Mittels einer Umfrage von Ende Januar musste wieder einmal ermittelt werden, welche Auswirkungen der neuerliche Cryptomining-Boom auf den Grafikkarten-Kauf hat. Selben gab es samt entsprechender Umfrage schon letztes Jahr – und die Zwischenzeit zwischen den beiden Boom-Phasen war doch vergleichsweise kurz und betraf eigentlich nur ein paar Wochen im Herbst, wo Grafikkarten zu normalen Preisen erhältlich waren. Demzufolge überrascht es nicht, wenn derzeit der Grafikkarten-Kauf als nochmals etwas schwieriger eingeschätzt wird als letztes Jahr beim ersten Cryptomining-Boom. Die ganz großen Veränderungen gab es allerdings nicht, nach wie vor liegt der Anteil der betroffenen zu unbetroffenen Anwender mit 48:52% nahezu gleich zum letztjährigen Stand von 47:53%.
Mittels einer Umfrage von Mitte Januar wurde abgefragt, inwiefern die zuvor aufgestellten Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2017/18 von den PC-Spielern aktuell erfüllt, teilweise erfüllt oder nicht erfüllt werden. Jene Systemanforderungen für die laufende Spiele-Saison waren dabei komplett unverändert zum letztjährigen Stand – was normalerweise die Möglichkeit eröffnet, das sich demzufolge weit mehr PC-Systeme weiter oben einordnen können als bei der letztjährigen Umfrage zu dieser Thematik. In der Praxis gab es dieses Jahr allerdings ein auf den ersten Blick nahezu unverändertes Umfrage-Ergebnis:
Aus unserem Forum kommen derzeit eine vielbeachtete Aussage von Marc Sauter von Golem.de, welcher neues über das Vega-Feature der "Primitive Shaders" zu berichten hat. Mittels jener Primitive Shaders soll laut dem Vega-Architektur White Paper (PDF) die Effektivität der Geometrie-Berechnung maßgeblich gesteigert werden – was ein Grund dafür sein dürfte, wieso AMD für den Vega-10-Chip weiterhin (und trotz der hohen Anzahl an Shader-Einheiten) an nur 4 Raster-Engines festgehalten hatte. Die damit verbundenen 4 Geometrie-Engines ergeben nominell einen Output von 4 Primitives per Takt – mittels Primitive Shaders wäre dies jedoch bis auf 17 Primitives per Takt zu steigern gewesen. Ursprünglich wollte AMD hierfür einen extra Treiberpfad anbieten, mittels welchem der Spieleentwickler also entweder den normalen Pipeline-Weg oder aber den "NGG Fast Path" bei Vega-Grafikchips wählen hätte können. Jener extra Treiberpfad hat es bis jetzt aber nicht in die Vega-Treiber geschafft – und wird dies laut einer Planänderung seitens AMD nun auch nicht mehr schaffen:
AMDs letzte Aussage war, der alternative Treiber-Pfad für Primitive Shaders wurde verworfen, stattdessen halt direkt per API via Entwickler ... was wohl noch keiner (in einem bereits veröffentlichtem Spiel) gemacht hat. Quelle: y33H@ aka Marc Sauter von Golem.de @ 3DCenter-Forum |
Nachzutragen von der CES 2018 sind noch die neuen bzw. aktualisierten AMD-Roadmaps zu den Prozessoren- und Grafikchip-Architekturen der Jahre 2017 bis 2020, welche AMD dort zum besten gegeben hatte. Jene stellen eine Aktualisierung der entsprechenden AMD-Roadmaps vom Mai 2017 dar, womit wir selbige nachfolgend auch gemeinsam betrachten wollen bzw. anhand dieser Darstellungsweise besser auf die Unterschiede zwischen alten und neuen Roadmaps eingehen können. Diese Roadmaps zeigen natürlich nur die grundsätzliche Generation-Entwicklung auf, geben somit keine Auskunft über einzelne Produktsegmente oder gar einzelne Produkte. Zudem ist der Zeitraum von alten und neuen Roadmaps auch derselbe (beiderseits umfassend die Jahre 2017 bis 2020), womit es logischerweise keine großen Umstürze gibt – sondern zumeist nur Präzisierungen von Roadmap-Punkten, welche bislang einfach noch etwas unklar dargestellt waren.
![]() (alte) AMD Prozessor-Generationen Roadmap 2017-2020 |
![]() (neue) AMD Prozessor-Generationen Roadmap 2017-2020 |
Die erste Umfrage des neuen Jahres beschäftigte sich auf der Basis des dazugehörigen Artikels mit der im Jahr 2018 am meisten erwarteten neuen PC-Hardware. Dabei konnte AMD einen vollen Erfolg sowohl in den Spitzenpositionen als vor allem auch in der Breite einfahren: Satte 66,9% aller abgegebenen Stimmen entfielen auf AMD-Projekte, weitere 24,4% auf nVidia-Projekte und nur 8,7% auf Intel-Projekte. Dabei hat AMD im Jahr 2018 eigentlich gar nicht so viele wirklich spannenden Projekte am Start, speziell im Grafikchip-Bereich gibt es derzeit nicht viel mehr als über heiße Luft zu berichten. Aber die im Jahr 2017 mittels der Ryzen-Prozessoren erworbenen Meriten schlagen nun voll an – womit nun auch die zweite Ryzen-Generation das (mit großem Abstand) am meisten erwartete Hardware-Projekt des Jahres 2018 ist.
Spätestens mit dem neuen Jahr ist noch die Auflistung mit den kumulierten Systemanforderungen für die schon laufende Spiele-Generation 2017/18 darzureichen, welche sich wie üblich aus den bisher zu notierenden PC-Systemanforderungen der ab Herst 2017 neu herausgekommenen Spieletitel speist. Wie in den diesbezüglichen Meldungen zu den einzelnen Spieletiteln oftmals schon erwähnt, bringt die Spiele-Generation 2017/18 erstmals seit vermutlich der neueren PC-Zeit (seit dem Jahrtausendwechsel) keine höheren Hardware-Anforderungen mit sich, es bleibt vom Anforderungs-Stand sogar wirklich alles wie bei den Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2016/17. Jene wurden für die diesjährige Neuauflage nur noch etwas detaillierter bezüglich der CPU-Anforderungen gestaltet, hinzu konnte natürlich neue Hardware von AMD, Intel und nVidia eingearbeitet werden.
Mindestanforderungen | Empfehlungen für flüssige fps auf bester Bildqualität | |
---|---|---|
Betriebssystem | Windows 10 64-Bit | Windows 10 64-Bit |
Hauptspeicher | 8 GB | 16 GB |
SSD | - | unbedingt |
Prozessor | AMD Bulldozer 8C auf ~4.5 GHz AMD Ryzen 4C (ohne SMT) auf ~3.5 GHz Intel Nehalem 4C (ohne HT) auf ~4.0 GHz Intel Sandy Bridge bis Haswell 4C (ohne HT) auf ~3.5 GHz Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C (ohne HT) auf ~3.0 GHz |
AMD Ryzen 6C mit SMT auf ~4.0 GHz Intel Sandy Bridge bis Haswell 4C mit HT auf ~4.5 GHz Intel Broadwell bis Kaby Lake 4C mit HT auf ~4.0 GHz Intel Coffee Lake 6C auf ~3.5 GHz |
Grafikkarte | DirectX-12-Modell mit 2 GB Speicher Radeon HD 7000 Serie: ab Radeon HD 7870 Radeon R200 Serie: ab Radeon R9 270 Radeon R300 Serie: ab Radeon R7 370 Radeon RX 400 Serie: ab Radeon RX 460 Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX 560 GeForce 600 Serie: ab GeForce GTX 660 Ti GeForce 700 Serie: ab GeForce GTX 760 GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 950 SE GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1050 |
für FullHD: DirectX-12-Modell mit 6 GB Speicher Radeon R300 Serie: ab Radeon R9 390 Radeon RX 400 Serie: ab Radeon RX 480 8GB Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX 580 8GB GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 980 Ti GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1060 6GB für WQHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX Titan X (Maxwell) GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1070 Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX Vega 56 für UltraHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1080 Ti |
Neben "Vega Mobile" hat AMD auf der CES 2018 auch kurz über einen weiteren Vega-Grafikchip für das Jahr 2018 gesprochen. Jener (von AMD zu diesem Zeitpunkt noch nicht genauer benannte) Grafikchip ist augenscheinlich eher denn für professionelle Bedürfnisse gedacht – und soll daneben sogar das erste 7nm-Produkt von AMD darstellen. Bei diesem Grafikchip dürfte es sich natürlich um nichts anderes als "Vega 20" handeln, welcher genau mit dieser Zielsetzung und diesem Fertigungsverfahren schon auf früheren (inoffiziellen bzw. geleakten) AMD-Roadmaps zu finden war. Einzig allein die zwischenzeitlich angedachte Änderung des Fertigungsverfahrens auf 12nm hat sich gegenüber diesen früheren Angaben nicht bestätigt – es wird weiterhin die 7nm-Fertigung werden, ob AMD hierfür nun GlobalFoundries oder (man hat sich diese Möglichkeit allgemein offengelassen) eventuell Samsung oder TSMC beauftragen wird.
Mittels "Vega Mobile" hat AMD auf der CES 2018 einen Grafikchip für primär Mobile-Bedürfnisse angekündigt, welcher wie alle bisherigen Vega-Chips ebenfalls auf HBM2-Speicher setzt. Leider hat man kaum etwas zum Chip selber gesagt – und auch die Namenswahl ist gewöhnungsbedürfig bzw. dürfte eher aus Marketing-Sicht erfolgt sein. Denn natürlich ist der Grafikchip selber auch für andere Einsatzorte verwendbar – sofern AMD diesen Weg nicht gehen sollte, hat dies primär andere Gründe. Man kann wohl viel eher vermuten, das AMD mit dem neuen Grafikchip sein ursprüngliches Performance-Ziel (wie bei Vega 10) nicht erreichen konnte und somit mit diesem nunmehr vornehmlich in den Mobile-Markt geht, wo diese Problematik weniger auffällt. Da AMD im Mobile-Segment sowieso dringend neue Angebote benötigt, um nVidia wenigstens halbwegs etwas entgegenzusetzen, kommt hier erleichternd hinzu.
Wie erwartet, hat Intel in der Nacht von Sonntag auf Montag die Core iX-8000G Prozessoren mit integrierter Vega-Grafiklösung von AMD offiziell vorgestellt bzw. erste konkrete Produkte von Dell, HP und Intel selber für Ende des ersten Quartals in Aussicht gestellt. Selbige sollen später noch auf der CES zu sehen sein, sprich Intel ist augenscheinlich wohl schon spruchreif mit dieser bisher mit dem Codenamen "Kaby-Lake-G" laufenden "Intel-CPU mit AMD-Grafik", an dieser Stelle ungenauerweise auch gern einmal als "Intel-APU" tituliert. Gegenüber der Vorberichterstattung ändert sich kaum etwas, insbesondere läßt sich den dort aufbereitenen Intel-eigenen Benchmarks derzeit leider noch nichts neues hinzufügen. Dato ist alles erst einmal nur im Rahmen einer Ankündigung zur späteren Auslieferung, gibt es noch keine auslieferungsreifen Endprodukte mit Kaby-Lake-G und werden unabhängige Benchmarks damit noch ein wenig auf sich warten lassen.
Bei Videocardz finden sich die Daten einer (abgeschriebenen) Intel-Präsentation zu Kaby-Lake-G, der Intel-CPU mit AMD-Grafik, welche kurz vor ihrem Launch steht. Denn jene Daten haben eigentlich ein NDA-Ablaufdatum vom 7. Januar 2018 um 18:01 kalifornischer Zeit, dies ergibt in Mitteleuropa den 8. Januar 2018 um 03:01 Uhr morgens – dann wird Kaby-Lake-G augenscheinlich offiziell werden. Ob es zu diesem Termin schon großartig unabhängige Tests geben wird, bleibt noch offen, die Notiz von Intel, das es im ersten Quartal entsprechende Systeme von Dell, HP und Intel selber (in Form von NUCs) geben wird, deutet allerdings nicht gerade auf einen umgehenden Marktstart mit breiter Produktverfügbarkeit hin. Gut möglich, das Intel jenen Launch bewußt vorgezogen hat, um dem derzeitigen medialen Ungemach bezüglich Meltdown & Spectre ein bißchen eine andere, positivere Nachricht entgegenzustellen.
unlocked | CPU | Intel-GPU | AMD-GPU | |
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Core i7-8809G | ✓ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.2 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GH, 24 CU @ 1063/1190 MHz |
Core i7-8709G | ✗ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.1 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GH, 24 CU @ 1063/1190 MHz |
Core i5-8705G | ✗ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.1 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GL, 20 CU @ 931/1011 MHz |
Core i5-8305G | ✗ | 4C +HT, 6 MB L3, 2.8/3.8 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GL, 20 CU @ 931/1011 MHz |
laut den Angaben von Wikichip; Daten sind teilweise noch unbestätigt |