In diesem Februar und April hat AMD neue X3D-Prozessoren auf Zen-4-Basis in den Markt gebracht, diesesmal sogar eine komplette Serie. Durch die allerdings unterschiedlichen Launch-Termine resultierte dies in zwei Launch-Analysen – einmal für den Ryzen 9 7950X3D und einmal für den Ryzen 7 7800X3D, und demzufolge in gleich zwei Ersteindrucks-Umfragen. Jene sollen hiermit gemeinsam ausgewertet werden, da thematisch natürlich eng zueinandergehörend. Zudem gleichen sich die Umfrage-Ergebnisse der Umfragen zu Ryzen 9 7950X3D und zu Ryzen 7 7800X3D auch weitgehend, wenngleich es natürlich auch (interessante) Unterschiede gibt. Jene sind gering bei der hauptsächlichen Beurteilung dieser Prozessoren, welche durchgehend sehr gut ausfiel: 76,9% positiver Ersteindruck zum 7950X3D, sogar 83,3% zum 7800X3D.
Da die Stimmen zum negativen Ersteindruck jeweils fast identisch ausfielen, liegt die erste beachtbare Differenz beim durchschnittlichen Ersteindruck: 18,3% zum 7950X3D, aber nur 12,6% zum 7800X3D. Logischerweise hat es der 7800X3D aufgrund seines deutlich besseren Preispunkts etwas einfacher als der 7950X3D, dies kann dann schon den Umfrage-Vorsprung des 7800X3D erklären. Jenes kleinste X3D-Modell kommt somit nahezu so herausragend daher wie seinerzeit der Ryzen 7 5800X3D – jener erzielte letztes Jahr immerhin 84,8% positiven Ersteindruck zu 12,1% durchschnittlichem Ersteindruck und nur 3,1% negativem Ersteindruck. Ähnlich wie beim letztjährigen Ryzen 7 5800X3D gehen die Stimmen der Umfrage-Teilnehmer mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck auch bei den neueren X3D-Umfragen vorzugsweise zum Preis-Argument – und zwar auch beim kleineren 7800X3D.
Bei diesem wurden zwar nur die Plattform-Kosten als Antwort-Option geboten, gemäß der Foren-Diskussion zu Launch-Analyse und Umfrage ist manchen Umfrage-Teilnehmern aber auch der reine CPU-Preis zu hoch – gemessen am damit erreichbaren Performance-Fortschritt. Man kann also sicherlich sagen, dass AMDs X3D-Preise schon als grenzwertig wahrgenommen werden – und AMD sich jene augenscheinlich aufgrund der hohen Zustimmungswerte bei diesen Prozessoren immer noch leisten kann. Denn nach wie vor ist das potentielle Kaufinteresse zu den neuen X3D-Prozessoren sehr hoch, trotz wie gesagt notwendiger neuer Plattform: Ryzen 7 5800X3D kam in dieser Disziplin mal auf starke 34,9% – und führt wie bekannt die Verkaufscharts des Einzelhandels regelmäßig mit deutlichem Abstand an.
Ryzen 9 7950X3D ist diesbezüglich mit 17,6% potientiellem Kaufinteresse klar schwächer, was jedoch angesichts des (sehr) hohen Preispunkts wenig verwundert und so gesehen für eine so teure CPU sogar ein regelrecht guter Wert ist. Ryzen 7 7800X3D kommt hingegen mit 30,7% in einem ähnlichen Feld des potentiellen Kaufinteresses wie der 5800X3D heraus – und könnte somit in Zukunft AMDs Moneymaker-Modell werden, wenn die AM5-Plattform etwas etablierter im Markt ist bzw. sich die Prozessoren-Preise dann langsam südwärts bewegen. Auch der Ryzen 7 5800X3D ist ja erst richtig zum Verkaufsschlager aufgestiegen, als sich die Anfangspreise beruhigt hatten und jener Prozessor dann durchgehend mit beachtbarem Abschlag auf den Listenpreis angeboten wurde. Dafür sind Ryzen 9 7950X3D und Ryzen 7 7800X3D wohl noch zu neu – aber gemäß aller Erfahrungswerte zu AMD-Prozessoren sollte auch für diese Prozessoren jener Zeitpunkt der attraktiven Preise kommen.
Abschließend kann man sagen, dass AMD sich wahrlich nicht vorwerfen lassen muß, unattraktive Prozessoren zu bauen – selbst wenn die Zen-4-Generation keinen ganz gelungenen Start hatte. Der Nutzerzuspruch ist nun spätestens mit diesen X3D-Prozessoren wieder da, trotz sogar des dafür notwendigen Plattform-Wechsels. Einzig beim Preispunkt werden die Prozessoren-Käufer nunmehr auch von AMD bestmöglich gemolken. Dies kann man kritisieren, dürfte allerdings kaum wieder verschwinden – dafür hat sich AMD (mit den vorangegangenen Ryzen-Generationen) inzwischen eine zu starke Stellung im DIY-Segment erarbeitet. Die einzige sinnvolle Ausweichstrategie besteht in den jeweiligen Midrange-Modellen, welche oftmals nur geringe Performance-Abschläge (im Gaming-Einsatz) zu in aller Regel deutlichen Preis-Abschlägen bieten. In dieser Frage ist derzeit allerdings eher Intel mit seinen non-K-Modellen vorn dran, während AMDs non-X-Modelle im Einzelhandel keine Preisvorteile bieten.