Der letzte Grafikkarten-Marktüberblick vom Oktober 2019 brachte eine Fülle an neuen Grafikkarten-Modellen von AMDs ersten Navi-Karten bis hin zu nVidias "SUPER"-Refresh, mit dem neuen Marktüberblick werden hingegen die nachfolgenden Portfolio-Auffüllungen der beiden Grafikchip-Entwickler in diese Übersichts-Auflistungen aufgenommen. Dies betrifft die Neuvorstellungen GeForce GTX 1660 Super, GeForce GTX 1650 Super, Radeon RX 5500 XT und Radeon RX 5600 XT, deren Launch jeweils schon etwas zurückliegt und welche damit nunmehr in ausreichender Vielfalt am Grafikkarten-Markt verfügbar sind. Damit verschiebt sich der Angebots-Schwerpunkt nun auch bei AMD mehr in Richtung der neuen Navi-basierten Grafikkarten – ohne aber dass die vorherigen Polaris- und Vega-Grafikkarten wirklich schon abgedankt hätten. Da auch bei nVidia noch so einige alte Pascal-basierte Modelle weiterhin verfügbar sind, ergibt sich mit 20 AMD-Grafikkarten sowie 18 nVidia-Grafikkarten wieder einmal ein sehr breites, teilweise eher überfrachtetes Angebot an Gamer-Grafikkarten – welches der nachfolgende Marktüberblick versucht mittels seiner Auflistungen und Diagrammen in Ordnung zu bringen ... zum Artikel.
Vom gewöhnlich sehr zu gut zu nVidia-Interna informierten Twitterer Kopite7kimi (augenscheinlich korrekte Vorhersage von nVidias HPC-Chip mit 128 Shader-Clustern bereits im letztem Sommer) kommt die Information, das der GA102-Chip aus nVidias Ampere-Generation seinen (erfolgreichen) Tape-Out hingelegt haben soll. Dies würde dann einen Release zum Jahresende 2020 bis Anfang 2021 ermöglichen, zumindest sofern dieser Tape-Out wirklich in letzter Zeit erfolgte (bei Tape-Out-Meldungen ist meistens nicht ganz sicher, wie viel Zeit zwischen realem Ereignis und dem Leak bereits verstrichen ist). Interessanterweise soll dieser Tape-Out allerdings nicht bei TSMC und nicht in der 7nm-Fertigung erfolgt sein – sondern bei Samsung in deren 10nm-Fertigung. Konkret dürfte damit sogar eher Samsungs 8nm-Fertigung als gewisse Verbesserung des 10nm-Nodes gemeint sein – dies kommt zwar im originalen Posting nicht ganz klar heraus, wurde aber vom Twitter-Account von Videocardz bereits Ende Februar als Gerücht exakt so genannt.
NO EUV. GA102 has taped out. It was based on SAMSUNG 10nm. (You can call it 8nm?lol~~)
And the new tegra will use the same process node.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter vom 11. März 2020, in Kopie bei Rogame @ Twitter
Die Umfrage der letzten Woche fragte nach der Erwartungshaltung zum Performance-Sprung von nVidias Ampere-Generation, bezogen natürlich rein auf deren Gaming-Varianten. Von den hierbei zur Verfügung gestellten Antwortoptionen wurden primär die mittleren genutzt, die beiden "extremen" Antwortoptionen mit einer Performance-Verdopplung oder gar mehr kumuliert hingegen nur von 6,7% der Umfrage-Teilnehmer. Die Erwartungshaltung der Mehrheit (welche natürlich überhaupt nicht Recht behalten muß, dies bleibt abzuwarten) liegt damit ganz deutlich im Feld von +35% bis +75% Mehrperformance durch Ampere. Dabei geht mit 48,3% Stimmanteil nahezu die Hälfte an die mittlere Antwortoption von +50% Mehrperformance durch Ampere, während die Antwortoptionen "+35% Mehrperformance" mit 24,9% sowie "+75% Mehrperformance" mit 20,1% mit einem ziemlich ähnlichen Stimmenanteil an Position 2 und 3 durchs Ziel kommen.
Mit einer Umfrage von Mitte Februar wurde der Erfüllungs-Status der zuvor aufgestellten (allgemeinen) Systemanforderungen für die Spiele-Generation 2019/20 abgefragt. Selbige haben sich im groben nicht gegenüber dem Vorjahr verändert, womit logischerweise der Erfüllungsgrad gegenüber der letztjährigen Umfrage nur ansteigen konnte. Die Umfrage-Ergebnisse für dieses Jahr sehen damit inzwischen eine deutliche Dominanz jener Spieler-Systeme, welche die Hardware-Empfehlung (für die FullHD-Auflösung) entweder erfüllen oder auch klar übererfüllen – beide Antwortoptionen zusammen erreichen derzeit schon einen Stimmanteil von stolzen 63,9%. Rechnet man auch noch jene Systeme ein, welche nur knapp unterhalb der Hardware-Empfehlung herauskommen, rangiert diese Nutzergruppe dann sogar schon bei satten 79,1% – alle anderen Antwortoptionen bleiben damit durchgehend unterhalb der 10%-Marke.
Die Marktbeobachter von Jon Peddie Research haben die Grafik-Marktanteile für das abgelaufene vierte Quartal 2019 vorgelegt, welche im Markt der Desktop-Grafikkarten einen leichten Zugewinn von AMD auf nunmehr 31,1% Marktanteil und demzufolge einen leichten Verlust bei nVidia auf nunmehr 68,9% Marktanteil sehen. Dabei gingen die insgesamten Grafikkarten-Auslieferungen deutlich nach oben: +12,2% gegenüber dem Vorquartal sowie stolze +33,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum – was dann bedeutet, das wahrscheinlich beide Grafikchip-Entwickler jeweils mehr Grafikchips für Desktop-Grafikkarten ausgeliefert haben, AMD schlicht nur etwas mehr als nVidia hingewinnen konnte. Im vierten Quartal 2019 waren dann die Neuvorstellungen des Sommers 2019 von beiden Grafikchip-Entwicklern in allen Herstellervarianten vollständig am Markt vertreten und AMD konnte mit der Radeon RX 5700 Serie erstmals seit längerer Zeit im volumenträchtigen Midrange-Segment wieder wirklich mitspielen.
| AiB-Grafikchips | Q4/2018 | Q1/2019 | Q2/2019 | Q3/2019 | Q4/2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| AMD | 18,8% | 22,7% | 32,1% | 27,1% | 31,1% |
| nVidia | 81,2% | 77,3% | 67,9% | 72,9% | 68,9% |
| Quelle: Jon Peddie Research | |||||
Twitterer Rogame hat Eintragungen in der Benchmark-Datenbank von Geekbench 5 entdeckt, welche klar auf eine neue, sehr kraftvolle nVidia-Grafiklösung hindeuten. Mit einmal 6912 und einmal 7552 Shader-Einheiten (gemessen an der internen Angabe von 108 bzw. 118 Shader-Clustern) dürfte es sich um Grafiklösungen auf Basis von nVidias GA100-Chip aus der anstehenden Ampere-Generation handeln. Beide Werte deuten stark darauf hin, das die Gerüchte von letztem Jahr über einen GA100-Chip mit gleich 8192 Shader-Einheiten samt 6144 HBM-Speicherinterface wohl doch korrekt wären. Schließlich ergeben die zu den zwei Geekbench-Werten angegebenen Speicherbestückungen von 24 und 48 GB auch nur mit diesem Speicherinterface einen Sinn, mittels des 4096bittigen Speicherinterface des Vorgänger-Chips GV100 aus der Volta-Generation sind diese Speicherbestückungen schwerlich (mit auch wirklich hergestellten HBM2-Chips) erreichbar.
| Technik | GB4 OpenCL | |
|---|---|---|
| nVidia GA100 Vorserien-Modell @ 7552 SE & 1.11 GHz |
Ampere GA100, 7552 SE @ 6144 Bit SI, 24 GB HBM2 | 184'096 |
| nVidia GA100 Vorserien-Modell @ 6912 SE @ 1.01 GHz |
Ampere GA100, 6912 SE @ 6144 Bit SI, 48 GB HBM2 | 141'654 |
| nVidia Tesla V100 | Volta GV100, 5120 SE @ 4096 Bit SI, 32 GB HBM2 | 154'606 |
| nVidia Titan RTX | Turing TU102, 4608 SE @ 384 Bit SI, 24 GB GDDR6 | 132'804 |
| gemäß den Ausführungen von Rogame @ Twitter | ||
nVidia hat mit einem sonntäglichen Teaser auf Twitter eine neue Gaming-Grafikkarte für augenscheinlich höhere Performance-Gefilde in Aussicht gestellt. Ausgangspunkt hierfür war interessanterweise eine Frage der Macher von Cyberpunk 2077 nach einer "limitierten Cyberpunk-Grafikkarte", welche nVidia dann eben mit dem Bild einer neuen Grafikkarte beantwortet hat. Durchaus denkbar ist an dieser Stelle, das die Aktion zwischen beiden Beteiligten abgesprochen war – was dann darauf hindeuten würde, das diese neue nVidia-Grafikkarte mehr oder weniger zeitgleich zum Launch von Cyperpunk 2077 (17. September 2020) erscheint (damit sich für beide Beteiligten ein entsprechender Werbewert ergibt). Um was es sich bei dieser neuen Grafikkarte handelt, wurde weder erwähnt, noch läßt sich dies aus dem unscharfen Bild ermitteln. Allem Anschein nach gehört jene Grafikkarte aber wenigstens dem HighEnd-Segment an (da zu groß für eine Mainstream-Lösung), was als mögliche Auflösungen eigentlich nur eine erste Ampere-basierte Gaming-Grafikkarte oder die lange Zeit vermutete GeForce RTX 2080 Ti Super offen läßt.
Aus unserem Forum kam noch letzten Herbst die Anregung, eine seinerzeitige Gegenüberstellung der GeForce GTX 1660 Super mit gleich schnellen älteren nVidia-Karten erneut aufzulegen – nunmehr aber Preis- und nicht Performance-basiert. Mit etwas Herumkramen in den Archiven war dieser Anregung nachzukommen – leider geht es nicht unterhalb der GeForce-200-Generation, weil sich dann die verfügbaren Informationen über die offiziellen Listenpreise immer mehr verflüchtigen. Die nachfolgende Aufstellung macht somit kenntlich, was nVidia im Preissegment von 200 bis 250 Dollar über die letzte Dekade so angeboten hat. Dabei gab es teils beachtbare Unterschiede zwischen Karten zu 199$ und 249$ Listenpreis – letztere haben oftmals deutlich höhere Stromverbrauchswerte, basieren dann gern (nicht immer) auf einem viel größeren Grafikchip bzw. nicht auf einem explizit für dieses Preissegment aufgelegten Chip. Besonders deutlich ist dies bei der GT200b-basierten GeForce GTX 275 zu sehen, welche nur zum Zweck des Preiskampfs mit ATIs Radeon HD 4890 veröffentlicht und dann auf die seinerzeit notwendige Preislage heruntergebracht wurde.
| Architektur | Release | FHD-Perf. | Realverbr. | Liste | Perf./Preis | P/P per Jahr | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| GeForce GTX 275 | Tesla 2 (55nm) | 2. April 2009 | ~140% | 178W | 249$ | 100% | - |
| GeForce GTX 460 1GB | Fermi (40nm) | 12. Juli 2010 | 160% | 113W | 229$ | 119% (+19%) | +15% per Jahr |
| GeForce GTX 560 Ti | Fermi (40nm) | 25. Januar 2011 | 210% | 149W | 249$ | 150% (+26%) | +48% per Jahr |
| GeForce GTX 660 | Kepler (28nm) | 13. September 2012 | 250% | 113W | 229$ | 186% (+24%) | +15% per Jahr |
| GeForce GTX 760 | Kepler (28nm) | 25. Juni 2013 | 310% | 155W | 249$ | 221% (+19%) | +24% per Jahr |
| GeForce GTX 960 | Maxwell (28nm) | 22. Januar 2015 | 340% | 109W | 199$ | 271% (+22%) | +14% per Jahr |
| GeForce GTX 1060 6GB | Pascal (16nm) | 19. Juli 2016 | 590% | 114W | 249$ | 421% (+55%) | +37% per Jahr |
| GeForce GTX 1660 | Turing (12nm) | 14. März 2019 | 690% | 113W | 219$ | 526% (+25%) | +9% per Jahr |
| GeForce GTX 1660 Super | Turing (12nm) | 29. Oktober 2019 | 770% | 126W | 229$ | 574% (+9%) | +15% per Jahr |
| Alle Rechnungen zum Performance/Preis-Verhältnis (P/P) erfolgten mit einer Gewichtung des Preis-Effekts auf 50% – sprich, Preis-Veränderungen gingen nur hälftig in diese Rechnung ein. | |||||||
Die Spiele-Generation 2019/20 hat bereits einige Höhepunkte hinter sich, neigt sich fast schon deren Ende zu – allerhöchste Eisenbahn also für eine neue Aufstellung zu den PC-Systemanforderungen für die in dieser Spielesaison erscheinenden PC-Titel. Hiermit sollen die PC-Systemanforderungen der verschiedenen einzelnen Spiele kumuliert bzw. in eine einzige Anforderung zusammengefasst werden. Ausgangspunkt hierfür sind zum einen die offiziellen PC-Systemanforderungen aller Spiele-Neuerscheinungen, im Fall der Hardware-Empfehlungen jedoch eher mehr die hierzu vorliegenden Spiel-bezogenen Performance-Reports, da selbige die wirklichen Performance-Anforderungen dann doch etwas akkurater wiedergeben. Der Orientierungsmaßstab lag dabei generell auf den höchsten vorgefundenen Anforderungen – mit der Ausnahme singulärer Spieletitel, welche völlig außerhalb des üblichen Anforderungsprofils liegen ... zum Artikel.
Die monatlichen Prozessoren-Verkaufsreports seitens Redditor Ingebor erfreuen sich einiger Beliebtheit innerhalb der IT-Gemeinde, bekommt man hiermit doch ein Marktbild gemäß dem Kaufverhalten von PC-Selbstbauern und informierten Käufern zu sehen – während allgemeine Marktzahlen durch den übergroßen Anteil an OEM-Geschäften (stark) verzerrt werden. Jener Effekt ist im Grafikkarten-Geschäft nicht ganz so dramatisch, aber natürlich dennoch vorhanden – denn im Komplett-PCs wird üblicherweise eine andere Klasse an Grafikkarten verbaut, als im Retail-Segment über die Ladentheken gehen. Basierend auf derselben Datenquelle in Form der öffentlich einsehbaren Mindfactory-Verkaufszahlen soll hiermit nun selbiges für Consumer-Grafikkarten entstehen – ein Grafikkarten-Verkaufsreport für das Retail-Segment. Nachfolgend soll somit aufgeschlüsselt werden, wieviele Consumer-Grafikkarten über die Mindfactory im Monat Januar 2020 verkauft wurden, welcher Umsatz hiermit erzielt wurde – und wie sich dies auf die einzelnen Marktsegmente sowie die beiden Chip-Anbieter AMD & nVidia verteilt ... zum Artikel.