Mit der Bekanntgabe der wesentlichen Hardware-Spezifikationen zur Microsoft Xbox Series X sowie zur Sony Playstation 5 ergab sich natürlich sofort ein Vergleich der jeweiligen Rohleistungen – mit dem bekannt besseren Ausgang zugunsten der Microsoft-Konsole, was dann teilweise zu einer ziemlichen Enttäuschung über die Sony-Vorstellung führte. Dabei kann man sicherlich auch den Gedanken zur Diskussion stellen, das Hardware-Spezifikationen von Spielekonsolen keineswegs so eng zu sehen sind wie auf dem PC – für die Konsolen zählen die Ausgewogenheit der Hardware sowie das herumbefindliche Ökosystem weit mehr als gewisse Differenzen bei der Rohleistung. Bestes Beispiel hierfür sind die viel größeren Hardware-Differenzen zwischen Xbox One und Playstation 4, welche sich allerdings in der Praxis in aller Regel nur in (etwas) geringeren Renderauflösungen gezeigt haben, nicht jedoch in grundsätzlich anderen Spielen. Vor allem aber werden zwischen XBSX und PS5 zwei Punkte vergessen, welche die vorhandene Differenz bei der nominellen Rechenleistung in der Praxis weiter zusammenstauchen:
Microsoft hat mit "DirectX 12 Ultimate" eine neue, offizielle Ausbaustufe der DirectX 12 Grafik-API mittels eines Blog-Eintrags vorgestellt, welche ab dem kommenden Windows-Update 20H1 verfügbar wird. Für jene neue Ausbaustufe wählte man keine numerische Bezeichnung wie bisher mit den Feature-Levels – was immer leicht mißverständlich war und mittels der verschiedenen Tier-Levels auch ziemlich schwammig daherkommt. Inoffiziell kann man DirectX 12 Ultimate natürlich auch als "DirectX 12 Feature-Level 12_2" bezeichnen, treffender wäre aber eher die Abkürzung "DX12U". Unter dieser hat Microsoft dann schlicht vier bereits existierende optionale DirectX-12-Feature nunmehr verpflichtend gemacht: "DirectX RayTracing" (DXR) in der neuen Version 1.1, "Variable Rate Shading" (VSR), "Mesh Shaders" & "Sampler Feedback". Sinn und Zweck der Maßnahme ist natürlich die Abgrenzung neuerer Hardware gegenüber älterer Hardware – weswegen sich AMD & nVidia auch gleich bemühten zu betonen, welche ihrer Hardware nunmehr bereits DX12U unterstützt: Bei AMD wird dies die kommende RDNA2-basierte Generation um die Navi-2X-Grafikchips sein, während nVidia in dieser Angelegenheit vorn liegt, da bereits deren aktuelle RTX-Grafikkarten der GeForce-20-Serie für DX12U (und damit das entsprechende Logo) ausgelegt sind.
DirectX 12 FL 12_0 | DirectX 12 FL 12_1 | DirectX 12 Ultimate | |
---|---|---|---|
AMD | GCN2/GCN3, Polaris | Vega, RDNA1 | RDNA2 |
Intel | - | Skylake, Kaby Lake, Coffee Lake, Comet Lake | ? |
nVidia | - | Maxwell 2, Pascal, Turing (GF16) | Turing (GF20), Ampere |
Nach Microsoft hat nun auch Sony die mehr oder weniger vollständigen Hardware-Spezifikationen seiner NextGen-Konsole "Playstation 5" im Rahmen eines Videostream-Events bekanntgegeben. Eigentlich sollte diese Vorstellung auf der (nunmehr abgesagten) GDC erfolgen – war insofern wohl lange vorher geplant und ist demzufolge keine Reaktion auf die kürzliche Microsoft-Offenlegung der Xbox Series X. Gegenüber dieser hat es die Playstation 5 derzeit in den Augen der Öffentlichkeit schwer, da man mit der Playstation 5 unterhalb der Hardware-Daten der Microsoft-Konsole herauskommt: Bei der CPU ergibt sich noch ein grober Gleichstand, aber die GPU ist mit nur 36 Shader-Clustern und bis zu 10,3 TFlops Rechenleistung an einem 256 Bit GDDR6-Interface doch augenscheinlich kleiner ausgelegt als beim Microsoft-Pendant mit 52 Shader-Clustern auf 12,1 TFlops Rechenleistung an einem 320 Bit GDDR6-Interface.
Sony Playstation 5 | Microsoft Xbox Series X | |
---|---|---|
Prozessor | 8C/16T Zen 2 @ ≤3.5 GHz | 8C/16T Zen 2 @ 3.6 GHz (ohne SMT @ 3.8 GHz) |
Grafiklösung | 36 CU RDNA2 @ ≤2.23 GHz (≤10,3 TFlops) | 52 CU RDNA2 @ 1.825 GHz (12,1 TFlops) |
Speicherinterface | 256 Bit GDDR6 @ 3500 MHz QDR (448 GB/sec) | 320 Bit GDDR6 @ 3500 MHz QDR (Ø 476 GB/sec) |
Speicher | 16 GB GDDR6 | 16 GB GDDR6 (13,5 GB für Spiele) |
Festplatte | 825 GB NVMe-SSD @ 5,5 GB/sec (8-9 GB/sec mit Kompression) | 1 TB NVMe-SSD @ 2,4 GB/sec (4,8 GB/sec mit Kompression) |
Preislage | ??? | ??? |
Release | "Holiday Season" 2020 | "Holiday Season" 2020 |
Nach der bereits weitgehenden Microsoft-Offenlegung Ende Februar zur Technik der kommenden Spielekonsole "Xbox Series X" haben Microsoft im eigenen Xbox-Blog sowie Eurogamer mittels eines unter Mithilfe von Microsoft entstandenden Artikels die Konsolen-Spezifikationen nun nochmals genauer ausgeführt – und dabei insbesondere die bestehenden Wissenlücken bei CPU, Speicherinterface und Speichermenge geschlossen. Somit präsentiert sich der SoC der Xbox Series X nunmehr als ein 360mm² großer Chip mit 15,3 Mrd. Transistoren unter der N7P-Fertigung von TSMC – hierbei kommt also noch keine EUV-Belichtung zum Einsatz, sondern "nur" das zweitbeste der drei 7nm-Verfahren von TSMC. In diese nahe der Xbox One X kommende Chipfläche quetschen AMD und Microsoft dann 8 CPU-Kerne auf Basis von Zen 2 samt SMT auf Taktraten von 3.8 GHz sowie eine RDNA2-basierte Grafiklösung mit 52 Shader-Clustern (aka 3328 Shader-Einheiten) auf 1825 MHz GPU-Takt – was dann 12,1 TFlops FP32-Rechenleistung ergibt und damit früheren Microsoft-Vorgaben entspricht.
In einem Beitrag auf der Microsoft-eigenen Xbox-Seite hat Xbox-Chef Phil Spencer nochmals genaueres zur Hardware der kommenden Xbox Series X bekanntgegeben – darunter auch eine Bestätigung von 12 TFlops Grafikchip-Rechenleistung. Dies entspricht exakt einem Leak zum letzten Jahresende – wobei dann interessant wird zu sehen, ob jener Leak auch in den anderen Punkten (Speicherbandbreite der Xbox Series X sowie Hardware-Spezifikationen zur Playstation 5) recht behalten wird. Offen bleibt damit primär noch die Frage nach der Speicherbestückung der Xbox Series X – doch wenn die vom vorgenannten Leak verbreiteten 560 GB/sec Speicherbandbreite stimmen, dann ergibt dies fast nur mit einem 384 Bit GDDR6-Interface Sinn, was dann automatisch zu 24 GB GDDR6-Speicher für diese NextGen-Konsole führt. Und dies wäre dann schon ein netter Zugewinn gegenüber der ursprünglichen Xbox One mit 1,3 TFlops Grafik-Rechenleistung (XBSX hat das 9fache), 68 GB/sec Speicherbandbreite (das 8fache, ohne Betrachtung des eDRAM der Xbox One) sowie 8 GB Speicher (das 3fache).
|
Das Hardware-Jahr 2019 war über den Durchmarsch von Zen 2 schon einmal sehr interessant, das anbrechende Hardware-Jahr 2020 dürfte dem noch einmal kräftig einen oben drauf setzen – primär vorangetrieben durch die nunmehr breitere Verfügbarkeit der 7nm-Fertigung, auch in deren EUV-Ausführung "7nm+": Denn AMD und nVidia werden darauf aufbauend eine Vielzahl an spannenden Produkten herausbringen, zum Jahresende steht dann sogar eine neue Spielekonsolen-Generation an. Nur Intel hat weiterhin mit seiner 10nm-Fertigung zu kämpfen und kann daher nicht ganz so wie man sicherlich möchte, hat aber dennoch mit der Rückkehr in den Grafikkartenmarkt einen sehr beachtenswerten Punkt für sich. Die mit dem Jahr 2020 anstehenden (großen) Hardware-Entwicklungen der CPU/GPU-Entwickler AMD, Intel & nVidia sollen somit hiermit vorausschauend betrachtet werden ... zum Artikel.
Golem berichten über einen kurzzeitig auf 'Github' zu sehenden Leak, welcher die (angeblichen) Hardware-Spezifikationen von Sonys Playstation 5 und Microsofts Xbox Series X (in der größeren Anaconda-Bauform) offenlegte. Gänzlich sicher hierüber sein kann man sich leider noch nicht, laut unserem Forum gibt es auch abweichende Ansichten sowie existieren zumindest die PS5-Daten erstaunlicherweise schon seit diesem Sommer – nun aber wurde alles innerhalb eines Tages gelöscht, inklusive sogar einiger Tweets hierzu. Letzteres deutet dann eher auf einen Treffer mit diesen Daten hin, auch wenn jene inhaltlich teilweise überraschen. Denn neben einer augenscheinlich ziemlich gleichen CPU-Lösung weichen die Grafik-Lösungen kräftig voneinander ab: Microsoft kommt bei der Xbox Series X mit dem erwarteten dicken Design auf 56 Shader-Clustern und (angeblich) 1675 MHz Grafik-Takt daher, was eine Rechenleistung von 12,0 TFlops ergibt – nahe der GeForce RTX 2080 Super (11,2 TFlops). Dazu gibt es eine durchaus passende Speicherbandbreite von 560 GB/sec auf Basis eines GDDR6-Interfaces, wobei sich Bit-Breite, Taktrate und Speichermenge nicht aus diesem Leak ergeben.
Playstation 5 | Xbox Series X | |
---|---|---|
Prozessor | Zen 2, 8C/16T | Zen 2, 8C/16T |
Grafiklösung | RDNA2, 36 Shader-Cluster @ 2 GHz | RDNA2, 56 Shader-Cluster @ 1675 MHz |
Interface | 256 Bit GDDR6 @ 3500 MHz | ? Bit GDDR6 |
Rohleistungen | 9,2 TFlops @ 448 GB/sec | 12,0 TFlops & 560 GB/sec |
basierend auf einem Leak bei 'Github', gesichert seitens Golem |
Bei Pastebin (via Xbox Dynasty) ist eine komplette Auflistung der Hardware-Spezifikationen der kommenden Xbox Scarlett aufgetaucht. Hierbei wurden sowohl die Spezifikationen des aktuellen Developer Kits als auch die Spezifikationen der finale Konsole sehr detailliert beschrieben – entweder lagen hierzu also Insider-Informationen vor, oder das ganze ist ein großer Fake. Für die Echtheit der Information spricht teilweise, das nirgendwo Übertreibungen oder augenscheinliche Unstimmigkeiten zu finden sind bzw. daß das ganze durchaus ins Rahmenbild passt, welches bislang zur Xbox Scarlett existiert. Eine Gewähr für die Korrektheit dieser Informationen kann dennoch nicht übernommen werden – man kann sich derzeit mehr oder weniger nur auf diese Informationen einlassen, in der Hoffnung, das dies alles stimmen möge.
Microsoft Xbox "Scarlett" Hardware-Spezifikationen
Im Rahmen seiner E3-Präsentation hat Microsoft die nächste Xbox-Generation angekündigt sowie einige technische Details zu dieser bekanntgegeben. Die derzeit nur mit Codenamen "Xbox Scarlett" genannte nächste Xbox-Konsole ist für die "Holiday-Season 2020" zu erwarten, womit die Ballung der Jahresendfeiertage um Thanksgiving und Weihnachten/Neujahr gemeint ist – was also eine Auslieferung im November oder Dezember 2020 ergibt. Wie erwartet besteht die Xbox Scarlett technisch aus einem Zen-2-Prozessor samt einer Navi-Grafiklösung, als Speichertyp kommt laut Microsoft GDDR6 zum Einsatz. Abseits der offiziellen Verlautbarungen waren kurz (unscharfe) Bilder der Platine zu sehen (Quellen #1 & #2), welche den Rückschluß auf ein 384 Bit breites Speicherinterface mit einer Speicherbandbreite von 672 GB/sec samt der Speichergröße von 24 GB ermöglichen. Dies wäre sicherlich erstklassig, im PC-Bereich kommt allein die GeForce RTX 2080 Ti (616 GB/sec) an diese Speicherbandbreite heran, nur die (in dieser Frage überdimensionierte) Radeon VII (1024 GB/sec) bietet noch mehr Speicherbandbreite.
Microsoft "Xbox Scarlett"
In einem Gespräch mit Wired hat Sonys "System Architect" Mark Cerny vergleichsweise tief zur nächsten Spielekonsole von Sony blicken lassen – der Einfachheit halber nachfolgend als "Playstation 5" bzw. PS5 bezeichnet, auch wenn Sony diese Namenswahl derzeit noch nicht bestätigen wollte. Nicht gänzlich unerwartet enthält der Konsolen-SoC eine CPU-Einheit auf Basis von Zen 2 bzw. Ryzen 3000 mit 8 CPU-Kernen sowie eine GPU-Einheit auf Basis der Navi-Architektur – exakt so wurden die NextGen-Konsolen von Sony und Microsoft bereits vorhergesagt. Wichtige fehlende Punkte sind dann natürlich noch die Anzahl der verbauten Shader-Einheiten bei der Navi-Grafik sowie die Menge des verbauten gemeinsamen Speichers – genau an diesen beiden Punkten wird sich dann die eigentliche Leistungsfähigkeit der kommenden Sony-Konsole ergeben.
Sony "Playstation 5"