Vergleichsweise ohne größeres Echo hat Intel am Montag den zweiten Teil des Core-X-Portfolios in den Markt sowie zu den Hardwaretestern gebracht. Es gab zwar gerade im englischsprachigen Bereich trotzdem eine stattliche Anzahl entsprechender Hardwaretests, allerdings wurde hierbei primär nur der 18-Kerner Core i9-7980XE getestet, einige Tester hatten auch noch den 16-Kerner Core i9-7960X zur Verfügung. Der 14-Kerner Core i9-7940X fehlt hingegen ganz – und auch die Benchmarks zum eigentlich schon vor einem Monat avisierten 12-Kerner Core i9-7920X wurden auch bei dieser Gelegenheit nicht nachgereicht. Intels Augenmerk lag wohl gänzlich darauf, AMDs Ryzen Threadripper 1950X den Performance-Thron zu entreißen – dafür gab es jede Menge Benchmarks mit der 2000-Dollar-CPU Core i9-7980XE, die interessanteren Teile des höheren Core-X-Portfolios wurden hierbei allerdings oftmals nicht beachtet ... zum Artikel.
i9-7900X | TR-1950X | i9-7960X | i9-7980XE | |
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Technik | Skylake-X, 10C +HT, 3.3/4.3 GHz +TB3.0, 140W TDP | Zen, 16C +SMT, 3.4/4.0 GHz +XFR, 180W TDP | Skylake-X, 16C +HT, 2.8/4.2 GHz +TB3.0, 165W TDP | Skylake-X, 18C +HT, 2.6/4.2 GHz +TB3.0, 165W TDP |
Anwendungs-Performance | 92,5% | 100% | 113,7% | 116,8% |
übliche Übertaktung | 4.5-4.6 GHz | 4.0 GHz | 4.5-4.6 GHz | 4.5-4.6 GHz |
Listenpreis | 989$ | 999$ | 1699$ | 1999$ |
WCCF Tech breiten einige weitere fernöstliche Benchmarks zum Core i7-8700K aus, leider wird deren Quelle (wiederum) nicht genannt. Die neuen Benchmarks ergänzen das schon bestehende Performance-Bild auf Basis anderer Vorab-Benchmarks zum Core i7-8700K: Meldung #1, Meldung #2, Meldung #3 & Meldung #4. Vergleichende Zahlen desselben Testers gibt es leider nicht, diese müssen aus anderen Hardware-Tests zusammengeklaubt werden – was immer einen gewissen Unsicherheitsfaktor ergibt, trotz das es sich hierbei um eigentlich sehr gut vergleichbare Standard-Benchmarks handelt. Bezüglich der insgesamt herauskommenden Performance gibt es trotzdem natürlich keinerlei Überraschungen: Der Core i7-8700K von Coffee Lake rennt dem Core i7-7700K von Kaby Lake in diesen nahezu ideal skalierenden Tests um +42% davon, gegenüber dem Core i7-7800X von Skylake-X liegt der kommende Intel-Prozessor noch um +9% vorn.
Core i7-7700K | Core i7-8700K | Core i7-7800X | |
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Technik | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz, 91W TDP, 339$ | Coffee Lake, 6C +SMT, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP, 359$ | Skylake-X, 6C +HT, 3.5/4.0 GHz, 140W TDP, 383$ |
3DMark13 TimeSpy (CPU) | 5329 | 7686 | 7098 |
3DMark13 FireStrike (Physics) | ~14500 | 19256 | ? |
Cinebench R15 (MultiThread) | 972 | 1402 | 1281 |
CPU-Z (SingleThread) | 538 | 525,4 | 472 |
CPU-Z (MultiThread) | 2739 | 3832,6 | 3641 |
FritzChess (SingleThread) | 3518 | 3513 | 3167 |
FritzChess (MultiThread) | 17468 | 24537 | 21352 |
gemittelte MT-Performance | Basis=100% | +42% | +30% |
Werte-Quellen | 7700K & 8700X: ComputerBase, Bit-Tech & WCCF Tech; 8700K: WCCF Tech |
Prozessorenentwickler Intel hat die Coffee-Lake-Generation offiziell für einen Marktstart am 5. Oktober 2017 angekündigt. Die Coffee-Lake-Prozessoren werden wie erwartet unter dem Verkaufslabel der "Core iX-8000" Serie im Desktop-Markt erscheinen – für Mobile-Bedürfnisse enthält diese Prozessoren-Serie wie bekannt keine Coffee-Lake-basierten Prozessoren, sondern einen Kaby-Lake-Refresh. Die Daten der angekündigten Prozessoren-Modelle entsprechen (bis auf minimale Abweichungen) den Vorab-Informationen, die bislang noch unbekannten Taktraten der integrierten Grafik sowie der einzelnen Turbo-Stufen hat Intel noch nicht offiziell bekanntgegeben. Großartige Hinweise auf die konkreten Architektur-Verbesserungen von Coffee Lake sind derzeit auch noch nicht bekannt – es wird dann Aufgabe der Launchreviews zum 5. Oktober sein, dies auszubreiten bzw. deren Effekt herauszuarbeiten.
![]() Intel "Coffee Lake" offizielle Spezifikationen |
![]() Intel "Coffee Lake" Plattform Overview |
Beim koreanischen Coolenjoy (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Videocardz) sind erste Benchmarks zum kommenden Spitzenmodell von Skylake-X bzw. der Core-X-Prozessoren aufgetaucht, dem Core i9-7980XE. Jener bietet gegenüber dem Zehnkerner Core i9-7900X gleich 8 mehr CPU-Kerne an, hat dafür mit 2.6/4.2 GHz gegenüber 3.3/4.3 GHz aber auch etwas niedrigere Taktraten zu verkraften. Allerdings scheint das Testboard noch nicht gut mit dem 18-Kerner zurechtgekommen zu sein, denn laut dem Tester versuchte jenes einen Allcore-Turbo von 4.2 GHz zu fahren – was natürlich nicht dem Normalbetrieb bzw. den regulären Turbostufen bei Core X entspricht. Jener AllCore-Turbo scheint allerdings auch nicht durchgängig gehalten worden zu sein, denn der Tester spricht desweiteren von zwischen 2.6 und 4.2 GHz schwankenden Taktraten – hier dürften dann Temperatur- und TDP-Limit mit im Spiel gewesen sein. Insofern ist nicht bestimmbar, wie weit jene Benchmarks vom regulären Leistungsniveau eines Core i9-7980XE abweichen – klar schneller als jenes sind sie in jedem Fall.
i7-7820X | i9-7900X | TR-1920X | TR-1950X | i9-7980XE | |
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Technik | Skylake-X, 8C +HT, 3.6/4.3 GHz +TB3.0, 589$ | Skylake-X, 10C +HT, 3.3/4.3 GHz +TB3.0, 989$ | Zen, 12C +SMT, 3.5/4.0 GHz +XFR, 799$ | Zen, 16C +SMT, 3.4/4.0 GHz +XFR, 999$ | Skylake-X, 18C +HT, 2.6/4.2 GHz +TB3.0, 1999$ |
Anmerkung | - | - | - | - | @ 4.2 GHz AllCore-Turbo |
3DMark13 FireStrike (Physics) | 21102 | 24234 | 23767 | 27579 | 32201 |
7-Zip 16.04 | 47892 | 58276 | 57738 | 71092 | 102681 |
Cinebench R15 (Multithread) | 1776 | 2207 | 2448 | 3069 | 4204 |
CPU-Z 1.80.0 (Multithread) | 4860,3 | 5416,4 | 6936,8 | 9132,6 | 11323 |
wPrime 2.10 (1024M) | 94,975 sec | 75,329 sec | 70,046 sec | 53,133 sec | 41,023 sec |
Im Notebookreview-Forum (via ComputerBase) hat der offizielle Account des Notebook-Herstellers Eurocom eine interessante Bemerkung fallengelassen: Danach wird man für seine HighEnd-Notebooks der Tornado-Marke (welche auf Basis von Desktop-Prozessoren erstellt werden) den demnächst antretenden Z370-Chipsatz der Coffee-Lake-Prozessoren auslassen, um dafür gleich zum Z390-Chipsatz weiterzugehen – mittels welchem auch Prozessoren mit 8 CPU-Kernen und 16 Threads unterstützt werden sollen. Sofern hier kein einfacher Schreibfehler vorliegt, hat damit der Notebook-Hersteller faktisch verkündet, das die Coffee Lake nachfolgende CPU-Generation von Intel in Form von "Ice Lake" dann gleich Achtkern-Prozessoren auch ins normale Consumer-Segment bringen wird (im englischen Sprachgebrauch das "Mainstream-Segment", die bessere deutsche Übersetzung wäre der "Massenmarkt").
We are planning to update Tornado F5 to Z390 chipset supporting 8C/16T CPUs coming in H2/18. We will launch F7 at the same time too. We will skip z370 chipset. Quelle: Eurocom @ Notebookreview-Forum |
Videocardz haben weitere Benchmarks zum Topmodell der Coffee-Lake-Generation aufgetrieben, dem Core i7-8700K. Allerdings handelt es sich mit Sicherheit nicht um die ersten Benchmarks zu diesem Prozessor, da gab es vor kurzem bereits andere Wortmeldungen hierzu: News #1, News #2 & News #3. Die neuen Zahlen unter Cinebench, CPU-Z und dem Geekbench lassen sich insbesondere mit der ersten Benchmark-Meldung vergleichen, dort gab es schließlich auch Cinebench-Werte. Mit der neuen Benchmark-Meldung fallen jene allerdings etwas anders aus: Die Singlethread-Performance liegt mit 196 Punkten gegenüber bisher 191 Punkten noch nahezu gleich – die Multithread-Performance liegt hingegen mit 1230 Punkten gegenüber bisher 1410 Punkten deutlich niedriger als beim diesbezüglichen ersten Test des Core i7-8700K.
Ryzen 7 1700 | Core i7-7700K | Core i7-7800X | Core i7-8700K | ||
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Technik | Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz +XFR, 65W TDP, 329$ | Kaby Lake, 4C +HT, 4.2/4.5 GHz, 91W TDP, 339$ | Skylake-X, 6C +HT, 3.5/4.0 GHz, 140W TDP, 383$ | Coffee Lake, 6C +SMT, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP | |
Cinebench R15 (ST) | 148 | 196 | 170 | 191 | 196 |
Cinebench R15 (MT) | 1426 | 972 | 1281 | 1410 | 1230 |
Werte-Quellen | ComputerBase | ComputerBase | ComputerBase | WCCF Tech | Videocardz |
CPU Perf.-Index | 109% | Basis=100% | 116% | ? |
Die zuletzt erwähnten Benchmarks einiger Kaby-Lake-Refresh-Prozessoren bei Notebookcheck zeigten nicht nur eine hervorragende Performance dieser Prozessoren an, sondern auch auf ein Problem von fallenden Taktraten unter Dauerlast mit nachfolgend erheblichen Leistungsabfall – welches sich insbesondere dann gern zeigt, wenn man höherwertige Mobile-CPUs unter besonders kleine, flache Notebooks (mit demzufolge schwacher Kühllösung) packt. Dabei war dieses Problem auf den angesprochenen Kaby-Lake-CPUs noch vergleichsweise ertragbar, doch Notebookcheck haben im Laufe des Juli hierzu einige Artikel zu schon am Markt befindlichen Notebooks herausgebracht, wobei noch viel härtere Fälle aufgedeckt wurden: Einzeltests hierzu gab es zum Microsoft Surface Pro (-33% mit dem Core i5-7300U, -18% mit dem Core i7-7600U unter einer Cinebench-Dauerschleife) und zum Huawei MateBook X (-36% mit dem Core i5-7200U), eine (lesenswerte) generelle Betrachtung der Situation liefert weitere Werte von mehreren Notebooks: Beispielsweise das MSI GS73VR 7RF mit Core i7-7700HQ (immerhin eine 45-Watt-CPU) ging genauso um -30% herunter, während beim Dell Precision 5520 mit Xeon E3-1505M v6 (auch eine 45W-CPU) es zu dauerhaft stark schwankenden Werten kam, die im tiefsten Stand aber auch -35% gegenüber dem ersten Durchlauf erreichten.
Wie Videocardz berichten, scheint Intels "Coffee Lake" Prozessoren-Generation nunmehr am 5. Oktober 2017 an den Start zu gehen. Als Beleg hierfür dient ein Screenshot aus einem Warenwirtschaftsprogramm, welches für den Core i7-8700K dieses Launchdatum explizit angibt. Der 5. Oktober 2017 wäre der Donnerstag der ersten Oktober-Woche, der konkrete Launchzeitpunkt könnte (angenommenerweise) auf 15 Uhr deutscher Zeit liegen (6 Uhr morgens in Kalifornien). Während jene Launchzeit wie gesagt noch ungewiß ist, erscheint der Launchtag als ziemlich passend – zuletzt gab es ja schon Unter-der-Hand-Meldungen, welche von Anfang Oktober sprachen. Rein technisch sollte zudem bei Intel alles spruchreif bezüglich Coffee Lake sein – von den fehlenden neuen Mainboard-Chipsätzen einmal abgesehen, aber diesbezüglich hilft sich Intel schlicht mit der Umlabelung des Z270-Chipsatzes zum "Z370"-Chipsatz weiter (wobei Coffee Lake dennoch durchgehend neue Mainboards erfordert).
Bislang noch wenig beachtet, wurde schon im Juli beim koreanischen Hardware Battle ein Übertaktungsergebnis zu Coffee Lake gepostet – noch zu Zeiten, wo weder der Verkaufsname des benutzten Prozessors klar war noch dessen Taktraten final waren. Vielmehr wurde hierbei ein Coffee-Lake-Prozessor mit 6 CPU-Kernen (samt aktivem HyperThreading) im Engineering-Sample-Status auf immerhin glatt 5.0 GHz übertaktet. Dies ist ein gerade für eine Vorserien-CPU beachtliches Ergebnis, welches sicherlich den Traum aller zukünftigen Coffee-Lake-Käufer darstellt. Denn natürlich sind 6 CPU-Kerne von Intel-Güte auf gleich 5 GHz einfach eine Hausnummer, dagegen dürften sich jegliche Vielkern-Prozessoren insbesondere im Spielebereich fruchtlos abmühen. Allerdings wäre auch umgehend davor zu warnen, dieses Übertaktungsergebnis als "gegeben" für alle zukünftigen Serien-Prozessoren anzunehmen. Der Übertakter dürfte wohl einiges Glück gehabt haben, ausgerechnet ein Engineering-Sample schon auf diese "Traum-Taktrate" bekommen zu können. Von den Serien-Exemplaren ist jetzt nichts deutlich niedrigeres zu erwarten, aber ob alle (oder die meisten) Serien-Exemplare diese 5-GHz-Grenze schaffen, kann mittels dieses einzelnen Übertaktungsversuchs noch nicht bestätigt werden.
Tom's Hardware (via Videocardz) bringen erneut das Thema PCI Express 4.0 & 5.0 und dessen Terminlage auf – und versprechen per Überschrift die Markteinführung von PCI Express 4.0 noch im Jahr 2017. Laut der aktuellen PCI-SIG Roadmap wird dieses Jahr allerdings erst einmal nur die entgültige Finalisierung von PCI Express 4.0 sehen, während PCI Express 5.0 dann sogar schon im Jahr 2019 folgen soll. Vor allem wichtig ist hierbei der Punkt, das jene Zeitangaben keinesfalls auf eine Markteinführung hinzeigen – sondern allein auf die offizielle Verabschiedung der finalen Spezifikation, schließlich ist das PCI-SIG ein Standardisierungs-Gremium und kein Hardware-Hersteller. Natürlich liegen den Mitgliedern dieser Industrievereinigung alle Vorversionen der Spezifikation vor und ein Hardware-Hersteller könnte, sofern gewollt, bereits parallel seine eigene Entwicklung an entsprechenden PCI-Express-Controllern der jeweils neuesten Version vorantreiben und jene im Idealfall bereits mit der Präsentation der finalen Spezifikation spruchreif haben.
![]() PCI-SIG PCI Express Roadmap (August 2017) |
![]() PCI-SIG PCI Express 1.x bis 5.0 Bandbreiten |