Mit der Umfrage von letzter Woche wurde nach dem Ersteindruck zu nVidias GeForce RTX 3080 gefragt – glücklicherweise weitgehend noch vor dem Aufkommen der Crash-to-Desktop-Problematik, welche wohl eher unter die Rubrik "Bugfixing" fällt und damit besser nicht als Bewertungsmaßstab für das Produkt an sich geeignet ist. Denn selbiges wurde außerhalb dieser Thematik überaus wohlwollen beurteilt: 46,9% positiver Ersteindruck zu 39,1% durchschnittlichem Ersteindruck und nur 14,0% negativem Ersteindruck sind ein auf nVidia-Seite innerhalb der vorhergehenden Turing-Generation niemals auch nur im Ansatz erreichtes gutes Ergebnis. nVidia kommt damit fast an die Spitzen-Ergebnisse der früheren, ebenfalls im 700-Dollar-Feld rangierenden GeForce GTX 980 Ti (52,2% – 24,2% – 23,6%) und GeForce GTX 1080 Ti (61,9% – 21,0% – 17,1%) heran, beim (sehr niedrigen) negativen Ersteindruck findet sich unter vergleichbar teuren früheren Grafikkarten sogar überhaupt keine Vergleichs-Hardware mehr.
Der sehr niedrige Anteil von Umfrageteilnehmern mit negativem Ersteindruck zusammen mit dem recht großen Anteil von Umfrageteilnehmern mit durchschnittlichem Ersteindruck deutet allerdings auch an, dass da durchaus noch mehr möglich gewesen wäre. Laut beiden Umfrageteilnehmer-Gruppen existieren zwei hauptsächliche Gründe für deren Entscheidung: Zum einen mit 43,7% dieser Teilmenge die Speicherbestückung von 10 GB, zum anderen mit 44,5% der recht hohe Stromverbrauch der GeForce RTX 3080. An letzterem kann nVidia ohne Performance-Verlust natürlich nichts drehen, aber die Speicherbestückung wäre ein lösbares Problem gewesen. nVidia hat dies wie zu sehen nicht getan, sondern wird wohl extra noch eine "GeForce RTX 3080 20GB" auflegen – nachdem AMD sich bei "Big Navi" offenbart hat. Jenes 20-GB-Modell stellt wohl so etwas wie die "ideale Ausführung" der GeForce RTX 3080 dar und hat somit die Chance, nochmals deutlich besser bewertet zu werden.
Die aktuelle GeForce RTX 3080 mit 10 GB Grafikkartenspeicher darf allerdings auch schon auf erstklassige Verkaufszahlen hoffen, wenn gleich satte 50,3% der Umfrageteilnehmer mit positivem Ersteindruck jene als "interessant für eine Neuanschaffung" einordnen, sprich ein potentielles Kaufinteresse signalisieren (oder die Karte bereits gekauft haben). Dies sind dann immerhin gleich 23,6% aller Umfrageteilnehmer, was für Grafikkarten dieses Preisniveaus einen einsamen Spitzenwert darstellt. Selbst GeForce GTX 980 Ti (12,7%) und GeForce GTX 1080 Ti (16,5%) wurden diesbezüglich deutlich weniger goutiert, von den Turing-Modellen GeForce RTX 2080 (3,5%) und GeForce RTX 2080 Super (3,6%) ganz zu schweigen. Dass nVidia ausgerechnet in dieser Situation nun nicht lieferbar ist, dürfte wohl niemanden gefallen, erklärt sich aber eben auch mittels des durch diese Umfrage belegten enormen Interesses an der GeForce RTX 3080.
Insofern hat nVidia mit der GeForce RTX 3080 zweifellos einen vergleichsweise positiven Start der Ampere-Generation hingelegt – auch wenn die Abzüge in der B-Note mittels dieser Umfrage nicht ausgedrückt werden konnten. Die Crash-to-Desktop-Problematik wird nVidia wie zu sehen mit minimalem Performance-Verlust bzw. verbesserten Grafikkarten-Designs aus der Welt schaffen können, die aktuelle Nachliefer-Problematik sich auch einiges Tages auflösen. Das wichtigste dürfte für nVidia nunmehr sein, nach der abgehobenen und damit aber auch nicht überzubewertenden GeForce RTX 3090 die nächsten Ampere-Launches ohne jeden Fehl und Tadel über die Bühne zu bringen. Der erste Schritt hierzu wurde bereits getan, indem der Launch der GeForce RTX 3070 offiziell vom 15. auf den 29. Oktober verschoben wurde – bewußt, um mit dem Launch-Tag auch die tatsächliche Lieferbarkeit sicherzustellen.
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