Mittels einer Umfrage von Mitte Mai wurde der Frage nachgegangen, welche Spiel-Auflösungen die Besitzer von HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten (ab Niveau GeForce GTX 980 Ti oder Radeon R9 Fury X) wirklich nutzen. Hierbei gab es teilweise überraschende Ergebnisse, denn obwohl jene Grafikkarten inzwischen schon primär nach ihrer Performance unter der UltraHD-Auflösung beurteilt werden, nutzen immerhin noch 26,9% der Anwender selbige unter reinem FullHD – und ohne Downsampling. Zusammen mit der WQHD-Auflösung auf (nahezu gleichen) 25,8% sind dies grob die Hälfte der Umfrage-Teilnehmer, welche ihre HighEnd- und Enthusiasten-Grafikkarten weiterhin noch ziemlich konventionell nutzen – teilweise sicherlich, weil einfach noch kein passender Monitor für höhere Auflösungen vorhanden ist, teilweise sicherlich auch aus Performance-Erwägungen heraus.
Wir legen hiermit nach längerer Zeit mal wieder eine neue eigenerstellte Grafikchip-Roadmap auf, welche das bisherige Portfolio von AMD und nVidia sowie deren jeweiligen Zukunftsaussichten für die nächste Zeit beleuchten soll. Die Abbildung des Ist-Zustands sowie der jüngeren und mittleren Vergangenheit hilft dabei regelmäßig, das kommende besser einzuordnen bzw. die grundsätzlichen Strategien der Grafikchip-Entwickler zu verstehen. Alle Angaben zu den kommenden Grafikchips von AMD (Vega) und nVidia (Volta) sind aber natürlich rein spekulativ und werden nur in seltenen Fällen bereits über bekanntes oder gar bestätigtes Wissen gestützt.
Mit zwei Umfragen von Ende April wurde der Ersteindruck zu AMDs neuen Polaris-bsasierten Midrange-Modellen in Form von Radeon RX 580 und Radeon RX 570 abgefragt. Als typische Refresh-Karten haben selbige natürlich einen eher schweren Stand unter den Umfrage-Teilnehmern, die beiden jeweiligen Vorgänger-Modelle kamen vor gut einem Jahr jedenfalls sehr viel deutlich besser weg. So erzielt die Radeon RX 580 derzeit nur 24,6% positiven Ersteindruck, die Radeon RX 480 kam seinerzeit auf immerhin 45,5% positiven Ersteindruck – während die Radeon RX 570 derzeit wenigstens noch 35,0% positiven Ersteindruck für sich verbuchen kann, die Radeon RX 470 seinerzeit mit 59,6% positiven Ersteindruck aber ebenfalls klar besser bewertet wurde. An diesen überaus klaren Unterschieden können die Hersteller durchaus generell bemessen, wieviel Eindruck man mit Refresh-Gerätschaften heutzutage noch macht – einen wirklich guten sicherlich sind.
Als AMD zum Jahresanfang die Vega-Architektur vorstellte, konnte man mit dem dort erwähnten "High-Bandwith Cache" und "High-Bandwith Cache Controller" noch nicht viel anfangen – insbesondere die Nennung eines extra Caches verführte zur (fälschlichen) Annahme, AMD könnte hier (neben dem eigentlichen Grafikkartenspeicher sowie den Chip-internen Caches) noch einen weiteren superschnellen Zwischenspeicher verbaut haben. Inzwischen ist spätestens mit der Vorstellung der "Radeon Vega Frontier Edition" zum FAD'17 klar, das der "High-Bandwith Cache Controller" (HBCC) nichts anderes als ein anderer Name für das HBM-Speicherinterfaces des Vega-10-Grafikchips ist – und das die daran angebundenen bis zu 16 GB HBM2-Speicher von AMD (vermeintlich) hochtrabenderweise als "High-Bandwith Cache" betrachtet werden.
Zur Wochenmitte haben zwei neue Einsteiger-Grafikkarten den Markt erreicht: AMDs eigentlich schon Ende April vorgestellte Radeon RX 560 wird nun langsam besser verfügbar, während nVidias GeForce GT 1030 wie geplant am 17. Mai in den Markt gekommen und derzeit schon ganz gut verfügbar ist. Zu letzterer Karte können somit auch die offiziellen Taktraten von 1227/1468/3000 MHz sowie der offizielle Listenpreis von 79 Dollar nachgereicht werden, zudem enthält nachfolgende Übersichtsliste für beide Karten dann auch erstmals Angaben zur minimalen und maximalen Kartenlänge. Alle Karten dieses Preissegments sind ausschließlich als Herstellerdesigns erhältlich, oftmals auch (leicht) übertaktet und vor allem in allen möglichen Konfigurationen bezüglich der Bauform und Monitoranschlüsse. Wer hier etwas spezielles sucht, wird mit der kommenden Zunahme der Angebotsbreite sicherlich fündig werden, solcherart Karten werden von den meisten Hersteller typischerweise in gleich 3-5 verschiedenen Varianten aufgelegt.
Zu AMDs Financial Analyst Day hat der Chipentwickler auch neue offizielle Roadmaps gezeigt, welche die mittelfristige Zukunft über die Jahre 2017 bis 2020 bei AMD skizzieren. Dabei kommt es zu keinen genaueren Terminangaben, sind alle Roadmaps eher sehr schematisch gehalten und ist AMD damit kaum auf irgendwelche konkreten Versprechungen festzumachen. Allen drei vorgestellten Roadmaps gemeinsam ist die zeitliche Abfolge von einer 14nm-Generation dieses Jahr, einer ersten 7nm-Generation in den Jahren 2018/19 und einer zweiten 7nm-Generation im Jahr 2020. Letztere soll dann auf einem verbesserten 7nm-Fertigungsverfahren ("7nm+") aufsetzen. Inwiefern GlobalFoundries 7nm-Fertigung bereits im Jahr 2018 zur Verfügung stehen kann, bliebe allerdings abzuwarten – gerade da AMD & GlobalFoundries nicht unbedingt für Termintreue bekannt sind, wäre hierzu eher das Jahr 2019 anzunehmen.
In der CompuBench-Benchmarkdatenbank ist am gestrigen Sonntag ein neues Resultat aufgetaucht, welches allem Anschein nach AMDs Vega-10-Chip zugeordnet werden kann – und jenen mit 1600 MHz Chiptakt betrieben sowie mit 16 GB HBM2-Speicher ausgerüstet beschreibt. Auf die Vega-10-Abstammung des Resultats deuten der Device-Name "gfx900" (AMDs Grafikchip-Architektur 9.0 entspricht der Vega-Generation) sowie die (maximal) 64 Shader-Cluster recht eindeutig hin, letztgenannte Angabe schließt somit auch andere potentielle Vega-Chips aus (der ebenfalls mit 64 Shader-Clustern kommende Vega-20-Chip dürfte noch lange nicht spruchreif sein). Dieserart abgesichert, haben die weiteren Einträge zugunsten des Chiptakts von 1600 MHz sowie der 16 GB Speicher natürlich gleich ein viel höheres Gewicht.
Mit einiger Zeit Abstand zu unserem letzten Grafikkarten-Marktüberblick vom Januar 2017 sowie den zwischenzeitlichen Neuvorstellungen einiger Grafikkarten von AMD und nVidia lohnt ein erneuter Blick auf den aktuellen Grafikkarten-Markt, respektive die Neuerstellung eines entsprechenden Marktüberblick-Artikels. Jener kommt in der Mitte der Vorstellung des Polaris-Refreshs und der Vega-Serie heraus, mittels welcher AMD dann endlich einmal auch die höherpreisigen Gefilde mit neuen Grafikkarten besetzen will. Für den Augenblick gibt es diesbezüglich nur Bewegungen seitens nVidia, welche zwei neue Enthusiasten-Modelle vorgestellt und demzufolge die Preise der HighEnd-Modelle angepasst haben. Mit dem neuen Grafikkarten-Marktüberblick wird (wie üblich) versucht, Ordnung in die bestehende Angebotvielfalt hineinzubringen: Spezifikationen, Stromverbrauch, Performance-Bewertung sowie aktueller Preispunkt sollen notiert, ausgewertet und bewertet werden ... zum Artikel.
Nach dem ersten TimeSpy-Wert zu Vega 10 folgt nun ein zweiter Benchmark des kommenden AMD-Grafikchips unter dem 3DMark13 FireStrike. Getestet wurde hierbei wieder dasselbe augenscheinliche Vorserien-Sample mit (relativ) niedrigen Taktraten von 1200/700 MHz und 8 GB Grafikkartenspeicher auf augenscheinlich demselben PC-System (Ryzen 7 1800X auf Windows 10) durch wiederum denselben chinesischen Benutzer namens "枫叶之血" (soll inhaltlich übersetzt wohl "Ahornsirup" bedeuten). Der dabei von Vega 10 erreichte Wert von 17801 GPU-Punkten ist erneut auf Augenhöhe mit der GeForce GTX 1070 – und genauso mit +8% gegenüber der Radeon R9 Fury X nicht wirklich weit von dieser früheren HighEnd-Lösung von AMD entfernt. Insofern stellt dieses Ergebnis trotz der niedrigeren Auflösung (FireStrike = FullHD, TimeSpy = WQHD) letztlich eine (inhaltliche) Wiederholung der bereits vorliegenden TimeSpy-Messung dar:
Die kürzliche Meldung zu den bestätigten Hardware-Daten von AMDs Vega-10-Grafikchip hat einiges Echo hervorgerufen: So in unserem Forum, aber auch bei anderen Webseiten, welche gleichlautende Meldungen abgesetzt haben – und sich alle etwas darüber gewundert haben, wieso die primären Hardware-Daten zwischen Vega 10 und dem früheren Fiji-Chip derart gleichlautend sind. Die Antwort hierzu findet man in dem, was AMD eigentlich schon des längerem mittels des "Vega Architecture Previews" vom Jahresanfang kundgetan hat: Der hautsächliche Fortschritt von Vega 10 liegt in der besseren Grafikchip-Architektur, wo AMD einfach einen großen Sprung machen will (welcher unter anderem auch deutlich höhere Taktraten ermöglicht). Passend hierzu kommt aus unserem Forum eine feine Zusammenstellung dessen, was bisher an Architektur-Änderungen von Vega bzw. der GCN5-Generation bekannt ist. Auch wenn oftmals nur Grafikchip-Experten die Schlagkraft der einzelnen Features (grob) einordnen können, ist doch schon zu sehen, das GCN5 (Vega) wesentlich mehr an Änderungen mit sich bringen wird als GCN4 (Polaris):