
Die Ende Oktober gelaufene Umfrage zum Ersteindruck zu Intels 14. Core Generation aka dem "Raptor Lake Refresh" hat sehr magere Wertungen für diese neue Prozessoren-Generation hervorgebracht. Logischerweise ist von Refresh-Generationen nie ein besonders gutes Ergebnis bei dieserart Umfragen erwartbar, mit dieser Generation stellt Intel allerdings klare Beliebtheits-Negativrekorde auf. Denn nur 3,4% positiver Ersteindruck zu 17,2% durchschnittlicher Ersteindruck samt 79,4% negativer Ersteindruck hat Intel selbst in der Ära der ewigen Vierkern-Prozessoren oder auch im langen Weg zurück zur Konkurrenzfähigkeit nie erreicht, selbst der Rohrkrepierer "Rocket Lake" kam mit einem beachtbar besseren Ergebnis daher (6,2%, 39,5%, 54,3%). Aber natürlich ist dies der gerechte Lohn, wenn der Wettbewerb vernünftige Produkte bietet und Intel selber eigentlich schon die zweite Refresh-Generation hintereinander liefert.
Nicht umsonst belegt die Antwortoption "Generations-Vorteil fehlt" bei den Umfrage-Teilnehmern mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck den klaren ersten Platz (mit sogar absoluter Stimmenmehrheit). Leider hat es Intel mit dieser erneuten Refresh-Generation auch nicht vermocht, den Stromverbrauch seiner Prozessoren etwas zu drosseln, womit auch für diese Antwortoption noch eine große Stimmenanzahl einging. Nachdem man beim originalen "Raptor Lake" den Technologie-mäßigen Refresh-Status mittels mehr Kernen sowie mehr Cache (primär bei den K-Modellen) noch gut übertünchen konnte, war beim "Raptor Lake Refresh" dann wohl alles Pulver aufgebraucht, gibt es kaum beachbare Verbesserungen (Ausnahme beim Core i7) und fallen die Wertungen folgerichtig stark ab. Dies war dann wohl mindestens ein Refresh zu viel innerhalb dieser Technologie-Generation (welche sinngemäß schließlich weiterhin Alder-Lake-Technik aufbietet).
| Launch | Generation | positiv | durchschnittlich | negativ | Kaufinteresse |
|---|---|---|---|---|---|
| November 2021 | Alder Lake | 45,4% | 36,6% | 18,0% | 28,2% |
| Oktober 2022 | Raptor Lake | 38,1% | 42,7% | 19,2% | 20,0% |
| Oktober 2023 | Raptor Lake Refresh | 3,4% | 17,2% | 79,4% | 1,6% |
Der Absturz der Wertungen beim "Raptor Lake Refresh" beendet zugleich (vorerst) die hoffnungsvolle Entwicklung, welche Intel ab "Alder Lake" genommen hatte. Vielmehr setzt Intel einen neuen Tiefstpunkt – und geht somit wieder mit einer gewissen Hypothek ins Rennen für die schnellsten PC-Prozessoren des Jahres 2024. Wie schwer es ist, nach schlecht bewerteten Generationen wieder zurückzukommen, zeigt die Geschichte dieser Ersteindrucks-Umfragen allerdings genauso auf den ersten Blick. Sicherlich zählt hierbei in erster Linie das Produkt und gute Produkte setzen sich letztlich doch durch. Aber wenn die Stimmung eher durchwachsen ist, wird das nachfolgende Produkt doch kritischer betrachtet als ansonsten – und wenn man dann keinen absoluten Gewinner an der Hand hat, erreicht man zwar vernünftige mittlere Wertungen, hat jedoch keine Chance auf Spitzen-Plätze.
Interessanterweise wechselt damit in der ewigen Statistik dieser Ersteindrucks-Umfrage auch der letzte Platz, welcher bisher an AMDs "Bulldozer" aus dem Jahr 2011 ging (zwar minimal besseres Ergebnis bei den positiven Stimmen gegenüber Rocket Lake, jedoch deutlich mehr negative Stimmen). Den negativen Stimmenanteil von 66,7% von Bulldozer mit einer regulären Consumer-Generation zu schlagen, hat sich über die Jahre hinweg als harte Nuß erwiesen, der Raptor Lake Refresh hat diese "Aufgabe" nun jedoch mit Bravour gemeistert: 79,4% negativer Stimmenanteil dürften wohl eine ewige Rekord-Marke darstellen (zumindest hoffentlich). Hieraus kann Intel nur den Ansporn mitnehmen, es in Zukunft besser zu machen bzw. sich mit derart klaren Refresh-Generationen eher zurückzuhalten.