Mehrere aktuelle Meldungen zeigen derzeit darauf hin, das Intel sich bei der Grafik-Entwicklung (nach dem Wechsel des ehemaligen Radeon-Chips Raja Koduri zu Intel) wirklich grundsätzlich neu positionieren will. Die ersten Hinweise hierzu gibt Ashraf Eassa von der Börsen-Webseiten The Motley Fool mittels zweier Twitter-Postings, welche Codenamen zu dedizierten Grafikchips innerhalb Intels Grafik-Generation 12 und 13 offerieren. Da die 11. Grafik-Generation bei Intel höchstwahrscheinlich bei der CPU-Generation "Ice Lake" zum Einsatz kommen wird, passen diese Grafik-Generationen 12 & 13 also anzunehmenderweise zu den CPU-Generationen "Tiger Lake" sowie der nachfolgenden NextGen-Architektur von Intel. Beides wird damit ein Thema der Jahre 2019 & 2020 sein.
Intel's Gen. 12-based discrete GPU is code-named "Arctic Sound". Will connect to Intel processors via EMIB. Quelle: Ashraf Eassa auf Twitter |
Intel's Gen. 13-based discrete GPU is code-named "Jupiter Sound". Quelle: Ashraf Eassa auf Twitter |
Spätestens mit dem neuen Jahr ist noch die Auflistung mit den kumulierten Systemanforderungen für die schon laufende Spiele-Generation 2017/18 darzureichen, welche sich wie üblich aus den bisher zu notierenden PC-Systemanforderungen der ab Herst 2017 neu herausgekommenen Spieletitel speist. Wie in den diesbezüglichen Meldungen zu den einzelnen Spieletiteln oftmals schon erwähnt, bringt die Spiele-Generation 2017/18 erstmals seit vermutlich der neueren PC-Zeit (seit dem Jahrtausendwechsel) keine höheren Hardware-Anforderungen mit sich, es bleibt vom Anforderungs-Stand sogar wirklich alles wie bei den Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2016/17. Jene wurden für die diesjährige Neuauflage nur noch etwas detaillierter bezüglich der CPU-Anforderungen gestaltet, hinzu konnte natürlich neue Hardware von AMD, Intel und nVidia eingearbeitet werden.
Mindestanforderungen | Empfehlungen für flüssige fps auf bester Bildqualität | |
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Betriebssystem | Windows 10 64-Bit | Windows 10 64-Bit |
Hauptspeicher | 8 GB | 16 GB |
SSD | - | unbedingt |
Prozessor | AMD Bulldozer 8C auf ~4.5 GHz AMD Ryzen 4C (ohne SMT) auf ~3.5 GHz Intel Nehalem 4C (ohne HT) auf ~4.0 GHz Intel Sandy Bridge bis Haswell 4C (ohne HT) auf ~3.5 GHz Intel Broadwell bis Coffee Lake 4C (ohne HT) auf ~3.0 GHz |
AMD Ryzen 6C mit SMT auf ~4.0 GHz Intel Sandy Bridge bis Haswell 4C mit HT auf ~4.5 GHz Intel Broadwell bis Kaby Lake 4C mit HT auf ~4.0 GHz Intel Coffee Lake 6C auf ~3.5 GHz |
Grafikkarte | DirectX-12-Modell mit 2 GB Speicher Radeon HD 7000 Serie: ab Radeon HD 7870 Radeon R200 Serie: ab Radeon R9 270 Radeon R300 Serie: ab Radeon R7 370 Radeon RX 400 Serie: ab Radeon RX 460 Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX 560 GeForce 600 Serie: ab GeForce GTX 660 Ti GeForce 700 Serie: ab GeForce GTX 760 GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 950 SE GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1050 |
für FullHD: DirectX-12-Modell mit 6 GB Speicher Radeon R300 Serie: ab Radeon R9 390 Radeon RX 400 Serie: ab Radeon RX 480 8GB Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX 580 8GB GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX 980 Ti GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1060 6GB für WQHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher GeForce 900 Serie: ab GeForce GTX Titan X (Maxwell) GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1070 Radeon RX 500 Serie: ab Radeon RX Vega 56 für UltraHD: DirectX-12-Modell mit 8 GB Speicher GeForce 1000 Serie: ab GeForce GTX 1080 Ti |
Wie erwartet, hat Intel in der Nacht von Sonntag auf Montag die Core iX-8000G Prozessoren mit integrierter Vega-Grafiklösung von AMD offiziell vorgestellt bzw. erste konkrete Produkte von Dell, HP und Intel selber für Ende des ersten Quartals in Aussicht gestellt. Selbige sollen später noch auf der CES zu sehen sein, sprich Intel ist augenscheinlich wohl schon spruchreif mit dieser bisher mit dem Codenamen "Kaby-Lake-G" laufenden "Intel-CPU mit AMD-Grafik", an dieser Stelle ungenauerweise auch gern einmal als "Intel-APU" tituliert. Gegenüber der Vorberichterstattung ändert sich kaum etwas, insbesondere läßt sich den dort aufbereitenen Intel-eigenen Benchmarks derzeit leider noch nichts neues hinzufügen. Dato ist alles erst einmal nur im Rahmen einer Ankündigung zur späteren Auslieferung, gibt es noch keine auslieferungsreifen Endprodukte mit Kaby-Lake-G und werden unabhängige Benchmarks damit noch ein wenig auf sich warten lassen.
Bei Videocardz finden sich die Daten einer (abgeschriebenen) Intel-Präsentation zu Kaby-Lake-G, der Intel-CPU mit AMD-Grafik, welche kurz vor ihrem Launch steht. Denn jene Daten haben eigentlich ein NDA-Ablaufdatum vom 7. Januar 2018 um 18:01 kalifornischer Zeit, dies ergibt in Mitteleuropa den 8. Januar 2018 um 03:01 Uhr morgens – dann wird Kaby-Lake-G augenscheinlich offiziell werden. Ob es zu diesem Termin schon großartig unabhängige Tests geben wird, bleibt noch offen, die Notiz von Intel, das es im ersten Quartal entsprechende Systeme von Dell, HP und Intel selber (in Form von NUCs) geben wird, deutet allerdings nicht gerade auf einen umgehenden Marktstart mit breiter Produktverfügbarkeit hin. Gut möglich, das Intel jenen Launch bewußt vorgezogen hat, um dem derzeitigen medialen Ungemach bezüglich Meltdown & Spectre ein bißchen eine andere, positivere Nachricht entgegenzustellen.
unlocked | CPU | Intel-GPU | AMD-GPU | |
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Core i7-8809G | ✓ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.2 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GH, 24 CU @ 1063/1190 MHz |
Core i7-8709G | ✗ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.1 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GH, 24 CU @ 1063/1190 MHz |
Core i5-8705G | ✗ | 4C +HT, 8 MB L3, 3.1/4.1 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GL, 20 CU @ 931/1011 MHz |
Core i5-8305G | ✗ | 4C +HT, 6 MB L3, 2.8/3.8 GHz | HD Graphics 630 @ 350/1100 MHz | Radeon RX Vega M GL, 20 CU @ 931/1011 MHz |
laut den Angaben von Wikichip; Daten sind teilweise noch unbestätigt |
Die kürzlich bereits angesprochene schwere Sicherheitslücke in Intel-CPUs hat sich mittlerweile zu einem mittelschweren Drama ausgeweitet, welche nunmehr mittels "Meltdown" einen eigenen Namen samt Webseite hat. Zudem sind es eigentlich nun sogar schon zwei schwere Sicherheitslücken (mit derselben Thematik) geworden (die andere bekam den Namen "Spectre") und inzwischen ist auch Hardware anderer Hersteller betroffen – nicht mehr also nur jene von Intel. Die Hersteller halten sich zwar zumeist noch mit größeren Erklärungen zurück, allerdings gibt es wenigstens erste Statements seitens Google, AMD, ARM, Intel & Microsoft bei Videocardz nachzulesen. Intern dürfte die Grundlage dieses Fehlers schon einige Monate bekannt gewesen sein (der Intel-CEO hatte bereits Ende November so viele Intel-Aktien verkauft, wie er verkaufen durfte), an die Öffentlichkeit wollte man allerdings wohl erst nach dem Windows-Patchday in der nächsten Januar-Woche gehen – was nunmehr weitgehend Makulatur ist. In beiden Fällen geht es grob um das Auslesen von Daten fremder CPU-Prozesse, wobei man mittels Meltdown sogar an Systemdaten herankommt und mit Spectre "nur" an die Daten anderer Anwendungen. Dies ist insbesondere in Server-Umgebungen und dort beim Einsatz von Virtualisierung tödlich, da virtuelle Maschinen je gerade dafür angelegt werden, damit jene nicht an die Daten des Host-Systems oder anderer VMs herankommen.
Am ersten Tag des neuen Jahres stand bei Intel kurzzeitig ein neues Prozessoren-Modell auf der Webseite, welches eigentlich noch gar nicht offiziell ist: Der Core i7-8809G mit "Radeon RX Vega M GH Graphics" – sprich die Intel-CPU mit AMD-Grafik unter dem Codenamen "Kaby-Lake-G", welche Intel für das erste Quartal 2018 angekündigt hatte. Inzwischen wurde diese Modell-Liste seitens Intel wieder bereinigt, in unserem Forum wurde das ganze jedoch im Original festgehalten, womit sich auch eine Bestätigung gewisser technischer Daten ergibt. So handelt es sich hierbei um einen 4-Kern-Prozessor mit HyperThreading und einem Basistakt von 3.1 GHz (frühere Gerüchte sprechen von bis zu 4.1 GHz Turbotakt), welches zum einen mit integrierter Intel HD Graphics 630 als auch mit der extra auf dem Package vorhandenen AMD-Grafiklösung daherkommen wird. Die verbaute Intel-Grafiklösung ergibt sich automatisch aus der Verwendung des Kaby-Lake-Vierkern-Dies – Intel könnte jene allenfalls deaktivieren, was man in diesem Fall aber nicht tut, da jene für einfache Office-Aufgaben vermutlich stromsparender agieren kann als die AMD-Grafiklösung.
Das Hardware-Jahr 2017 hat wie erwartet jede Menge an Neuem mit sich gebracht. Primär hier zu nennen ist sicherlich die "Wiederentdeckung" des Wettbewerbs im CPU-Geschäft – gekrönt am Ende sogar mit auf das Jahr 2017 vorgezogenen, einstmals erst für 2018 geplanten Intel-Architekturen (Coffee Lake). Jener neu entfachte Prozessoren-Wettbewerb wird im nun anbrechenden Hardware-Jahr 2018 unvermindert weitergehen, zudem stehen nach einem enttäuschenden Grafikchip-Jahr 2017 im neuen Jahr wenigstens teilweise wieder beachtbare GPU-Neuigkeiten auf dem Plan. Mangels eines großen Schritts in der Fertigungstechnologie könnte das Hardware-Jahr 2018 dennoch ein wenig ein Übergangsjahr darstellen, denn bei AMD und nVidia wartet man eher auf die sicherlich erst im Jahr 2019 (für PC-Chips) spruchreife 7nm-Fertigung – und ob Intel seine 10nm-Fertigung wirklich bereits im Jahr 2018 fertig bekommt, ist wieder einmal reichlich offen. Doch der Reihe nach ... zum Artikel.
AMD | Intel | nVidia | |
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erstes Quartal | Kaby-Lake-G Mainstream/Midrange-APUs |
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Frühjahr | Vega 11 Midrange-GPUs |
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März | Raven Ridge Mainstream-APUs Pinnacle Ridge Mainstream/Midrange/HighEnd-CPUs |
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April | Coffee Lake (2. Welle) Mainstream/Midrange/HighEnd-CPUs |
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zweites Quartal | Ampere GA104 HighEnd-GPUs |
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Frühling/Sommer | Polaris 12nm Mainstream/Midrange-GPUs |
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Sommer/Herbst | Threadripper 2 Enthusiasten-CPUs |
Ampere GA106 Midrange-GPUs |
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zweites Halbjahr | Vega 20 Enthusiasten-GPUs |
Cannon Lake Mainstream-CPUs |
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Herbst/Winter | Ampere GA107 Mainstream-GPUs |
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viertes Quartal | Cascade Lake Enthusiasten-CPUs |
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Jahresende (potentiell erst 2019) |
Ice Lake Mainstream/Midrange/HighEnd-CPUs |
Ampere GA102 Enthusiasten-GPUs |
Auch nachdem die (immerhin schon im Oktober vorgestellten) Coffee-Lake-Prozessoren nunmehr weitgehend vernünftig verfügbar sind und sich auch die zwischenzeitliche Preisaufschläge wieder zurückgedreht haben, ergibt sich dennoch die Situation, das speziell die Sechskerner von Coffee Lake zu klar anderen Straßenpreisen angeboten werden, als es die Listenpreise suggerieren. Zwar sind die Listenpreise kein offizieller Maßstab für die Straßenpreise, sondern gerade bei Intel eigentlich nur der allererste Großhandelspreis (vor weiteren Rabatten für die wirklich großen Distributoren). Letztendlich hat es sich jedoch eingebürgert, die Intel-Prozessoren faktisch zum Intel-Listenpreis zu verkaufen, teilweise sogar etwas niedriger ansetzen. Auch angesichts eines Dollar/Euro-Kurses, welcher derzeit mal wieder ziemlich genau dem Aufschlag der deutschen Mehrwertsteuer entspricht (welche in US-Preisen üblicherweise nie genannt wird), sollte man also bei Straßenpreisen in deutschen Landen normalerweise den US-Listenpreis in Euro und potentiell leicht weniger als das sehen. Selbiges System funktioniert sowohl bei AMDs Ryzen (DE-Straßenpreis durchschnittlich -14,9% zum US-Listenpreis) als auch Intels Core X (DE-Straßenpreis durchschnittlich -9,9% zum US-Listenpreis) – nicht jedoch beim Intels Coffee Lake, welches nach wie vor klar teurer als der US-Listenpreis angeboten wird.
DE-Straßenpreis vs. US-Listenpreis | absolute Abweichung | durchschn. Abweichung |
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AMD Ryzen (inkl. Threadripper) | -7% bis -28% | -14,9% günstiger |
Intel Coffee Lake | -8% bis +26% | +9,5% teurer |
Intel Coffee Lake – nur Core i5/i7 | +8% bis +26% | +16,9% teurer |
Intel Skylake-X & Kaby-Lake-X | -7% bis -18% | -9,9% günstiger |
positive Werte bedeuten, man bezahlt einen höheren DE-Straßenpreis als den US-Listenpreis |
Mit der Umfrage von letzter Woche wurde wieder einmal die im Spiele-System eingesetzte Prozessoren-Architektur abgefragt – gleichlautend zu früheren Umfragen aus dem September 2016 sowie aus dem Juni 2014. In dieser Umfrage ging es weder um Leistungsklassizifierungen noch Einordnungen der jeweiligen Plattformen von LowCost bis Enthusiast, sondern allein um die Frage der zugrundeliegenden Prozessoren-Architektur – weswegen auch Skylake, Kaby Lake und Coffee Lake als eine Antwortoption liefen, da der CPU-Teil dieser Intel-Generationen bekannt unverändert ist. Ein sehr erstaunliches Ergebnis ist es dann, wenn AMDs Ryzen (schließlich erst in diesem Frühjahr gestartet) inzwischen mit 19,3% sogar auf einen höheren Verbreitungsgrad kommt als diese "Dreifach"-Generation seitens Intel, welche in weit mehr als der doppelten Zeit (Skylake startete schon im August 2015) nur einen Verbreitungsgrad von 15,4% erringen konnte.
Die ComputerBase sowie Videocardz berichten über eine in Fernost aufgetauchte neue Intel-Roadmap für Desktop-Prozessoren, welche dort augenscheinlich bei einer Präsentationsveranstaltung zu sehen war, im Original bei MyDrivers jedoch leider schon wieder gelöscht wurde. Jene Intel-Roadmap wurde allerdings gesichert und sieht erst einmal echt aus, die dort notierten Daten sind insgesamt auch wenig überraschend: Für das erste Quartal 2018 ist die zweite Welle von Coffee Lake eingezeichnet, so wie es auch von früheren Intel-Roadmaps her bekannt war. Regelrecht neu ist allein die Eintragung des Skylake-X-Nachfolgers in der HEDT-Sparte – dort wird es ab dem vierten Quartal 2018 die "Cascade Lake-X" Prozessoren zu kaufen geben.