Eine Umfrage von Ende März fragte nach dem Ersteindruck zur zuvor erschienenen Radeon RX 6700 XT. Die Midrange-Lösung von AMD mit einem Performance-Bild zwischen GeForce RTX 3060 Ti und 3070 wurde (AMD-typisch) gut von den Umfrageteilnehmern aufgenommen, selbst wenn die erzielten 57,3% positiver Ersteindruck nicht ganz so gut wie bei Radeon RX 6800 (67,2%) und Radeon RX 6800 XT (77,6%) ausgefallen sind. Gegenüber den genannten nVidia-Angeboten ist dies dennoch ein starkes Resultat, die GeForce RTX 3060 Ti kam seinerzeit auf 40,8% positiver Ersteindruck, die GeForce RTX 3070 sogar nur auf 16,4%.
In beiden Fällen dürfte sich nVidia (abgesehen vom leider vorhandenen AMD-Bias bei diesen Umfragen) mit der angesetzten Speichermenge von 8 GB zuerst selbst geschlagen haben, welche in diesem Marktsegment schon seit der Pascal-Generation existiert und nun langsam einmal eines Fortschritts bedarf. Während AMD in dieser Frage bei der Radeon RX 6700 XT mit deren 12 GB Grafikkartenspeicher alles richtig gemacht hat, gab es an der AMD-Karte andere Kritikpunkte, deren Stimmenanteile sich ziemlich breit verteilten: Für 29,4% der Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck ist das erreichte Performance-Level etwas zu niedrig – was insbesondere darauf abzielen dürfte, dass AMD vorab die Performance der GeForce RTX 3070 als Ziel ausgegeben hatte, diese Zielsetzung jedoch klar verfehlte.
Weitere 30,9% der Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck stören sich an der schwachen RayTracing-Eignung sowie dem Fehlen eines DLSS-Äquivalents – und zeigen damit darauf hin, dass diesen Grafik-Features eine wachsende Bedeutung zugesprochen wird. Wohl nur noch in dieser Grafikchip-Generation geht AMDs Rückstand bei diesen zwei Features ohne große Probleme durch, ab der nächsten Grafikchip-Generation (AMD RDNA3 & nVidia Hopper/Lovelace) kann man sich hierbei dann keine beachtbaren Schwächen mehr erlauben. Immerhin noch 20,4% der Umfrageteilnehmer mit durchschnittlichem wie negativem Ersteindruck bemängeln den etwas zu hoch ausgefallenen Stromverbrauch der Radeon RX 6700 XT, welcher auf ähnlichem Leistungsniveau und trotz Fertigungs-Vorteil letztlich nicht besser als bei nVidia ausfällt.
Nichtsdestotrotz kommt die Radeon RX 6700 XT auf ein potentielles Kaufinteresse von 18,8% – zwar deutlich unterhalb der Radeon RX 6800 Serie liegend, aber dennoch auf hohem Niveau. Gut vergleichbar ist dies zur GeForce RTX 3060 Ti, welche auf immerhin 20,4% potentielles Kaufinteresse kam – trotz deutlich schlechterer Zustimmungsraten. Natürlich ist beides derzeit ein reiner Trockenvergleich, denn bei Verfügbarkeit (zum vernünftigen Preispunkt) würde man derzeit jede Grafikkarte nehmen. AMD kann von den hohen Zustimmungsraten der Radeon RX 6000 derzeit überhaupt nicht profitieren, da man nur vergleichsweise "normale" Liefermengen aufbringt, dies jedoch gegenüber dem aktuellen Bedarf bei weitem nicht ausreichend ist. Ob die genannten AMD- und nVidia-Karten jemals an den Punkt gelangen, sich (vor deren Ablösung durch die nächste Generation) auf Straßenpreisen nahe des Listenpreises zu duellieren, kann derzeit leider nicht versprochen werden.
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