Eine Umfrage von Ende Februar fragte nach dem Ersteindruck zur GeForce GTX 1660 Ti – der ersten Karte von nVidias "GeForce GTX 16" Serie, und damit auch der ersten Turing-basierten Karte ohne RayTracing und DLSS mangels der entsprechenden Hardware-Einheiten beim zugrundeliegenden TU116-Grafikchip. Die Karte des Midrange-Preissegments (Listenpreis 279 Dollar) wird nur maßvoll vernünftig bewertet bei nur 20,8 positiver Ersteindruck: Dies reicht zwar immerhin noch für das (bisher) zweitbeste Resultat innerhalb der Turing-Generation aus, ist aber auch deutlich schlechter als beim direkten Vorgänger in Form der GeForce GTX 1060 6GB (seinerzeit 43,7% positiver Ersteindruck). Der durchschnittliche wie negative Ersteindruck zur GeForce GTX 1660 Ti zeigen mit 41,2% bzw. 38,0% in dieselbe Richtung: Generell betrachtet wird die Karte nicht wirklich gut bewertet, innerhalb der Turing-Generation liegt jene jedoch mit an der Spitze (niedrigster negativer Ersteindruck aller bisherigen Turing-Grafikkarten).
Als Problemfeld wird dabei gerade nicht das Fehlen von RayTracing und DLSS angesehen, dies war nur für 2,2% der Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck von primärer Wichtigkeit. Neben 16,5%, die bei der GeForce GTX 1660 Ti noch etwas zu wenig Mehrperformance sehen sowie weiteren 25,7%, welche der Preispunkt noch nicht überzeugt, stimmten vor allem satte 49,3% in Richtung einer zu knappen Speichermenge ab. Dies entspricht im übrigen dem üblicherweise in Diskussionen zu sehenden Bild, das die 6 GB Grafikkartenspeicher diverser nVidia-Grafikkarten ca. der Hälfte der Diskutierenden zu wenig ist, während die andere Hälfte diesbezüglich derzeit noch kein gravierendes Problem sieht. Bei der entsprechenden Umfrage zur GeForce RTX 2060 (mit ebenfalls 6 GB Grafikkartenspeicher) kam ein ähnliches Bild heraus, dort votierten gleich 60,0% in Richtung der Speichermenge als Problem (wobei die GeForce RTX 2060 teurer angesetzt ist, womit das Thema ergo mehr Relevanz hat).
nVidia wird natürlich selber wissen, das die gebotene Speichermenge nicht optimal ist – kann sich dies aber am Markt wahrscheinlich trotzdem leisten, zumindest noch in dieser Grafikkarten-Generation. nVidia läßt hiermit zwar eine gewisse Flanke gegenüber den 8-GB-Angeboten von AMD offen, aber so lange AMD nur ältere Grafikkarten (vor allem basierend auf älteren Grafikchips) als Kontrahenten aufbieten kann, hat nVidia genügend andere Argumente auf seiner Seite (Neuheitswerts, Mehrperformance und geringerer Stromverbrauch gegenüber der Radeon RX 590). Insofern dürfte sich die GeForce GTX 1660 Ti vermutlich (deutlich) besser verkaufen lassen, als was es das potentielle Kaufinteresse von nur 5,7% gemäß dieser Umfrage zuerst vermuten lassen würde. Hier gilt allerdings einzurechnen, das es Karten des Mainstream- und Midrange-Segments im 3DCenter vergleichsweise schwer haben, weil es die meisten der Umfrageteilnehmer regelmäßig nach (klar) mehr Performance dürstet.
Der vergleichsweise kleine Sprung zwischen Pascal- und Turing-Generation kommt hier erschwerend hinzu, denn für Pascal-Nutzer dieses Preisbereichs haben die neuen Turing-Karten sehr wenige Argumente zugunsten eines Umstiegs zu bieten: Die Mehrperformance ist eher niedrig, eine (sofort zugkräftige) neue Technologie wird auch nicht geboten, und RayTracing wie DLSS sind derzeit viel zu selten nutzbar, um jene wirklich (außerhalb der Enthusiasten-Segments) zählen zu können. Somit verwundert es nicht, wenn bislang die Turing-Generation durchgehend arg mittelmäßig in diesen Ersteindrucks-Umfrage abgeschnitten hat: Es handelt sich zwar technisch um eine neue Grafikkarten-Generation, das jetzt real nutzbare entspricht allerdings eher dem einer Refresh-Generation – und genau auf diesem Niveau fallen demzufolge auch die entsprechenden Ersteindrucks-Umfragen der Turing-Grafikkarten aus.
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