Die letzte Hardware-Vorstellung des Jahres 2020 war die Radeon RX 6900 XT, deren Ersteindrucks-Umfrage zum Ende des Dezembers lief. Gemäß den dabei aufgelaufenen Ergebnissen kommt die Karte für ein 1000-Dollar-Produkt mit 46,4% positiver Ersteindruck vergleichsweise gut weg – dies ist zwar deutlich weniger als bei Radeon RX 6800 & 6800 XT (beiderseits bei um die ~70% positivem Ersteindruck), liegt aber immerhin auf Augenhöhe zur GeForce RTX 3080 (46,9% positiver Ersteindruck). Natürlich kann die AMD-Karte hierbei gegenüber der nVidia-Karte den Vorteil der schnellsten Lösung ihrer Grafikkarten-Serie samt dem Vollausbau des zugrundeliegenden Grafikchips in die Waagschale werfen – was keine objektiv bewertbaren Gründe darstellt, erfahrungsgemäß aber dennoch gewisse Sympathien einbringt.
Denn nominell sollte die AMD-Karte eigentlich im Nachteil sein, gibt es schließlich grob dieselbe Performance zu einem klar höheren Preispunkt (sowohl zum Listenpreis als auch zu den derzeit übertriebenen Straßenpreisen). Dies gilt sowohl gegenüber der ungefähr gleich schnellen GeForce RTX 3080 als auch der nur wenig zurückhängenden Radeon RX 6800 XT, welche beiderseits (bei Lieferbarkeit) erheblich günstiger kommen. Nicht umsonst ist das Preis/Leistungs-Verhältnis für die Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck mit satten 79,4% Stimmenanteil in dieser Teilmenge das deutliche primäre Problem der Radeon RX 6900 XT. Dabei wurde mit 47,6% etwas stärker zum Punkt "geringe Mehrperformance" als mit 31,8% zum Punkt "hoher Listenpreis" votiert. Diese beiden Antwortoptionen stellen natürlich zwei Seiten derselben Medaille dar, zeigen aber an, dass man mit dem Preispunkt eher leben könnte, wenn es denn nur eine etwas griffigere Mehrperformance hierfür gäbe.
Das potentielle Kaufinteresse an der Radeon RX 6900 XT ist dann mit 11,0% über alle Umfrageteilnehmer hinweg immer noch gutklassig, gerade angesichts des Preispunkts. An dieser Stelle ergibt sich dann jedoch der deutlichste Unterschied zur GeForce RTX 3080, welche bei ansonsten ähnlichen Wertungen in dieser Disziplin mehr als doppelt soviel Stimmen auf sich vereinigen konnte (23,6% potentielles Kaufinteresse). Generell ergibt sich nach Abschluß dieser 2020er Hardware-Launches samt den dazugehörigen Ersteindrucks-Umfragen das Bild, dass die AMD-Angebote durchgehend klar besser bewertet und auf einem höherem Kaufinteresse angesetzt werden als die nVidia-Angebote. Dies mag zum einen mit den seitens nVidia gebotenen "mageren" Speichermengen zusammenhängen, zeigt aber dennoch auf einen gewissen AMD-Bias hin. Selbigen mag sich nVidia eventuell aber auch über Ausflüge in diverse Fettnäpfchen "erarbeitet" haben – und natürlich spielt hier auch mit hinein, dass man die Rückkehr von AMD zu einer ernsthaften nVidia-Konkurrenz im Grafikkarten-Markt generell goutiert.
Doch gerade dieser Effekt ist endlich, in Zukunft dürfte AMD stärker gefordert sein und wird auch – wie nVidia – immer daran gemessen werden, wie gut man seine jeweilige Vorgänger-Generation überbietet. Einen ersten Vorgeschmack darauf wird AMD mit den kommenden Mainstream- & Midrange-Beschleuniger der Radeon RX 6000 erhalten, zu welchen schließlich bereits direkte Vorgänger in Form der Radeon RX 5000 Serie existieren. Für diese gilt allerdings auch (nVidia kennt dieses Lied bereits), dass es gerade Mainstream-Beschleuniger im Rahmen des 3DCenters üblicherweise eher schwer haben – von denen faktisch HighEnd-Leistung zum kleinen Preis samt überbordender Speichermenge erwartet wird. Möglicherweise kommen die demnächst anstehende GeForce RTX 3060 sowie die Radeon RX 6700 Serie diesbezüglich besser weg, zumindest deren Speichermenge (jeweils 12 GB) dürfte für keinerlei Kritikpunkt sorgen.
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