. Mit den Einzelhandelspreisen der 64er Ausführungen hat sich AMD zwischenzeitlich einigen Ärger eingehandelt, denn die "nackten Karten" kamen nur in arg geringen Stückzahlen in den Handel, waren damit umgehend ausverkauft – und nachher gab es nur noch die teureren "Radeon Packs", an welchen die Einzelhändler mangels breiterer Verfügbarkeit und damit echtem Wettbewerb auch noch mitzuverdienen versuchen. Bei der Radeon RX Vega 56 scheint sich dieses Problematik nun leider (teilweise) zu wiederholen: Die Karten waren zwar kurz nach Verkaufsstart für Preislagen von 400-410 Euro u.a. bei Caseking und Alternate tatsächlich verfügbar – dies galt aber leider nur ein paar Minuten.
| Marktstart | Karte | Pack | Straßenpr. | Verfügbarkeit | |
|---|---|---|---|---|---|
| Radeon RX Vega 56 | 28. Aug. | 399$ | 499$ | 510€ | ✗ gelistet, aber nicht verfügbar |
| Radeon RX Vega 64 | 14. Aug. | 499$ | 599$ | 650-660€ | ✓ lieferbar nur als Pack |
| Radeon RX Vega 64 "Limited Edition" | 14. Aug. | - | 599$ | - | ✗ keine Angebote |
| Radeon RX Vega 64 "Liquid Cooled" | 14. Aug. | - | 699$ | 760-800€ | ✗ gelistet als Pack, aber nicht verfügbar |
| Pack-Inhalt: kostenlose Spiele "Prey (2016)" und "Sniper Elite 4", 100-Euro-Rabattcoupon beim Erwerb eines Ryzen 7 1700X/1800X Prozessors zusammen mit einem von drei ausgesuchten X370-Mainboards | |||||
Nachdem AMD die Hardware-Gemeinde über ein Jahr lang bezüglich seiner neuen Grafikchip-Architektur "Vega" angespitzt hatte und man mittels der Profi-Lösung Radeon Vega Frontier Edition zuletzt noch eine zweimonatige Ehrenrunde drehte, war es nun am letzten Montag so weit – AMD hat mittels "Radeon RX Vega 56" und "Radeon RX Vega 64" die ersten Vega-basierten Spiele-Beschleuniger auf den Markt gebracht. Der Launch wurde von (zahlreichen) Launchreviews begleitet, welche jede Menge Aussagen zur Grafikchip-Architektur, den Grafikboards selber, deren Performance, Stromverbrauch, Geräuschentwicklung und Overclocking-Eignung in die Welt gesetzt haben. Die Aufgabe dieser Launch-Analyse wird es nachfolgend sein, insbesondere das angefallene Zahlenmaterial zur Performance sowie zum Stromverbrauch zu ordnen und auszuwerten – so das am Ende eine möglichst solide Performance-Aussage (auf Basis von ~3280 Einzel-Benchmarks) getroffen werden kann ... zum Artikel.
| GTX 1070 | GTX 1080 | GTX 1080 Ti | Vega 56 | Vega 64 | Vega 64 "LC" | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| FullHD-Performance | 84,4% | 100% | 119,1% | 86,2% | 94,1% | ~101% |
| WQHD-Performance | 81,9% | 100% | 125,9% | 86,2% | 97,1% | ~105% |
| UltraHD-Performance | 81,3% | 100% | 131,2% | 86,6% | 98,0% | ~106% |
| Spiele-Verbrauch | 145W | 174W | 236W | 226W | 291W | ~340W |
| FullHD Performance-Index | 800% | 960% | 1150% | 820% | 900% | 970% |
| 4K Performance-Index | 107% | 132% | 175% | 114% | 129% | 139% |
| Listenpreis | 379$ | 499$ | 699$ | 399$ | 499$ | 699$ |
| Straßenpreis | 430-470€ | 500-560€ | 690-750€ | - | 650-670€ | 780-800€ |