Vermeidbares Ungemach hat sich Intel mit der Entscheidung an Land gezogen, vorab ein Testinstitut mit "unabhängigen" Benchmarks zu den neuen Intel-Prozessoren zu beauftragen. Bislang hatte man Presse & Hardwaretester üblicherweise nur ein paar ausgewählte Haus-eigene Benchmarks an die Hand gegeben, welche als beispielhafte Performance-Demonstration gedacht und auch derart verstanden wurden. Nun aber kommt im Fall des Coffee-Lake-Refreshs von Principled Technologies (PDF) ein komplettes Benchmark-Set mit Spiele-Benchmarks zu mehreren aktuellen AMD- und Intel-Prozessoren und einem ansehnlichen Testfeld von immerhin 19 Spieletiteln. Was auf den ersten Blick nach einer höheren Qualität dieser "Hersteller-eigenen" Benchmarks aussieht, entpuppte sich bei genauerer Betrachtung jedoch als ziemliches Eigentor, da hierbei doch einige handwerkliche Fehler begangen wurden – welche "zufällig" allesamt zugunsten von Intel bzw. speziell des Core i9-9900K gehen:
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Prozessorenentwickler Intel hat auf seinem montäglichem Live-Event (Replay verfügbar) neben den Consumer-Prozessoren des Coffee-Lake-Refreshs auch neue HEDT-Prozessoren innerhalb der Core i-9000 Prozessoren-Linie für eine Auslieferung zu einem noch genauer zu bestimmenden Termin im November angekündigt. Hierbei handelt es sich allerdings um keinerlei Neuentwicklung, sondern mittels des Skylake-X-Refreshs um ein glattes Rebranding der Core-X-Prozessoren – aus den vorhandenen Chips werden neue Produkte gezogen, ergo gibt es bestenfalls mehr Takt und andere Preislagen (der hierzu auch genannte Name "Basin Falls Refresh" stellt hingegen nur den Plattform-Namen dar). Der eigentliche Skylake-X-Nachfolger in Form von "Cascade Lake" verzögert sich gemäß Intel-Roadmaps auf das nächste Jahr, selbst wenn Cascade Lake eigentlich nur minimale Änderungen mit sich bringt (aber eben doch ein neues Stück Silizium darstellt). Leider haben sich die letzten Gerüchte nicht bestätigt und gibt es auch beim Core-X-Refresh weiterhin maximal 18 CPU-Kerne – im eigentlichen streicht Intel zwischen Original und Refresh nur die inzwischen unsinnig gewordenen Prozessoren-Modelle unterhalb von acht CPU-Kernen.
Core i-7000 X-Serie | Core i-9000 X-Serie | |||
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18C/36T, 2.6/4.2 GHz, 1999$ | Core i9-7980XE | → | Core i9-9980XE | 18C/36T, 3.0/4.4 GHz, 1979$ |
16C/32T, 2.8/4.2 GHz, 1699$ | Core i9-7960X | → | Core i9-9960X | 16C/32T, 3.1/4.4 GHz, 1684$ |
14C/28T, 3.1/4.3 GHz, 1399$ | Core i9-7940X | → | Core i9-9940X | 14C/28T, 3.3/4.4 GHz, 1387$ |
12C/24T, 2.9/4.0 GHz, 16.5 MB L3, 1189$ | Core i9-7920X | → | Core i9-9920X | 12C/24T, 3.5/4.4 GHz, 19.25 MB L3, 1189$ |
10C/20T, 3.3/4.3 GHz, 13.75 MB L3, 989$ | Core i9-7900X | → | Core i9-9900X | 10C/20T, 3.5/4.4 GHz, 19.25 MB L3, 989$ |
Core i9-9820X | 10C/20T, 3.3/4.1 GHz, 16.5 MB L3, 898$ | |||
8C/16T, 3.6/4.3 GHz, 11 MB L3, 589$ | Core i7-7820X | → | Core i7-9800X | 8C/16T, 3.8/4.4 GHz, 16.5 MB L3, 589$ |
Im Gegensatz zur Core i-7000 X-Serie tritt die Core i-9000 X-Serie verlötet an. |
Prozessorenentwickler Intel hat in einem live übertragenen Event den ersten Teil einer neuen Serie an Consumer-Prozessoren vorgestellt: Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K werden am 19. Oktober den Startschuß für die Core i-9000 Serie geben. Die neuen Prozessoren entstammen dem Coffee-Lake-Refresh, sind zu diesem von der eigentlichen CPU-Technik her unverändert und tragen somit immer noch die "Skylake" CPU-Architektur samt der (nur minimal veränderten) "Kaby Lake" iGPU-Architektur in sich. Nichtsdestotrotz gibt es mit der Core i-9000 Serie erstmals bei Intel ein Achtkern-Modell bzw. einen "Core i9" im normalen Consumer-Segment, erstellt auf Basis eines extra hierfür aufgelegten neuen Achtkern-Dies. Dafür streckt Intel allerdings auch den Preisbereich seiner Cosumer-Prozessoren sehr deutlich: Endete selbiges seit der 2011er Sandy-Bridge-Generation regelmäßig bei um die 350 Dollar herum, will Intel für den Achtkerner Core i9-9900K nunmehr gleich 488 Dollar sehen – eine Preislage, welche aus heutiger Sicht klar ins Enthusiasten-Segment hineingeht.
Core i-8000 Serie | Core i-9000 Serie | |||
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Core i9-9900K | 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 488$ | |||
6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 359$ | Core i7-8700K | → | Core i7-9700K | 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 374$ |
6C/6T, 3.6/4.3 GHz, 257$ | Core i5-8600K | → | Core i5-9600K | 6C/6T, 3.7/4.6 GHz, 262$ |
Im Gegensatz zur Core i-8000 Serie tritt die Core i-9000 Serie verlötet an. |
Mittels einer Umfrage von Ende Juli wurde nach den rein praktischen Übertaktungs-Erfolgen mit der aktuellen Coffee-Lake-Generation von Intel gefragt, gleichlautend zu früheren Umfragen ab der seinerzeitigen Sandy-Bridge-Generation. Trotz immer noch derselben Fertigungstechnologie kommen dabei gegenüber der vorhergehenden Kaby-Lake-Generation wiederum leicht bessere Übertaktungsergebnisse heraus. Die Anzahl der Übertaktungen, welche keine 5.0 GHz Takt erreichen konnten, sank beachtbar, die Anzahl der Übertaktungen oberhalb dieser Marke stieg hingegen. Die durchschnittlichen Übertaktungsergebnisse gingen trotzdem nur leicht nach oben, um im Schnitt 70-90 MHz, je nach Rechnung. Es handelt sich also keineswegs um einen großen oder auch nur mittleren Sprung, sondern vielmehr um einen kleinen Sprung in der durchschnittlichen Übertaktungsfähigkeit – aber wenigstens noch groß genug, um klar nachweisbar zu sein.
Die Straßenpreise von Intels Desktop-Prozessoren haben in den letzten zwei Wochen in Folge der bekannten 14nm-Lieferschwierigkeiten bei Intel auf breiter Front kräftig angezogen, betroffen ist nunmehr das komplette Angebotsfeld von LowCost- bis Enthusiasten-Modellen. Gegenüber dem Stand von Mitte des Monats gab es im Feld der Core-Modelle von Coffee Lake innerhalb der letzten zwei Wochen einen durchschnittlichen Preisaufschlag von +21%, welcher in der Spitze sogar auf bis zu +35% (beim Core i5-8400) geht. Gegenüber dem Stand von Ende August, dem letzten Zeitpunkt mit halbwegs normalen Preislagen, gab es dagegen einen durchschnittlichen Preisaufschlag von gleich +37%, die Spitze nimmt hierbei wieder der Core i5-8400 mit einem Preisauschlag von satten +59% ein. Gegenüber dem Ende des Augusts wurden diese Straßenpreise auch nur unwesentlich von Währungsschwankungen beeinflußt, der Dollar/Euro-Kurs bewegte sich innerhalb dieser Zeitspanne konstant zwischen 1,15 und 1,17 Dollar/Euro.
Liste | 28. Aug. | 13. Sept. | 29. Sept. | 13.9./29.9. | Aug./Sept. | |
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Core i7-8086K | 425$ | ab 415€ | ab 416€ | ab 469€ | +13% | +13% |
Core i7-8700K | 359$ | ab 330€ | ab 389€ | ab 458€ | +18% | +39% |
Core i7-8700 | 303$ | ab 300€ | ab 368€ | ab 429€ | +17% | +43% |
Core i5-8600K | 257$ | ab 234€ | ab 263€ | ab 309€ | +17% | +32% |
Core i5-8600 | 213$ | ab 214€ | ab 229€ | ab 295€ | +29% | +38% |
Core i5-8500 | 192$ | ab 194€ | ab 219€ | ab 289€ | +32% | +49% |
Core i5-8400 | 182$ | ab 176€ | ab 207€ | ab 279€ | +35% | +59% |
Core i3-8350K | 168$ | ab 159€ | ab 174€ | ab 186€ | +7% | +17% |
Core i3-8300 | 138$ | ab 135€ | ab 155€ | ab 170€ | +10% | +26% |
Core i3-8100 | 117$ | ab 108€ | ab 129€ | ab 168€ | +30% | +56% |
Durchschnitt: | +21% | +37% | ||||
Preisnotierungen ausschließlich für sofort lieferbare Angebote; auf Basis von Geizhals |
Laut der ComputerBase tritt die erste Welle der Core i-9000 Serie in Form der drei K-Modelle Core i5-9600K, Core i7-9700K & Core i9-9900K offiziell am 20. Oktober 2018 an, der neue Z390-Chipsatz hingegen schon am 8. Oktober 2018. Zum Releasetermin der Prozessoren existieren allerdings noch gewisse Bedenken, da vorgenanntes Datum auf einen Samstag fällt – andererseits muß heutzutage ein Launchtermin nicht mehr gleichbedeutend mit einem Marktstart sein, wie erst kürzlich nVidia mehrfach bei der Turing-Generation demonstriert hat. Seitens der PC Games Hardware kommt dann noch eine Information zu den Listenpreisen der Neuvorstellungen hinzu, welche wahrscheinlich auf 369 Dollar für den Core i7-9700K sowie 479 Dollar für den Core i9-9900K lauten werden. Jene Preisnotierungen ergeben sich aus ersten Platzhalter-Preisen bei der Silicon Lottery, welche sich nach deren Auskunft an den Angaben eines Distributors orientieren, der üblicherweise Intels Listenpreis ansetzt.
Core i-8000 Serie | Core i-9000 Serie | |||
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Core i9-9900K | 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 479$ | |||
6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 359$ | Core i7-8700K | → | Core i7-9700K | 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 369$ |
6C/6T, 3.6/4.3 GHz, 257$ | Core i5-8600K | → | Core i5-9600K | 6C/6T, 3.7/4.6 GHz, ? |
In der 3DMark-Datenbank ist ein erster TimeSpy-Wert zum Core i9-9900K aufgetaucht, zudem weisen Videocardz gleich auf zwei in Fernost entstanden Cinebench-Ergebnisse zu diesem kommenden Spitzenmodell des Coffee-Laks-Refreshs hin. Der TimeSpy-Wert ist, selbst rein nur den CPU-Score betrachtend, leider nicht gut zu werten, da sich auch jener CPU-Wert über eine stärkere Grafikkarten-Ausrüstung noch etwas verschieben läßt – davon abgesehen sind Prozessoren-Vergleichswerte hierzu ziemlich selten. Die beiden Cinebench-Werte sind hingegen unter Übertaktung auf jeweils 5.0 GHz entstanden, einmal kamen dabei im Multithread-Test des Cinebench R15 2008 Punkte und einmal gleich 2166 Punkte heraus.
Technik | TimeSpy CPU | Cinebench R15 (MT) | |
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Core i9-9900K | Coffee Lake Refresh, 8C + HT, 3.6/5.0 GHz, ~450$ | 11459 | 2166 (OC @ 5.0 GHz!) |
Core i9-7900X | Skylake-X, 10C +HT, 3.3/4.3 GHz, 989$ | 10926 | Ø 2187 |
Ryzen 7 2700X | Pinnacle Ridge (Zen+), 8C + SMT, 3.7/4.3 GHz, 329$ | 9147 | Ø 1798 |
Core i7-7820X | Skylake-X, 8C +HT, 3.6/4.3 GHz, 589$ | ? | Ø 1738 |
Core i7-8700K | Coffee Lake, 6C +HT, 3.7/4.7 GHz, 359$ | 7918 | Ø 1421 |
Quellen: Core i9-9900K von 3DMark & Videocardz, 3DMark-Vergleichswerte von Guru3D, Cinebench-Vergleichswerte sind das Mittel der Ergebnisse von AnandTech, SweClockers & TechSpot |
Nachdem Intels Coffee-Lake-Prozessoren schon zu deren Launch im letzten Herbst mit monatelang klar zu hohen Preislagen aufgrund von anfänglichen Lieferschwierigkeiten zu kämpfen hatten und sich dies dann erst in diesem Frühjahr endgültig beruhigte, sind die Straßenpreise der Coffee-Lake-Prozessoren in den letzten Tagen dann doch wieder (deutlich) in die falsche Richtung abgebogen. Und dies nicht nur im Maßstab von ein paar Prozentpunkten, sondern vielmehr mit einer satten "Preiserhöhung" von im Schnitt +22% gegenüber dem Preisstand von diesem März. Besonders stark hiervon betroffen ist erstaunlicherweise der Core i7-8700 (+32%), am wenigsten betroffen hingegen der Core i3-8350K (+7%). Noch nicht wirklich vergleichbar sind in dieser Frage die nachträglich erschienenen Modelle der zweiten Coffee-Lake-Welle – aber auch deren Differenz zwischen Listenpreis und aktuellem Straßenpreis weist auf vergleichsweise hohe Preislagen hin.
Listenpreis | CFL-Launch | 6. März | 13. Sept. | Liste/Straße | März/Sept. | |
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Core i7-8086K | 425$ | - | - | ab 416€ | -2% | - |
Core i7-8700K | 359$ | ab 389€ | ab 328€ | ab 389€ | +8% | +19% |
Core i7-8700 | 303$ | ab 324€ | ab 279€ | ab 368€ | +21% | +32% |
Core i5-8600K | 257$ | ab 269€ | ab 212€ | ab 263€ | +2% | +24% |
Core i5-8600 | 213$ | - | - | ab 229€ | +8% | - |
Core i5-8500 | 192$ | - | - | ab 219€ | +14% | - |
Core i5-8400 | 182$ | ab 195€ | ab 169€ | ab 207€ | +14% | +22% |
Core i3-8350K | 168$ | ab 190€ | ab 163€ | ab 174€ | +4% | +7% |
Core i3-8300 | 138$ | - | - | ab 155€ | +12% | - |
Core i3-8100 | 117$ | ab 125€ | ab 102€ | ab 129€ | +10% | +26% |
Durchschnitt: | +9% | +22% | ||||
Preisnotierungen ausschließlich für sofort lieferbare Angebote; auf Basis von Geizhals |
Vom spanischen El Chapuzas Informatico (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommt ein Vorabtest zum Core i7-9700K, dem Achtkern-Modell ohne HyperThreading aus Intels kommender Core i-9000 Prozessoren-Serie aka dem Coffee-Lake-Refresh, was sich an die kürzlichen Geekbench-Resultate anschließt. Leider ist der Testumfang mit drei Anwendungs- sowie fünf (wertbaren) Spiele-Benchmarks nicht wirklich berauschend, so das die hiermit erreichten Ergebnisse immer noch nicht auf die Goldwaage gelegt werden können. Aber es sieht fast so aus, als würde der Core i7-9700K den für jenen Prozessor relevanten Zweikampf mit dem Core i7-8700K knapp gewinnen, im Schnitt (der nur drei Tests) gab es ein Plus von +6,5% bei der Anwendungs-Performance. Da hier mit Cinebench und x264-Benchmark auch zwei Tests mit dabei waren, welche bekannt gut auf HyperThreading reagieren, der ohne HyperThreading antretende Core i7-9700K aber trotzdem jeweils vorn lag, sollte dies eine gute Ausgangsbasis für dieses CPU-Modell ergeben.
Ryzen 7 2700X | Core i7-6700K | Core i7-8700K | Core i7-9700K | |
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Technik | Pinnacle Ridge, 8C +SMT, 3.7/4.3 GHz | Skylake, 4C +HT, 4.0/4.2 GHz | Coffee Lake, 6C +HT, 3.7/4.7 GHz | Coffee Lake, 8C, 3.6/4.9 GHz |
Anwendungen @ El Chapuzas Informatico (3 Tests) | 119,6% | 67,0% | 100% | 106,5% |
Spiele (FullHD, avg fps) @ El Chapuzas Informatico (5 Tests) | 99,1% | 99,9% | 100% | 101,7% |
Listenpreis | 329$ | 350$ | 359$ | ? |
Videocardz zeigen ein paar Intel-Präsentationsfolien zur ersten Welle des Coffee-Lake-Refreshs, welche exakte Modell-Daten und eine Feature-Liste zur Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K enthält (die restlichen Modelle folgen dann Anfang 2019). Mittels dieser Intel-Unterlagen werden alle bisher genannten technischen Daten zu diesen drei Prozessoren bestätigt, neu ist somit fast nur die Bestätigung des maximalen offiziellen Speichersupports von DDR4/2666 auch bei diesen drei Prozessoren. Alle wichtigen Daten inklusive der nominellen Taktraten waren vorher schon bekannt, inklusive auch den natürlich sogar wichtigeren einzelnen Turbo-Taktraten, welche für den Coffee-Lake-Refresh einen durchgehenden Taktratengewinn von 200-400 MHz sehen.