Die Umfrage vom Wochenanfang ging dem Ersteindruck zu AMDs Ryzen 3000 nach – und kam (wie zuletzt bei AMD typisch) mit traumhaften Nutzerbewertungen zurück: 90,4% positiver Ersteindruck bei nur 7,6% durchschnittlichem Ersteindruck und nur 2,0% (!) negativem Ersteindruck ergeben grob das Ergebnis von Ryzen 2000 (90,6% bzw. 7,2% bzw. 2,2%) – und brauchen auch nicht zwingend überboten werden, um nicht gerade in die (unglückselige) Nähe zu DDR-Wahlergebnissen zu geraten. Natürlich liegt in allen diesen Ergebnissen und gerade in den letzten ein dicker Anteil an Psychologie: AMD ist es mehrfach gelungen, die Anwender positiv zu überraschen, gerade bei Ryzen 3000 sogar mit mehr Performance als erwartet zu überzeugen. Intel hingegen baut weiterhin erstklassige Prozessoren – und wird trotzdem regelmäßig abgestraft, wenn man wie beim Coffee Lake Refresh uninspirierte Refresh-Generationen zu hochgezogenen Preislagen bringt (der originale Coffee Lake wurde hingegen wegen der vergleichweise "gesunden" Preislage ganz vernünftig bewertet).

Umfrage-Auswertung: Wie ist der Ersteindruck zu AMDs Ryzen 3000?

Das sich AMD nunmehr auf die von Intel vorgegebene neue Preislage im Prozessoren-Segment eingelassen hat, dürfte womöglich eine noch etwas bessere Wertung zugunsten von Ryzen 3000 verhindert haben – die gesunkenen Preise trotz Mehrperformance waren schließlich der große Pluspunkt des vorhergehenden Ryzen 2000. Aber natürlich ist es schwer für einen Hersteller, mit dem glatt besseren Produkt die Konkurrenz auch noch beim Preis zu unterbieten. Weitere beachtbare Negativpunkte der (wenigen) Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem oder negativem Ersteindruck liegen im (teilweisen) Rückstand bei der Spiele-Performance (gilt wie bekannt nur für die größten CPU-Modelle, bei den kleineren existiert dagegen ein grober Gleichstand) sowie der schwachen (sprich faktisch nicht vorhandenen) Übertaktungseignung. Angesichts dieser durchaus beachtbaren Negativpunkte sind die 90,4% positiver Ersteindruck umso beeindruckender – und zum einen wie gesagt über die Psychologie bei solchen Umfragen zu erklären und zum anderen natürlich auch durch die Schwäche der Konkurrenz getrieben, welche (gefangen in der 14nm-Fertigung) nicht entscheidend nachziehen kann.

Und somit ist es auch nicht mehr besonders verwunderlich, wenn Ryzen 3000 ebenfalls eine Spitzenwertung in der Frage des potentiellen Kaufinteresses erzielt. Die hierbei (über alle Umfrageteilnehmer hinweg) erreichten 78,0% potentielles Kaufinteresse sind dann allerdings nicht nur der ewige Spitzenwert, sondern auch deutlich vor allem anderen CPU-Launches dieser Dekade liegend. Auch dieser Wertungspunkt wird natürlich seine psychologische Komponente haben, nichtsdestotrotz kann man das ganze durchaus mit den Ergebnissen früherer Umfragen vergleichen, welche prinzipiell unter denselben Voraussetzungen (hier beim 3DCenter) entstanden sind. Somit kann man Ryzen 3000 sicherlich als die "am höchsten gevotete CPU-Generation der aktuellen Dekade" bezeichnen, mit einer Umfrage-Geschichte zurückgehend immerhin bis zu Intels Sandy Bridge (Core i-2000 aka zweite Core-Generation) von anno 2011.

3DCenter's CPU Launch Poll Results 2011-2019