Eine Umfrage von Ende Juli ging der Frage nach, ob man jemals eine CPU durch Übertaktung zerstört hat – mit Detailfragen betreffend die Häufigkeit dieses Vorfalls sowie ob jener unter "normaler" oder "grenzwertiger" Übertaktung passierte. Erst einmal outeten sich immerhin 87,9% der Umfrage-Teilnehmer als frühere oder aktuelle CPU-Übertakter, nur 12,1% der Umfrage-Teilnehmer haben dies noch nie jemals getan. Das Umfrage-Ergebnis kann somit in keinem Fall den Massenmarkt wiederspiegeln – aber im Sinn der Fragestellung ist es natürlich gut, das so viele Anwender mit Übertaktungs-Erfahrung teilgenommen haben. Denn damit läßt sich herausarbeiten, dass eine CPU-Zerstörung durch Übertaktung eine eher seltene Sache ist, gerade einmal 7,9% aller Umfrage-Teilnehmer (bzw. 9,0% aller Übertakter) ist dies jemals passiert.
Mittels eines nächtlichen Livestream-Events hat AMD die ersten Modelle des Consumer-Portfolios seiner neuen Prozessoren-Generation vorgestellt: Basierend auf der Zen-4-Architektur kommen am 27. September 2022 die ersten vier "Ryzen 7000" Prozessoren samt neuer AM5-Plattform in den Markt. Größere Details zur neuen Prozessoren-Architektur gab es dabei noch nicht, allerdings ergibt sich mittels der genannten Takt- und Performance-Daten das grundsätzliche Bild eines mittleren IPC-Sprungs zuzüglich eines größeren Taktraten-Sprungs. So treten alle neuen Ryzen-7000-Prozessoren mit Basetaktraten von 4.5-4.7 GHz an, der offizielle Boosttakt liegt mit 5.3-5.7 GHz durchgehend klar oberhalb 5 GHz. Eher überraschend ist, dass AMD nunmehr einen klar höheren IPC-Gewinn von +13% vermeldet, als noch auf dem FAD'22 in diesem Juni mit "~8%" notiert wurde.
In diesem Juni ging eine Umfrage mal wieder der Anzahl der vorhandenen Rechenkerne im eingesetzten PC-Prozessor nach. Selbige Umfrage wird aller paar Jahre durchgeführt, womit Vergleichswerte bis zurück ins Jahr 2012 existieren – und man somit schön die Entwicklung weg von den damals üblichen Vierkern-Prozessoren sehen kann. Heuer nun sind nur vier CPU-Kerne (gerechnet ohne logische Kerne, mit Bulldozer-Kernen sowie Intels E-Kernen als "vollwertig") weit zurückgedrängt, 79,2% der bei der Umfrage teilnehmenden PC-Systeme treten bereits mit 6 CPU-Kernen oder mehr an. Allerdings gibt es hierbei deutliche Unterschiede zwischen AMD und Intel: Während bei AMD bereits satte 94,9% auf 6 CPU-Kernen oder besser unterwegs sind, sind dies bei Intel nur 51,7%.
Tom's Hardware vermelden die neuesten Marktanteile im weltweiten Markt an x86-Prozessoren, wie immer basierend auf Erhebungen der Marktforscher von Mercury Research und in allen Zahlen rein Stückzahlen-basiert. Dabei brachte das zweite Quartal 2022 einen erheblichen Durchbruch für AMD mit durchgehend erheblichen Marktanteils-Zuwächsen zuungusten des einzigen zählbaren Wettbewerbers Intel mit sich: Bei den Desktop-Prozessoren konnte AMD mal wieder auf über 20% kommen, bei den Mobile-Prozessoren gab es mit 24,8% sowie bei den Server-Prozessoren mit 13,9% neue Allzeitrekorde. Gleiches gilt für den Insgesamt-Marktanteil, wo AMD – begünstigt durch nahezu 100% Marktanteil bei x86-Prozessoren für Spielekonsolen – sogar auf 31,4% kam und Intel somit auf "nur noch" 68,6% zurückwerfen konnte.
Q2/2022 | AMD | vs Vorquartal | vs Vorjahr | Intel |
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x86 Desktop | 20,6% | ◀ 2,3 PP pro AMD | ◀ 3,5 PP pro AMD | 79,4% |
x86 Mobile | 24,8% | ◀ 2,3 PP pro AMD | ◀ 4,8 PP pro AMD | 75,2% |
x86 Server | 13,9% | ◀ 2,3 PP pro AMD | ◀ 4,4 PP pro AMD | 86,1% |
x86 Console | ~100% | unverändert | unverändert | ~0% |
x86 Overall | 31,4% | ◀ 3,7 PP pro AMD | ◀ 8,9 PP pro AMD | 68,6% |
Stückzahlen-Marktanteile! ◀ = AMD gewinnt (und Intel verliert) ▶ = Intel gewinnt (und AMD verliert) PP = Prozentpunkt Quelle: Mercury Research, für das Q2/2022 vermeldet durch Tom's Hardware; Hinweis: "x86 Console" ist eine eigene Anfügung |
Noch ausstehend für die eigentlich nunmehr schon zu Ende gehende Spiele-Generation 2021/22 ist die Dokumentation von deren PC-Systemanforderungen sowie von (eigenerstellten) Hardware-Empfehlungen auf Basis der vorliegenden realen Benchmark-Werte. Dies soll hiermit nachgeholt werden, denn dies ermöglicht auch eine Fortschreibung der damit einhergehenden Trend-Analyse zu den Spiele-Systemanforderungen über die Jahre hinweg. Dabei zeigte sich die Spiele-Saison 2021/22 als vergleichsweise "handzahm" bezüglich einer weiteren Steigerung der Hardware-Anforderungen: In gut der Hälfte aller Fälle blieb es beim Stand der "Vorsaison", die anderen Fällen sahen dann durchgehend nur geringfügige Steigerungen. Dies darf man durchaus als erstaunlich ansehen angesichts des normalerweise mit einer neuen Spielekonsolen-Generation einsetzenden Innovationssprungs ... zum Artikel.
Schänd- und fälschlicherweise irgendwie vergessen wurde die Auswertung der Ersteindrucks-Umfrage zum Ryzen 7 5800X3D von diesem April. Dabei kam AMDs Spiele-Prozessor nahezu bestmöglich in jeder Umfrage weg, 84,8% positiver Ersteindruck und nur 12,1% durchschnittlicher Ersteindruck samt 3,1% negativem Ersteindruck sind ein hervorragendes Ergebnis – was wahrscheinlich kein anderer Prozessor einzeln toppen könnte. Zwar ist dies minimal schlechter als seinerzeit die komplette Ryzen 5000 Serie als Umfrage-Ergebnis einfuhr, aber jene hatte damals auch noch keinen würdigen Gegner seitens Intel. Heuer hängen die Trauben doch inzwischen höher – was gerade für die Zukunft bzw. die im Herbst anstehenden neuen Prozessoren-Generationen von AMD und Intel gilt.
Auf seinem Financial Analyst Day (FAD) des Jahres 2022 hat AMD einen umfangreichen Schwung an neuen Roadmaps für alle Unternehmens-Bereiche herausgebracht – welche auch endlich einmal über den bisherigen Maximalstand hinausgehen, welcher (bisher) schließlich schon im Jahr 2022 endete. Die längsten der neuen AMD-Roadmaps gehen nun bis zum Jahr 2024, womit endlich einmal RDNA4 und Zen 5 ganz offiziell von AMD genannt wurden. Alle Roadmaps bringen wie üblich keine genauen Terminangaben mit sich, sondern nur ein Enddatum – welches wie bei früheren AMD-Roadmaps das jeweilige Jahresende abbildet. Eine Roadmap, die mit dem Jahr 2024 endet, zeigt also an, dass alle eingezeichneten Produkte bis zum Ende des Jahr 2024 herausgebracht werden sollen. Das Hauptaugenmerk der dargebrachten Präsentationsfolien galt allerdings sowieso den dieses Jahr noch anstehenden AMD-Produkten, im CPU-Bereich ist dies "Zen 4".
Mit seiner Computex-Keynote hat sich AMD primär der Vor-Ankündigung der nächsten Generation an Desktop-Prozessoren gewidmet: Die "Ryzen 7000 Serie" auf Basis der Zen-4-Architektur soll diesen Herbst antreten. Wegen der noch einige Monate Zeit bis dahin bliebt es bei einer groben Generations-Ankündigung – zu welcher es nur Rahmendaten zu hören gab, jedoch keinerlei Details zu einzelnen Prozessoren-Modellen. Jene Rahmen-Daten zeigen die Ryzen 7000 Serie mit bis zu 16 CPU-Kernen, verdoppeltem Level2-Cache, Support von DDR5-Speicher und PCI Express 5.0 sowie einer standardmäßig integrierten RDNA2-Grafiklösung. Bedingung ist die neue AM5-Plattform mit gleichnamigen neuen CPU-Sockel, was ebenfalls neue Mainboard-Chipsätze von AMDs 600er Chipsatz-Serie erzwingt.
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Von Tom's Hardware kommen die aktuellen Zahlen zu den weltweiten Prozessoren-Marktanteilen für das abgelaufene erste Quartal 2022, wie üblich gezählt seitens der Marktforscher von Mercury Research. Jenes erste Quartal sah einen starken Geschäftseinbruch, speziell im Desktop-Segment soll es um satte –30% nach unten gegangen sein (leider ohne Kennung, ob auf Vorquartal oder Vorjahreszeitraum bezogen). Dennoch gibt es einen klaren Gewinner aus dieser Marktsituation, indem AMD in allen notierten Kategorien gegenüber dem Vorquartal zulegen konnte sowie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wenigstens noch in 3 von 4 Kategorien. Hierbei sticht insbesondere der Insgesamt-Marktanteil von 27,7% heraus, was für AMD einen neuen Allzeit-Rekord ergibt.
Q1/2022 | AMD | vs Vorquartal | vs Vorjahr | Intel |
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x86 Desktop | 18,3% | ◀ 2,1 PP pro AMD | pro Intel 1,05 PP ▶ | 81,7% |
x86 Mobile | 22,5% | ◀ 0,9 PP pro AMD | ◀ 4,5 PP pro AMD | 77,5% |
x86 Server | 11,6% | ◀ 0,9 PP pro AMD | ◀ 2,7 PP pro AMD | 88,4% |
x86 Console | 100% | unverändert | unverändert | 0% |
x86 Overall | 27,7% | ◀ 2,1 PP pro AMD | ◀ 7,0 PP pro AMD | 72,3% |
Stückzahlen-Marktanteile! ◀ = AMD gewinnt (und Intel verliert) ▶ = Intel gewinnt (und AMD verliert) PP = Prozentpunkt Quelle: Mercury Research, für das Q1/2022 vermeldet seitens Tom's Hardware; Hinweis: "x86 Console" ist eine eigene Anfügung |
AMD hat die Hardware-Gemeinde etwas warten lassen, nun aber ist er da: Der Ryzen 7 5800X3D mit zusätzlichem 3D V-Cache. Als einziges Consumer-Produkt mit diesem Extra-Cache übernimmt der Ryzen 7 5800X3D daneben auch die Rolle eines letzten Halali der AM4-Plattform, welche im Zuge des zum Jahresende anstehenden Zen-4-Launchs durch die AM5-Plattform abgelöst werden wird. Doch die Technik des 3D V-Caches wird AMD sicherlich mit zu nachfolgenden Ryzen-Prozessoren übernehmen, da jene im Spiele-Bereich augenscheinlich einiges ausrichten kann – die meisten Testberichte zum Ryzen 7 5800X3D endeten mit wohlwollenden bis überschwenglichen Bewertungen. Was jene Testberichte an Zahlen & Daten zu Anwendungs-Performance, Spiele-Performance und Stromverbrauch zu sagen hatten, soll mit dieser Launch-Analyse zusammengeführt und ausgewertet werden ... zum Artikel.
5800X | 5800X3D | 12700K/KF | 12900K/KF | 12900KS | |
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Anwendungs-Performance | 100% | ~98% | 122,0% | 140,1% | ~144% |
Gaming-Performance | 100% | 120,3% | 113,8% | 118,2% | 121,4% |
Gaming-Stromverbrauch | ~83W | ~67W | ~89W | ~107W | ~149W |
Gaming-Effizienz (fps pro Watt) | 100% | 148% | 106% | 92% | 67% |